Entwicklung und Tendenzen im Stallbau Tag des Milchviehhalters 19. und 20. März 2013 Dipl.-Ing. Claudia Wolfgram Geschäftsbereich Landwirtschaft - Bau - Umwelt 1
Gliederung 1.Rechtliche Rahmenbedingungen 2.Kernfragen im Stallbau 3.Einzelbetriebliche Förderung 2
1. Rechtliche Rahmenbedingungen UVPG BImSchG Baugesetzbuch Landesbauordnung Tierschutzgesetz Umwelthaftungsgesetz Raumordnung Düngemittel VO Bodenschutzgesetz Bundesnaturschutzgesetz Umweltinformationsgesetz Wasserhaushaltsgesetz Richtlinien Erlasse Normen Verordnungen 3
Genehmigungspflichten / Bestandsschutz Bestandsschutz Genehmigung gilt für Errichtung und Betrieb -> Betreiberpflichten Altanlagenanzeige bei BImSch- pflichtigen Anlagen -> Erhalt erworbener Rechte maßgebend Tierplätze Anlagenabgrenzung nach Haltungsabschnitten (Kälber, JR, Kühe) oder gemischte Bestände (weitere Tierarten) gemeinsame oder getrennte Anlagen Stilllegungen verbleibender Bestandsschutz: -> Immissionsschutzrecht 3 Jahre -> Baurecht für privilegierte Anlagen 7 Jahre 4
Genehmigungspflichten / Bestandsschutz Planung im Umfeld Bauleitplanung (F- Plan, B- Plan) öffentliche Auslegung- Betroffenheit prüfen -> schriftlicher Widerspruch ran rückende Wohnbebauung Ausweisung von Schutzgebieten (FFH, LSG, NSG, TWSG) 5
Verfahrensarten nach dem BImSchG Errichtung und Betrieb 4 BImSchG Änderung einer genehmigungsbedürftigen Anlage 15 BImSchG mit Öffentlichkeitsbeteiligung förmliches Verfahren 10 BImSchG ohne Öffentlichkeitsbeteiligung vereinfachtes Verfahren 19 BImSchG Anzeige 15 BImSchG Auswirkung der Änderung nachteilig mit UVP mit öffentlicher Auslegung / TÖB mit Erörterungstermin wesentliche Änderung 16 BImSchG keine wesentl. Änderung 15 BImSchG mit Öffentlichkeitsbeteiligung förmliches Verfahren 10 BImSchG ohne Öffentlichkeitsbeteiligung vereinfachtes Verfahren 19 BImSchG 6
Genehmigungspflicht gemäß BImSchG und UVPG (Rinderhaltung) BImSch UVP Spalte II Vereinfachtes Verfahren Allgemeine Vorprüfung ob UVP erforderlich Standortbezogene Vorprüfung ob UVP erforderlich Rinder > 600 Plätze > 800 Plätze 600-800 560 93 % 70 % Plätze Kälber > 500 Plätze > 1000 Plätze 500-1000 90 18 % 9 % Plätze 111 % 79 % 93 % 18 % 111 % 7
Genehmigungsverfahren gemäß UVPG (Rinderhaltung) Allgemeine Vorprüfung Prüfung: umweltrelevante Auswirkungen des Vorhabens Standortbezogene Vorprüfung Prüfung: befindet sich der Standort in einem besonders empfindlichen und/oder schützenswerten Gebiet 8
2. Kernfragen im Stallbau Grundsätze klären Ist- Zustand erfassen / Zielstellung -Genehmigungsstatus -vorhandene Gebäude -JGS- Anlagen Tierbestand Milchleistung Arbeitskräfte Erschließung / Erweiterungsfähigkeit Besonderheiten am Standort / Schutzgebiete 9
Liegeflächen und Laufgänge Milchkühe Boxenbreite: Länge Einzelliegebox: Doppelliegebox: 1, 20 m 1, 25 m 2, 50 m 2, 80 m 2, 40 m 2, 70 m (4, 80 m 5,40 m) Laufgangbreite: 2, 50 m 3, 00 m Fressgangbreite: 3, 50 m 4, 00 m Ergoboard 10
Dach / Licht / Luft 11
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Besondere Bereiche: Melkstand 13
Besondere Bereiche: automatisches Melksystem 14
Besondere Bereiche: Vorwartehof / Selektion 15
3. Einzelbetriebliche Förderung Allgemein zu AFP 2014 2020 (Stand: Entwurf BMELV) besondere Anforderungen -> Verbraucherschutz -> Umwelt- und Klimaschutz Bewässerungsanlagen -> Einsparungen im Verbrauch von mind. 25 % -> Erstanschaffung wassersparender Technik Förderausschluss -> Maschinen- und Erntelagerhallen Ausnahmen möglich -> klimatisierte Lagerräume 16
AFP 2014-2020, Anlage 1, Teil A (Basisförderung bis zu 20 %) Milchkühe (Liegeboxenlaufstall) jedes Tier eine Liegebox trockener Einstreu oder anderes komfortschaffendes Material Hochboxen mit Komfortliegematten (zertifiziert) Grundfutterfressplatz für jedes Tier Ausnahme: ständiger Zugang zum Futter -> zulässiges Tier- Fressplatzverhältnis von 1,5 : 1 nutzbare Stallfläche: mind. 5,50 m² je GV Stallneubauten: Lauf- / Fressgänge Laufgänge mind. 3,50 m mind. 2,50 m 17
AFP 2014-2020, Anlage 1, Teil B (Premiumförderung bis zu 40%) Milchkühe (Liegeboxenlaufstall) Auslauf für mindestens ein Drittel der Milchkühe (4,50 m² / GV) Ausnahme: ohne Auslauf -> regelmäßiger Sommerweidegang -> Stallmodernisierung (wenn Auslauf nicht möglich) dann mindestens 7,00 m² / GV Grundfutterfressplatz für jedes Tier Ausnahmen: ständiger Zugang zum Futter -> Tier- Fressplatzverhältnis max. 1,2 : 1 -> AMS Tier- Fressplatzverhältnis max. 1,5 : 1 18
AFP am Bsp. Liegeboxenlaufstall 250 TP (3- Reiher) (Regelförderung) 19
AFP am Bsp. Liegeboxenlaufstall 250 TP (3- Reiher) 2007-2013 Regelförderung 25 % besonders tiergerecht 35 % Tier-Fressplatzverhältnis Keine Vorgabe 1,2 : 1 m² / GV 6,04 m² / GV 6,55 m² / GV m² Gesamt-Stallfläche 2268 m² (63,00 m x 36,00 m) 2268 m² (Stall) 262 m² (Außenfuttertisch + Fressgang) 2530 m² Ø Baukosten/ Tierplatz 2.900 (EA 2.175 ) 3.200 (EA 2.080 ) 2014-2020 Basisförderung bis 20 % Premiumförderung bis 30 % bzw. 40 % Tier-Fressplatzverhältnis 1,5 : 1 1,2 : 1 m²/ GV 6,34 m²/ GV 7, 64 m²/ GV m² Gesamt- Stallfläche 2376 m² (+ 108 m² AFP 2007 Regelförderung) (66,00 m x 36,00 m) 2268 m² (Stall) 445 m² (Auslauf) 171 m² (Futtertisch) 2894 m² (+ 364 m² AFP 2007 besonders tiergerecht) Ø Baukosten/ Tierplatz 3.100 (EA 2.480 ) 3.650 (EA 2.555 / 2.190 ) 20
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