Die Anforderungen an Kitas haben sich in den letzten Jahren verändert, z.b. durch die Vorgaben des Orientierungsplanes, die vermehrte Einführung von Ganztagsplätzen oder neue Vorschriften im Bereich Brandschutz. Dazu kam ein erheblicher Sanierungsstau in vielen Kita-Gebäuden, auch die Defizite bei den Betriebskosten steigen: die Evangelische Kirche in Pforzheim betreibt mehr Gruppen, als durch Kirchensteuermittel refinanziert werden können. Das führte in den letzten Jahren dazu, dass die Synode sich mit der Zukunft einzelner Kita-Gebäude befassen musste. Wir wollten es jedoch nicht dem Zufall des baulichen Zustandes eines Gebäudes überlassen, welche Kitas wir in Zukunft betreiben. Es war uns wichtig einen Plan für die Zukunft zu erarbeiten, um gezielt gestalten zu können. Deshalb hatte die Stadtsynode der Evangelischen Kirche in Pforzheim im November 2017 einen Beschluss zu einer zukunftsfähigen Kitalandschaft getroffen. Flächendeckend evangelische Kitas in Pforzheim erhalten Die Evangelische Kirche in Pforzheim wird auch in Zukunft flächendeckend die Trägerschaft von vielfältigen und qualitativ hochwertigen Kitas in Pforzheim übernehmen.
Der Beschluss baut auf dem Grundsatzbeschluss der Stadtsynode vom November 2016 auf, in dem festgehalten wurde, dass die Synode die Arbeit in ihren Kindertageseinrichtungen als einen integralen Bestandteil der kirchlichen Arbeit in Pforzheim sieht, und Voraussetzungen schaffen will, um diese Arbeit auch bei beengten finanziellen Verhältnissen fortzuführen. Dabei sieht sich die Evangelische Kirche in Pforzheim nicht nur dort in der Verantwortung, wo die Kindertageseinrichtungen für die Entwicklung der Pfarrgemeinden wichtige Eckpfeiler sind, sondern sie sieht sich auch in weniger kirchlich geprägter Umgebung gefordert, wenn die Kindertageseinrichtungen diakonische Hilfen für die Verbesserung der Sozialräume leisten können. Kriterien zur Planung der Kitalandschaft 2023 Bei diesem Gesamtkonzept war der Synode wichtig, dass der Zustand der Gebäude nicht allein über die Standorte der zukünftigen Kitas entscheidet. Es wurden verschiedene Kriterien in das Modell eingearbeitet: präsent in der Fläche: Die Evangelische Kirche in Pforzheim soll flächendeckend in den Stadtteilen Kitas betreiben. Profilvielfalt: Die Vielfalt der Profile soll erhalten und erweitert werden, z.b. durch Einrichtung eines Waldkindergartens Unterschiedlich große Kitas: Auch bei der Größe der Kitas soll Eltern eine Wahlmöglichkeit durch Vielfalt ermöglicht werden: es soll weiterhin Einrichtungen mit kleiner und großer Gruppenanzahl geben. Umsetzbarkeit pädagogischer Standards und Arbeitsschutz Bei der Entwicklung von Gebäuden soll konsequent in die Standorte investiert werden, an denen langfristig die Umsetzbarkeit des Orientierungsplans mit seinen Anforderungen an Qualität der pädagogischen Arbeit, Sicherheitsstandards und die Anforderungen an Arbeitsschutz und Mitarbeitergesundheit sichergestellt werden können. Beispielsweise soll es möglich sein Intensivräume, Personalräume und einen Bewegungsraum einzurichten. Umstrukturierung notwendig viele Variablen Wir wollen in unsere Kita-Immobilien investieren. Dazu war eine Bestandsaufnahme notwendig, welche Gebäude mittelfristig in der jetzigen Form weiter betrieben werden können und in welchen Gebäuden größere Umbaumaßnahmen erforderlich sein werden. Um flächendeckend Kitas in Pforzheim betreiben zu können, werden wir uns an einigen Stellen um eine Trägerschaft in neuen Kitas und somit um mehr Gruppen bewerben.
In Stadtteilen mit zur Zeit vielen Kitagruppen werden wir dafür aber auch reduzieren müssen, um das Gesamtvolumen stemmen zu können. Die Umgestaltung der Kitalandschaft ist von vielen Variablen bestimmt, sowohl bei den Investitionen, als auch bei den Betriebskosten. Der SKR hat in seiner letzten Sitzung einen Zeitplan beschlossen, mit dem wir nun in die konkrete Umsetzung gehen werden. Sollten sich Rahmenbedingungen gravierend ändern, werden wir die Umsetzung an die veränderten Bedingungen anpassen. Modell der Kitalandschaft 2023 12 Kitas werden nach unserem aktuellen Modell unverändert bestehen bleiben. Im Arlinger, die Kita in der Hochkopfstraße. In Brötzingen, die neu gebaute Kita in der Martin-Luther-Straße. In der Innenstadt die Kita Schatztruhe (Krippe) und die kooperierende Kita Pestalozzistraße. In der Südweststadt die Kita in der Goebenstraße, in Büchenbronn die Kita Im Fuchsenacker, in Huchenfeld die Kita an der Kirche, in Würm die Kita in der Schulstraße. Auf dem Buckenberg die Kita im Birkenweg. Im Mäuerach die Kita in der Zeisgstraße. Außerdem soll die Kita in der Eutinger Enzstraße weiter betrieben werden, solange im jetzigen Gebäude Kitaarbeit nach den aktuellen Qualitätsstandards vertretbar scheint. Danach müssen neue Lösungen gesucht werden, um einen Standort in Eutingen halten zu können. In der Nordstadt-West sollen die Kitas in der Hessenstraße und Arcus Klinik unverändert bestehen bleiben. Dort gibt es im Siloah St. Trudpert-Klinikum zusätzlich eine evang. Kita, deren Träger der Evang. Diakonissenverein ist. Da wir im Bereich Nordstadt-West viele evang. Kita-Standorte haben, werden wir die Kita Deichlerweg nicht selbst weiter betreiben. Das Gebäude ist nicht in unserem Besitz: diese Kita könnte von einem anderen Träger weiterbetrieben werden.
An zwei Standorten betreiben wir unsere Kitas in Zukunft nicht in den bestehenden Gebäuden, werden aber alternative Standorte entwickeln: Sonnenberg: statt der 2gruppigen Kita im Schwarzwaldhäuschen soll hier eine naturnahe Kitagruppe entwickelt werden, z.b. eine Waldkita im direkt anschließenden Waldgebiet. Nordstadt-Ost: statt der 3gruppigen Kita im Untergeschoß des bisherigen Gemeindehauses soll auch hier eine Alternative mit einer Gruppe entwickelt werden, die Ideen gehen hier im Moment von Kita im Bauwagen bis zu ökumenischen Kita. In der Innenstadt hat sich die Evang. Kirche um die Trägerschaft der neu zu bauenden Kita in der Kanalstraße beworben. Wenn die Evang. Kirche diese Trägerschaft erhält sollen hier die Kitas in den bisherigen Gebäuden am Schloßberg und in der Goldschmiedeschulstraße zusammengeführt werden. Sollte die Evang. Kirche die Trägerschaft für die neue Kita nicht erhalten, ist zu prüfen, ob der Standort Goldschmiedeschulstraße ausgebaut werden könnte. Ebenso wird sich die Evang. Kirche um die Trägerschaft neu zu bauender Kitas in Dillweißenstein und in der Weststadt bewerben, die dann die Standorte Kräheneckstraße, Huchenfelderstraße, bzw. Maximilianstraße ersetzen soll.
In zwei Stadtteilen gibt es zum jetzigen Zeitpunkt noch keine konkreten Entscheidungen präsentieren: Im Haidach müssen wir im Moment die weitere Entwicklung im Stadtteil abwarten. In der Oststadt besteht jedoch nocheinmal Klärungsbedarf wegen unerwartet hoher Investitionskosten. Mit dem zukünftigen Standort der Kita in der Oststadt muss sich die Synode erneut beschäftigen. Umsetzung Gemeinsam mit der Katholischen Kirche fanden im letzten Monat zwei Gespräche mit Vertretern der Stadt Pforzheim statt. Dabei wurden erste Ideen ausgetauscht, wie wir bei abgängigen Gebäuden gemeinsam Bundes- und Landesfördermittel beantragen können. Gespräche zur zeitlichen Umsetzung unseres konkreten Modells Kitalandschaft 2023 haben bisher nicht stattgefunden. Wir sind aber zuversichtlich, dass wir an den Stellen, an denen es denkbar wäre, dass andere Träger einzelne Kitas übernehmen gemeinsam gute Übergänge für Kinder und Mitarbeitende geschaffen werden können. Um dies zu ermöglichen sieht unser Zeitplan vor, dass wir an allen Standorten, die wir nicht auf Dauer halten wollen, die Kitas trotzdem bis Sommer 2021 vollumfänglich weiter betreiben. D.h. es stehen für die Familien auch an den zu schließenden Standorten alle Plätze vollumfänglich bis Sommer 2021 zur Verfügung. Eine Ausnahme ist dabei die Kita in der Fritz-Neuert-Straße, diese befindet sich bereits seit in der Auslauf-Phase. Die Mitarbeitenden wurden am Dienstag über die Planungen informiert. In den nächsten Wochen finden Elternabende in den Kitas statt.