Umgang mit Produkten an Übergängen Drei Probleme und mögliche Lösungsansätze Generika. Karin Fattinger
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- Ulrich Kohl
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1 Medikationssicherheit an Übergängen von Schnittstellen zu Nahtstellen Dienstag, 23. April 2013, h im Stade de Suisse, Bern Umgang mit Produkten an Übergängen Drei Probleme und mögliche Lösungsansätze Generika Karin Fattinger Medikationssicherheit an Übergängen von Schnittstellen zu Nahtstellen, , Folie Nr. 1, Spitäler Schaffhausen, Karin Fattinger
2 Einige Grundlagen zu Generika und Co-Marketing Artikeln Präparatewechsel: Beispiele für mögliche Probleme Fazit und einige Empfehlungen Medikationssicherheit an Übergängen von Schnittstellen zu Nahtstellen, , Folie Nr. 2, Spitäler Schaffhausen, Karin Fattinger
3 Generika Arzneimittel, welche sich als Nachahmer an ein zugelassenes Originalpräparat anlehnen. Sie zeichnen sich durch gleichen Wirkstoff, gleiche Darreichungsform, gleichen Applikationsweg, gleiche Dosierung und gleiche Indikationen aus. webinator/swissmedic_de/xml.txt?query=bio%e4quivalenz&pr=swissmedic_de&order=r&cq=3&id=43544fa33 Medikationssicherheit an Übergängen von Schnittstellen zu Nahtstellen, , Folie Nr. 3, Spitäler Schaffhausen, Karin Fattinger
4 Orale Medikamenteneinnahme was passiert? galenische Formulierung Auflösung Medikament in Lösung an Darm & Leber vorbei Plasma Konz. Medikament (& Metabolite) im Blut zu Wirkort therapeutische Wirkung Effekt Dosis Dosis Medikationssicherheit an Übergängen von Schnittstellen zu Nahtstellen, , Folie Nr. 4, Spitäler Schaffhausen, Karin Fattinger
5 typischer Studienablauf z.b. Amlodipin 24 gesunde Probanden, Frauen & Männer offene, randomisierte, cross-over Studie 1 x Generikum p.o. Blutentnahmen über 6 Tage 1 x Norvasc p.o. Blutentnahmen über 6 Tage 4 Wochen Auswaschpause 1 x Norvasc p.o. Blutentnahmen über 6 Tage 1 x Generikum p.o. Blutentnahmen über 6 Tage Carvalbo et al, Biopharm & Drug Disp 2001: 22: 383 Medikationssicherheit an Übergängen von Schnittstellen zu Nahtstellen, , Folie Nr. 5, Spitäler Schaffhausen, Karin Fattinger
6 z.b. Amlodipin Carvalbo et al, Biopharm & Drug Disp 2001: 22: 383 Medikationssicherheit an Übergängen von Schnittstellen zu Nahtstellen, , Folie Nr. 6, Spitäler Schaffhausen, Karin Fattinger
7 Bioäquivalenz AUC & Cmax für Generikum vs. Originalpräparat: 90% Konfidenzintervalle (=Vertrauensbereiche) müssen in den Bereich 80% - 125% hineinpassen Mittelwert (Konfidenzintervall) z.b. Amlodipin: AUC 101 (92, 110) % Cmax 98 (89, 110) % Bioäquivalenzkritierien erfüllt Medikationssicherheit an Übergängen von Schnittstellen zu Nahtstellen, , Folie Nr. 7, Spitäler Schaffhausen, Karin Fattinger
8 Medikationssicherheit an Übergängen von Schnittstellen zu Nahtstellen, , Folie Nr. 8, Spitäler Schaffhausen, Karin Fattinger
9 Co-Marketing-Arzneimittel verwendungsfertiges Arzneimittel, das ein Unternehmen auf Grund einer schriftlichen Ermächtigung mit eigener Bezeichnung (Marke) und eigener äusserer Verpackung in Verkehr bringt, sich aber sonst vom entsprechenden für das ermächtigende Unternehmen zugelassenen Arzneimittel (Basispräparat) nicht unterscheidet. texis/texis.exe/webinator/swissmedic_de/xml.txt?query=co-marketing&pr=swissmedic_de&order=r&cq=3&id=440a4e973 Medikationssicherheit an Übergängen von Schnittstellen zu Nahtstellen, , Folie Nr. 9, Spitäler Schaffhausen, Karin Fattinger
10 Medikationssicherheit an Übergängen von Schnittstellen zu Nahtstellen, , Folie Nr. 10, Spitäler Schaffhausen, Karin Fattinger
11 Substitutionsrecht Apotheker können Originalpräparate der Spezialitätenliste durch die billigeren Generika dieser Liste ersetzen, wenn nicht der Arzt ausdrücklich die Abgabe des Originalpräparates verlangt. Im Falle einer Substitution informieren sie die verschreibende Person über das abgegebene Präparat. Art. 52a des KVG von 2000 Medikationssicherheit an Übergängen von Schnittstellen zu Nahtstellen, , Folie Nr. 11, Spitäler Schaffhausen, Karin Fattinger
12 49-jähriger Patient mit Depression stabile Situation unter Fluctine 80mg/d Wechsel auf Fluoxetin Mepha 80mg/d, Verschlechterung 100mg/d TDM: Fluoxetin 218 g/l Norfluoxetin 166 g/l zurück auf Fluctine 100mg/d TDM: Fluoxetin 583 g/l Norfluoxetin 457 g/l therapeutischer Bereich für Fluoxetin g/l H Weissenrieder & B Woggon, Ungewöhnliches Spiegelverhalten. Case Report Medikationssicherheit an Übergängen von Schnittstellen zu Nahtstellen, , Folie Nr. 12, Spitäler Schaffhausen, Karin Fattinger
13 22-jähriger Patient mit Depression stabile Situation unter Fluctine 80mg/d Fluoxetin 716 g/l Norfluoxetin 642 g/l Wechsel auf Fluoxetin Mepha 80mg/d, Fluoxetin 974 g/l Norfluoxetin 806 g/l therapeutischer Bereich für Fluoxetin g/l H Weissenrieder & B Woggon, Ungewöhnliches Spiegelverhalten. Case Report Medikationssicherheit an Übergängen von Schnittstellen zu Nahtstellen, , Folie Nr. 13, Spitäler Schaffhausen, Karin Fattinger
14 Clozapin: Umstellung in US Langzeitinstitution Patent endet 1997, Zulassung eines Generikum 11/97 25 Patienten umgestellt durch Apotheke ohne Wissen von Personal & Patienten alle Patienten mit mg/d stabil für 3 5 Jahre 7/25 (28%) Relapse, 5 davon verlegt in Akutklinik 6/25 (25%) leichte Verschlechterung nach Rückkehr zu Original innert Wochen wieder stabil R. Mofsen and J. Balter Clin Ther 2001; 23: Medikationssicherheit an Übergängen von Schnittstellen zu Nahtstellen, , Folie Nr. 14, Spitäler Schaffhausen, Karin Fattinger
15 Problem beim Clozapin mögliche Gründe Bioäquivalenz bei gesunden Probanden mit je ½ Tbl. zu 25mg untersucht, schlecht verträglich (Hypotonie) aber Dosis bei Patienten mg/d t½ 8 (4-12) h bei Einzeldosis bei Probanden vs. 13 (4-66) h bei Patienten im Steady State Kinetik eigentlich linear von mg 2x/d Fazit: FDA verlangt Bioäquivalenzstudie bei Patienten mit hoher Dosis im Steady State Guidance for Industry: Clozapine Tablets: Bioequivalence Testing of June 2005 available at Medikationssicherheit an Übergängen von Schnittstellen zu Nahtstellen, , Folie Nr. 15, Spitäler Schaffhausen, Karin Fattinger
16 Erfahrungen des Patienten nach dem Wechsel des Präparates seines Antiepileptikums Valproat Carbamazepin Phenytoin n bestätigte Probleme 13% 10% 7% mögliche Probleme 12% 9% 9% Probleme, Follow up 6% 10% 14% unvollständig Keine Probleme 70% 71% 70% Crawford et al, Seizure, 1996: 5: 1-5 Medikationssicherheit an Übergängen von Schnittstellen zu Nahtstellen, , Folie Nr. 16, Spitäler Schaffhausen, Karin Fattinger
17 Generikum vs. Original Wirkstoff(e) Aussehen identisch (ev. anderes Salz) in der Regel verschieden Plasmakonzentration Mittelwert ± vergleichbar (80-125%) im Einzelfall Unterschiede möglich Hilfsstoffe Unterschiede möglich Dosierungsstärken ev. nicht ganze Gamme & Formen sondern nur Subset verfügbar Medikationssicherheit an Übergängen von Schnittstellen zu Nahtstellen, , Folie Nr. 17, Spitäler Schaffhausen, Karin Fattinger
18 Generika und Rezept handschriftlich aus medizinischen Gründen nicht substituieren Original abgegeben, ohne Selbstbehalterhöhung nur Markenname von Original oder Generikum angeben Apotheker darf substituieren nur Wirkstoff angegeben Risiko eines Hin- und Herwechseln zwischen verschiedenen Generika Medikationssicherheit an Übergängen von Schnittstellen zu Nahtstellen, , Folie Nr. 18, Spitäler Schaffhausen, Karin Fattinger
19 Fazit 1 In der Population (im Mittelwert) Generika & Original biologisch (bei gesunden Probanden) und damit wahrscheinlich auch therapeutisch äquivalent für einzelnen Patienten Äquivalenz wahrscheinlich, aber nicht garantiert (beachte: andere Hilfsstoffe, Einfluss der Dosis, individuelle Unterschiede etc.) beliebiger Wechsel zwischen Generika & Original vor allem bei Präparaten mit enger therapeutischer Breite ohne Überprüfung des Therapieerfolges nicht empfehlenswert Präparatwechsel erhöht Risiko, Kommunikationsbedarf im Medikationsprozess (Doppeleinnahmen) und kann zusätzliche Kontrollen bzw. Konsultationen notwendig machen. Medikationssicherheit an Übergängen von Schnittstellen zu Nahtstellen, , Folie Nr. 19, Spitäler Schaffhausen, Karin Fattinger
20 Fazit 2 Anzahl der Wechsel gering halten, z.b. von Anfang an Generikum einsetzen, immer gleiche Apotheke & stabiles Sortiment Präparatewechsel bei Antiepileptika, Schilddrüsenhormonen, Immunsuppressiva, Lithium & Neuroleptika vermeiden gleiche Retardierung bei Generikum und Original? Patient bei einem Wechsel informieren & betreuen gut lesbare Anschrift der Inhaltsstoffe auf Packung anstreben (Gesetze) bzw. Informationsfluss sicherstellen, z.b. Amlodipingenerikum mit ersetzt Norvasc beschriften weitere Information vgl. Schweiz Med Forum 2012;12(11): Medikationssicherheit an Übergängen von Schnittstellen zu Nahtstellen, , Folie Nr. 20, Spitäler Schaffhausen, Karin Fattinger
MedikationsUNsicherheit an Schnittstellen Standortbestimmung und Blickwinkel Arzt
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