Die Häuser denen, die drin wohnen Das Projekt Eschenhof stellt sich vor
Zum Greifen nahe 1 http://de.wikipedia.org/wiki/nachhaltigkeit Seit langer Zeit träumen wir schon von der Möglichkeit, selbstbestimmt zusammen zu leben und zu arbeiten. Nach langen Diskussionen sind wir zu dem Schluss gekommen, dass wir viel Platz benötigen, um unserer Idee von einem sozial und ökologisch nachhaltigen 1 Leben Raum zu bieten. Einen Raum, der möglichst frei von Hierarchien und Zwängen, frei von Ausgrenzung und Vorurteilen und so offen wie möglich für unsere NachbarInnen, FreundInnen und Gäste aus aller Welt ist. Also haben wir angefangen uns zu organisieren und suchen nun seit etwa zwei Jahren nach einem Haus, in dem wir unsere Ideen und Pläne verwirklichen können.
Der Eschenhof Mit dem Eschenhof haben wir jetzt den Ort gefunden, in dem wir unsere Utopie leben wollen. Auf diesem Grundstück im Südosten von Hamburg gibt es genug Platz zum Wohnen, für Werkstätten und Veranstaltungsräume; Raum zur Entwicklung und Durchführung von gemeinsamen Projekten und langfristigen kollektiven Perspektiven.
Der Eschenhof wurde Ende des 19. Jahrhunderts im Rotklinkerstil erbaut und bis vor einigen Jahren als Bauernhof genutzt. Er befindet sich auf einem Grundstück von 8000 m². Das Wohnhaus hat 280 m² Wohnfläche, außerdem stehen auf dem Gelände 3 Scheunen. Leider steht der Hof seit vier Jahren komplett leer und bedarf einer grundlegenden Sanierung. Wir möchten dieses wunderschöne alte Haus gern erhalten. Außerdem wollen wir die Scheunen zu weiterem Wohnraum und öffentlichen Flächen ausbauen, wobei es uns wichtig ist, den Umbau möglichst umweltfreundlich zu gestalten. Um all das verwirklichen zu können, brauchen wir Hilfe auf verschiedenen Ebenen. Da sich das Haus in renovierungsbedürftigem Zustand befindet, benötigen wir nicht nur finanzielle, sondern auch handfeste Unterstützung.
Wer wir sind und was wir wollen Wir sind eine Gruppe von momentan 15 Menschen, die miteinander leben und arbeiten wollen. Zur Zeit studieren einige von uns, andere machen eine Ausbildung und wieder andere sind selbstständig oder arbeiten fest angestellt. Das Ziel, nachhaltig zu wohnen, verstehen wir als umfassen-
des Konzept, das neben ökologischen Gesichtspunkten auch die sozialen und ökonomischen Aspekte umfasst. Es hat sich gezeigt, dass durch gemeinschaftliche Nutzung von Alltagsgegenständen nicht nur Energie und Ressourcen eingespart werden können, sondern auch subjektive Bedürfnisse wie Zufriedenheit, Spaß und Sicherheit steigen. Somit wird ein höherer Lebensstandard erreicht, ohne dabei die Ökobilanz zu verhageln 2. Unser Ideal ist kein ökologisches Inselprojekt. Wir verstehen uns als Teil der Auseinandersetzung für globale Solidarität und Gerechtigkeit. Wir wollen nicht nur einen ressourcenschonenden Lebensstil durch kollektive Organisation führen, sondern uns auch einmischen. In unseren Räumen sollen Diskussions-, Informations- und Solidaritätsveranstaltungen stattfinden, wir wollen uns mit anderen Projekten vernetzen und Teil einer solidarischen Ökonomiebewegung 3 werden. Es existieren bereits kollektive Initativen, wie das Institut für nachhaltige Entwicklung e.v.. Dort arbeiten einige Menschen von uns an verschiedenen Projekten, z.b. im Bereich der Kinderund Jugendarbeit, der umweltwissenschaftlichen Beratung von Wohnprojekten oder an der Planung von Sprachkursen für MigrantInnen. Das Institut versteht sich als interdisziplinäres Projekt, in dem verschiedene Fachrichtungen miteinander verknüpft werden 4. Auch im Eschenhof wird das Institut einen Platz finden. Zum einen wollen wir einen Raum für Seminare für Kinder und Jugendliche schaffen, z.b. umweltpädagogische Seminare und Seminare der politischen Bildung. 2) Zusamenfassung der Studie Gemeinschaftlich nachhaltig : http://www.busundmehr.de/downloads/lebensqualitaet_in_gemeinschaften_2auflg.pdf 3) Zur Begriffsklärung solidarische Ökonomie : http://www.solidarische-oekonomie.de 4) mehr dazu unter. http://www.institut-nachhaltige-entwicklung.org
Zum anderen gibt es genügend Möglichkeiten, verschiedene regenerative wird, dass nicht mehr benötigte Gegenstände des alltäglichen Gebrauchs nicht weggeworfen werden, sondern Techniken, wie Solarthermie und Regenwassernutzung, auszuprobieren, weiterzuentwickeln und die Erfahrungen in die Beratung von anderen Projekten einfließen zu lassen. Außerdem wollen wir diverse Werkstätten (Holz-, Metall-, Fahrrad- und SchrauberInnenwerkstatt) sowie einen Sportraum, eine Bibliothek und eine Druckerei einrichten, deren Nutzung auch Menschen offensteht, die nicht im Eschenhof wohnen. Ebenso planen wir die Eröffnung eines Umsonstladens, durch den ermöglicht bei einer anderen Person neue Verwendung finden. Weiterer Bestandteil des geplanten Projektes ist ein Veranstaltungraum, der in einer der Scheunen entstehen soll. Gemütliche Zusammenkünfte, Kinoabende, Informations- oder Diskussionsveranstaltungen sind ebenso vorstellbar wie ein Sommerfest. Darüber hinaus wollen wir Gruppen und Initiativen einen Raum bieten, sich zu treffen, auszutauschen, zu vernetzen oder einfach eine nette gemeinsame Zeit zu verbringen.
Der Garten Das Gelände des Eschenhofes ist groß und bietet den GärtnerInnen unter uns zahlreiche Möglichkeiten. Wir planen einen naturnahen Garten, der durch eine hohe Diversität in Strukturen und Bewuchs zahlreichen Lebewesen einen Lebensraum bietet. Dies wollen wir zum einen über die Bepflanzung, aber auch durch den gezielten Bau von Lebensräumen wie z.b. Hummelhäusern, Obstsorten ergänzen, um einen kleinen Beitrag zum Erhalt der Biodiversität zu leisten. Der Innenhof, der bisher komplett versiegelte Fläche ist, soll teilweise entsiegelt werden, um auch hier mehr Grün zu schaffen. Ihr seht, wir haben viel vor und freuen uns über Leute, die vorbeischauen und mit uns die Möglichkeiten nutzen! Fledermauskästen, Steinhaufen, Mauern und Hecken erreichen. Des Weiteren haben wir großes Interesse, uns in Sachen Permakultur weiterzubilden und diese zu erproben. Es wachsen bereits einige Apfelbäume auf dem Eschenhof. Diesen kleinen Obstgarten wollen wir durch weitere
Unser Finanzierungskonzept Der Resthof soll 300.000 kosten. Dazu kommen 6,25% (18.750 ) für den Makler, weitere 4,5% Grunderwerbssteuer (13.500 ), 1-2% Notarkosten (3.000-6.000 ) und die Kosten für die Finanzierung (1-2% Darlehenssumme hängt davon ab, wie viele Direktkredite, Bürgschaften und Eigenkapital wir aufbringen können. Unser Ziel ist es, dass die monatlichen Wohnkosten pro Person 250 nicht überschreiten. der Darlehenssumme). Die Höhe der
Das ist erstmal der Betrag, den wir allein für den Kauf brauchen: 330.000! Als weitere große Summe in unserem Finanzierungs- und Wohnkonzept steht der sofortige Sanierungsbedarf. Es gibt einige Baustellen, die nicht warten können: Auf jeden Fall müssen wir die Setzrisse beseitigen, eine Isolierung anbringen, neue Fenster und eine funktionierende Heizung einbauen sowie das Haus von ausbauen. Den oben beschriebenen ersten Sanierungsschritt haben wir mit 110.000 veranschlagt, was allerdings nur mit viel Eigenarbeit realisierbar ist. Das Ergebnis dieser langen Rechnung ist: Wir brauchen sehr viel Geld und setzen auf eure Solidarität.
Das Mietshäusersyndikat Das Mietshäusersyndikat... lieber 1000 FreundInnen im Rücken als eine Bank im Nacken... Euch stellt sich sicher die Frage, wie wir das alles aufbringen werden. Wir haben uns entschieden, den Eschenhof mit dem Finanzierungsmodell des Mietshäusersyndikates zu kaufen. Kaufen bedeutet hier aber nicht, dass uns als Einzelpersonen das Objekt gehören wird, wenn wir die Kredite abgezahlt haben. Das ist das besondere am Mietshäusersyndikat. Wir schließen uns zu einem Hausverein (DefActo e.v.) zusammen, der gemeinsam mit dem Mietshäusersyndikat eine GmbH gründet. Die Eschenhof GmbH kauft den Hof. Anteilseigner sind der Hausverein (mit 51%) und das Mietshäusersyndikat (mit 49%). Dieser Schritt bewirkt, dass der Hof dem Immobilienmarkt entzogen wird, denn das Mietshäusersyndikat wird bei einem Scheitern des Projektes verhindern, dass der Hof wieder in Privatbesitz verkauft und somit zum Spekulationsobjekt für uns oder andere werden kann. Er bleibt für immer ein alternatives Wohnprojekt 5. Die Tilgung der Kredite erfolgt über unsere monatlichen Mietzahlungen. Wir wollen uns weder Einfamilienhäuschen kaufen, noch weiterhin jahrelang Miete zahlen, sondern monatlich in ein Projekt investieren, das langfristig kollektives Leben und Arbeiten möglich macht. Mit der Miete zahlen wir nicht nur die (Direkt-) Kredite ab, sondern zahlen auch in einen Solidarfond ein, der fester 5 )Für mehr Infos: http://www.syndikat.org
Bestandteil des Mietshäusersyndikates ist. Zu Beginn eines Projektes beträgt die Höhe des Betrags 10 cent/m² Nutzfläche. Durch die monatlichen Zahlungen des Solidarbeitrages aller Hausprojekte in ganz Deutschland 49 Projekte sind es seit 1992 geworden ist es dem Miethäusersyndikat möglich, Projekte z.b. bei den Einlagen, die sie für die Gründung der GmbH brauchen, zu unterstützen. So kann schnell, solidarisch und unbürokratisch Geld an Projekte fließen, die Unterstützung benötigen. Vielen Dank an alle, die uns schon Absichtserklärungen geschickt haben! Wir haben jetzt schon 155.000 Direktkredite, brauchen also noch 35.000 an Direktkrediten. Denn bei der Bank wollen wir nicht mehr als 250.000 als Kredit aufnehmen. Ihr habt folgende Möglichkeiten, uns bei der Finanzierung zu unterstützen: Gebt uns einen Direktkredit: dafür füllt ihr einfach die Absichtserklärung aus. Diese Absichtserklärung ist verbindlich. Das ist wichtig für uns, da wir auch diese bei der Bank als Eigenkapital anrechnen lassen können und wir darüber hinaus eine niedrigere Kreditsumme bei der Bank in Anspruch nehmen müssen. Also auch, wenn ihr das Geld nicht so schnell locker machen könnt, es aber sicher habt, bringen uns diese Absichtserklärungen weiter.
Genau bedeutet es, dass wir uns von euch statt von der Bank Geld borgen. Ihr könnt die Laufzeit und Kündigungsfrist selbst festlegen. Jeder Betrag hilft uns weiter, auch 500, die auf deinem Sparbuch liegen. Ihr könnt auch Zinsen bekommen, welche im Vertrag festgelegt werden. Allerdings sind sie nicht hoch genug zum Spekulieren, sondern gleichen nur die Wertminderung des Geldes aus. Üblich sind Zinsen zwischen 0% und 3%. Bankkredite sind meist wesentlich höher verzinst, Und wenn alles schief geht? Das Mietshäusersyndikat ist seit seiner Entstehung beständig gewachsen. Allen Projekten gemeinsam ist die Idee, sich gegenseitig in guten und in schlechten Zeiten zu helfen. Wir wissen von keinem Projekt, das die Direktkredite nicht zurückzahlen konnte, aber von vielen, die es können. Jeder noch so kleine Direktkredit hilft uns enorm, eben getreu dem Motto: Lieber 1000 FreundInnen im Rücken als eine Bank im Nacken womit der Betrag, den wir zurückzahlen müssen, steigt. Außerdem ist Geld nicht nur in den Zeiten der Krise besser in kollektiven Projekten als auf einer Bank aufgehoben!
Warum die GLS Bank? 6 Die GLS-Bank hat schon mit vielen Syndikatsprojekten zusammengearbeitet. Weiterer Beweggrund, uns an diese Bank zu wenden, ist folgendes Firmenportrait: Im Mittelpunkt unserer Arbeit stehen kulturelle, soziale und ökologische Initiativen von Menschen, nicht eine abstrakte Kapitalverzinsung oder maximale Gewinnerzielung. Das Impressum: defacto e.v (V.i.S.d.P) im Eschenhof Achterschlag 24 21 039 Hamburg http://www.projekt-eschenhof.org info@projekt-eschenhof.org Bankverbindung: defacto e.v Kontonummer 2019 0884 00 GLS Bank BLZ: 430 609 67 Illustration: Verena Layout: Chris grafik@elektrobuero.de Print: Druckwelten Gedruckt auf Recyclingpapier Geld fließt nach den Unternehmensgrundsätzen nicht in umweltschädliche oder sozial unverträgliche Vorhaben wie die der Rüstungsindustrie, Kernenergie und nicht in Unternehmen mit diskriminierenden Arbeitsverhältnissen, sondern in nachhaltige und soziale Projekte wie unseren Eschenhof. 6 )GLS steht für Gemeinschaftsbank Leihen und Schenken Infos unter http://www.gls.de
www.projekteschenhof.org