Sabine Lutz Relative Leistungsturniere in der Personalwirtschaft Vor- und Nachteile Diplomica Verlag
Sabine Lutz Relative Leistungsturniere in der Personalwirtschaft Vor- und Nachteile ISBN: 978-3-8366-3191-4 Herstellung: Diplomica Verlag GmbH, Hamburg, 2009 Dieses Werk ist urheberrechtlich geschützt. Die dadurch begründeten Rechte, insbesondere die der Übersetzung, des Nachdrucks, des Vortrags, der Entnahme von Abbildungen und Tabellen, der Funksendung, der Mikroverfilmung oder der Vervielfältigung auf anderen Wegen und der Speicherung in Datenverarbeitungsanlagen, bleiben, auch bei nur auszugsweiser Verwertung, vorbehalten. Eine Vervielfältigung dieses Werkes oder von Teilen dieses Werkes ist auch im Einzelfall nur in den Grenzen der gesetzlichen Bestimmungen des Urheberrechtsgesetzes der Bundesrepublik Deutschland in der jeweils geltenden Fassung zulässig. Sie ist grundsätzlich vergütungspflichtig. Zuwiderhandlungen unterliegen den Strafbestimmungen des Urheberrechtes. Die Wiedergabe von Gebrauchsnamen, Handelsnamen, Warenbezeichnungen usw. in diesem Werk berechtigt auch ohne besondere Kennzeichnung nicht zu der Annahme, dass solche Namen im Sinne der Warenzeichen- und Markenschutz-Gesetzgebung als frei zu betrachten wären und daher von jedermann benutzt werden dürften. Die Informationen in diesem Werk wurden mit Sorgfalt erarbeitet. Dennoch können Fehler nicht vollständig ausgeschlossen werden und der Verlag, die Autoren oder Übersetzer übernehmen keine juristische Verantwortung oder irgendeine Haftung für evtl. verbliebene fehlerhafte Angaben und deren Folgen. Diplomica Verlag GmbH http://www.diplomica-verlag.de, Hamburg 2009
Inhaltsverzeichnis INHALTSVERZEICHNIS I 1 EINFÜHRUNG 1 1.1 ZIELSETZUNG DER ARBEIT 1 1.2 AUFBAU DER ARBEIT 1 2 GRUNDLAGEN DER LEISTUNGSBEURTEILUNG 3 2.1 PRINCIPAL-AGENT-THEORY 3 2.2 DEFINITION DER LEISTUNG 6 2.3 LEISTUNGSMESSUNG, LEISTUNGSBEWERTUNG, LEISTUNGSBEURTEILUNG 7 2.3.1 ABSOLUTE VS. RELATIVE LEISTUNGSBEURTEILUNG 10 2.3.2 MANAGEMENT BY OBJECTIVES 11 3 DIE TOURNAMENTTHEORIE 13 3.1 DAS URSPRUNGSMODELL NACH LAZEAR/ROSEN 13 3.2.1 SICHT DER AGENTEN 14 3.2.2 SICHT DES PRINZIPALS 16 3.2 ERWEITERUNGEN DES URSPRUNGSMODELLS 18 3.2.1 GLEICHSTAND DER LEISTUNGSERGEBNISSE 18 3.2.2 TURNIERPREISFESTLEGUNG MIT RESTRIKTIONEN 19 3.2.3 STARTGELD 21 3.2.4 RISIKOAVERSE AGENTEN 22 3.2.5 HETEROGENE AGENTEN 24 4 VORTEILE UND PROBLEMFELDER 27 4.1 VORTEILE 27 4.1.1 KOLLEKTIVES ANREIZSYSTEM 27 4.1.2 SELBSTBINDUNG DES PRINZIPALS 28 4.1.3 HERAUSFILTERN GEMEINSAMER STÖREINFLÜSSE 28 4.1.4 GERINGE MESS-KOSTEN 28 4.1.5 SELEKTIONSFUNKTION BEI HETEROGENEN AGENTEN 29 4.2 PROBLEMFELDER 31 4.2.1 RISKANTE AKTIONEN DER AGENTEN 31 4.2.2 ZWISCHENINFORMATIONEN 32 4.2.3 KOLLUSIONEN 33 4.2.4 SABOTAGE UND MOBBING 39 4.2.5 NEGATIVE AUSWIRKUNGEN AUF KOOPERATION IN TEAMS 42 4.2.6 RATTENRENNEN 44 4.2.7 SUBJEKTIVE VERHALTENSWEISEN 45 5 PRAKTISCHE ANWENDUNG UND EMPIRISCHER FORSCHUNGSSTAND 48 5.1 EINSATZ UND ANWENDUNG 48 5.2 EMPIRISCHE BELEGE 51 6 SCHLUSSBETRACHTUNG 54 I
SUMMARY 56 LITERATURVERZEICHNIS III II
1 Einführung 1.1 Zielsetzung der Arbeit Diese Untersuchung verfolgt das Ziel, eine Brücke zwischen dem ökonomischen Modell der Tournamenttheorie und der Anwendung von Turnierlösungen in der Praxis zu schlagen. Dabei stehen die Vor- und Nachteile von Leistungsturnieren im Mittelpunkt. Folgende Forschungsfragen wurden dazu gestellt: Welche Vor- und Nachteile haben Turnieranreize? Welche Erfahrungen wurden in der Vergangenheit mit dem Einsatz von Leistungsturnieren gemacht? Sind die Problemfelder von Turnieren so fundamental, dass sie gegen den Einsatz von Leistungsturnieren sprechen? 1.2 Aufbau der Arbeit Die Studie wird nach der Einführung, in der die Forschungsziele und der Aufbau der Arbeit erläutert werden, in vier Hauptteile gegliedert. In Kapitel 2 wird ein Überblick über die theoretischen Grundlagen der Leistungsturniere gegeben. Dabei wird zuerst der zu Grunde liegende Analyserahmen, die Prinzipal-Agenten-Theorie vorgestellt. Danach folgt eine einführende Definition des Leistungsbegriffs und es findet eine Abgrenzung der verschiedenen, in der Praxis und Literatur geläufigen Begrifflichkeiten zur Leistungsbeurteilung statt. Das Kapitel 3 dient der umfassenden Beschreibung und Erläuterung des formalen ökonomischen Modells der Tournamenttheorie. Im zweiten Teil des Kapitels erfolgt eine Erweiterung des Modells, in Folge der Auflösung einiger strikter Annahmen. Dadurch wird die Anwendbarkeit auf die unternehmerische Praxis verbessert. Kapitel 4 beschäftigt sich mit dem Hauptthema dieses Buches. Der Darstellung der Vor- und Nachteile von relativen Leistungsturnieren. 1
Zusätzlich erfolgt eine Einordnung ihrer Relevanz für den praktischen Einsatz der Tournamenttheorie. Anschließend wird in Kapitel 5 aufgezeigt, welche Anwendungsbereiche von relativen Leistungsturnieren in der Praxis anzutreffen sind. Ein Überblick über empirische Studien zeigt die Konsistenz der Theorie mit der unternehmerischen Praxis. Das abschließende Kapitel 6 fasst die Erkenntnisse dieser Untersuchung zusammen. 2
2 Grundlagen der Leistungsbeurteilung Das magische Fünfeck der Personalwirtschaft lautet: Den richtigen Mitarbeiter in der richtigen Qualifikation zur richtigen Zeit am richtigen Ort rational einzusetzen! 1 Wenn diesen Anforderungen entsprochen wird, so ist eine wichtige Voraussetzung für das Funktionieren einer Unternehmung erfüllt. Denn der Faktor Arbeit ist für den optimalen Einsatz aller Mittel zur Leistungserstellung hauptverantwortlich. 2 Ein wichtiges Hilfsmittel zur Erfüllung des magischen Fünfecks, also zur optimalen Allokation der Mitarbeiter, stellen regelmäßig durchgeführte Leistungsbeurteilungen dar. Relative Leistungsturniere sind ein spezielles Anwendungsverfahren von (relativer) Leistungsbeurteilung. 2.1 Principal-Agent-Theory Die Principal-Agent-Theory stellt den grundlegenden Analyserahmen zur Turniertheorie dar. Eine sehr prägnante Definition der Prinzipal-Agenten- Beziehung, findet sich bei Pratt/Zeckhauser: Whenever one individual depends on the action of another, an agency relationship arises. The individual taking the action is called the agent. The affected party is the principal." 3 Die Entscheidung, einen Agenten einzusetzen, welcher im Auftrag des Prinzipals agiert, weil sein Wissen auf einem speziellen Gebiet umfassender ist, als das des Prinzipals, ist weit verbreitet. Sie begegnet uns in jedem Unternehmen und dort auf jeder Managementstufe, in allen Institutionen, die kooperative Zusammenarbeit verlangen, wie z.b. Universitäten, Genossenschaften, Behörden usw. 4 Der Prinzipal übergibt risikobehaftete Tätigkeiten, die er nicht selbst erledigen kann oder möchte sowie Entscheidungskompetenzen an einen oder mehrere Agenten. 5 Er ist dabei nicht in der Lage, die Handlungen der Agenten zu beobachten, sondern kann erst nach Beendigung der Aktionen das Ergebnis feststellen. Somit 1 Fersch [2002, S. 89], Herv.i.Org. 2 vgl. ebd. 3 Pratt/Zeckhauser [1985, S. 2] 4 vgl. Jensen [2000, S. 87] 5 vgl. Saam [2002, S. 2] 3