STADTENTWICKLUNG IN DEUTSCHLAND
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- Dieter Beyer
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1 STADTENTWICKLUNG IN DEUTSCHLAND Aktuelle Trends und Perspektiven Informationen aus der laufenden Raumbeobachtung des BBR
2 STADTENTWICKLUNG IN DEUTSCHLAND Themen! Trends in der Stadtentwicklung! Bedeutungswandel der Städte! Räumliche Entwicklung! Verkehrsentwicklung! Perspektiven der Stadtentwicklung
3 Trends in der Stadtentwicklung VIELFÄLTIGE SIEDLUNGSSTRUKTUR Deutschland zeichnet eine Vielfalt von Städten und Gemeinden aus. 76 % der Bevölkerung leben in Städten.! 35 % leben in Mittelstädten,! 28 % leben in Großstädten,! 13 % leben in Kleinstädten.
4 Trends in der Stadtentwicklung GESAMTBILANZ Stadtentwicklung ist nicht mehr einheitlich durch Wachstum gekennzeichnet. Wachsenden Regionen und Städten stehen schrumpfende gegenüber. Als neue Herausforderung an eine zukunftsbeständige Stadtentwicklung zeichnet sich ein Paradigmenwechsel von gesteuertem Wachstum zu geordnetem Rückzug ab.
5 Trends in der Stadtentwicklung INDIKATOREN DER STADTENTWICKLUNG Bei Wachstum und Schrumpfung von Städten handelt es sich um mehrdimensionale Prozesse. Diese Prozesse können an folgenden Indikatoren festgemacht werden:! Bevölkerungsentwicklung,! Beschäftigtenentwicklung,! Realsteuerkraft und! Kaufkraft.
6 Trends in der Stadtentwicklung BEVÖLKERUNGSENTWICKLUNG! Im Osten verläuft die Entwicklung dynamisch und unterschiedlich. Während die Verdichtungsräume sich stabilisieren, weisen vor allem die Klein- und Mittelstädte Bevölkerungsverluste auf.! Im Westen verzeichnen alle Stadt- und Gemeindetypen mit Ausnahme der Großstädte einen leichten, aber stetigen Bevölkerungszuwachs.
7 Trends in der Stadtentwicklung GEWINNE UND VERLUSTE Bevölkerungsentwicklung zwischen 1997 und 2002 Starke Abnahme Stabilität Starke Zunahme
8 Trends in der Stadtentwicklung BESCHÄFTIGTENENTWICKLUNG! Im Osten weisen besonders die Mittel- und Kleinstädte eine rückläufige Beschäftigungsentwicklung auf.! Im Westen verzeichnen alle Stadt- und Gemeindetypen Beschäftigungsgewinne. Vor allem überregionale Dienstleistungen (z. B. Finanzdienstleistungen, Medien, Tourismus), die urbane Zentren als Standort bevorzugen, führen zu einer günstigen Arbeitsplatzentwicklung.
9 Trends in der Stadtentwicklung GEWINNE UND VERLUSTE Beschäftigtenentwicklung zwischen 1997 und 2002 Starke Abnahme Stabilität Starke Zunahme
10 Trends in der Stadtentwicklung REALSTEUEREINNAHMEN! Realsteuern (Grund- und Gewerbesteuer) sind die wichtigste originäre Einkommensquelle der Gemeinden.! Die Realsteuereinnahmen je Einwohner unterscheiden sich in Ost- und Westdeutschland deutlich.! In den meisten Städten der neuen Länder liegen die Realsteuereinnahmen je Einwohner um 50% und mehr unter dem Bundesdurchschnitt.
11 Trends in der Stadtentwicklung GEWINNE UND VERLUSTE Kommunale Einkommenssteuerunterschiede gemessen an der Realsteuerkraft im Durchschnitt der Jahre 1999/2000. West Ost Verstädterte Ländliche Agglomerationsräume Agglomerationsräume Verstädterte Ländliche Großstädte Mittelstädte Sonstige Gemeinden
12 Trends in der Stadtentwicklung KAUFKRAFT Die Summe aller Nettoeinkünfte pro Kreis (Kaufkraft) dient als Indikator für das Konsumpotenzial.! Die regionalen Einkommensunterschiede sind bundesweit kleiner geworden. Dennoch bestehen zwischen Ost- und Westdeutschland noch Kaufkraftunterschiede.! Ein ausgeprägtes Kern-Rand-Gefälle weist auf intraregionale soziale Polarisierungstendenzen hin.
13 Trends in der Stadtentwicklung GEWINNE UND VERLUSTE Personelle Einkommensunterschiede gemessen an der Kaufkraft in Ost- und Westdeutschland Bund = 0 West Ost Verstädterte Ländliche Agglomerationsräume Agglomerationsräume Verstädterte Ländliche Großstädte Mittelstädte Sonstige Gemeinden
14 Bedeutungswandel der Städte BEDEUTUNGSWANDEL DER STÄDTE FUNKTION WOHNEN! Im Osten verlieren sowohl die Großstädte als auch die Mittelstädte in allen Raumkategorien Einwohner.! Im Westen verlieren einzig die Großstädte Einwohner.
15 Bedeutungswandel der Städte GEWINNE UND VERLUSTE Veränderung des Anteils der einzelnen Stadttypen an allen Einwohnern 1997 bis 2001 West Ost Verstädterte Ländliche Agglomerationsräume Agglomerationsräume Verstädterte Ländliche Großstädte Mittelstädte Sonstige Gemeinden
16 Bedeutungswandel der Städte FUNKTION ARBEITEN! Im Osten verzeichnen alle Stadttypen einen starken Beschäftigungsrückgang. Besonders betroffen sind die Mittelstädte.! Im Westen gewinnen alle Stadttypen Beschäftigte, vor allem Großstädte und ihr Umland.
17 Bedeutungswandel der Städte GEWINNE UND VERLUSTE Veränderung des Anteils der einzelnen Stadttypen an allen Beschäftigten 1997 bis 2001 West Ost Verstädterte Ländliche Agglomerationsräume Agglomerationsräume Verstädterte Ländliche Großstädte Mittelstädte Sonstige Gemeinden
18 Bedeutungswandel der Städte FUNKTION HANDEL! Im Osten verlieren sowohl Kernstädte als auch das Umland in allen Raumkategorien an Bedeutung für den Handel. Der Osten Deutschlands ist Verlierer des räumlichen Strukturwandels.! Im Westen gewinnt die grüne Wiese durch den Auszug des Handels aus den Kernstädten an Marktfunktion. Das Umland ist der Gewinner des räumlichen Strukturwandels.
19 Bedeutungswandel der Städte GEWINNE UND VERLUSTE Veränderung des Anteils der einzelnen Stadttypen an allen Beschäftigten im Handel 1998 bis 2002 West Ost Verstädterte Ländliche Agglomerationsräume Agglomerationsräume Verstädterte Ländliche Großstädte Mittelstädte Sonstige Gemeinden
20 Räumliche Entwicklung RÄUMLICHE ENTWICKLUNG - FLÄCHENINANSPRUCHNAHME Zunehmende Ansprüche in den Bereichen Wohnen und Arbeiten führen zu steigender Flächeninanspruchnahme für Siedlungs-, Gewerbe- und Verkehrszwecke. Vor allem im Umland der Großstädte und im ländlichen Raum werden täglich 105 Hektar bisher unbebauter Fläche neu in Anspruch genommen.
21 Räumliche Entwicklung ZUNAHME DER FLÄCHENINANSPRUCHNAHME Siedlungs- und Verkehrsflächenentwicklung der einzelnen Stadttypen zwischen 1996 und Verstädterte Ländliche Agglomerationsräume Agglomerationsräume Verstädterte Ländliche Großstädte Mittelstädte Sonstige Gemeinden
22 Räumliche Entwicklung VERÄNDERUNG DER BAULANDRESERVEN! Der Anteil der Wohnbaulandreserven im Bestand ist von 1995 bis 2003 von 13% auf rd. 25% gestiegen.! Der Anteil der Gewerbebaulandreserven im Bestand ist von 1995 bis 2003 von 20% auf rd. 47% gestiegen.! Im Osten und in den Großstädten sind die Potenziale jeweils weitaus größer als im Westen und in den übrigen Stadttypen.
23 Räumliche Entwicklung ZUNAHME DER BAULANDRESERVEN Anteil der Wiedernutzungspotenziale an den Baulandreserven für Wohnen und Gewerbe Wohnbaulandreserven Gewerbebaulandreserven O O W=West O=Ost O W O W W O W Sonstige Gemeinden W O W Großstädte Mittelstädte Großstädte Mittelstädte Sonstige Gemeinden Wiedernutzungspotenziale davon in konkreter Bearbeitung
24 Verkehrsentwicklung ZUNAHME DER VERKEHRSFLÄCHEN Je stärker sich die Siedlungsflächen im Umland ausdehnen, desto mehr nimmt die regionale und verkehrliche Verflechtung zu.! Heute sind 38,6% der neu in Anspruch genommenen Flächen Verkehrsfläche.! Bis 2015 werden ein Wachstum des Güterverkehrs um 60% und des Personenverkehrs um etwa 20% erwartet. Damit wird der Anteil der Verkehrsflächen an der Flächeninanspruchnahme weiter steigen.
25 Verkehrsentwicklung ZUNAHME DER LÄRMBELASTUNG DURCH VERKEHR Die Lärmbelastung ist ein weiteres Hauptproblem des Stadtverkehrs.! Zwei Drittel der Bevölkerung, also rund 50 Mio. Einwohner, fühlen sich durch Verkehrslärm beeinträchtigt.! Nach Modellrechnungen sind 12 Mio. Einwohner einem gesundheitsschädlichen Lärmpegel von 65 db (A) am Tag ausgesetzt.
26 Verkehrsentwicklung LÄRMQUELLEN Verkehrslärm stellt unter allen Lärmquellen die gravierendste Beeinträchtigung dar. % der Befragten Lärmbelastung 1999 Kernstadt Ober-/Mittelzentren Sonstige Gemeinden Eisenbahnlärm Straßenverkehrslärm Fluglärm Industrielärm
27 Perspektiven der Stadtentwicklung PERSPEKTIVEN DER STADTENTWICKLUNG - BEVÖLKERUNGSPROGNOSE Der langfristige Trend der Bevölkerungsentwicklung weist in Richtung Stagnation und Schrumpfung. Wesentlich sind die altersstrukturellen Veränderungen:! Die Zahl der Jugendlichen unter 20 Jahren wird bis 2020 im Osten bis zu 30% und im Westen um ca. 18% zurückgehen.! Die Zahl älterer Menschen über 60 Jahre wird im Osten wie im Westen stark zunehmen.
28 Perspektiven der Stadtentwicklung GEWINNE UND VERLUSTE Bevölkerungsentwicklung Starke Abnahme Stabilität Starke Zunahme
29 Perspektiven der Stadtentwicklung BESCHÄFTIGUNGSPROGNOSE Eine langfristige Beschäftigtenprognose ist schwierig. Experten nehmen an, dass! künftig die Entwicklung des Dienstleistungssektors entscheidend für das Arbeitsplatzwachstum sein wird.! infolge der EU-Erweiterung und fortschreitender Globalisierung die Standortkonkurrenz zwischen den Regionen und Städten noch zunimmt.
30 Perspektiven der Stadtentwicklung GEWINNE UND VERLUSTE Beschäftigungsprognose Starke Abnahme Stabilität Starke Zunahme
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