Fachkulturen als ein Charakteristikum von Diversität. Chance für berufsbegleitende interdisziplinäre Studienangebote am Beispiel HumanTec

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Transkript:

Fachkulturen als ein Charakteristikum von Diversität Chance für berufsbegleitende interdisziplinäre Studienangebote am Beispiel HumanTec Katrin Kunze, M.A. Prof. Dr.-Ing. Andrea Kaimann Prof. i.v. Dr. Marisa Kaufhold (Fachhochschule Bielefeld) DGWF-Jahrestagung Die Vielfalt der Lifelong Learners Herausforderung für die Weiterbildung an Hochschulen 14.-16. September 2016 Universität Wien www.fh-bielefeld.de/humantec

Gliederung 1. Projektansatz und Ziel 2. Diversity im Projekt HumanTec Fachkulturen und Dimensionen der Differenzierung Versuch einer Differenzierung für HumanTec 3. Diversität als Gegenstand für Bildungspersonal 4. Implikationen für die Studienangebotsentwicklung in HumanTec www.fh-bielefeld.de/humantec 2

Projektansatz und Ziel Entwicklung berufsbegleitender Studienangebote zur Professionalisierung des beruflichen Bildungspersonals im Humandienstleistungs- und Technikbereich Berufliches Bildungspersonal Schulisches Bildungspersonal Betriebliches Bildungspersonal 1 1 vgl. Meyer, 2011; Weyland & Klemme, 2013; Kaufhold & Weyland, 2015 www.fh-bielefeld.de/humantec

Diversitymerkmale im Kontext der Hochschule angepasst an HumanTec Grundlage: Gardenswartz/Rowe (1994), Leicht-Scholten (2012), Boomers/Nitschke (2013) www.fh-bielefeld.de/humantec 4

Diversitymerkmale im Kontext der Hochschule angepasst an HumanTec www.fh-bielefeld.de/humantec 5

Fachkulturen Unter Fachkulturen werden in einem spezifischen Fach übergreifend auftretende und durch dieses Fach bedingte kulturelle Muster im Denken und Handeln der Fachangehörigen verstanden. (Multrus, 2005, 3) www.fh-bielefeld.de/humantec 6

Fachkulturen - Dimensionen der Differenzierung (vgl. Huber 1991/2002) www.fh-bielefeld.de/humantec 7

Fachkulturen - Dimensionen der Differenzierung (ll) (vgl. Huber 1991/2002) www.fh-bielefeld.de/humantec 8

Differenzierung von Fachkulturen in HumanTec Historie und Tradition disziplinäre Verortung forschungsmethodisches Verständnis und Zugänge curriculare Setzung 2 geschlechtsspezifische Segregation 3 Motivation bzgl. der Fachrichtung 4 2 vgl. Huber 2002 3 vgl. WSI Gender- Daten-Portal 2014 4 vgl. Multrus 2005 www.fh-bielefeld.de/humantec 9

Differenzierung von Fachkulturen in HumanTec (ll) 1 2 33 4 4 5 www.fh-bielefeld.de/humantec 10

Diversity als Gegenstand für betriebliches Bildungspersonal Heterogenität der Lernenden Multiplikator Entwicklung von diversitätsgerechten Bildungsangeboten Sensibilisierung für das Thema Reflexion eigener (fachkultureller) Werthaltungen und Handlungsmuster 6 6 (siehe u.a. Kimmelmann, 2009; Severing & Weiß, 2014; weiterführend Wunderlich, 2014) www.fh-bielefeld.de/humantec 11

Implikation für HumanTec an Erfahrungs- und Praxiswissen anknüpfen Lehr-Lernzugänge der Studierenden berücksichtigen Prüfungen angemessen gestalten interdisziplinäres Denken und Handeln fördern Modulentwicklung Diversity in der betrieblichen Bildung (MA-Modul) Diversity in Bildungs- und Organisationsprozessen (Zertifikat) www.fh-bielefeld.de/humantec 12

Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit! Kontakte: Katrin Kunze, M.A. FB Wirtschaft & Gesundheit/ FB Ingenieurwissenschaften & Mathematik Mail: katrin.kunze@fh-bielefeld.de Tel.: 0521/106-70229 Prof. Dr.-Ing. Andrea Kaimann FB Ingenieurwissenschaften & Mathematik (Studienort Gütersloh) Mail: andrea.kaimann@fh-bielefeld.de Tel.: 05241/2114319 Projektleitung: Prof. i.v. Marisa Kaufhold (FB Wirtschaft & Gesundheit) Prof. Dr. Beate Klemme (FB Wirtschaft & Gesundheit) Prof. Dr. Thomas Kordisch (FB Ingenieurwissenschaften & Mathematik) www.fh-bielefeld.de/humantec 13

Literatur: Boomers, Sabine & Nitschke, Ann Kathrin (2013): Diversität und Lehre Empfehlungen zur Gestaltung von Lehrveranstaltungen mit heterogenen Studierendengruppen. Freie Universität Berlin. Abgerufen am 22.03.2015 unter: http://www.mi.fuberlin.de/wiki/pub/stuff/genderdiversity/diversitaet_und_lehre_empfehlungen_zur_g estaltung_von_lehrveranstaltungen_mit_heterogenen_studierendengruppen.pdf Gardenswartz, Lee & Rowe, Anita (2003): Diverse Teams at Work. 2nd Edition. Alexandria: SHRM. Huber Ludwig (1991): Fachkulturen: über die Mühen der Verständigung zwischen den Disziplinen. Neue Sammlung.31(1):3-24. Huber, Ludwig (2002): Sozialisation in der Hochschule. In: Hurrelmann, Klaus & Ulrich, Dieter (Hrsg.), Handbuch der Sozialisationsforschung. 6.unveränderte Auflage, S. 417-441, Weinheim: Beltz. Kaufhold, Marisa & Weyland, Ulrike (2015): Betriebliches Bildungspersonal im Humandienstleistungsbereich Herausforderungen und Ansätze zur Qualifizierung und Professionalisierung. In: bwp@ Spezial 10 Berufsbildungsforschung im Gesundheitsbereich, hrsg. v. Weyland, U./Kaufhold, M./Nauerth, A./Rosowski, E., 1-22. Online: http://www.bwpat.de/spezial10/kaufhold_weyland_gesundheitsbereich-2015.pdf 19.11.2015). Kimmelmann, Nadine (2010): Cultural Diversity als Herausforderung der beruflichen Bildung. Standards für die Aus- und Weiterbildung von pädagogischen Professionals als Bestandteil von Diversity Management. Aachen. Online: http://www.opus.ub.uni-erlangen.de/opus/volltexte/2010/1711/(07-09- 2016). Leicht-Scholten, Carmen (2012): Diversity Management an deutschen Hochschulen eine Annäherung. In: Hochschulrektorenkonferenz (Hrsg.): Chancen erkennen Vielfalt gestalten. Konzepte und gute Praxis für Studium und Lehre. Bonn, S. 8-12. www.fh-bielefeld.de/humantec 14

Literatur (ll): Meyer, R. (2011). Bestimmt unbestimmt! Qualifikation und Professionalität des Personals in der Berufsbildung. In Denk-doch-mal.de, das online-magazin, Ausgabe 3/2011. Abgerufen am 10.01.2016 unter http://www.denk-doch-mal.de/sites/denk-doch-mal.de/files/meyer.pdf Multrus, Frank (2005): Identifizierung von Fachkulturen über Studierender deutscher Hochschulen. In: Hefte zur Bildungs- und Hochschulforschung (45), Arbeitsgruppe Hochschulforschung, Universität Konstanz, Oktober 2005. Severing, Eckart & Weiß, Reinhold (2104): Individuelle Förderung in heterogenen Ausbildungsgruppen zwischen Erfahrungswissen und wissenschaftlicher Reflexion. In: Ders. [Hrsg.] Individuelle Förderung in heterogenen Gruppen in der Berufsausbildung. Befunde - Konzepte - Forschungsbedarf. Bielefeld: Bertelsmann, S. 5-19. Weyland, Ulrike & Klemme, Beate (2013): Qualifizierung des betrieblichen Ausbildungsperso-nals aktuelle Herausforderungen für therapeutische Gesundheitsberufe. In: bwp@ Spezial 6 Hochschultage Berufliche Bildung 2013, Fachtagung 10, hrsg. v. Bonse-Rohmann, M./ Weyland, U., 1-17. Online: http://www.bwpat.de/ht2013/ft10/weyland_klemme_ft10-ht2013.pdf WSI GenderDatenPortal (2014): Erwerbstätigkeit. Horizontale geschlechtsspezifische Segregation des Arbeitsmarktes. Frauen und Männer arbeiten in unterschiedlichen Berufen. Online: www.wsi.de/genderdatenportal Wunderlich, Antonia (2014): Lehren und Prüfen im Licht der Fachkulturforschung.In: Berendt, B.; Voss, H.-P.; Wildt, J. (Hrsg.): Neues Handbuch Hochschullehre. Lehren und Lernen effizient gestalten. [Teil] A. Lehren und Lernen. Hochschuldidaktik. Berlin: Raabe A 1.7, S. 7-26. www.fh-bielefeld.de/humantec 15

Bildnachweise: Bild 1:CC0 Public domain (worker-860909_1280) Bild 2:CCO Public domain (engineer-405723_1280) Bild 3: Bernd Schmitz (wikimedia commons) www.asta.uni-koeln.de/wpcontent/uploads/.../nachdruck_6_2012.pdf (Seite 2) Bild 4: CC BY-SA 3.0 (Nursing simulation lab at Hudson Valley Community College by Zippylips) Bild 5: LE PuG FH Bielefeld_Dualer Bachelorstudiengang Gesundheits- und Krankenpflege Bild 6: CC0 Public Domain_pixabay (group-418449 340_inclusion) Bild 7: CC0 Public Domain_pixaby (hände-anbieten-frage-antwort-460865) www.fh-bielefeld.de/humantec 16