Jugendarbeit in radikalen Zeiten

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Transkript:

Jugendarbeit in radikalen Zeiten Jugendliche stärken Abwertungen begegnen Tagung am 17. Mai 2017 in Mannheim Foto: 520936_original_R_by_Rolf Handke_pixelio.de

Abwertung Radikalisierung? Demokratie ist keine Selbstverständlichkeit. Diese Grundannahme politischer Bildung ist im Jahr 2017 aktueller denn je. Die gesamte Gesellschaft steht unter Spannung aufgrund einer neuen kulturell-identitären Konfliktlinie, die sich im öffentlichen wie privaten Bereich polarisierend auswirkt: Es geht dabei grundsätzlich um die Frage, welche Lebensstile, Wertorientierungen, Institutionen und Leistungen gesellschaftliche Anerkennung finden und welche Aus- oder Abgrenzungen vollzogen werden. Viele politische Debatten sind hoch emotionalisiert, wobei gleichzeitig eine hohe Faktenunsicherheit, Uninformiertheit sowie radikalisierte Überzeugungen zu beobachten sind. Es bilden sich Lager quer zu allen Strukturen, z. B. durch Familien und Freundeskreise, Belegschaften und Kollegien, Jugendhäuser und Schulen. Das Kennzeichnen vieler Auseinandersetzungen sind gruppenbezogene Abwertungen. Auf diese Abwertungen zu reagieren, Position zu beziehen und als demokratisches Vorbild zu handeln, Betroffene zu unterstützen und sich aktiv für die Menschen- und Grundrechte einzusetzen, ist eine der wichtigsten Aufgaben für die schulische und außerschulische Jugend- und Bildungsarbeit. Junge Menschen zu bestärken, sich gegen abwertende Einstellungen einzusetzen und sie zu Perspektivenvielfalt anzuregen, ist zentraler Auftrag der Jugendhilfe. Impulsvorträge von Silke Baer und André Taubert und ihre Erfahrungen in der Auseinandersetzung mit Rechtsextremismus, Islamismus und Radikalisierungsprozessen bei Jungen und Mädchen bilden den Rahmen des Tages. Workshops am Nachmittag geben die Gelegenheit einzelne Facetten zu vertiefen und sich über religiös, politisch, sexuell oder sozial begründete Abwertungen auszutauschen und Bearbeitungsstrategien für die eigene Praxis zu entwickeln.

Foto: Wolfgang Schmidt Programm 09:45 10:00 11:20 11:40 13:00 14:00 16:00 16:30 Grußwort, Begrüßung und Einführung Impuls 1: Politisch begründete Radikalisierungsprozesse und Strategien der Distanzierungsarbeit am Beispiel der Arbeit mit rechtsextremen und rechtsextrem gefährdeten Mädchen und Jungen Silke Baer, Dipl. Soz. päd., Kommunikationswissenschaftlerin, cultures interactive e.v. Berlin Pause Impuls 2: Radikal religiös?! Religiös begründeter Radikalisierung bei Jugendlichen erfolgreich begegnen. André Taubert; Leiter von legato Hamburg (Systemische Ausstiegsberatung; Fachstelle für religiös begründete Radikalisierung) Religiönspädagoge, Organisationsberater Mittagessen Workshops zu unterschiedlich begründeten Abwertungsprozessen - dazwischen Kaffeepause - Schlaglichter und Abschluss Ende

Workshops W 1 Religiös begründete Abwertungshaltungen Referent: André Taubert; Leiter von legato Hamburg (Systemische Ausstiegsberatung; Fachstelle für religiös begründete Radikalisierung) Moderation: Claus Preissler, Vielfaltsbeauftragter Stadt Mannheim W 2 W 3 W 4 Abwertungen aufgrund von Geschlecht und/ oder sexueller Orientierung Referentin: Jessica Wagner, Bildungsreferentin LAG Mädchenpolitik BW Moderation: Dr. Frank Degler, Jugendkulturzentrum Forum Mannheim Politisch begründete Abwertungshaltungen Referentin: Silke Baer, cultures interactive e.v. Berlin Moderation: Felix Steinbrenner, LpB Baden-Württemberg Soziale Abwertungen und Klassismus Referentin: Johanna Bröse, Institut für Erziehungswissenschaften der Universität Tübingen Moderation: Stephanie Garff, Vernetzungs- und Anlaufstelle gegen gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit und Rechtsextremismus (LAGO Baden-Württemberg) R_B_by_Stephanie Hofschlaeger_pixelio

Organisatorisches Termin: Mittwoch 17. Mai 2017 Zielgruppe: Haupt- und ehrenamtliche Mitarbeiter*innen in der Kinder- und Jugendarbeit, der Jugendsozialarbeit und der Jugendhilfe. Kosten: 50 incl. Verpflegung Ort: Jugendkulturzentrum forum Mannheim Neckarpromenade 46, 68167 Mannheim Informationen und Anmeldung Akademie der Jugendarbeit Baden-Württemberg e.v. Regina Kovacic/ Susanne Zenker 0711 896915-50 info@jugendakademie-bw.de www.jugendakademie-bw.de Anmeldungen nur online: www.jugendakademie-bw.de/ (Veranstaltungen buchen) Veranstalter/ Kooperationspartner Akademie der Jugendarbeit Baden-Württemberg e.v. in Kooperation mit: Stadtjugendring Mannheim Jugendkulturzentrum forum Mannheim Aktion Jugendschutz Baden-Württemberg Demokratiezentrum Baden-Württemberg, Fachstelle PREvent!on Landeszentrale für politische Bildung Baden-Württemberg LAGO BW/ Vernetzungs- und Anlaufstelle gegen gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit und Rechtsextremismus

Tagungsmoderation Carmen Karr Carmen Karr ist freiberufliche Trainerin in der politischen Jugend- und Erwachsenenbildung Mannheim unter anderem für Show Racism the Red Card Deutschland. Außerdem war sie Projektkoordinatorin für das Netzwerk für Demokratie und Courage. Referent*innen Silke Baer Silke Baer ist als pädagogisch-wissenschaftliche Leiterin von cultures interactive e.v. - Verein zur interkulturellen Bildung und Gewaltprävention, seit 2002 in der Rechtsextremismus- und Gewaltprävention tätig. Um Jugendliche aus allen Milieus zu erreichen, entwickelte sie den jugendkulturellen Ansatz in der politischen Bildungsarbeit. Neben der Projektleitung arbeitet sie als Referentin in der Jugend- und Erwachsenenbildung zu zeitgemäßen Strategien in der Jugend- und Präventionsarbeit und als (Fach-)Journalistin. Johanna Bröse Johanna Bröse ist Sozialwissenschaftlerin an der Sozial- und Wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät der Universität Tübingen und in der Tübinger Forschungsgruppe für Migration Integration Jugend Verbände. Ihre Forschungsschwerpunkte und Interessen liegen unter anderem in den Themenfeldern Migration, Flucht, Asyl und Grenzregime, Ausgrenzungsdiskurse und Kritische Soziale Arbeit. André Taubert André Taubert leitet die Fachstelle legato systemische Ausstiegsberatung Fachstelle für religiös begründete Radikalisierungen in Hamburg. In Bremen arbeitet er ambulant mit so genannten unbegleiteten minderjährigen Flüchtlingen aus Afrika und Syrien. Er ist auf europäischer Ebene aktiv im Radicalisation Awareness Network (RAN) der EU vernetzt und tätig. Als Teil des Nordverbundes, dem Verbund der Beratungsstellen zum Thema Salafismus erarbeitete er einen Leitfaden für Dschihad-Rückkehrer. Jessica Wagner Jessica Wagner ist Sozialpädagogin (B.A.) und Bildungsreferentin bei der LAG Mädchenpolitik Baden-Württemberg und war in der Jugendsozialarbeit tätig. Sie gibt Workshops zu den Themen geschlechtersensibles Arbeiten, Mädchenarbeit sowie sexuelle und geschlechtliche Vielfalt.