Es gilt das gesprochene Wort. I. Einstieg Zitat des Theologen Reinhard Turre. Anrede

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Sperrfrist: 29.06.2013, 12.00 Uhr Es gilt das gesprochene Wort Grußwort des Staatssekretärs im Bayerischen Staatsministerium für Unterricht und Kultus, Herrn Bernd Sibler, anlässlich des Familienfests zur inklusiven Bildung am 29. Juni 2013 in Straubing I. Einstieg Zitat des Theologen Reinhard Turre Anrede Chancengleichheit besteht nicht darin, dass jeder einen Apfel pflücken darf, sondern dass jeder eine Leiter bekommt, wenn er sie braucht. und Bezug zur sonderpädagogischen Förderung Diese Metapher verdeutlicht auf wunderbare Weise, was inklusive Bildung tatsächlich ausmacht: Es geht nicht darum, Kindern mit sonderpädagogischem Förderbedarf alle Hindernisse aus dem Weg zu räumen, sie in einen isolierten Schutzraum zu verfrachten. Vielmehr geht es darum, ihnen die Förderung zukommen zu lassen, die sie benötigen, um Leistung erbringen zu können.

- 2 - Förderzentren mit Förderschwerpunkt geistige Entwicklung seit 60 Jahren ein Erfolgsmodell Leitern bereitstellen dieser Aufgabe widmen sich seit einem halben Jahrhundert sehr erfolgreich die Förderzentren mit dem Förderschwerpunkt geistige Entwicklung. Was in den 60er Jahren mit der Einrichtung von ersten Klassen für geistig behinderte Kinder und Jugendliche begann, wuchs zu beeindruckenden Bildungseinrichtungen heran. UN- Behindertenrechtskonvention und Inklusionsdebatte In den letzten Jahrzehnten haben die Schulen viele Entwicklungen im förderpädagogischen Bereich miterlebt. Seit dem März 2009 stehen die UN-Behindertenrechtskonvention und die Inklusionsdebatte im Blickfeld der breiten Öffentlichkeit. II. Förderschulen: Bayerns Kompetenzzentren für Sonderpädagogik Bayerns Weg der Inklusion: Vielfalt an schulischen Angeboten Förderzentren: Garanten für individuelles Lernen Wir in Bayern wollen für Eltern und ihre Kinder mit Behinderungen eine Vielfalt an schulischen Angeboten gewährleisten. Förderschulen wie die Bildungsstätte St. Wolfgang der KJF und viele andere stellen in der Bildungslandschaft Bayerns die Kompetenzzentren für Sonderpädagogik dar. Ihr spezialisierter Blick und ihre Erfahrungen sind der Garant dafür, dass alle Kinder und

- 3 - Jugendlichen mit Behinderungen entweder an unseren spezialisierten Förderschulen oder in der inklusiven allgemeinen Schule optimal nach ihren individuellen Bedürfnissen und Begabungen lernen können. Stärkung des Entscheidungsrechts der Eltern Das Entscheidungsrecht der Eltern ist hierbei erneut gestärkt worden. Der Zuspruch, den die Schulen durch die Eltern erfahren, zeigt: Vielfalt sonderpädagogischer Förderung ist wichtig in Förderschulen wie in der allgemeinen Schule. III. Inklusion in Bayern Inklusion ein zentrales gesellschaftliches Thema Bei diesem Familienfest unter dem Motto Gemeinsam sind wir stark. (all) Inklusiv? MIT und FÜR unsere Kinder setzen Sie sich als Eltern vehement für den Erhalt der Förderzentren für geistige Entwicklung ein. Dafür danke ich Ihnen sehr! Denn es geht bei Inklusion um eine Thematik, die alle Lebensbereiche des einzelnen Menschen und der ganzen Gesellschaft umfasst.

- 4 - Es geht um die gleichberechtigte Teilhabe von Menschen mit Behinderungen am gesellschaftlichen Leben. Bildung als elementarer Bestandteil geglückter Inklusion Und Bildung ist nun mal ein wesentlicher Bestandteil einer geglückten Inklusion! Insbesondere geht es dabei um die schulische Bildung. Denn darauf hat jedes Kind ein Recht egal ob es eine Behinderung, ein Handicap hat oder nicht. Neue Akzente durch die UN- Behindertenrechtskonvention Die bereits erwähnte UN-Behindertenrechtskonvention setzt hierbei bedeutende neue Akzente! Denn sie verpflichtet uns, die Teilhabe von Menschen mit Handicap als Selbstverständlichkeit zu sehen und die entsprechenden Lebensbereiche so anzupassen, dass Teilhabe möglich ist. Inklusion betrifft alle Schularten Dies ist eine anspruchsvolle Aufgabe, die uns alle, die ganze Gesellschaft, betrifft! Sie erfordert insbesondere die innere Bereitschaft zur Inklusion. Für mich heißt dies:

- 5 - Schülerinnen und Schüler mit Handicap bzw. Behinderung haben einen natürlichen Platz in jeglicher Schulwirklichkeit, in allen Schularten! Pädagogischer Anspruch der Inklusion Unser pädagogischer Anspruch muss es daher sein eine gemeinsame Lern- und Lebenskultur an allen bayerischen Schulen zu schaffen, die das einzelne Kind in seiner ganzen Individualität akzeptiert, annimmt und individuell fördert. Dies ist auch Ausdruck unseres christlichen Menschenbildes: Jeder Mensch ist wertvoll, jedem gehört unsere Aufmerksamkeit, jeder verdient die bestmögliche Bildung! Diese Botschaft gilt es in der Schule vorzuleben und zu erleben. Auch für die Schülerinnen und Schüler ohne Handicap ist dies eine wichtige Erfahrung und Teil der Werteerziehung.

- 6 - IV. Danksagung und Schlussgruß Vorzüge des heutigen Familienfests Umso mehr freut es mich, dass der Landeselternbeirat heute dieses wundervolle Familienfest hier in Straubing auf die Beine gestellt hat. Hier wird Inklusion nicht nur gefordert, sondern tatsächlich gelebt. Hier finden sich Menschen jeden Alters mit und ohne Behinderung zusammen, um gemeinsam Zeit zu verbringen, miteinander Freude zu haben und sich gegenseitig besser kennenzulernen. So werden Berührungsängste abgebaut, so können Freundschaften entstehen. So wird ein wichtiger Beitrag dazu geleistet, dass um noch einmal auf mein Eingangsbeispiel zurückzukommen tatsächlich Zwerge wie Riesen die gleichen Chancen haben, an die Äpfel auf dem Baum zu gelangen. Danksagung Mein großer Dank gilt daher dem Landeselternbereit für die Organisation dieser tollen Veranstaltung

- 7 - und der Bildungsstätte St. Wolfgang für die Bereitstellung der Örtlichkeit. Ihnen allen, liebe Gäste, wünsche ich noch viele vergnügte Stunden hier auf dem Fest. Genießen Sie die Zeit!

- 8 - Inhaltsverzeichnis: I. Einstieg Metapher Leiter... 1 Metapher Apfelbaum / Leiter und Bezug zur sonderpädagogischen Förderung Förderzentren mit Förderschwerpunkt geistige Entwicklung - seit 60 Jahren ein Erfolgsmodell UN-Behindertenrechtskonvention und Inklusionsdebatte II. Förderschulen: Bayerns Kompetenzzentren für Sonderpädagogik... 2 Bayerns Weg der Inklusion: Vielfalt an schulischen Angeboten Förderzentren: Garanten für individuelles Lernen Stärkung des Entscheidungsrechts der Eltern III. Inklusion in Bayern... 3 Inklusion - ein zentrales gesellschaftliches Thema Bildung als elementarer Bestandteil geglückter Inklusion Neue Akzente durch die UN-Behindertenrechtskonvention Inklusion betrifft alle Schularten Pädagogischer Anspruch der Inklusion IV. Danksagung und Schlussgruß... 6 Vorzüge des heutigen Familienfests Danksagung