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Transkript:

001 Das Rheintal Das Rheintal ist eine trinationale Agglomeration in einem der wichtigsten Transiträume zwischen Mittel- und Südeuropa. Im Rheintal treffen die Kantone Graubünden und St. Gallen (CH), das Land Vorarlberg (A) und das Fürstentum Liechtenstein (FL) zusammen. Geografisch definiert sich das Rheintal über seine naturräumlichen Gegebenheiten. Westlich und östlich wird das Rheintal durch die weithin sichtbare Berglandschaft gefasst. Im Norden wird das Tal durch den Bodensee und die vorgelagerte Stadt Bregenz abgeschlossen, im Süden verengt sich das Tal bei Sargans und mündet schließlich in Chur. Zentrales naturräumliches Element ist der Rhein. Vielfältige Einflüsse und Faktoren haben dem Rheintal seinen spezifischen Charakter verliehen. Natur, Wohnen, Gewerbe, regionaler und überregionaler Verkehrsinfrastruktur, Landwirtschaft, Freizeiteinrichtungen usw. haben ein intensives Nebeneinander räumlicher Elemente gebildet. Die Entwicklung im Rheintal wird zusätzlich durch die Bedingungen der unterschiedlichen nationalen politischen und rechtlichen Grundlagen überlagert. Aber trotz der Vielfältigkeit seiner einzelnen Elemente ist das Erscheinungsbild des Rheintals indifferent und im öffentlichen Bewusstsein kaum verankert. Das Rheintal ist in den letzten Jahrzehnten von einer ländlichen Region zu einer Agglomeration herangewachsen. Die Bevölkerungszahlen und die Wirtschaftskraft haben überproportional zugenommen und auch für die Zukunft wird mit einem weiteren Wachstum gerechnet. Das Rheintal unterscheidet sich aber deutlich von vielen anderen Agglomerationen. Hier ist die Entwicklung nicht wie in den meisten anderen Ballungsräumen -

003 durch das Wachstum einer oder mehrerer Metropolen bestimmt worden. Vielmehr scheint das Wachstum im Rheintal ohne eine signifikante Hierarchie oder eine erkennbare räumliche Ordnung verlaufen zu sein. Die Bedingungen, unter denen sich das Rheintal bisher entwickelt hat, haben sich grundlegend geändert. Der Wandel von einer ländlichen Region zum Dienstleistungstandort, der zunehmende Bedarf an Wohnraum und Infrastruktur, sowie die grenzüberschreitenden wirtschaftlichen Verflechtungen machen eine übergeordnete Planung erforderlich. Diese Anforderungen finden im Rheintal bisher keine räumliche Entsprechung. Es gibt weder ein historisches Bild, noch gibt es eine zukunftweisende Vision, die der zukünftigen Entwicklung des Rheintals gerecht werden könnte. Seine Entwicklung wird nach wie vor aus nationalstaatlicher oder lokaler Perspektive betrachtet.

005 Studio heintal Die zu erwartenden Entwicklungen im Rheintal machen eine neue und umfassende Planung erforderlich. Die bisherige, scheinbar ungeordnete Entwicklung kann den neuen Anforderungen nicht mehr gerecht werden. Die Aufgabe des Entwurfstudios ist, neue Visionen für das Rheintal zu entwerfen und Methoden für deren langfristige Umsetzung zu finden. Dabei werden folgende Aspekte die Arbeit im Studio heintal leiten: control & laissez-faire Klassische Planungsinstrumente verlieren in vielen Gebieten immer mehr an Bedeutung. Gerade dort, wo die politische, wirtschaftliche oder historische Dominanz einer Stadt und ihrer Planungsinstanzen fehlt, werden ökonomische und gesellschaftliche Kräfte wirksam und bestimmen maßgeblich die räumliche Entwicklung. So auch im Rheintal. Hier hat sich die räumliche Struktur bisher weniger nach den Vorgaben übergeordneter Pläne und Leitbilder vollzogen, sondern nach der komplexen Logik zahlreicher raumwirksamer Einflüsse. Wirtschaft, Verkehr und Tourismus sind ebenso für die räumliche Entwicklung der Region entscheident, wie die natürlichen Voraussetzungen (Topografie, Böden, Flußlauf etc.) oder die politischen und administrativen Unterschiede der Nachbarstaaten. Ist der Mangel an klassischen Planungsmittel und Leitbilder ein Verlust oder können wir von anderen Entwicklungsmustern lernen? Wie viel Kontrolle ist nötig und wie viel Freiheit ist möglich?