Entwicklung der Selbständigkeit seit 1990 : Regionen. Entwicklung der Selbständigkeit ohne die Landwirtschaft

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27. Januar 2014 Arbeitsmarktanalyse 2014-1 Vennbahnstraße 4/2 4780 St.Vith Tel 080 / 28 00 60 Fax 080 / 22 90 83 www.adg.be Warum geht die Zahl der Selbständigen in der zurück, während sie in den anderen Reginen ansteigt? Bestandsaufnahme Die Zahl der Selbständigen in Belgien nimmt seit 2004 alljährlich zu, und das in allen Reginen, außer in der. Wher rührt diese unterschiedliche Entwicklung? Die negative Entwicklung in der Landwirtschaft, die in der immer nch einen vergleichsweise hhen Anteil bei den Selbständigen aufweist, kann als Erklärung alleine nicht mehr herhalten. Zumindest seit 2006 weicht die Entwicklung der Zahl der Selbständigen auch dann vn der psitiven Entwicklung in den anderen Landesteilen ab, wenn man die Landwirtschaft ausklammert. +50% +45% +40% +35% +30% +25% +20% +15% +10% +5% 0% Entwicklung der Selbständigkeit seit 1990 : Reginen Wallnie Flandern Belgien Brüssel 1990 1992 1994 1996 1998 2000 2002 2004 2006 2008 2010 2012 Flandern +46% Brüssel +44% Belgien +39% Wallnie +25% D.G. +5% +60% +50% +40% +30% +20% +10% 0% Entwicklung der Selbständigkeit hne die Landwirtschaft Wallnie Flandern Belgien 1990 1992 1994 1996 1998 2000 2002 2004 2006 2008 2010 2012 Flandern +58% Belgien +49% Wallnie +33% +29% Quelle: INASTI; Bearbeitung: A Der sprunghafte Anstieg der Zahl der Selbständigen im Jahr 2003 ist darauf zurückzuführen, dass seit diesem Zeitpunkt die mithelfenden Partner vn Selbständigen ebenfalls alle dem Selbständigen-Statut unterliegen. Dieser Sprung in der Zeitreihe erlaubt es daher nicht, die Zahlen mit früheren Jahren zu vergleichen. Die abweichende Entwicklung der ist allerdings hnehin erst danach zu bebachten. A 27.01.2014 1

Aktuelle Situatin Die zählt Ende 2012 rund 6.500 Selbständige 1, davn rund 4.430 Persnen hauptgewerblich, 1.330 im Nebengewerbe und 750 Persnen üben nch nach der Pensinierung eine selbständige Tätigkeit aus. Die meisten Selbständigen sind in den Bereichen Handel, Banken und Htel- und Gaststättengewerbe tätig; es flgen Industrie und Handwerk und mittlerweile gleichauf die Landwirtschaft und die Freien Berufen. Anzahl Selbständige 2003 2012 Landwirtschaft Industrie, Handwerk Handel, Hreca Freie Berufe Dienstleistungen Gesamt Kantn St.Vith 1.233 948 860 399 366 3.806 Kantn Eupen 389 703 993 555 282 2.922 1.622 1.651 1.853 954 648 6.728 Kantn St.Vith 980 881 746 529 331 3.467 Kantn Eupen 337 680 923 796 309 3.045 1.317 1.561 1.669 1.325 640 6.512 Die Entwicklung der Selbständigenzahlen 2003-2012 im Detail In diesem Zeitraum geht die Zahl der Selbständigen in der insgesamt um -3% zurück. Im Kantn St.Vith ist ein Rückgang um -9% zu verzeichnen, im Kantn Eupen hingegen eine Zunahme um +4%. Der Anstieg im Kantn Eupen fällt allerdings deutlich geringer aus als in der Wallnie (+11%), Flandern (+14%), Brüssel (+33%) der in Belgien insgesamt (+15%). Lässt man die Landwirtschaft außen vr, steigt die Zahl der Selbständigen in der um 2% (im Kantn St.Vith -3%, im Kantn Eupen + 7%). Auf Ebene der Reginen ist hne die Landwirtschaft ein Anstieg um 14% in der Wallnie, um 18% in Flandern und 33% in Brüssel festzustellen. Entwicklung pr Sektr 2003-2012 Wallnie Flandern Brüssel Belgien Eupen SV Landwirtschaft -7% -15% +20% -12% -13% -21% -19% Industrie/Handwerk +10% +23% +105% +25% -3% -7% -5% Handel/ Hreca -1% -2% -6% -2% -7% -13% -10% Freie Berufe +44% +59% +42% +52% +43% +33% +39% Dienstl. + Snstige +10% +22% +73% +21% +10% -10% -1% Gesamt +11% +14% +33% +15% +4% -9% -3% Landwirtschaft: Die Zahl der Selbständigen im Bereich Land- und Frstwirtschaft ist in allen Reginen rückläufig (mit Ausnahme Brüssels), und zwar um -12% im Landesdurchschnitt. Der Rückgang im Kantn Eupen liegt ebenfalls in dieser Größenrdnung, im Kantn St.Vith beträgt er allerdings -19%. Nichtsdesttrtz ist der Anteil der Landwirte an den Selbständigen im Süden der mit 28% immer nch überdurchschnittlich hch. Im Landesdurchschnitt liegt er nur bei 8%. Industrie und Handwerk: In diesem Sektr treten sehr unterschiedliche Entwicklungen zwischen der und den übrigen Landesteilen zutage: Während die Zahl der Selbständigen in der im Schnitt um -5% zurückgegangen ist (-7% im Süden und -3% im Nrden), ist sie im Landesdurchschnitt um 25% gestiegen. Nach Reginen betrachtet, reicht die Entwicklung vn +10% in Wallnien bis zu +105% in Brüssel! Der starke Anstieg in Brüssel (und in geringerem Maße in Flandern) ist zum grßen Teil auf den Bausektr zurückzuführen. Hier haben sich seit 2004 viele Bürger aus den neuen EU-Ländern selbständig gemacht (zunächst aus Plen, und seit 2007 sehr viele aus Rumänien und Bulgarien) um s die (bis 2009 bzw. 2013 geltenden) Einschränkungen in Sachen Arbeitnehmerfreizügigkeit umgehen zu können. Dieses Phänmen ist in der hingegen nicht zu bebachten. Die Zahl der Selbständigen im Baugewerbe ist hier sgar leicht zurückgegangen. 1 Quelle für alle Zahlenangaben zu den Selbständigen in diesem Dkument ist, falls nicht anders erwähnt, die INASTI. A 27.01.2014 2

Darüber hinaus ist in der auch ein Rückgang im Transprtsektr (ähnlich wie bei den Arbeitnehmern), swie in den anderen Unterbereichen (insbesndere Lebensmittelverarbeitung, Metallverarbeitung und Hlzverarbeitung) zu bebachten. Dem gegenüber steht auf Landesebene ein Anstieg im Hlz- und Möbelgewerbe swie in der Metallverarbeitung, während in der Lebensmittelverarbeitung auch belgienweit ein Rückgang festzustellen ist. Industrie & Handwerk Belgien 2003 2012 2003-2012 2003 2012 2003-2012 Metallverarbeitung 121 108-13 -11% 8.719 10.071 +1.352 +16% Lebensmittelverarbeitung 138 114-24 -17% 17.270 13.446-3.824-22% Textilverarbeitung 17 14-3 -18% 3.611 3.128-483 -13% Baugewerbe 598 588-10 -2% 50.474 69.389 +18.915 +37% Hlz- und Möbelgewerbe 175 168-7 -4% 10.841 13.520 +2.679 +25% Kunsthandwerk, Phtgraphen 67 77 +10 +15% 14.109 15.344 +1.235 +9% Transprt 138 101-37 -27% 11.744 12.068 +324 +3% Snstige Handwerker 14 12-2 -14% 1.457 1.286-171 -12% Betriebsleiter Industrie/Handwerk 383 379-4 -1% 53.348 76.903 +23.555 +44% Industrie & Handwerk 1.651 1.561-90 -5% 171.573 215.155 +43.582 +25% Festzuhalten ist auch ein leichter Rückgang der Anzahl selbständiger Betriebsleiter in Industrie und Handwerk, die aber leider keinem spezifischen Untersektr zugerdnet werden können. Auch hier steht dem auf Landesebene ein kräftiger Anstieg gegenüber. Handel und Htel- und Gaststättengewerbe (Hreca): Die Zahl der Selbständigen in diesem Bereich ist in allen Landesteilen rückläufig: in der ist sie mit -10% allerdings etwas stärker zurückgegangen als auf Landesebene (- 2%). Die beiden wichtigsten Untersektren für die sind hier neben den Betriebsleitern der Einzelhandel und das Htel- und Gaststättengewerbe. Beide erfahren einen kntinuierlichen Rückgang in der, während auf Landesebene der Einzelhandel zwar ebenfalls zurückgeht, der das Htel- und Gaststättengewerbe hingegen leicht zulegt (besnders in Flandern). Auch die Zahl der Betriebsleiter steigt insgesamt an, während sie in der rückläufig ist. Freiberufler: Dieser Bereich ist der wachstumsstärkste in ganz Belgien. Auch in der liegt hier das Wachstum mit +39% seit 2003 zumindest ähnlich hch wie im Landesdurchschnitt (+52%; +44% in der Wallnie, +59% in Flandern). Wiederum schneidet der Kantn St.Vith schlechter ab (+33%) als der Kantn Eupen (+43%). Schaut man sich die Gruppe im Detail an, s fällt der starke Anstieg bei den paramedizinischen Berufen (Krankenpfleger, Therapeuten, Psychlgen, ) auf, swhl in der als auch auf Landesebene. Darüber hinaus ist auch die Gruppe der snstigen Berufe (Berater, Dienstleister, ) stark angewachsen. Dienstleistungen: Im Dienstleistungssektr ist ebenfalls eine unterschiedliche Gesamtentwicklung zu bebachten: leichter Rückgang in der (-1%), deutlicher Anstieg in Belgien (+21%). Innerhalb des Sektrs sind die snstigen Berufe mit manuellem Charakter (Kfz-Werkstätten, Reparaturwerkstätten, ) rückläufig (auch in den anderen Landesteilen) und die Gruppe der Schönheitspflegeberufe wächst an. Die unterschiedliche Entwicklung zwischen und Belgien entsteht durch die Entwicklung bei den Betriebsleitern im Dienstleistungsbereich, deren Zahl im Landeschnitt deutlich stärker ansteigt als in der. Selbständigen-Dichte Die ben aufgezeigte Entwicklung führt unweigerlich dazu, dass der Selbständigenanteil an der aktiven Bevölkerung in der deutlich zurückgeht. Lag die 2003 belgienweit nch an der Spitze, mit 214 Selbständigen pr 1.000 aktiven Persnen, s liegt nunmehr Flandern mit 207 Selbständigen pr 1.000 Aktiven vrn, die liegt mit 192 mittlerweile schn unter dem Landesdurchschnitt. Innerhalb der beträgt der Anteil der Selbständigen im Kantn St.Vith 243 pr 1.000 Aktive und im Kantn Eupen nur 155 Selbständige pr 1.000 Aktive. A 27.01.2014 3

Anzahl Selbständige pr 1000 Aktive 192 214 169 175 207 198 196 194 172 184 Wallnie Flandern Brüssel Belgien 2003 2012 Entwicklung nach Geschlecht Der Anteil der Frauen an den Selbständigen betrug im Jahr 2012 34%, swhl in der wie im Landesdurchschnitt. Während die Zahl der selbständigen Frauen seit 2003 belgienweit im gleichen Maße gestiegen ist wie bei den Männern (jeweils +15%), ist in der eine abweichende Entwicklung festzustellen: Die Zahl der selbständigen Männer ist um -5% gesunken, während die Zahl der selbständigen Frauen minimal gestiegen ist (+1%). Entwicklung nach Natinalität Nicht-Belgier Anteil 2003 Anteil 2012 Entwicklung der Anzahl 2003-2012 9% 10% 15% Wallnien 6% 7% 19% Flandern 4% 6% 71% Brüssel 22% 38% 127% Belgien 6% 9% 72% Die Zahl der Ausländer, die in Belgien eine selbständige Tätigkeit ausüben, ist in den letzten Jahren stark gestiegen. Dieses Phänmen betrifft allerdings vrwiegend die Regin Brüssel und in geringerem Maße Flandern (w aber der Anteil der Ausländer an den Selbständigen nach wie vr relativ niedrig ist). Wie bereits ben erwähnt, geht ein Grßteil dieses Anstiegs auf Rumänen, Bulgaren und Plen (swie in geringerem Maße auf Niederländer und Franzsen) zurück, die sich überwiegend als Selbständige im Bausektr niedergelassen haben. Entwicklung nach Art der Tätigkeit Anteile 2012 Haupt- Neben- Aktivität nach tätigkeit erwerb Pensin 68,1% 20,5% 11,4% Wallnien 66,8% 24,6% 8,7% Flandern 68,9% 23,2% 7,9% Brüssel 78,8% 14,7% 6,5% Belgien 69,2% 22,8% 8,0% Für 68,1% der Selbständigen in der ist diese Tätigkeit die Haupterwerbsquelle. Rund 21% sind in ihrer Haupttätigkeit Arbeitnehmer (der ggf. arbeitsls). Weitere 11,4% üben eine selbständige Tätigkeit nach der Pensinierung aus. In der ist der Anteil letzterer etwas höher als in den anderen Landesteilen und die Nebenerwerbstätigkeit etwas seltener. Der Anteil der Nebenerwerbstätigen ist am höchsten bei den Dienstleistungen (29%) und freien Berufen (26%) und am niedrigsten in der Landwirtschaft (10%). Der Rückgang der Selbständigen in der zwischen 2003 und 2012 betrifft die Persnen, für die die Selbständigkeit die Haupterwerbstätigkeit darstellt. In den anderen beiden Gruppen ist die Zahl der Selbständigen zwar gestiegen, aber nicht s stark wie in den anderen Landesteilen. A 27.01.2014 4

Im Süden der sind alle Kategrien vm Rückgang betrffen, in Eupen steigt hingegen die Zahl der Nebenerwerbstätigen und aktiven Pensinierten an, wenn auch deutlich weniger als in den anderen Landesteilen (insbesndere bei den Nebenerwerbstätigen). Die Zahl der Selbständigen im Nebenerwerb ist auf Landesebene in den letzten Jahren sehr stark gestiegen, insbesndere bei den Frauen. Die UCM (Unin des Classes myennes) hat 2009/2010 eine Umfrage bei rund 500 Nebenerwerbstätigen durchgeführt und dabei unter anderem nach der Mtivatin für diese Tätigkeit (statt einer Haupttätigkeit) gefragt. Für +6% Entwicklung 2003-2011 nach Art der Tätigkeit Belgien +44% +3% +34% +11% Haupttätigkeit Nebenerwerb Aktivität nach -7% Pensin 64% war die Mtivatin eine Verbesserung der Einkmmenssituatin, 37% gaben an, ein Hbby in eine bezahlte Tätigkeit umwandeln zu wllen, und 29% wllen ihre berufliche Erfahrung valrisieren. Es stellt sich daher die Frage, b diese Mtiviatinen für die Arbeitnehmer(innen) in der vielleicht weniger relevant sind als in den anderen Landesteilen. 2003-2011 Alle Selbständige Nur Haupterwerbstätige unter 65 Jahre Landwirtschaft -277-17% -223-19% Industrie/Handwerk -92-6% -78-7% Handel/Hreca -157-8% -172-13% Freie Berufe +335 +35% +188 +28% Dienstl. + Snstige -6-1% -7-2% Gesamt -197-3% -292-6% Die Zahl der haupterwerbstätig Selbständigen ist als nicht nur in der Landwirtschaft, sndern auch im Handel / Htel- und Gaststättengewerbe swie in Industrie und Handwerk zurückgegangen. 175% 125% 75% 25% -25% -75% Entwicklung nach Alter Entwicklung der Selbständigenzahl nach Altersgruppe (2003-2012) unter 25 25-35 35-45 45-55 55-65 65-75 > 75 Beunruhigend für die künftige Entwicklung ist die Tatsache, dass insbesndere die Zahl der jüngeren Selbständigen in der stagniert. Bei den unter 25jährigen ist die Zahl der Selbständigen 2012 etwa s hch wie acht Jahre zuvr, während sie in Flandern und Wallnien um rund 30% bzw. 40% gestiegen ist. Die Zahl der Selbständigen in der Altersgruppe 35-45 Jahre ist in der um 33% gesunken, während sie in Flandern und Wallnien nur um knapp 3% gesunken ist. Der Einbruch in dieser Altersklasse ist zum Teil der demgrafischen Entwicklung in der geschuldet (und lässt sich auch bei den Arbeitnehmern bebachten): Die Bevölkerungszahl in der Altersgruppe ist ebenfalls um 18% geschrumpft. Nichtsdesttrtz sinkt der Anteil der Selbständigen an der Bevölkerung der Altersgruppe 35-45 Jahre innerhalb dieser neun Jahre vn 17% auf 14%. Es machen als weniger Persnen den Schritt in die Selbständigkeit, s dass die Selbständigen in der im Schnitt mittlerweile deutlich älter sind als in den anderen Landesteilen. Flandern WR Bxl A 27.01.2014 5

Starters Die INASTI veröffentlicht auch Daten zu den Persnen, die eine Selbständigentätigkeit aufnehmen ( Starters ) bzw. aufgeben ( Stpper ) (hier bis 2011). Diese Zahlen müssen mit einer gewissen Vrsicht interpretiert werden, da z. B. der Wechsel vn einer Nebentätigkeit zu einer Haupttätigkeit (der umgekehrt) ebenfalls als ein Ende und ein Neubeginn gezählt wird. Die statistische Zahl der Starter der Stpper ist smit höher als die der dahinter stehenden physischen Persnen. 60.000 50.000 40.000 30.000 20.000 10.000 0 Starters Belgien - Haupttätigkeit 300 250 200 150 100 50 0 Starters - Haupttätigkeit Nichtsdesttrtz ist tendenziell festzustellen, dass die Entwicklung der Starterzahl (in der Grafik beschränkt auf die Starter einer selbständigen Haupterwerbstätigkeit) sich in der nicht s eindeutig psitiv entwickelt wie in Belgien insgesamt. Starter 2011 nach Sektr Belgien Starter 2011 nach Alter Belgien Landwirtschaft 9% 4% <25 Jahre 16% 16% Industrie/Handwerk 22% 26% 25-49 Jahre 67% 72% Handel/Hreca 30% 31% >50 Jahre 17% 12% Freie Berufe 30% 27% Gesamt 100% 100% Dienstleistungen 7% 8% Snstige 2% 6% Gesamt 100% 100% In der ist ein höherer Anteil vn Startern in der Landwirtschaft und bei den freien Berufen zu bebachten, ein geringerer hingegen in Industrie und Handwerk. Auch ist der Anteil der Starter, die bereits älter als 50 Jahre sind, höher als im Landesdurchschnitt. Nicht zuletzt ist festzustellen, dass die Zahl und der Anteil der Starter im Süden der zurückgehen, während beides im Nrden zunimmt: Waren 2003 nch 47% der Starter in der Eifel whnhaft, sind es 2011 nur nch 36%. Die Zahl der Stpper zu interpretieren ist schwieriger, da diese natürlich u. a. auch vn der Höhe des Bestands an aktiven Selbständigen abhängt. Außerdem ist der Grund für die Einstellung der Selbständigentätigkeit nicht aus den Zahlen ersichtlich. Insgesamt kann festgestellt werden, dass gemessen am Bestand der Selbständigen zum jeweiligen Jahresende die Zahl der Stpper in der etwas geringer ist als im belgischen Durchschnitt, und das in allen Altersgruppen und in allen Wirtschaftszweigen (mit Ausnahme der Freien Berufe). Einkmmen der Selbständigen Zumindest beim Einkmmen der Selbständigen (hier das mittlere Einkmmen der Selbständigen im Haupterwerb) verläuft die Entwicklung in der ähnlich wie in den anderen Reginen. Die Selbständigen in der hlen sgar ein wenig auf im Vergleich zu den Flamen und Wallnen. A 27.01.2014 6

26.000 24.000 22.000 20.000 18.000 16.000 14.000 12.000 10.000 Mittleres Einkmmen der haupterwerbstätig Selbständigen Brüssel WR (hne ) Flandern 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 Fazit & möglich Gründe für die unterschiedliche Entwicklung Die Zahl der Selbständigen hat in der Deutschsprachigen Gemeinschaft seit 2003 (und insbesndere seit 2006) eine andere Entwicklung gekannt als in den anderen Reginen Belgiens: In der war zwischen 2003 und 2012 insgesamt ein leichter Rückgang um -3% festzustellen, während im belgischen Durchschnitt eine deutliche Zunahme um 15% verzeichnet wurde. Die Unterschiede ziehen sich durch alle Sektren, und der Süden der ist stärker betrffen als der Nrden. Während die Selbständigendichte in der im Jahr 2003 nch überdurchschnittlich war, ist sie 2012 schn unter den Landesdurchschnitt gefallen auch wenn man die Landwirtschaft ausklammert. Bedenklich ist auch der Rückgang bei den jüngeren Selbständigen swie bei den Haupterwerbstätigen. Wenn man davn ausgeht, dass Selbständige ptentiell die Arbeitgeber vn mrgen sein können, dann deutet zumindest dieser Aspekt nicht gerade auf eine dynamische öknmische Entwicklung in der hin. Welche Erklärungen gibt es für diese unterschiedlichen Entwicklungen? Wir können hier nur einige mögliche Ansatzpunkte liefern: Das spezifische Phänmen der ausländischen Selbständigen im Bausektr in Brüssel (und zum geringeren Teil in Flandern) erklärt einen Teil des Unterschieds im Sektr Industrie und Handwerk. Es hat in diesem Zeitraum einige gesetzliche Änderungen gegeben, die allerdings im Prinzip das ganze Land betreffen, s etwa die Einschränkung des Systems der kleinen Mehrwertsteuernummer ab 2007. Ob die Auswirkungen dennch möglicherweise lkal unterschiedlich ausgefallen sind, wäre zu überprüfen. Seit dem 1. Mai 2010 ist auch eine neue EU-Verrdnung in Kraft getreten, die sich auf die Grenzgänger bezieht: Wer in Belgien whnt und z.b. in Luxemburg der Deutschland arbeitet und sich in Belgien selbständig macht, muss sich in seinem Arbeitsland (als in dem Fall Luxemburg der Deutschland) in die Szialversicherung eintragen und taucht smit nicht mehr in den INASTI-Zahlen der Selbständigen in Belgien auf. Falls diese Regelung einen Einfluss auf die hat, dürfte sie sich allerdings erst ab 2010/2011 in den Zahlen niederschlagen. Haben hiesige Gründungswillige möglicherweise Tendenz, sich andersw als in der niederzulassen? Inwieweit Persnen aus der eine Tätigkeit im Inland aufnehmen, können wir nicht erfassen. Die Statistiken der INASTI beziehen sich auf den Whnrt der Selbständigen, nicht auf den Arbeitsrt. In der Tat gibt es in der Wallnischen Regin spezifische Beihilfen/Fördermittel, die in der nicht in Anspruch genmmen werden können (chèques créatin, Cuveuses d entreprises, Extras bei der Investitinsprämie für Unternehmen in Entwicklungsgebieten). Ob dies einen Einfluss auf die Zahl der Gründungen hat, müsste überprüft werden. Tatsächlich ist eine Zunahme der selbständigen Tätigkeit in Luxemburg festzustellen: Die Zahl der Persnen mit Whnsitz in der, die in Luxemburg als Selbständige gemeldet sind, ist vn 36 Persnen im Jahr 2003 kntinuierlich angestiegen auf 106 Persnen im Jahr 2013 (Quelle: IGSS, Luxemburg). Die abslute Zahl ist jedch nicht s hch, dass sie einen entscheidenden Einfluss auf die Entwicklung hätte nehmen können. Immerhin: Hätten sich all diese Persnen im Kantn St.Vith (statt in A 27.01.2014 7

Luxemburg) selbständig gemacht, dann reduzierte sich der Rückgang drt vn -9% auf -7%. Aber auch die Attraktivität einer unselbständigen Beschäftigung im Grßherzgtum kann dazu geführt haben, dass ptentielle Kandidaten für eine selbständige Tätigkeit in der (etwa Gesellen in handwerklichen Berufen) sich stattdessen für eine Tätigkeit als Arbeitnehmer in Luxemburg entschieden haben. Was tatsächlich den Ausschlag für die unterschiedlichen Entwicklungen gibt, und b vielleicht nch andere, hier nicht genannte Elemente eine Rlle spielen (Gründungsbereitschaft, szi-öknmischer Kntext, demgrafischer Kntext ), das zu ermitteln geht über den Rahmen dieser Analyse hinaus. Eine psitive Entwicklung der Selbständigenzahlen muss allerdings auch kein Ziel per se sein. Der Schritt in die Selbständigkeit kann auch aus der Nt heraus geschehen, etwa in Ermangelung vn Perspektiven auf dem Arbeitsmarkt. S gibt es Vlkswirtschaften, in denen ein sehr hher Selbständigenanteil Ausdruck einer schwachen Entwicklung auf dem Arbeitsmarkt ist. Auch kann es sein, dass z. B. steuerliche, gesetzliche der administrative Hintergründe dazu führen, dass z.b. die Gründung einer Gesellschaft (d.h. einer juristischen Persn) attraktiver ist als der Schritt in die selbständige Tätigkeit. Aus rein beschäftigungsplitischer Sicht jedch sllte die abweichende Entwicklung der Selbständigenzahl in der Deutschsprachigen Gemeinschaft zumindest zu denken geben, denn sie wird nicht durch eine entsprechend psitive Entwicklung der abhängigen Beschäftigung in der kmpensiert. A 27.01.2014 8

Anhang A) Selbständige 2011 in der nach Sektr, Art der Tätigkeit und Altersgruppe Haupterwerbstätigkeit <25 25-49 50-65 65+ Gesamt Landwirtschaft 32 500 423 11 966 Industrie und Handwerk 24 599 424 3 1.050 Handel und Hreca 17 590 567 11 1.185 Freie Berufe 33 514 312 5 864 Dienstl./Snstige 9 254 145 2 410 Gesamtergebnis 115 2.457 1.871 32 4.475 Nebenerwerbstätigkeit <25 25-49 50-65 65+ Gesamt Landwirtschaft 7 80 53 0 140 Industrie und Handwerk 10 257 99 0 366 Handel und Hreca 10 183 126 0 319 Freie Berufe 7 221 103 0 331 Dienstl./Snstige 5 120 58 2 185 Gesamtergebnis 39 861 439 2 1.341 Aktiv nach Pensin <25 25-49 50-65 65+ Gesamt Landwirtschaft 0 0 8 231 239 Industrie und Handwerk 0 0 15 128 143 Handel und Hreca 0 0 19 173 192 Freie Berufe 0 0 6 88 94 Dienstl./Snstige 0 0 4 43 47 Gesamtergebnis 0 0 52 663 715 Quelle: INASTI, Bearbeitung: A B) Selbständige in Luxemburg mit Whnsitz in der Deutschsprachigen Gemeinschaft 61 69 78 81 81 89 96 104 106 49 36 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 Quelle: IGSS, Bearbeitung: A A 27.01.2014 9