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Transkript:

Auslandpreisvergleich 2016 Schlussfolgerungen Verena Nold Direktorin 34 % Medienkonferenz Auslandpreisvergleich 2016 Datum: 06.04.2017 Folie: 1

Besorgniserregende Kostenentwicklung im Bereich der obligatorischen Krankenpflegeversicherung (OKP) 260 240 220 200 180 Entwicklung der OKP-Gesundheitskosten im Vergleich zur Wirtschaftsleistung (BIP), der Teuerung (LIK), der Nominallöhne und der Ausgaben für die AHV (Index 1996 = 100) Kosten OKP BIP LIK AHV (Ausgaben) Nominallohn 160 140 120 100 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 Quellen: BAG und SASIS AG Folie 2

Medikamentenausgaben Januar 2009 bis Januar 2017 Plus 23 Prozent über alle Medikamente OKP 800 750 Medikamentenausgaben OKP pro versicherte Person 2009-2017 Arzt/Apotheke/ Spital: +23.3% 700 650 Arzt/Apotheke: +17.2% 600 550 500 2009/Jan. 2009/Apr. 2009/Juli 2009/Okt. 2010/Jan. 2010/Apr. 2010/Juli 2010/Okt. 2011/Jan. 2011/Apr. 2011/Juli 2011/Okt. 2012/Jan. 2012/Apr. 2012/Juli 2012/Okt. 2013/Jan. 2013/Apr. 2013/Juli 2013/Okt. 2014/Jan. 2014/Apr. 2014/Juli 2014/Okt. 2015/Jan. 2015/Apr. 2015/Juli 2015/Okt. 2016/Jan. 2016/Apr. 2016/Juli 2016/Okt. 2017/Jan Total Arzt und Apotheke Quelle: Datenpool SASIS AG, Abdeckungsgrad ~ 100% Folie 3

Geforderte Massnahmen zur Kostendämpfung über alle OKP-pflichtigen Medikamente santésuisse fordert Wirtschaftlichkeit, das heisst: Jährliche Anpassung aller Medikamentenpreise statt nur bei einem Drittel Ausweitung des Länderkorbs auf weitere Nachbarländer und Haupthandelspartner der Schweiz Die Preise sollen den tatsächlich vergüteten Preisen des Länderkorbs entsprechen (Einbezug von Rabatten, erstatteten Preisen, Rabattverträge in Deutschland) Vom Gesetz vorgesehene Kostengünstigkeit umsetzen (KVG Art. 43, Abs. 6): bei gleichem Wirkstoff und gleicher Darreichungsform darf nur der günstigere Preis von der OKP bezahlt werden (Festbetragssystem) Folie 4

Massnahmen zur Kostendämpfung im patentabgelaufenen Bereich Förderung der Generika durch: Verschreibung von Wirkstoffen und nicht von Marken und damit Möglichkeit zum Ersatz des Originals durch ein günstigeres Generika Abbau von Markteintrittsbarrieren und Handelshemmnissen zur Förderung des Wettbewerbs bei identischen Wirkstoffen (Generika) Festbetragssystem Schnelle Zulassung von Generika Abbau von Zulassungshürden Transparente Bezeichnung patentabgelaufener Wirkstoffe auf der Spezialitätenliste Folie 5

Beispiele für Medikamente, bei denen das Festbetragssystem angewendet werden kann Umsetzung der gesetzlichen Bestimmungen bei gleicher Leistung soll nur noch das günstigere vergütet werden (KVG Art. 43, Abs. 6) Wirkstoff Indikation Durchschn. Packungspreis Generikum in Fr. Durchschn. Packungspreis Original in Fr. Pantoprazol Reflux 38 43 Atorvastatin Cholesterinsenkung 68 147 Quetiapin Depression 56 162 Esomeprazol Reflux 42 66 6

Marktanteil der Generika Unterdurchschnittlicher Gebrauch in der Schweiz 90.0 83 80 Umsatz Menge 70 Prozent 60.0 30.0 33 37 16 14 54 50 46 17 40 32 30 14 16 15 25 0.0 Quelle: Health at a glance 2015 - OECD 01-01-2015 Schweiz: SASIS AG, Tarifpool 2016 Folie 7

Ist ein Festbetragssystem Billigstmedizin? In der Schweiz zugelassene Arzneimittel werden von Swissmedic geprüft. Swissmedic garantiert die Qualität. Ein von Swissmedic zugelassenes Generikum entspricht genau dem Original und hat dieselbe hochstehende Qualität Das BAG überprüft für die Kassenzulässigkeit die Kriterien Wirksamkeit, Zweckmässigkeit und Wirtschaftlichkeit. Nur wenn alle Kriterien erfüllt sind, wird das Arzneimittel auf der Spezialitätenliste zugelassen. Beispiel: Sandoz-Medikamente haben die gleiche Verpackung in anderen Ländern wie in der Schweiz. Einziger Unterschied der Preis. Beispiel: Packung Pantoprazol 40mg, 105 Tabletten Schweiz Fabrikabgabepreis: Fr. 38.90 Dänemark Fabrikabgabepreis: Fr. 2.78 Konklusion: Ein Festbetragssystem führt zu günstigeren Preisen bei gleicher Qualität => keine Billigstmedizin! Folie 8

Einsparmöglichkeiten je nach Ausgestaltung des Festbetragssystems Einsparmöglichkeiten bei verschiedenartiger Ausgestaltung des Festbetragssystems 1 : Festbetragsmodell Festbetragsgruppe nach Wirkstoff mit Abstufung auf Dosierung und Inhalt Festbetrag pro Stück (Tablette, Kapsel) unabhängig von Packungsgrösse Festbeträge auf Stufe 4 anatomische Klassifikation (Wirkstoffe gleichartige Wirkung in derselben Gruppe, z.b. alle Statine) Festbeträge auf Stufe 4 anatomische Klassifikation pro Stück Mögliche Einsparung in CHF 388 Mio. 461 Mio. 573 Mio. 808 Mio. 1 Empfehlungen des Preisüberwachers August 2013 9

Auslandpreisvergleich Fazit wo stehen wir? santésuisse begrüsst die Wiederaufnahme der Überprüfung der Medikamente nach Einhaltung der Aufnahmekriterien ab 1. Dez. 2017 mit Berücksichtigung des Auslandpreisvergleichs und des therapeutischen Quervergleichs. Einsparungen gemäss Bund über 3 Jahre: 3-Jahresüberprüfung 180 Mio. CHF Abstandregel bei Generika 60 Mio. CHF Problematik: keine jährliche Überprüfung: Durch die Verzögerungen werden die Einsparungen gedrittelt und ein Betrag von 240 Mio. fehlt für die Dämpfung der Prämien Therapeutischer Quervergleich (TQV): Es fehlen klare Regeln und die konsequente Umsetzung des Kostengünstigkeitsprinzips. Der TQV ist bei Kombinationstherapien nicht gelöst 10

Auslandpreisvergleich Schlussfolgerungen Einsparpotenzial Fabrikabgabe-Niveau Jährliche Re-Evaluation der Aufnahmekriterien und Abstandregeln Generika, Festbetragsregelung, Anpassung auf Auslandpreisniveau Sparpotenzial Weitere 240 Mio. Franken bei patentgeschützten Medikamenten 388 bis 808 1 Mio. CHF je nach Ausgestaltung Total Einsparungen rund 1 Mia. Franken Einsparpotenzial bei 1 Mia. Franken bedeutet: 4% Prämieneinsparung pro versicherte Person rund 125 Franken Prämien weniger pro Jahr 1 Empfehlungen des Preisüberwachers August 2013 11