Telefonkonferenz zur Veröffentlichung des Zwischenberichts 1. Januar 31. März 2009 der E.ON AG Düsseldorf, 13. Mai 2009 Ausführungen Dr. Marcus Schenck Mitglied des Vorstands der E.ON AG Es gilt das gesprochene Wort
E.ON AG, ZB I 2009, 13. Mai 2009 Seite 2 von 7 Sehr geehrte Damen und Herren, lassen Sie mich - bevor ich auf die Zahlen des ersten Quartals eingehe - kurz die Ausführungen von Herrn Bernotat aufgreifen. Wie erläutert sehen wir über den Konzern verteilt im ersten Quartal einen negativen Effekt auf das Adjusted EBIT von etwa 170 Mio Euro durch Nachfragerückgänge, den Rückverkauf von Sicherungsmengen und Forderungsausfälle. Aber auch die Währungskursentwicklungen führten in Euro zu sinkenden Ergebnissen. In Summe belaufen sich die Effekte aus der Abwertung ausländischer Währungen und hiermit meine ich vor allem die für das E.ON-Geschäft relevante Schwedische Krone, das Britische Pfund, den Russischen Rubel und den Ungarische Forint auf im Vorjahresvergleich knapp minus 50 Mio Euro. Bezogen auf die Finanzierungssituation waren die ersten drei Monate 2009 sehr erfolgreich. Wir haben die leichte Entspannung der Märkte aber sicherlich auch unseren individuell guten Zugang zu den Fremdkapitalmärkten im ersten Quartal sehr gut genutzt. Seit Jahresbeginn haben wir Finanzierungen in verschiedenen Währungen mit einem Volumen von insgesamt 6,5 Mrd Euro und einem durchschnittlichen Zins von rund 5 Prozent umsetzen können. Auf Basis der derzeitigen Planung wurde der Finanzierungsbedarf für das Gesamtjahr somit bereits im ersten Quartal größtenteils gedeckt. Auch unsere im Mai auslaufende Finanzierung in Höhe von 4,25 Mrd Euro haben wir bereits zu mehr als einem Drittel über ein öffentliches Angebot abgelöst und den Restbetrag vorfinanziert. Nun zu den Zahlen des ersten Quartals. Wir blicken auf ein Quartal zurück, das uns erste Visibilität auf die Auswirkungen der Wirtschaftskrise liefert. Trotz Umsatzwachstum mussten wir in unserem operativen Ergebnis einen leichten Rückgang verzeichnen. Positiv ist, dass wir die Fortführung unseres auf organisches Wachstum konzentrierten Investitionsprogramms im ersten Quartal vollständig aus dem operativen Cash Flow finanzieren konnten.
E.ON AG, ZB I 2009, 13. Mai 2009 Seite 3 von 7 Zu den Details: Der Konzernumsatz stieg um 14 Prozent auf 25,9 Mrd Euro. Hier wirkte insbesondere die erstmalige Einbeziehung der Aktivitäten aus der Vereinbarung mit Enel und Acciona zur Erinnerung diese Beteiligungen in Italien, Spanien und Frankreich wurden erst Mitte letzten Jahres gekauft und haben somit im Vergleichszeitraum des Vorjahres noch keinen Umsatzbeitrag geleistet. Weiterhin wirkten positive Effekte aus der Energiepreisentwicklung bei Central Europe und Pan-European Gas. Das Adjusted EBIT des Gesamtkonzerns liegt mit 3,1 Mrd Euro rund 5 Prozent unter dem Vorjahreswert. Das Geschäft in Central Europe verbesserte sich um 3 Prozent auf knapp 1,7 Mrd Euro. Die erstmalige Konsolidierung der Frankreich-Aktivitäten trug hier ebenso positiv zur Ergebnisentwicklung bei, wie die Energiepreisentwicklung im Erzeugungsbereich und ein witterungsbedingt über dem Vorjahr liegendes Vertriebsergebnis im Gasgeschäft. Gegenläufig wirkten Belastungen aus der Wirtschaftskrise, die fortdauernden Stillstände von Kernkraftwerken und ein negatives Ergebnis im Kernbrennstoffkreislauf. Das regulierte Geschäft konnte leicht zulegen. Geringere Netzentgelte wurden durch Effizienzsteigerungen und witterungsbedingt höhere Rohmargen im Gasverteilungsgeschäft kompensiert. Das osteuropäische Geschäft liegt nahezu auf Vorjahresniveau. Das Adjusted EBIT von Pan-European Gas liegt mit 824 Mio Euro 19 Prozent unter Vorjahr. Belastet wurde das Ergebnis neben einem Rückgang des Absatzvolumens zudem durch wettbewerbsbedingten Druck auf die Verkaufspreise im Gasgeschäft. Zusätzlich wirkten sich im Vorjahresvergleich der Rückgang im Transportgeschäft aufgrund der Absenkung der Transportentgelte, die Verschlechterung im ungarischen Geschäft sowie die ölpreisbedingte Belastung des Ergebnisses im Upstream-Bereich negativ aus. Die Speicherbeschäftigung war dagegen profitabler: Das im aktuellen Jahr den Speichern entnommene Gas war im Vergleich zu den Einkaufspreisen günstiger bewertet als im Vorjahr. Zudem wurde im ersten Quartal des aktuellen Jahres deutlich mehr Gas den Speichern entnommen, als in der Vergleichsperiode 2008.
E.ON AG, ZB I 2009, 13. Mai 2009 Seite 4 von 7 Das Adjusted EBIT der Market Unit UK sank um 72 Prozent oder knapp 200 Mio Euro auf 75 Mio Euro. Während das regulierte Geschäft in lokaler Währung etwa auf Vorjahresniveau liegt, resultiert der Rückgang im unregulierten Geschäft vor allem aus der Übertragung weiterer Aktivitäten auf die Market Unit Energy Trading hier im wesentlichen Gaslieferverträge und aus niedrigeren Commodity-Preisen, die sich in konzerninternen Transaktionen widerspiegeln. Ein großer einmaliger Effekt ergab sich dabei aus der Übertragung von CO 2 -Zertifikaten auf die E.ON Energy Trading. Im Endkundengeschäft wurden verbesserte Margen durch Aufwendungen für Energieeffizienzmaßnahmen und durch Auswirkungen des konjunkturellen Abschwungs nahezu ausgeglichen. Diese Erläuterungen zeigen, dass es sich weniger um einen substanziellen Rückgang des Adjusted EBIT, als vielmehr um eine Verlagerung zur Energy Trading innerhalb des Konzerns handelt. Die Market Unit Nordic hatte im ersten Quartal einen Rückgang von 37 Prozent auf 223 Mio Euro zu verzeichnen. Das regulierte Geschäft liegt trotz eines leicht besseren Ergebnisses in lokaler Währung aufgrund von Währungsumrechnungseffekten leicht unter Vorjahr. Das unregulierte Geschäft war im Wesentlichen durch geringere Absatzmengen nach Abgabe von Kraftwerkskapazitäten an Statkraft sowie auch hier durch die vergleichsweise schwache Schwedische Krone negativ beeinflusst. Das Geschäft der Market Unit US-Midwest liegt mit 133 Mio Euro 36 Prozent über dem Vorjahreswert. Im Wesentlichen profitieren wir hier von höheren Margen im Endkundengeschäft mit Strom und Gas, von der Weitergabe von Kosten für Gas und andere Brennstoffe im Markt sowie hier ausnahmsweise durch positive Umrechnungseffekte. Das Handelsgeschäft trägt insgesamt mit 107 Mio Euro zum Adjusted EBIT bei. Während zum einen der Eigenhandel mit 53 Mio Euro ein höheres Ergebnis als im Vorjahreszeitraum beisteuert, spiegelt sich auch im Optimierungsbereich mit einem Ergebnis von 54 Mio Euro eine positive Entwicklung der Optimierung im Gasbereich sowie die erstmalige Einbeziehung der italienischen Handelseinheit wieder. Im letzten Jahr hatten wir für die
E.ON AG, ZB I 2009, 13. Mai 2009 Seite 5 von 7 Market Unit Energy Trading noch ein Adjusted EBIT von - 80 Mio Euro ausgewiesen. Dabei will ich erneut darauf verweisen, dass hier in 2009 der gegenteilige Effekt aus der Übertragung von CO 2 -Zertifikaten vor allem von E.ON UK einmalig wirkt. Würde man dies herausrechen, so wäre das Optimierungsergebnis der E.ON Energy Trading wie im Vorjahr erwartungsgemäß negativ. Dies liegt an der Form unserer internen Verrechnung. Das Segment Neue Märkte trägt ein Adjusted EBIT von knapp 160 Mio Euro bei. Während E.ON Climate & Renewables aufgrund schlechter Windverhältnisse in Deutschland und niedrigerer Preise in den USA unter dem Vorjahreswert liegt, konnte die Market Unit Russia aufgrund der weitergehenden Marktliberalisierung und witterungsbedingt höheren Absatzmengen positiv mit knapp 30 Mio Euro zum Adjusted EBIT beitragen. Die Market Unit Italy verzeichnet einen Anstieg auf 72 Mio Euro. Hier wirkte insbesondere die erstmalige Einbeziehung der Aktivitäten aus der Vereinbarung mit Enel und Acciona. Auch die Market Unit Spain wurde erst Mitte letzten Jahres erworben und trägt im ersten Quartal dieses Jahres mit 36 Mio Euro zum Adjusted EBIT bei. Der Bereinigte Konzernüberschuss liegt mit 1,8 Mrd Euro 2 Prozent unter dem Vorjahreswert. Ausgehend vom leicht negativen Adjusted EBIT und zusätzlich höheren Zinsaufwendungen im ersten Quartal 2009 wirken gegenläufig geringere Minderheitsanteile durch die Anteilsaufstockung bei E.ON Nordic. Der Konzernüberschuss der Gesellschafter der E.ON AG liegt mit knapp 2,5 Mrd Euro um 18 Prozent über dem Vorjahreswert. Zusätzlich zu den genannten Effekten in der Entwicklung des Adjusted EBIT wirkte neben den Veränderungen der Zinsaufwendungen und Minderheitsanteile im Wesentlichen das etwa um 700 Mio Euro höhere neutrale Ergebnis. Sich in diesem Jahr nicht wiederholende Buchgewinne aus Wertpapierverkäufen und zusätzliche Abschreibungen auf Wertpapiere sowie in den USA angefallene Kosten für Sturmschäden werden durch ein knapp 1,4 Mrd Euro besseres Derivate- Ergebnis überkompensiert. Dieses resultiert im Wesentlichen aus der Marktbewertung von Gaseinkauf- und Stromabsatzverträgen. Sie wissen ja: Das Derivate-Ergebnis hat keine Cash-Auswirkungen.
E.ON AG, ZB I 2009, 13. Mai 2009 Seite 6 von 7 Kommen wir nun nach Darstellung der Ertragslage zur Finanzlage von E.ON: Die ökonomischen Investitionen in den ersten 3 Monaten 2009 belaufen sich auf etwa 1,9 Mrd Euro und liegen damit knapp 200 Mio Euro unter Vorjahr. Wir treiben hier unser umfangreiches Investitionsprogramm weiter voran. Der Fokus lag nach den Akquisitionen im Sommer letzten Jahres auf organischem Wachstum: Windparkprojekte in den USA, Investitionen in die Stromerzeugung und Stromnetze sowie im Gasbereich vor allem der Ausbau der Gasinfrastruktur und Entwicklungskosten des Upstream-Geschäftes. Der operative Cash Flow liegt mit etwa 2,9 Mrd Euro 22 Prozent über dem Vorjahr. Höhere Zinszahlungen aus der Konzernfinanzierung werden durch positive Effekte aus dem Verkauf von Emissionsrechten bei Energy Trading kompensiert. Positiv wirken dagegen die Ausspeicherungseffekte aus dem Gasgeschäft der Market Unit Pan European Gas. Diese ergeben sich daraus, dass wir im ersten Quartal dieses Jahres im Saldo mehr ausgespeichert haben als im Vorjahr das heißt mit anderen Worten: wir haben im Vergleich zum Vorjahr mehr Gas verkauft, das wir bereits in unseren Speichern hatten und somit nicht mehr Cash Flow-mindernd einkaufen mussten. Dieser Einsatz von Speicherkapazität bietet Flexibilität und ist neben dem Zwecke zur Sicherung der Versorgung eine wichtige Komponente zur Optimierung des Gasgeschäftes. Der Volumeneffekt wurde durch Preiseffekte noch zusätzlich positiv beeinflusst. Die wirtschaftliche Netto-Verschuldung blieb im Vergleich zum Jahresende 2008 nahezu konstant. Im Wesentlichen werden hier unsere Investitionen im ersten Quartal durch den starken operativen Cash Flow gedeckt. Nun zum Ausblick. Für unser Adjusted EBIT gehen wir weiter davon aus, das Niveau des Vorjahres zu erreichen. Auch bei dem Bereinigten Konzernüberschuss bleibt unsere Prognose unverändert, wir erwarten hier eine Verringerung um ca. 10 Prozent. Zurückzuführen ist dies im Wesentlichen auf höhere Zinsaufwendungen, welche aus dem planmäßigen Aufbau von Fremdkapital resultieren.
E.ON AG, ZB I 2009, 13. Mai 2009 Seite 7 von 7 Diese Rede enthält möglicherweise bestimmte in die Zukunft gerichtete Aussagen, die auf den gegenwärtigen Annahmen und Prognosen der Unternehmensleitung des E.ON-Konzerns und anderen derzeit verfügbaren Informationen beruhen. Verschiedene bekannte wie auch unbekannte Risiken und Ungewissheiten sowie sonstige Faktoren können dazu führen, dass die tatsächlichen Ergebnisse, die Finanzlage, die Entwicklung oder die Leistung der Gesellschaft wesentlich von den hier abgegebenen Einschätzungen abweichen. Die E.ON AG beabsichtigt nicht und übernimmt keinerlei Verpflichtung, derartige zukunftsgerichtete Aussagen zu aktualisieren und an zukünftige Ereignisse oder Entwicklungen anzupassen.