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Transkript:

Gestärkt, sichtbar und motiviert weiter In dieser Abschlussveranstaltung im CrossMentoring-Programm 2017 möchte ich mit Ihnen eine Rückschau auf die Themen des Jahres halten und Ihnen ein paar Tipps mitgeben, wie sie sich den Schwung, den Sie sich im Mentoring geholt haben, in Ihre weitere Karriere mitnehmen können. Zum Start im September haben wir uns, so wie heute, hier im Kassensaal in der Hohenstaufengasse versammelt. Wir haben Ihnen den Programmablauf und die Tools Potenzialanalyse und Zielekatalog vorgestellt. Und ich habe Ihnen das 1x1 des Mentoring mitgegeben auf den Weg, bevor Sie mit dem Speed Dating in eine erste Kennenlernrunde zwischen MentorInnen und Mentees gegangen sind. Das war ganz schön dicht und auch anstrengend, aber es hat Ihnen geholfen, beim anschließenden Matchingprozess zu wissen, was Sie wollen, und die Nerven zu behalten, falls es nicht gleich geklappt hat. Frisch gematcht haben wir uns dann in den Einführungsworkshops wiedergesehen, wo wir genauer geschaut haben, wie Sie Ihre Rollen als Mentees und MentorInnen anlegen könnten. Ausserdem habe ich Ihnen da das Modell vom Sozialkapital vorgestellt, das uns hilft, unsere Beziehungen richtig einzuordnen und auf die Ausgewogenheit im Mischungsverhältnis von Kontakten auf der Mikro-, Meso- und Makroebene zu schauen. Und dieses Modell macht auch deutlich, warum es immer noch notwendig ist, so ein Mentoring-Programm gezielt für Frauen als Mentees anzubieten. Denn nach wie vor sind Frauen zwar im Privaten hervorragend vernetzt, aber ihre 1

Einbindung in die Netzwerke, die beruflich wirksam werden ist nach wie vor ausbaufähig. Dann haben wir uns im Neuen Jahr wiedergesehen bei den Supervisionen, wo Sie Ihre jeweiligen Rollen im Mentoring reflektiert haben und auftauchende Fragen mit einander und mit mir besprochen haben. Ausserdem haben wir da bitterlich gefroren Das erste Vernetzungstreffen im Winter hat uns mit dem Thema Visibility sichtbar werden ins Aussenministerium, in den reichbebilderten Alois-Mock- Saal geführt, was uns gezeigt hat, das Visibility kein Thema der Moderne ist. Die Sichtbarkeit von Frauen als wichtige Playerinnen im öffentlichen Raum aber ist neu. Das haben wir gleich mit der Methode World Café bearbeitet, wo die Mentees die sichtbaren Rollen von Gastgeberinnen an den Tischen und Präsentatorinnen der Ergebnisse übernommen haben. Das zweite Vernetzungstreffen hat uns ins Palais Harrach geführt, wo wir uns mit dem Thema Motivation befasst haben. Ein Thema, das mit Bedacht behandelt werden sollte: voll motiviert zu arbeiten ist nämlich auf Dauer nicht möglich, und zu viele aussengesteuerte Motivationstricks zur Aufrechterhaltung der Motiviation können dazu führen, dass wir ohne es zu bemerken, weit über unsere Kräfte gehen. Im Frühjahr gab es dann noch eine weitere Supervision für MentorInnen. 2

Und heute treffen wir uns also um den Abschluss des Mentorin-Programms zu feiern. Damit haben wir uns wieder in Erinnerung gerufen, welche Themen uns durch das Jahr begleitet haben. Was ich Ihnen heute noch mitgeben möchte, sind ein paar Tipps, die Ihnen auf Ihrem weiteren Weg helfen sollen: Bewährte Kriterien der Selbststeuerung Daher bewährt es sich für Frauen, ihre Selbststeuerung immer wieder nach folgenden Kriterien auszurichten und anzupassen: Handlungsfähigkeit ausbilden: das Verhaltens- und Handlungsrepertoire erweitern Selbstvertrauen stärken: Bewusstmachen und Benennen der eigenen Leistungen Selbstmanagement optimieren: zu hohe Ansprüche erkennen und anpassen Nicht-Handeln De facto sind drei Nichthandlungen für die meisten Frauen bereits ein großer Gewinn an Handlungsfähigkeit: indirekte Appelle ignorieren (= nicht alle Wünsche, die frau wahrnimmt, erfüllen) 3

Schweigen aushalten (= keine Angebote machen aus einer Spannung heraus) nichts persönlich nehmen (= Rollen- und Funktionsklarheit bewahren) Eine weitere aktive Fertigkeit wirkt ebenfalls wie ein Zauberstab für Handlungsspielraum: effektiv Nein sagen (= Abgrenzungstechniken lernen und anwenden) Selbstcoaching: Selbstwertgefühl selber pflegen und Ressourcen mobilisieren Das klare, schriftliche Benennen der eigenen Leistungen ist ein erster Schritt in Richtung eines besseren Selbstwertgefühls, den jede alleine machen kann. Schreiben Sie eine Liste der Ergebnisse und Erfolge, die Sie in Ihrem Leben schon errungen haben und behalten Sie die Liste griffbereit zur täglichen Ergänzung. Wenn Sie eine Selbstwertkrise heraufziehen fühlen, halten Sie inne, in dem was Sie gerade tun, atmen sie ein paar Mal durch und holen Sie die Liste hervor. Erinnern Sie sich mit allen Sinnen an Ihre Erfolge. Erlauben Sie sich, auf diese Weise wieder Zugriff auf Ihre Freude an der Arbeit und auf Ihre Ressourcen zu bekommen. Hilfreich ist auch der Austausch mit anderen gerade auch mit Männern, die ja üblicherweise kein Problem damit haben, ihre Leistungen deutlich zu machen (davon kann jede lernen, wie Selbstvertrauen generiert wird). Keine Frau 4

braucht Angst zu haben, zu übertreiben und zur Angeberin zu werden, denn die weibliche Bescheidenheit sorgt automatisch eher für Understatement. Selbstmanagement optimieren Die meisten Frauen sind sehr gut organisiert und sind es gewohnt, vielen verschiedenen Anforderungen gerecht zu werden. Allerdings haben viele Frauen einen Hang zum Perfektionismus, der im Beruf zur Falle werden kann. Spätestens in einer Leitungsposition ist Perfektionismus eine echte Gefahr, da er viel Zeit braucht, die Betroffene in exzessive, aber überflüssige und erschöpfende Leistung verstrickt, und die Konzentration auf den Gesamtüberblick stört. Außerdem kann Perfektionismus der Führungskraft extrem demotivierend auf MitarbeiterInnen und KooperationspartnerInnen wirken. Aus der Produktivitätsforschung wissen wir, dass 80 Prozent der Aufgabe in 20 Prozent der Zeit erledigt ist (Pareto-Prinzip). Jede weitere Perfektionierung verbraucht immer mehr Zeit, so dass die letzten 3 Prozent auf die Perfektion 97 Prozent der gesamten Zeit ausmachen. Pareto-Prinzip Es wurde nach Vilfredo Frederico Pareto benannt. Grundsatz: In 20 % der zur Verfügung stehenden Zeit können 80 % der Aufgaben erledigt werden. Die restlichen 20 % der Aufgaben benötigen 80 % der zur Verfügung stehenden Zeit (siehe Pareto-Verteilung). Anhand dieses Grundsatzes sollen Aufgaben überdacht und priorisiert werden. Anstatt sich mit Aufgaben aufzuhalten, die keinen angemessenen Mehrwert schaffen, sollte der eigene Perfektionismus 5

(Nebensächlichkeiten, "Erbsenzählerei") gezügelt werden. Statt also 100 % der Aufgaben erfüllen zu wollen, sollte daher eine zielorientierte Ausrichtung auf die Erfüllung weiterer "80 %-Aufgaben" erfolgen, welche mit nur 20 % des Zeit- und Energieaufwandes erreicht werden können. Beispiele: 80 % aller Besprechungsergebnisse werden in 20 % der Besprechungszeit erzielt. 20 % der Kunden bringen 80 % des Absatzes. 80 % einer Software sind in 20 % der Zeit geschrieben. Die Feinheiten (Bugfix, etc.) benötigen 80 % der Gesamtzeit. 1 Mit diesen Tipps wünsche ich Ihnen viel Freude, wenn Sie nun nach dem Mentoring gestärkt, sichtbar und motiviert auf Ihrem Weg voranschreiten! 1 http://de.wikipedia.org/wiki/zeitmanagement, 01-03-2009 6