Bachelorarbeit Maximilian Geyer Entwicklungsfördernde Einflüsse von Gesprächen mit Erwachsenen in der frühen Adoleszenz Mentoring im Roman Der dreizehnte Monat und als Perspektive für die pädagogische Praxis Bachelor + Master Publishing
Maximilian Geyer Entwicklungsfördernde Einflüsse von Gesprächen mit Erwachsenen in der frühen Adoleszenz: Mentoring im Roman Der dreizehnte Monat und als Perspektive für die pädagogische Praxis Originaltitel der Abschlussarbeit: Sich mit bestimmten Menschen zu unterhalten, ist wie bei einem Computerspiel ein Level höher zu kommen. Entwicklungsfördernde Einflüsse von Gesprächen mit Erwachsenen in der frühen Adoleszenz, untersucht am Beispiel des Romans Der dreizehnte Monat von David Mitchell ISBN: 978-3-86341-638-6 Herstellung Bachelor + Master Publishing, ein Imprint der Diplomica Verlag GmbH, Hamburg, 2012 Zugl. Universität Hamburg, Hamburg, Deutschland, Bachelorarbeit, Juli 2010 Dieses Werk ist urheberrechtlich geschützt. Die dadurch begründeten Rechte, insbesondere die der Übersetzung, des Nachdrucks, des Vortrags, der Entnahme von Abbildungen und Tabellen, der Funksendung, der Mikroverfilmung oder der Vervielfältigung auf anderen Wegen und der Speicherung in Datenverarbeitungsanlagen, bleiben, auch bei nur auszugsweiser Verwertung, vorbehalten. Eine Vervielfältigung dieses Werkes oder von Teilen dieses Werkes ist auch im Einzelfall nur in den Grenzen der gesetzlichen Bestimmungen des Urheberrechtsgesetzes der Bundesrepublik Deutschland in der jeweils geltenden Fassung zulässig. Sie ist grundsätzlich vergütungspflichtig. Zuwiderhandlungen unterliegen den Strafbestimmungen des Urheberrechtes. Die Wiedergabe von Gebrauchsnamen, Handelsnamen, Warenbezeichnungen usw. in diesem Werk berechtigt auch ohne besondere Kennzeichnung nicht zu der Annahme, dass solche Namen im Sinne der Warenzeichen- und Markenschutz-Gesetzgebung als frei zu betrachten wären und daher von jedermann benutzt werden dürften. Die Informationen in diesem Werk wurden mit Sorgfalt erarbeitet. Dennoch können Fehler nicht vollständig ausgeschlossen werden, und die Diplomarbeiten Agentur, die Autoren oder Übersetzer übernehmen keine juristische Verantwortung oder irgendeine Haftung für evtl. verbliebene fehlerhafte Angaben und deren Folgen. Bachelor + Master Publishing, ein Imprint der Diplomica Verlag GmbH, Hamburg, 2012 http://www.diplom.de, Hamburg 2012 Printed in Germany
Inhaltsverzeichnis 1. 2. 2.1 2.2 2.3 2.4 3. 3.1 Einleitung... 7 Theoretische Grundlagen... 8 Adoleszenz, Jugend und Kindheit... 8 Adoleszenz nach Vera King... 9 Außerfamiliale Generativität... 12 Fiktion als wissenschaftliche Quelle?... 13 Romananalyse... 14 Begründung der Romanauswahl... 14 3.2 Generative Struktur und Bildungsprozesse in Der dreizehnte Monat... 16 3.3 3.4 3.5 4. 4.1 4.2 5. 5.1 5.2 6. Die Rolle der Erwachsenen im Roman... 18 Die Figur der Madame Crommelynck... 20 Madame Crommelyncks adoleszenztheoretische Funktion... 22 Pädagogische Implikationen... 25 Übertragungsmöglichkeiten in die (sozial)pädagogische Praxis... 25 Mentoring: Konzept und Konsequenzen... 28 Kritik und Risiken... 31 Herausforderungen und Grenzen... 31 Kein garantierter Schutz vor Grenzverletzungen... 33 Fazit und Ausblick... 35 Literaturverzeichnis... 36 Gewidmet meinem kleinen Bruder Maxi, ohne den diese Arbeit nicht zustande gekommen wäre.
1. Einleitung Jungs in meinem Alter dürfen keine alten Damen besuchen, außer es sind ihre Großmütter oder Tanten, lässt Autor David Mitchell (2007: 254) seinen 13-jährigen Protagonisten Jason im Roman Der dreizehnte Monat sagen. Weil er fürchtet, seine Eltern würden ihm den Umgang untersagen, verschweigt er ihnen die faszinierenden Treffen mit der seltsamen älteren Frau der einzigen Person, die sein Alter Ego als heimlicher Poet kennt und mit der er über seine Gedichte und damit über sein Innerstes sprechen kann. Der junge Dichter, auf halbem Weg zwischen Kindheit und Adoleszenz, erlebt die den Individuierungsprozess strukturell kennzeichnende Einsamkeit, wie ihn die Adoleszenztheoretikerin Vera King (u.a. 2002: 260) beschreibt. Unverstanden von den klassischen Sozialisationsinstanzen in der Familie, unter Gleichaltrigen und an der Institution Schule, ist es ausgerechnet eine fremde, außerfamiliale und erwachsene Bezugsperson, der es gelingt, das schmerzhafte Anerkennungsvakuum (King) des Jungen zu durchbrechen. Ein solcher Kontakt zwischen einem Heranwachsenden auf der einen und einem Erwachsenen auf der anderen Seite ist außerhalb der Familie oder professionellen pädagogischen Settings auch in modernisierten, liberalen Gesellschaften strukturell nicht vorgesehen, ja sogar eher problematisch konnotiert, wie das Zitat zu Beginn zeigt. Auch in der Erziehungswissenschaft ist die Beschäftigung mit derartigen Begegnungen eher ein randständiges Thema. Die vorliegende Arbeit ist daher der Versuch, auf Grundlage der Adoleszenztheorie Vera Kings (2. Kapitel) und mithilfe der Betrachtung eines Romanbeispiels (3. Kapitel) darzulegen, dass ein intergenerationeller Austausch durchaus zuträglich für die adoleszente Entwicklung sein kann. Es sollen zudem Konzepte vorgestellt und methodische Überlegungen angestellt werden, die geeignet sind, eine stärkere pädagogische und damit auch gesellschaftliche Verankerung solcher Beziehungen zu ermöglichen darunter vor allem die Idee des Mentoring für Kinder und Jugendliche (4. Kapitel). Dabei dürfen jedoch auch die Risiken, die solchen Zusammenkünften innewohnen, nicht außer Acht gelassen werden (5. Kapitel) beispielsweise die noch größere Skepsis, die Eltern entwickeln würden, wenn es sich bei der erwachsenen außerfamilialen Bezugsperson nicht um eine alte Dame, sondern um einen Mann handeln würde. Mit dem Fazit, dass trotz Risiken und eingeschränkter Verallgemeinerbarkeit, vieles für Gespräche zwischen Adoleszenten und außerfamilialen Erwachsenen spricht, schließt die Arbeit (6. Kapitel). 7