Medikamente im Alter. Benomed 20. Oktober Sündenbock für eine AZ Verschlechterung? Andreas Stuck, Prof. Dr. med.

Größe: px
Ab Seite anzeigen:

Download "Medikamente im Alter. Benomed 20. Oktober Sündenbock für eine AZ Verschlechterung? Andreas Stuck, Prof. Dr. med."

Transkript

1 Benomed 20. Oktober 2011 Andreas Stuck, Prof. Dr. med. Geriatrie Universität Bern Inselspital und Spital Netz Bern Medikamente im Alter Sündenbock für eine AZ Verschlechterung? 1

2 Medikamente im Alter Welche Medikamente lohnt es sich abzusetzen, wenn der Patient im Altersheim/ zu Hause verwirrt ist? Welche Interaktionen von Medikamenten müssen im Auge behalten werden? Was gibt es beim Einsatz von Psychopharmaka bei alten Menschen zu beachten? 2

3 Medikamente im Alter Ihre Erfahrung Welche Medikamente lohnt es sich abzusetzen, wenn der Patient im Altersheim/ zu Hause verwirrt ist? Welche Interaktionen von Medikamenten müssen im Auge behalten werden? Was gibt es beim Einsatz von Psychopharmaka bei alten Menschen zu beachten? Meine Empfehlung 3

4 Ihre Erfahrung Welches Medikament haben Sie in der letzten Zeit abgesetzt wegen einer Verwirrtheit bei einem alten Menschen? 4

5 Ihre Erfahrung Welches Medikament haben Sie in der letzten Zeit eingesetzt zur Sedation/ Beruhigung bei Verwirrtheit bei einem alten Menschen? 5

6 Ihre Erfahrung Welches Medikament haben Sie in der letzten Zeit abgesetzt wegen einer Verwirrtheit bei einem alten Menschen? Neuroleptikum Benzodiazepin Antidepressivum Andere Medikamentenkategorie Kein Medikament notiert 6

7 Ihre Erfahrung Welches Medikament haben Sie in der letzten Zeit eingesetzt zur Sedation/ Beruhigung bei Verwirrtheit bei einem alten Menschen? Neuroleptikum Benzodiazepin Antidepressivum Andere Medikamentenkategorie Kein Medikament notiert 7

8 Medikamente im Alter Ihre Erfahrung Welche Medikamente lohnt es sich abzusetzen, wenn der Patient im Altersheim/ zu Hause verwirrt ist? Welche Interaktionen von Medikamenten müssen im Auge behalten werden? Was gibt es beim Einsatz von Psychopharmaka bei alten Menschen zu beachten? Meine Empfehlung 8

9 Verwirrtheit Algorithmus Schritt 1: DD der Verwirrtheit: Delir Demenz Demenz und Delir DD Delir/ Demenz Elemente: Kognitiver Vorzustand Vor-MMS Vor-ADL (Rechnungen bezahlen, Einkäufe tätigen) 9

10 Verwirrtheit Algorithmus Schritt 2 bei DD Delir: Behebbare Ursachen: Ein Hauptpunkt: NW von Medikamenten? 1. Nimmt Patient ein Risikomedikament ein? Wenn neu: absetzen und evtl ersetzen Wenn bisher: klinischer Entscheid 2. Ergibt Labor/ Status Hinweis auf MedikamentenNW? Hyponatriaemie Hypoglykaemie arterielle Hypotonie 3. Liegt gleichzeitig Sturz/ Sturzgefährdung vor 10

11 Risikomedikamente Delir (Beispiele) Antidepressiva, v.a. trizyklische Antipsychotika (Neuroleptika) Antihistaminika Antiparkinsonmittel Chemotherapeutika Penicillin, Gyrasehemmer, Aciclovir, Chloroquin etc. Verschiedene: Lithium Aminophyllin Opioide Steroide Antidementiva Beta-Blocker Quelle: Richtlinie Delir Inselspital 11

12 Opioide Im Alter: Morphin, Tramadol: Kumulation aktiver Metabolite (Morphin-6-Glucuronid) mit ZNS NW 12

13 VVerwirrtheit Algorithmus Schritt 2 bei DD Delir: NW von Medikamenten? 1. Nimmt Patient ein Risikomedikament ein? Wenn neu: absetzen und evtl ersetzen Wenn bisher: klinischer Entscheid 2. Ergibt Labor/ Status Hinweis auf MedikamentenNW? Hyponatriaemie Hypoglykaemie arterielle Hypotonie 3. Liegt gleichzeitig Sturz/ Sturzgefährdung vor 13

14 Hyponatriaemie Interaktion mit renaler Na Ausscheidung Thiazide, Schleifendiuretika, Triamteren etc. Interaktion mit RAAS Aldosteronantagonisten, ACE Hemmer, Sartana SIADH SSRI, Opioide, PPI (Omeprazol, Exomeprazol) etc 14

15 Verwirrtheit Algorithmus Schritt 2 bei DD Delir: NW von Medikamenten? 1. Nimmt Patient ein Risikomedikament ein? Wenn neu: absetzen und evtl. ersetzen Wenn bisher: klinischer Entscheid 2. Ergibt Labor/ Status Hinweis auf Medikamenten NW? Hyponatriaemie Hypoglykaemie arterielle Hypotonie 3. Liegt gleichzeitig Sturz/ Sturzgefährdung vor 15

16 Kofaktor Sturz/ Sturzgefährdung Orthostase? Akute Messung liegend stehend Kurz Schellong (liegend, 1 Minute, 3 Minute) Medikamenten-Nebenwirkung? 16

17 Orthostase: Medikamentennebenwirkung 1. Antihypertensiva 2. Antiparkinson 3. Neuroleptika weitere 17

18 Verwirrtheit Algorithmus Schritt 3 bei DD Delir: Selbst- oder Fremdgefährdung? Medikamentencompliance Sturzgefährdung Cave: Absetzen von Medikamenten kann zuerst Agitation verursachen Wie am besten Schutzmassnahmen sicherstellen? 18

19 Medikamente im Alter Ihre Erfahrung Welche Medikamente lohnt es sich abzusetzen, wenn der Patient im Altersheim/ zu Hause verwirrt ist? Welche Interaktionen von Medikamenten müssen im Auge behalten werden? Was gibt es beim Einsatz von Psychopharmaka bei alten Menschen zu beachten? Meine Empfehlung 19

20 Interaktionen Klassische Interaktionen ACE Hemmer Spironolacton NSAR Antikoagulantien Digoxin Clarithromycin ACE Hemmer Antidiabetika Midazolam Opioid Syndromale Interaktionen Verwirrtheit, Sturz, Inkontinenz, Mangelernährung, Obstipation 20

21 Interaktion bezüglich Sturz? Sedativa, Hypnotika und Benzodiazepine (mit langer Halbwertszeit) Phenothiazine Trizyklische Antidepressiva Diuretika Digitalisglykoside Kalziumantagonisten Durchblutungsfördernde Mittel Laxantien Nicht- steroidale Antirheumatika Zentral wirksame Analgetika 21

22 Medikamente im Alter Ihre Erfahrung Welche Medikamente lohnt es sich abzusetzen, wenn der Patient im Altersheim/ zu Hause verwirrt ist? Welche Interaktionen von Medikamenten müssen im Auge behalten werden? Was gibt es beim Einsatz von Psychopharmaka bei alten Menschen zu beachten? Meine Empfehlung 22

23 Psychopharmaka im Alter Bei Delir, falls Medikation erforderlich Haloperidol: Basistherapie, zeitlich befristet! Initialdosis PO, SC, IM: Milde Agitation mg Mittelstarke Agitation...1 mg max. 5 mg/d starke Agitation... 2 mg Weitere (PO): Seroquel (Quetiapin): 12.5 bis max. 3 mal 25 bis 50 mg Levomepromazin (Nozinan) nicht im Alter wegen NW! Risperidon: 0.25 bis 2.0 mg/ d (ab 1.0 mg extrapyr. MW) Olanzapin: 5 bis 20 mg Quelle Turbo SURF revidiert 23

24 Medikamente im Alter. Sündenbock? 3 Haupt Red Flags, dass Medikament evtl. Sündenbock Verwirrtheit Sturz Polypharmazie 24

25 Red Flag Polypharmazie Mehr als 5 Medikamente 1. Risiko einer suboptimalen Behandlung Zu viel? Zu wenig? 2. Risiko einer Malcompliance 25

26 Medication Appropriateness Index (MAI) 1. Gibt es eine Indikation? 2. Wirksam (Nutzen/ Risiko)? 3. Stimmt Dosierung? 4. Einnahmevorschriften korrekt? 5. Medikamenten- Interaktionen? 6. Interaktionen mit Krankheiten? 7. Anwendungsvorschriften? 8. Doppelverschreibungen? 9. Dauer adäquat? 10. Kostengünstige Alternative? (Quelle: Hanlon JT et al., Am J Med 1996) 26

27 Und Checkliste Unterbehandlung Schmerzen? Blutdruck? Antiaggregation/ Antikoagulation? Osteoporose? Demenz? Depression? Lipidsenker? 27

28 Sündenbock Schmerzmittel? Schmerz Immobilität Depression Schlafstörung Inappetenz Risiko Paracetamol: Leber NSAID: GI, kardial, renal Opioide: GI, cerebral 28

29 Sündenbock Antihypertensiva? Kurzfristig Hypotonie Orthostase Sturz Risiko Vaskuläre Schäden Inklusive vaskuläre Encephalopathie Vermindert Progredienz Demenz und Gangstörung 29

30 3 Red Flags Medikamente im Alter Verwirrtheit 1. DD Delir? 2. Risikomedikament(e) absetzen/ ersetzen 3. Hinweis auf Laborbefund? Statusbefund? 4. Kofaktor Sturz? Sturz Syndromale Interaktion? Schutzmassnahmen (cave absetzen von Medikamenten). Polypharmazie Baseline und mind. jährlich Check Über/ Untermedikation Compliance sicherstellen 30

Inhaltsverzeichnis. Teil A Medizinische Grundlagen 9

Inhaltsverzeichnis. Teil A Medizinische Grundlagen 9 Inhaltsverzeichnis Teil A Medizinische Grundlagen 9 1 Einleitung 10 1.1 Lernziele 10 1.2 Einführung in die Pharmakologie 10 1.3 Geschichte der Pharmakologie 10 Übungsfragen 12 2 Arzneimittel und Informationsquellen

Mehr

Vergessen hat viele Gesichter

Vergessen hat viele Gesichter Vergessen hat viele Gesichter II. Herbsttagung in Schkopau 2016 A. Reinshagen, Borna Juvenal (60 127): Aber noch schlimmer als alle Gliedergebrechen ist die Demenz, bei der man selbst die Namen der Sklaven,

Mehr

Medikamente im Alter - Hilfe oder Problem?

Medikamente im Alter - Hilfe oder Problem? Medikamente im Alter - Hilfe oder Problem? Vortragsreihe Altersgerechte Zukunft Verein Graue Panther Bern Dr. med. Jon Lory, Chefarzt, Geriatrische Universitätsklinik Publikumsvortrag Medikamente 2014

Mehr

Kooperationstagung zum Thema Demenz Strategien für eine gemeinsame Versorgung

Kooperationstagung zum Thema Demenz Strategien für eine gemeinsame Versorgung Kooperationstagung zum Thema Demenz Strategien für eine gemeinsame Versorgung Arbeitsgruppe 4: Wege und Möglichkeiten der Betreuung und Pflege demenzkranker Menschen zu Hause AG 4: Wege und Möglichkeiten

Mehr

Psychopharmaka- therapeutische oder sedierende Wirkung? Christina Kirschner Fachärztin für Psychiatrie und Psychotherapie

Psychopharmaka- therapeutische oder sedierende Wirkung? Christina Kirschner Fachärztin für Psychiatrie und Psychotherapie + Psychopharmaka- therapeutische oder sedierende Wirkung? Christina Kirschner Fachärztin für Psychiatrie und Psychotherapie + Fall 1 Frau A., 79 Jahre alt und leidet an einer Demenz (gemischter Typ). Seit

Mehr

WICHTIGE ASPEKTE DER MEDIKAMENTENABGABE. Dr. med. Lukas Weilenmann, FMH Allgemeinmedizin Psychiatrische Klinik Zugersee und Centramed Zug

WICHTIGE ASPEKTE DER MEDIKAMENTENABGABE. Dr. med. Lukas Weilenmann, FMH Allgemeinmedizin Psychiatrische Klinik Zugersee und Centramed Zug WICHTIGE ASPEKTE DER MEDIKAMENTENABGABE Dr. med. Lukas Weilenmann, FMH Allgemeinmedizin Psychiatrische Klinik Zugersee und Centramed Zug MEDIKAMENTENABGABE: ALLGEMEINES In Zug werden Arzneimittel von Kliniken,

Mehr

Arznei-Cocktail im Alter was macht Sinn?

Arznei-Cocktail im Alter was macht Sinn? Arznei-Cocktail im Alter was macht Sinn? Kommission für Altersfragen Oberwil 22. Nov. 2014 Dieter Breil / Universitäres Zentrum für Altersmedizin Basel Multimorbidität Der Patient leidet gleichzeitig an

Mehr

Therapie von Tumorschmerzen

Therapie von Tumorschmerzen Therapie von Tumorschmerzen Onkologische Schwerpunktpraxis Tegel Dr. med. Gernot Reich Krebserkrankungen im Jahre 2000 Häufigkeit von Tumorschmerzen 35-45% der Patienten haben bereits im Anfangsstadium

Mehr

Achtung: gefährliche Medikament im Alter (?)

Achtung: gefährliche Medikament im Alter (?) Achtung: gefährliche Medikament im Alter (?) Erster Schweizer Seekongress Less is more Vierwaldstätter See 28.09.2013 PD Dr. med. Thomas Münzer Chefarzt Geriatrische Klinik AG Kompetenzzentrum Gesundheit

Mehr

Psychopharmaka - Definition

Psychopharmaka - Definition Psychopharmaka - Definition Medikamente, die auf das zentrale Nervensystem wirken und Gefühle, Denken und Verhalten verändern Wirkung durch Einfluss auf die Aktivität von Nervenzellen und Wirkung auf die

Mehr

rund 200 ausgewählte Wirkstoffe

rund 200 ausgewählte Wirkstoffe rund 200 ausgewählte Wirkstoffe Von der Wirkstoffverordnung sind insbesondere folgende Darreichungsformen ausgeschlossen: - Arzneimittel, die auf die Haut aufgetragen werden (z.b. Salben, Gele) - Arzneimittel

Mehr

Analgetika in der Geriatrie ein Überblick. Mag. pharm. Michaela Mandl ahph

Analgetika in der Geriatrie ein Überblick. Mag. pharm. Michaela Mandl ahph Analgetika in der Geriatrie ein Überblick Mag. pharm. Michaela Mandl ahph m.mandl@salk.at Warum sind die Analgetika eine so wichtige Arzneimittelgruppe? 25-26% der älteren Menschen klagen über chronische

Mehr

Diagnostisch Therapeutisches Seminar Delir. Reicht die Akutbehandlung oder ergeben sich weiterführende Konsequenzen?

Diagnostisch Therapeutisches Seminar Delir. Reicht die Akutbehandlung oder ergeben sich weiterführende Konsequenzen? Diagnostisch Therapeutisches Seminar 17.06.2010 Delir Markus Bürge, LA Leiter Ambulatorium Geriatrie / Memory Clinic Geriatrische Universitätsklinik Bern Spital Ziegler Reicht die Akutbehandlung oder ergeben

Mehr

bei palliativen Wunden

bei palliativen Wunden bei palliativen Wunden Schmerz Geruch Sekret/Belag Blutung Risikofaktoren: Minderheiten, Ältere, Frauen, Drogen-/Medikamentenabusus, eingeschränkte kognitive Fähigkeiten, Multimedikation, Compliance Visuelle

Mehr

Aktuelles Spotlight zu Polypharmazie

Aktuelles Spotlight zu Polypharmazie Aktuelles Spotlight zu Polypharmazie 11. Sitzung der AG 65 plus Berlin, 8. September 2016 13.09.2016 Seite 1 Medikation bei Personen 65 plus als Dauerthema der AG!? Parallel zu unseren jeweiligen Schwerpunktthemen

Mehr

Anlage 3: Arbeitshilfe zum Umgang mit Multimedikation Stand:

Anlage 3: Arbeitshilfe zum Umgang mit Multimedikation Stand: Anlage 3: Arbeitshilfe zum Umgang mit Multimedikation Stand: 21.1.2014 Arbeitshilfen aus der hausärztlichen Leitlinie Multimedikation der Leitliniengruppe Hessen, Stand: 29.10.2013 (http://www.arztbibliothek.de/bibliothek/leitlinie/multimedikation-hausaerztliche-leitlinie)

Mehr

Kompendium der Psychiatrischen Pharmakotherapie

Kompendium der Psychiatrischen Pharmakotherapie O. Benkert H. Hippius Kompendium der Psychiatrischen Pharmakotherapie Unter Mitarbeit von I. Anghelescu E. Davids G. Gründer Ch. Lange-Asschenfeldt A. Szegedi H. Wetzel Mit 45 Tabellen Springer Inhaltsverzeichnis

Mehr

Diuretikatherapie. Hubert Gantenbein

Diuretikatherapie. Hubert Gantenbein Hubert Gantenbein Kein Update! Nichts Neues! Medizin ohne Diuretika nicht vorstellbar Jeder setzt Diuretika ein Diuretika haben viele Nebenwirkungen, manchmal sind sie auch tödlich Betagte Patienten im

Mehr

Indikation: Schizophrenie, bipolare Störungen. Empfohlene Tagesdosis im Alter: 1,25 10mg. Patienten mit einer demenzassoziierten Psychose

Indikation: Schizophrenie, bipolare Störungen. Empfohlene Tagesdosis im Alter: 1,25 10mg. Patienten mit einer demenzassoziierten Psychose Olanzapin(Zyprexa ) Indikation: Schizophrenie, bipolare Störungen Empfohlene Tagesdosis im Alter: 1,25 10mg Einnahme: 1 x täglich Kontraindikation: Engwinkelglaukom Patienten mit einer demenzassoziierten

Mehr

Spitalregion Luzern/Nidwalden HERZLICH-INDIVIDUELL-PROFESSIONELL

Spitalregion Luzern/Nidwalden HERZLICH-INDIVIDUELL-PROFESSIONELL Therapie am Lebensende Kristin Zeidler, Leitende Ärztin Onkologie/Medizin KS Nidwalden/LUKS Einleitung Symptom-Management - Schmerz - Atemnot - Rasselatmung - Xerostomie - Delir - Angst - Sedation - Flüssigkeit/Ernährung

Mehr

Alte, kranke Menschen brauchen viele Medikamente - Gefährliche Medikamentenkombinationen. J. Donnerer

Alte, kranke Menschen brauchen viele Medikamente - Gefährliche Medikamentenkombinationen. J. Donnerer Alte, kranke Menschen brauchen viele Medikamente - Gefährliche Medikamentenkombinationen J. Donnerer Institut f. Exp. und Klin. Pharmakologie, Medizinische Universität Graz Im Verlauf der Jahre -Krankheiten,

Mehr

Polypharmazie im Alter: Eine Einführung

Polypharmazie im Alter: Eine Einführung Polypharmazie im Alter: Eine Einführung Prof. Dr. Roland Radziwill Apotheke und Patienten- Beratungs-Zentrum Nürnberg, 16.06.2012 Seite 1 Gliederung Wer ist von Polypharmazie hauptsächlich betroffen? Welche

Mehr

Medikamentenmissbrauch. Vortrag im Sozialverband VdK München Dr. Christoph Schwejda

Medikamentenmissbrauch. Vortrag im Sozialverband VdK München Dr. Christoph Schwejda Medikamentenmissbrauch Vortrag im Sozialverband VdK München Dr. Christoph Schwejda Medikamentenmissbrauch Themen: 1.Phänomen: Missbrauch 2.Medikamente, Missbrauch in Zahlen 3.Die wichtigsten Gruppen: Schlaf-

Mehr

Polypharmakotherapie. Frau Müller, 83 Jahre, 58kg, Medikamente sind wichtig und gut! Wie viel ist zu viel?

Polypharmakotherapie. Frau Müller, 83 Jahre, 58kg, Medikamente sind wichtig und gut! Wie viel ist zu viel? Polypharmakotherapie Medikamente sind wichtig und gut! Anzahl Medikamente und ärztliche Verordnungen über 10 Jahre in Ö 200.000.000 150.000.000 100.000.000 50.000.000 0 1997 2000 2003 2006 Apotheken Spitäler

Mehr

Hausärztliche Palliativmedizin. Dr. med. Roland Kunz Chefarzt Geriatrie + Palliative Care

Hausärztliche Palliativmedizin. Dr. med. Roland Kunz Chefarzt Geriatrie + Palliative Care Hausärztliche Palliativmedizin Dr. med. Roland Kunz Chefarzt Geriatrie + Palliative Care Wann beginnt Palliative Care? Welche Frage hilft? Wann ist ein Patient ein Palliativpatient? Kernfrage: wären Sie

Mehr

HPF-Tagung / Workshop

HPF-Tagung / Workshop / Workshop Medikation bei Menschen mit geistiger Behinderung Dr. med. Thomas Glinz 3. Mai 2018 Ablauf 1. Einleitung 2. Patientenvorstellung 3. Absetzen von Psychopharmaka 4. Patientenvorstellung 5. Indikation

Mehr

Therapeutenangaben - Therapiebeginn Allgemeine Veränderungsdokumentation Psychotherapie

Therapeutenangaben - Therapiebeginn Allgemeine Veränderungsdokumentation Psychotherapie Therapeutenangaben - Therapiebeginn 3.2. Allgemeine Veränderungsdokumentation Psychotherapie Patientenkennziffer Datum Wir bitten Sie, zum Zeitpunkt des Behandlungsbeginns Ihres Patienten einzuschätzen,

Mehr

Arzneimittel im Alkoholentzug AWMF-S3-Leitlinie Sucht (Entwurf)

Arzneimittel im Alkoholentzug AWMF-S3-Leitlinie Sucht (Entwurf) Arzneimittel im Alkoholentzug AWMF-S3-Leitlinie Sucht (Entwurf) Dr. Barbara Richter Fachärztin für Psychiatrie und Psychotherapie Chefärztin am Psychiatrischen Zentrum Nordbaden Zur Kupierung von akuten

Mehr

Arzneimitteltherapie im höheren Lebensalter: Medikationsfehler und PRISCUS-Liste

Arzneimitteltherapie im höheren Lebensalter: Medikationsfehler und PRISCUS-Liste Arzneimitteltherapie im höheren Lebensalter: Medikationsfehler und PRISCUS-Liste Prof. Dr. med. Petra A. Thürmann Philipp Klee-Institut für Klinische Pharmakologie HELIOS Klinikum Wuppertal Lehrstuhl für

Mehr

Sicherheitsuntersuchungen Curriculum Entwicklungspsychopharmakologie im Kindes- und Jugendalter am 25.09.2010

Sicherheitsuntersuchungen Curriculum Entwicklungspsychopharmakologie im Kindes- und Jugendalter am 25.09.2010 Curriculum Entwicklungspsychopharmakologie im Kindes- und Jugendalter am 25.09.2010 Dr. med. A. Schneider (Ulm) Sicherheitsuntersuchungen Wozu? Empfehlungen Praktisches Vorgehen Sicherheitsuntersuchungen

Mehr

Psychopharmaka. PD Dr. Egon Fabian, München

Psychopharmaka. PD Dr. Egon Fabian, München Psychopharmaka PD Dr. Egon Fabian, München 1. Geschichte In der Vergangenheit: pflanzliche Mittel Die moderne Psychopharmakologie seit Kraepelin (1883) (Chemische St 1949: Entdeckung der antimanischen

Mehr

Darf es noch eine Pille mehr sein? - Multimedikation im Alter. Geriatrie Verbund Dortmund 7. Juni 2017

Darf es noch eine Pille mehr sein? - Multimedikation im Alter. Geriatrie Verbund Dortmund 7. Juni 2017 Darf es noch eine Pille mehr sein? - Multimedikation im Alter Geriatrie Verbund Dortmund 7. Juni 2017 Wirken, Handeln, Begegnen, von Mensch zu Mensch, Gemeinsam in christlicher Gesinnung. Geriatrische

Mehr

Medikamentenabhängigkeit im Alter

Medikamentenabhängigkeit im Alter Medikamentenabhängigkeit im Alter Dr. med. Martina Henkel Oberärztin Gerontopsychiatrie Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie Bethel am Ev. Krankenhaus Bielefeld Abhängigkeit von Sedativa Abhängigkeit

Mehr

Inhaltsverzeichnis. Teil A Grundlagen der Arzneimittelkunde 7

Inhaltsverzeichnis. Teil A Grundlagen der Arzneimittelkunde 7 Inhaltsverzeichnis Teil A Grundlagen der Arzneimittelkunde 7 1 Einführung in die Arzneimittelkunde 8 1.1 Lernziele 8 1.2 Einleitung 8 1.3 Heutige Entwicklung eines neuen Medikaments 8 1.4 Grundlagen 13

Mehr

Domicil Fachkolloquium. Schmerzerfassung bei Menschen mit Demenz

Domicil Fachkolloquium. Schmerzerfassung bei Menschen mit Demenz Domicil Fachkolloquium Schmerzerfassung bei Menschen mit Demenz Referenten Dr. med. M. Rohr, Heimarzt Domicil Bethlehemacker + Domicil Schwabgut Remo Stücker Leiter Pflege Domicil Bethlehemacker Andrea

Mehr

Möglichkeiten und Grenzen der stationären Behandlung bei Demenzerkrankten

Möglichkeiten und Grenzen der stationären Behandlung bei Demenzerkrankten Möglichkeiten und Grenzen der stationären Behandlung Dr. med. Hans-Dietrich Ehrenthal Seite 1 Von der Alterspyramide zum Alterspilz Seite 2 Multimorbidität im Alter Alter / Anzahl körperl. Störungen 0

Mehr

Verwirrt trotz oder wegen den Tabletten

Verwirrt trotz oder wegen den Tabletten Verwirrt trotz oder wegen den Tabletten Dr. med. Markus Anliker Facharzt für Allgemeinmedizin, speziell Geriatrie Schmidgasse 8, 600 Zug, markus.anliker@bluewin.ch Dr. med. Beat Muff Facharzt für Allgemeinmedizin

Mehr

Update Geriatrie Pharmakotherapie im Alter

Update Geriatrie Pharmakotherapie im Alter Update Geriatrie Pharmakotherapie im Alter Engadiner Fortbildungstage, Scuol 9./10.09.2017 PD. Dr. med. Thomas Münzer Chefarzt Geriatrische Klinik St. Gallen AG Board Member European Academy for Medicine

Mehr

Kontra DOAK im Alter. Teuer, gefährlich und ohne Zusatznutzen. PD Dr. med. Michael Denkinger

Kontra DOAK im Alter. Teuer, gefährlich und ohne Zusatznutzen. PD Dr. med. Michael Denkinger Kontra DOAK im Alter Teuer, gefährlich und ohne Zusatznutzen PD Dr. med. Michael Denkinger DAS GENERELLE PROBLEM Seite 2 UAW und Alter Seite 4 Zahl der Interaktionen = i i = (n 2 n) / 2 n = Anzahl der

Mehr

Notfälle in der Geriatrie 19. Engadiner Fortbildungstage

Notfälle in der Geriatrie 19. Engadiner Fortbildungstage Notfälle in der Geriatrie 19. Engadiner Fortbildungstage 06.-08. September 2013 Dr. K. Singler, MME Inhalte des Vortrags Atypische Symptomatik des betagten Notfallpatienten Infektionen im Alter Delir:

Mehr

Polypharmakotherapie in der Hausarztpraxis

Polypharmakotherapie in der Hausarztpraxis Polypharmakotherapie in der Hausarztpraxis 12. Bremer Hausärztetag MPH Allgemeinmedizin Hannover Polypharmakotherapie Häufigkeit/ Entstehung Medikamentenplan Arzt/ Patient Medikamentenreview Erfassung

Mehr

Medikationsmanagement

Medikationsmanagement Medikationsmanagement Ein Projekt zur Reduktion von Psychopharmaka - Pharmazeutische Betreuung in Pflegeheimen Dr. Ekkehart Salamon Marien Apotheke Wien Zielsetzung soft hard Verbesserung der pharmazeutischen

Mehr

Delir beim Palliativpatienten

Delir beim Palliativpatienten Delir beim Palliativpatienten daniel.bueche@kssg.ch Inhalt Definition Häufigkeit Ätiologie/Differentialdiagnose Therapie Medikamente Nachsorge Prävention Zwangsmassnahmen Delir = akuter Verwirrtheitszustand

Mehr

Medikamentöse Schlaftherapie Nutzen und Risiken

Medikamentöse Schlaftherapie Nutzen und Risiken Klinische Pharmakologie am Lehrstuhl mit Poliklinik für Psychiatrie und Psychotherapie der Universität im Bezirksklinikum Regensburg Medikamentöse Schlaftherapie Nutzen und Risiken Prof. Dr. med. Dr. rer.

Mehr

Psychopharmakotherapie griffbereit

Psychopharmakotherapie griffbereit griffbereit Psychopharmakotherapie griffbereit Medikamente, psychoaktive Genussmittel und Drogen - griffbereit Bearbeitet von Jan Dreher 1. 2014. Taschenbuch. 248 S. Paperback ISBN 978 3 7945 3078 6 Format

Mehr

Welche Medikamente sollte ich bei dementiell erkrankten Patienten vermeiden?

Welche Medikamente sollte ich bei dementiell erkrankten Patienten vermeiden? Welche Medikamente sollte ich bei dementiell erkrankten Patienten vermeiden? Petra A. Thürmann Philipp Klee-Institut für Klinische Pharmakologie HELIOS Klinikum Wuppertal Lehrstuhl für Klinische Pharmakologie

Mehr

Psychopharmakotherapie griffbereit

Psychopharmakotherapie griffbereit Psychopharmakotherapie griffbereit Medikamente, psychoaktive Genussmittel und Drogen Bearbeitet von Dr. med. Jan Dreher 2., vollständig aktualiesierte und erweiterte Auflage 2016. Buch. 281 S. Softcover

Mehr

Herzinsuffizienz. Modul 3: Medikamente Teil 2

Herzinsuffizienz. Modul 3: Medikamente Teil 2 Herzinsuffizienz Modul 3: Medikamente Teil 2 Kumulative Verlängerung der Überlebenszeit unter Therapie ohne Therapie ACE-Hemmer ACE-Hemmer + Betablocker ACE-Hemmer + Betablocker + Aldosteron Antagonist

Mehr

Absetzen von Psychopharmaka-Kombinationen. Priv.-Doz. Dr. med. Dr. phil. Jann E. Schlimme M.A.

Absetzen von Psychopharmaka-Kombinationen. Priv.-Doz. Dr. med. Dr. phil. Jann E. Schlimme M.A. Jann Schlimme Absetzen von Psychopharmaka-Kombinationen Vortrag bei der Expertentagung»Kompetente Hilfe beim Absetzen von Antidepressiva und Neuroleptika«veranstaltet von der Berliner Organisation Psychiatrie-Erfahrener

Mehr

Lithium? Und sonstige?

Lithium? Und sonstige? Lithium? Und sonstige? Renate Schepker Pharmageld? Für Vorträge von Astra - Zeneca von Janssen-Cilag Keine Studien, keine Gremien, keine Aktien Lithium immer noch 1. Wahl in den kinder-jugendpsychiatrischen

Mehr

Schizophrenie Symptome

Schizophrenie Symptome Schizophrenie Symptome Schizophrenie Verlauf Biochemie der Schizophrenie Miyamoto et al, 2003 Dopaminhypothese Serotonin- und Glutamathypothese Corticales und Subcorticales Dopamin Frankle et al, 2003

Mehr

Demenz Strategien für eine gemeinsame Versorgung

Demenz Strategien für eine gemeinsame Versorgung Demenz Strategien für eine gemeinsame Versorgung Demenz in der ambulanten Versorgung Gereon Nelles, Köln Demenz 1.3 Mo. 60% Alzheimer Demenz 733 000 Demenzkranke erhalten Leistungen (408,000 ambulant,

Mehr

Schmerztherapie Konzept ATZ. M. Gosch

Schmerztherapie Konzept ATZ. M. Gosch Schmerztherapie Konzept ATZ Ähnlichkeiten mit der AO Trauma Orthogeriatrics APP sind nicht zufällig, sondern erwünscht! Vielen Dank an Sacha Beck! Für unseren Fall Wie messen wir den Schmerz? Wie behandeln

Mehr

Off-Label-Medikamente in der Geburtshilfe. Dr. Ioana-Claudia Lakovschek Universitätsklinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe, Graz

Off-Label-Medikamente in der Geburtshilfe. Dr. Ioana-Claudia Lakovschek Universitätsklinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe, Graz Off-Label-Medikamente in der Geburtshilfe Dr. Ioana-Claudia Lakovschek Universitätsklinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe, Graz Off-Label-Use Definition Verordnung eines Arzneimittels außerhalb der

Mehr

Nächtliche Unruhe. Loretta Giacopuzzi Schätti Leiterin Pflege Gerontopsychiatrie und COEUR Kantonale Psychiatrische Dienste-Sektor Nord, Wil

Nächtliche Unruhe. Loretta Giacopuzzi Schätti Leiterin Pflege Gerontopsychiatrie und COEUR Kantonale Psychiatrische Dienste-Sektor Nord, Wil Nächtliche Unruhe Loretta Giacopuzzi Schätti Leiterin Pflege Gerontopsychiatrie und COEUR Kantonale Psychiatrische Dienste-Sektor Nord, Wil 1. St.Galler Demenz-Kongress, St.Gallen, den 27.11.2013 Referatinhalt

Mehr

Caeiro, Sheng, 2006

Caeiro, Sheng, 2006 Tab. 3 Berichtete Risikofaktoren Faktor Melkas, 2012 Prädisponierende Faktoren Alter (75-63, 79-71, 72-70, 78-71, 78-70) sign sign* sign sign sign* sign* ns sign** sign** 9 Geschlecht ns ns ns ns ns ns

Mehr

Tutorium Klinische Psychologie I. Psychopharamkotherapie

Tutorium Klinische Psychologie I. Psychopharamkotherapie Tutorium Klinische Psychologie I Psychopharamkotherapie Letzte Prüfungsinformationen 37 MC-Fragen (37 Punkte) davon: 8 Fragen aus dem Tutorium/ zusätzlichen Vorlesungsinhalten 1 Langfrage (3 Punkte) Bonussystemteilnahe:

Mehr

Heimaufenthaltsgesetz Problemfeld medikamentöse Freiheitsbeschränkung

Heimaufenthaltsgesetz Problemfeld medikamentöse Freiheitsbeschränkung Heimaufenthaltsgesetz Problemfeld medikamentöse Freiheitsbeschränkung K. Weisser Primärintention-Nebenwirkung Primärintention: Bewegungsgrad medikamentös einzuschränken FBM Durch NW eingeschränkt- FBM

Mehr

Präsenzveranstaltungen und E- learning für Studierende der Gesundheits- und Pflegeberufe

Präsenzveranstaltungen und E- learning für Studierende der Gesundheits- und Pflegeberufe Präsenzveranstaltungen und E- learning für Studierende der Gesundheits- und Pflegeberufe Vorlesungszeit SoSe 2014 (07.4./28.4./19.5./02.6./30.6.) 07.April bis 11.Juli 5 Termine im Abstand von zwei bis

Mehr

Risikofaktoren und Risikogruppen für die Harninkontinenz

Risikofaktoren und Risikogruppen für die Harninkontinenz Risikofaktoren und Risikogruppen für die Harninkontinenz geschlechtsunabhängige Risikofaktoren: Alter, Gebrechlichkeit, Immobilität, intellektueller Abbau, bestimmte Erkrankungen, Harnwegsinfekte, Medikamente,

Mehr

Nortriptylin Serum HPLC µg/l Spiegel : CYP2D6-Inhibitoren, z.b. Metoprolol A Spiegel : Rauchen

Nortriptylin Serum HPLC µg/l Spiegel : CYP2D6-Inhibitoren, z.b. Metoprolol A Spiegel : Rauchen Kurzübersicht Analytik Psychopharmaka im Labor Dr. Gärtner Trizyklische Antidepressiva sinnvoll bei Kombination mit Amitriptylin Serum HPLC 80-200 µg/l (Amitriptylin + Nortriptylin) Spiegel : CYP2D6- oder

Mehr

Medikamente bei Menschen mit Demenz 9. Berger Runde: Essener Demenz-Fachtagung. Medikamente bei Menschen mit Demenz

Medikamente bei Menschen mit Demenz 9. Berger Runde: Essener Demenz-Fachtagung. Medikamente bei Menschen mit Demenz 9. Berger Runde: er Demenz-Fachtagung Thiem U. Geriatrie-Zentrum Haus Berge Menschen mit Demenz profitieren nur wenig von Medikamenten gegen Demenz erhalten oft zu viele Medikamente erhalten oft nicht

Mehr

Medikamentenkunde Teil 2 Version 1.2

Medikamentenkunde Teil 2 Version 1.2 Medikamentenkunde Teil 2 Version 1.2 Medikamentenkunde Medikamentenkunde I Antidepressiva Neuroleptika Psychostimulanzien neurologische Grundlagen Medikamentenkunde II Anxiolytika Hypnotika Antidementiva

Mehr

Ist 120 das neue 140? - Wie vermeide ich Polypharmazie in der Hochdrucktherapie?

Ist 120 das neue 140? - Wie vermeide ich Polypharmazie in der Hochdrucktherapie? 1 Ist 120 das neue 140? - Wie vermeide ich Polypharmazie in der Hochdrucktherapie? Egbert G. Schulz Hypertonie awareness 2 Rückenschmerzen 26 % Bluthochdruck 25,4 % Depression 9,6 % Göttinger Tageblatt/Bild

Mehr

Palliativmedizin Symptomkontrolle

Palliativmedizin Symptomkontrolle Palliativmedizin Symptomkontrolle Gerhard Held Klinik für Innere Medizin I Gastrointestinale Symptome 1.Übelkeit und Erbrechen 2.Obstipation 3.Diarrhoe 4.Gastrointestinale Obstruktion Mechanismen von

Mehr

Medikamentengebrauch bei über 70-Jährigen Berliner Altersstudie (Steinhagen-Thiessen et al. 1996)

Medikamentengebrauch bei über 70-Jährigen Berliner Altersstudie (Steinhagen-Thiessen et al. 1996) Prof. Dr. med. Regine Kahl, Düsseldorf Besonderheiten der Arzneimitteltherapie im Alter Apothekerkammer Nordrhein/Apothekerverband Köln Köln, 25.Mai 2009 Medikamentengebrauch bei über 70-Jährigen Berliner

Mehr

Ist es die Depression? PD. Dr. med. Thomas Münzer Chefarzt Geriatrische Klinik St. Gallen AG Board Member European Academy for Medicine of Ageing

Ist es die Depression? PD. Dr. med. Thomas Münzer Chefarzt Geriatrische Klinik St. Gallen AG Board Member European Academy for Medicine of Ageing Ist es die Depression? PD. Dr. med. Thomas Münzer Chefarzt Geriatrische Klinik St. Gallen AG Board Member European Academy for Medicine of Ageing Fall Frau geb. 1936, ehemalige Laborantin (Hirslanden Zürich)

Mehr

The Journal Club. Einfluss von Medikamenten auf urologische Krankheiten

The Journal Club. Einfluss von Medikamenten auf urologische Krankheiten The Journal Club Einfluss von Medikamenten auf urologische Krankheiten Arzneistoffe können als Nebenwirkungen urologische Symptome verursachen z.b. Stressinkontinenz durch α-rezeptorenblocker Dranginkontinenz

Mehr

Tumorschmerzen im Alter

Tumorschmerzen im Alter Tumorschmerzen im Alter Eine vielschichtige Herausforderung Dr. med. Roland Kunz, Chefarzt Geriatrie + Palliative Care 1 Was ist anders in der Schmerztherapie beim alten Menschen? Multimorbidität Komplexität

Mehr

Eigene MC-Fragen Psychopharmaka. 1. Welche der folgenden Aussagen/Beispiele trifft auf atypische Neuroleptika zu?

Eigene MC-Fragen Psychopharmaka. 1. Welche der folgenden Aussagen/Beispiele trifft auf atypische Neuroleptika zu? Eigene MC-Fragen Psychopharmaka 1. Welche der folgenden Aussagen/Beispiele trifft auf atypische Neuroleptika zu? Wirken auf Minus- und Plussymptome stark sedierende Wirkung, sehr starke antipsychotische

Mehr

WANN UND WIE ABSETZEN - ANTIDEMENTIVA, NEUROLEPTIKA UND ANTIDEPRESSIVA

WANN UND WIE ABSETZEN - ANTIDEMENTIVA, NEUROLEPTIKA UND ANTIDEPRESSIVA K. Hager Zentrum für Medizin im Alter Diakoniekrankenhaus Henriettenstiftung ggmbh Schwemannstraße 19, 30559 Hannover WANN UND WIE ABSETZEN - ANTIDEMENTIVA, NEUROLEPTIKA UND ANTIDEPRESSIVA DGG Jahreskongress

Mehr

Richtlinie Delirium in der Palliative Care

Richtlinie Delirium in der Palliative Care Inhaltsverzeichnis 1. Zielsetzung... 2 2. Zielgruppe... 2 3. Definition... 2 4. Ursachen von einem Delirium in der Palliative... 3 5. Mögliche Folgen des Deliriums... 4 6. Entscheidungsfindung... 4 7.

Mehr

Qualität statt Pillenmix

Qualität statt Pillenmix RAT G E B E R M E D I K AMENT E Qualität statt Pillenmix Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) versteht unter Polypharmazie die Einnahme mehrerer verschiedener Medikamente. Meist wird von mehr als fünf

Mehr

Pharmakologische Behandlung von psychotischen Symptomen und Delirien im Alter

Pharmakologische Behandlung von psychotischen Symptomen und Delirien im Alter Pharmakologische Behandlung von psychotischen Symptomen und Delirien im Alter Frank Jessen Klinik und Poliklinik für Psychiatrie und Psychotherapie Uniklinik Köln Deutsches Zentrum für neurodegenerative

Mehr

Sicherheit durch Medikamente? Chancen und Gefahren

Sicherheit durch Medikamente? Chancen und Gefahren Sicherheit durch Medikamente? Chancen und Gefahren Dr. Alice Heidorn-Schübel Fachambulanz Gerontopsychiatrie II 20. Februar 2007 Psychische Erkrankungen im höheren Lebensalter Affektive Störungen: Depressionen

Mehr

Pharmakotherapie im Alter Gratwanderung zwischen Nutzen und Nebenwirkungen

Pharmakotherapie im Alter Gratwanderung zwischen Nutzen und Nebenwirkungen Pharmakotherapie im Alter Gratwanderung zwischen Nutzen und Nebenwirkungen Dr. med. S. Beck Oberarzt, Klinik für Akutgeriatrie Leiter Zentrum für Gerontotraumatologie Konsiliararzt Altersheime der Stadt

Mehr

Die Altersmedizin am Universitätsspital

Die Altersmedizin am Universitätsspital Die Altersmedizin am Universitätsspital Samstag 31. Januar, 2015 Ist weniger mehr? Grenzen der modernen Medizin Schwerpunkt 3: Am Ende des Lebens Forum für Universität und Gesellschaft Universität Bern

Mehr

Wechselwirkungen der Medikamente

Wechselwirkungen der Medikamente Wechselwirkungen der Medikamente 9. Bayerischer Selbsthilfekongress in Landshut am 25. Oktober 2013 Sonja Stipanitz, Landesbeauftragte für Selbsthilfegruppen Gliederung Was ist eine Wechselwirkung? Welche

Mehr

Depression und Sucht im Alter(sheim)

Depression und Sucht im Alter(sheim) Diakonisches Werk in Stadt und Landkreis Osnabrück, Georgsmarienhütte Depression und Sucht im Alter(sheim) Arztortrag von Markus Züger Arzt für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie 03.02.2017 Einteilung

Mehr

Medikamentenbehandlung bei psychischen Störungen. Einführung in die Therapie mit Psychopharmaka

Medikamentenbehandlung bei psychischen Störungen. Einführung in die Therapie mit Psychopharmaka Medikamentenbehandlung bei psychischen Störungen Einführung in die Therapie mit Psychopharmaka Asmus Finzen unter Mitarbeit von Ulrike Hoffmann-Richter Psychiatrie-Verlag Vorwort 9 Vorwort zur Erstausgabe

Mehr

Stufenschema der Schmerztherapie für alle Schmerzen?

Stufenschema der Schmerztherapie für alle Schmerzen? Stufenschema der Schmerztherapie für alle Schmerzen? M. Zenz Ruhr-Universität Bochum 200102-003-1 200102-003-2 Prävalenz chronischer Schmerzen Breivik et al 2006 200102-003-3 Deutschland 2003 5-8 Millionen

Mehr

HYPONATRIÄMIE. Michael Dickenmann Klinik für Transplantationsimmunologie und Nephrologie

HYPONATRIÄMIE. Michael Dickenmann Klinik für Transplantationsimmunologie und Nephrologie HYPONATRIÄMIE Michael Dickenmann Klinik für Transplantationsimmunologie und Nephrologie Quiz 700 650 600 550 500 450 400 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017 Auflösung Quiz 700 Anzahl Publikationen/Jahr

Mehr

Die Problematik der Polypharmakotherapie im Senium

Die Problematik der Polypharmakotherapie im Senium Die Problematik der Polypharmakotherapie im Senium International Symposium on Polypharmacy for the Elderly 8. September 2009, Med. Universität Wien Referenten aus Deutschland, den Niederlanden, Ungarn

Mehr

2 DerWHO-Stufenplan Inhalte bei Beschlussfassung Entwicklung bis heute - 30 Jahre später Rechtsgrundsätze 12

2 DerWHO-Stufenplan Inhalte bei Beschlussfassung Entwicklung bis heute - 30 Jahre später Rechtsgrundsätze 12 IX 1 Der Schmerz 1 1.1 Epidemiologie von Schmerzen 2 1.2 Versuch einer Einteilung 2 1.2.1 Nozizeptorschmerzen 3 1.2.2 Neuropathische Schmerzen 3 1.2.3 Nicht somatisch bedingte Schmerzen 3 1.3 Komorbidität

Mehr

Nausea und Erbrechen Mechanismus und Therapie

Nausea und Erbrechen Mechanismus und Therapie PROFO St. Anna 2013/2014 Palliativtherapie durch den Hausarzt (1) Nausea und Erbrechen Mechanismus und Therapie Nico Wiegand Gastroenterologie St. Anna 17.10.2013 1 2 Kortex Sinnesorgane Sx, Ekel, Erschöpfung

Mehr

Neurologische Komplikationen bei Nierenerkrankungen

Neurologische Komplikationen bei Nierenerkrankungen Neurologische Komplikationen bei Nierenerkrankungen H. Lohner Neurologische Klinik RoMed Klinikum Rosenheim 10.05.2012 1 Übersicht Enzephalopathie/ Demenz Urämische Neuropathie Restless legs Syndrome Myopathie

Mehr

Menschenrechte in der medikamentösen Therapie Umgang mit Psychopharmaka Wirkungen und Nebenwirkungen Indikationen hier: Neuroleptika

Menschenrechte in der medikamentösen Therapie Umgang mit Psychopharmaka Wirkungen und Nebenwirkungen Indikationen hier: Neuroleptika Menschenrechte in der medikamentösen Therapie Umgang mit Psychopharmaka Wirkungen und Nebenwirkungen Indikationen hier: Neuroleptika Volkmar Aderhold Institut für Sozialpsychiatrie an der Universität Greifswald

Mehr

Arosa Ist meine Pharmakotherapie up to date?

Arosa Ist meine Pharmakotherapie up to date? Arosa 2012 Ist meine Pharmakotherapie up to date? Schlafstörungen Häufiges Problem in der Praxis Besonders häufig bei älteren Menschen Häufig keine spezifische Ursache Was ist belegt? Kognitive Verhaltenstherapie

Mehr

Führen Medizinische Leitlinien zur Multimedikation bei Multimorbidität???

Führen Medizinische Leitlinien zur Multimedikation bei Multimorbidität??? Führen Medizinische Leitlinien zur Multimedikation bei Multimorbidität??? Warum so viele Medikamente im Alter Medikamente von verschieden Ärzte addieren sich entscheidende Kontrolle durch Hausarzt! Selbstmedikation

Mehr

Delir Prävention. Wann starten und wer muss an Bord sein? Prof. Dr. med. Reto W. Kressig. 4. Alterstraumatologie Kongress 2018

Delir Prävention. Wann starten und wer muss an Bord sein? Prof. Dr. med. Reto W. Kressig. 4. Alterstraumatologie Kongress 2018 Delir Prävention Wann starten und wer muss an Bord sein? 4. Alterstraumatologie Kongress 2018 Zürich Regensdorf 22. 23. März 2018 Prof. Dr. med. Reto W. Kressig Lehrstuhl für Geriatrie, Universität Basel

Mehr

Herausforderungen in der ärztlichen Behandlung demenzkranker Menschen

Herausforderungen in der ärztlichen Behandlung demenzkranker Menschen Herausforderungen in der ärztlichen Behandlung demenzkranker Menschen Dr. Martine Grümmer Folie 1 Demenz Erworbenes Defizit der kognitiven, emotionalen und sozialen Fähigkeiten -> Beeinträchtigung der

Mehr

Umgang mit Reservemedikation. Dr. med. Evelyn Nonnenmacher

Umgang mit Reservemedikation. Dr. med. Evelyn Nonnenmacher Umgang mit Reservemedikation Dr. med. Evelyn Nonnenmacher 15.9.2016 Wo sterben alte Menschen? Nur 7% aller alten Menschen wechseln ihre Adresse im letzten Lebensjahr Über 50% aller alten Menschen sterben

Mehr

Fatique Restless legs - Gangstörung

Fatique Restless legs - Gangstörung Fatique Restless legs - Gangstörung MS-Tag 2012 MS-Zentrum Zertifikat der DMSG Prof. Dr. med. Helmut Buchner und klinische Neurophysiologie Recklinghausen Fatigue MS-Fatigue: vorzeitige allgemeine physische

Mehr

Historisches. Heute nicht: Obsolete Synonyme. Heute schon: Post-Op Delire. Nur kurz: Leitender Arzt SPD Goldau. K & L Psychiater Spital Schwyz

Historisches. Heute nicht: Obsolete Synonyme. Heute schon: Post-Op Delire. Nur kurz: Leitender Arzt SPD Goldau. K & L Psychiater Spital Schwyz Delir (ium) in Palliative Care W. Hlubek Leitender Arzt SPD Goldau K & L Psychiater Spital Schwyz 7.9.2017/WH 2 Historisches Heute nicht: Hippokrates von Kos (ca. 460-377 v. Chr.): Вei akutem Fieber, Lungenentzündung,

Mehr

Depression entschlossen behandeln aber wie?

Depression entschlossen behandeln aber wie? Depression entschlossen behandeln aber wie? Dr. med. Michael Enzl Wiesbaden (30. April 2011) - Depressionen im höheren Lebensalter werden zu selten diagnostiziert und häufig nicht aus-reichend behandelt.

Mehr

KERNBERG APOTHEKE 03641/ " Seniorengerechte zertifizierte Apotheke Geriatrische Pharmazie & BURG APOTHEKE (FILIALE) seit 1925

KERNBERG APOTHEKE 03641/  Seniorengerechte zertifizierte Apotheke Geriatrische Pharmazie & BURG APOTHEKE (FILIALE) seit 1925 KERNBERG APOTHEKE Fr.-Engels-Str. 50, 07749 Jena 03641/368604 " 353439 www.kernbergapotheke.de email: kernbergapotheke@gmx.de Seniorengerechte zertifizierte Apotheke Geriatrische Pharmazie & BURG APOTHEKE

Mehr

W. Beindl, Juli Multimedikation und Parkinson - Risiken minimieren, Effizienz erhöhen -

W. Beindl, Juli Multimedikation und Parkinson - Risiken minimieren, Effizienz erhöhen - W. Beindl, Juli 2016 Multimedikation und Parkinson - Risiken minimieren, Effizienz erhöhen - Stationäre Aufnahmen wegen Arzneimittelunfällen Metaanalyse: Howard RL et al.: Brit.J.Clin.Pharmacol.2007 Studie

Mehr

Ursachen und Therapie der Herzinsuffizienz. Michele Martinelli, LA Kardiologie Bereich CHF/VAD/HTx

Ursachen und Therapie der Herzinsuffizienz. Michele Martinelli, LA Kardiologie Bereich CHF/VAD/HTx Ursachen und Therapie der Herzinsuffizienz Michele Martinelli, LA Kardiologie Bereich CHF/VAD/HTx Ursachen, Diagnose und Therapie der Herzinsuffizienz Richtlinien 2016 Dr. med. M. Martinelli, LA Kardiologie

Mehr

Möglichkeiten und Grenzen der Pharmakotherapie bei Demenz

Möglichkeiten und Grenzen der Pharmakotherapie bei Demenz Dr. med. Georg Lell Möglichkeiten und Grenzen der Pharmakotherapie bei Demenz Das dementielle Syndrom verläuft gewöhnlich chronisch, einhergehend mit einer deutlichen Abnahme der intellektuellen Leistungsfähigkeit

Mehr