Auswertung der zentralen Klassenarbeit. im Fach Deutsch. Grundschulen. Schuljahrgang 4, Schuljahr 2010/2011

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Transkript:

Auswertung der zentralen Klassenarbeit im Fach Deutsch Grundschulen Schuljahrgang 4, Schuljahr 2010/2011 Landesinstitut für Schulqualität und Lehrerbildung

Inhaltsverzeichnis Seite 1 Anlage der zentralen Klassenarbeit... 3 2 Darstellung der Ergebnisse im Überblick... 4 3 Ergebnisse unter verschiedenen Aspekten... 6 3.1 Überblick der Ergebnisse in den Anforderungsbereichen... 7 3.2 Interpretation einzelner Ergebnisse... 10 4 Hinweise zur Weiterarbeit... 12 Seite 2 von 13

1 Anlage der zentralen Klassenarbeit Bei der Konzeption der zentralen Klassenarbeit Deutsch im Schuljahr 2010/2011 wurden wie in den zurückliegenden Schuljahren die nationalen Bildungsstandards für die Primarstufe, der kompetenzorientierte Fachlehrplan Deutsch für die Grundschule sowie die niveaubestimmenden Aufgaben berücksichtigt. Die Schwerpunkte der Klassenarbeit waren die Kompetenzbereiche: Lesen mit Texten und anderen Medien umgehen Sprache und Sprachgebrauch untersuchen sowie richtig schreiben Schreiben Texte verfassen Die Arbeitsgrundlage der Klassenarbeit bildete ein altersgemäßer Sachtext über den Luchs, welcher durch einen Steckbrief und eine Tabelle als nichtkontinuierliche Texte ergänzt wurde. Diese Texte sollten die Schülerinnen und Schüler lesen, verstehen und sie auf Sprachstrukturen hin untersuchen. Des Weiteren mussten sie Aufgaben zum normgerechten Schreiben lösen. Durch den Text konnten Bezüge zum Fach Sachunterricht hergestellt und grundlegende Eigenschaften, Entwicklungs- und Lebensbedingungen des Luchses erfasst, eingeordnet und beschrieben werden. Die Arbeit wurde laut aktuellem Leistungsbewertungserlass der Grundschule so konzipiert, dass die Anforderungsbereiche I, II und III angemessen repräsentiert waren. Der Schwerpunkt lag dabei im Anforderungsbereich II. Mit den vorliegenden Ergebnissen der Grundschulen auf Landesebene sind zahlreiche Anknüpfungspunkte für schulinterne Auswertungen gegeben. Die Kolleginnen und Kollegen können Schlussfolgerungen für ihre Unterrichtsarbeit ziehen, vor allem welche Fördermaßnahmen, Lern- und Übungsmethoden und auch regelmäßige schulinterne Lernstandserhebungen geeignet sind, die Lese-, Sprach- und Schreibkompetenz der Kinder während der Grundschulzeit kontinuierlich zu entwickeln und zu evaluieren. Seite 3 von 13

2 Darstellung der Ergebnisse im Überblick An der zentralen Klassenarbeit des Landes Sachsen-Anhalt nahmen 15255 Schülerinnen und Schüler aus 545 Grundschulen teil. davon mit Migrationshintergrund 324 (2,1 %) mit diagnostizierter Teilleistungsstörung 1041 (6,8 %) Schullaufbahnempfehlung Sekundarschule 8179 (53,6 %) Schullaufbahnempfehlung Gymnasium 1 7009 (45,9 %) (für 67 Schüler erfolgten keine Angaben) Der Notendurchschnitt der zentralen Klassenarbeit Deutsch lag bei 2,98. 6 Die Linie oberhalb des rechteckigen Bereiches 5 5,00 steht für ein Viertel der Notendurchschnitte. Das bedeutet, ein Viertel der erfassten Schulen hat einen Durchschnitt von 3,26 bis 5,00. Noten 4 3 3,26 2,72 Der rechteckige Bereich steht für die Hälfte der Notendurchschnitte. Das heißt die Hälfte der erfassten Schulen hat einen Durchschnitt von 2,72 bis 3,26. 2 1,71 Die Linie unterhalb des rechteckigen Bereiches steht für ein Viertel der Notendurchschnitte. Das 1 ZKA 4 Deutsch 2011 heißt ein Viertel der erfassten Schulen hat einen Durchschnitt von 1,71 bis 2,72. Abbildung 1: Notendurchschnitt ZKA 4 Deutsch 2011 Die Abbildung 2 gibt einen Gesamtüberblick zu den Ergebnissen der einzelnen Aufgaben, die im Wesentlichen auch den Erwartungen entsprachen, welche u. a. auf der Grundlage einer Erprobung der Aufgaben in Vorbereitung der Klassenarbeit an ausgewählten Grundschulen im Vorjahr am Ende von Schuljahrgang 4 abgeleitet wurden. Mit Hilfe der Abbildung können die Lehrerinnen und Lehrer einen ersten Vergleich mit den konkreten Ergebnissen in der Schule und den Landesergebnissen vornehmen. 1 Differenzen zu 100 % treten durch Rundungen von Teilergebnissen auf. Seite 4 von 13

Zentrale Klassenarbeit 4 Schuljahr 2010/2011 Deutsch Erfüllungsprozente der Schulen bei den Aufgaben 100% 90% 80% 70% 50% 30% 20% 10% 0% 1 Textstellen finden 2 Informationen verbinden 3 Textstelle finden 3 Satz fehlerfrei abschreiben 4 zentrale Aussage- Ziele des Projektes 5a Information aus Tabelle entnehmen 5b Interpretation der Tabellenwerte 6 Textstellen finden 7 Satzglied erkennen 8 Wortarten bestimmen 9 Präteritum bilden 9 Akkusativ bilden 9 Wort einsetzen "ausgewertet" 10 Wortbildung: Vielfraß/Vielfresser 10 Wortbildung: blitzschnell 11 Fehler erkennen: nahm 11 Fehler erkennen: blickte 11 Fehler erkennen: Waldrand 11 Fehler erkennen: jungen Luchs 12 Meinungsäußerung 12 sinnvolle Begründung 12 Satzbildung Erfüllungsprozente Abbildung 2: Landesergebnisse ZKA 4 Deutsch 2011 Seite 5 von 13

3 Ergebnisse unter verschiedenen Aspekten Die Abbildung 3 fasst die Ergebnisse in den drei Anforderungsbereichen zusammen. 100% Anforderungsbereiche (Zusammenfassung) Erfüllungsprozente 80% AFB I 82% AFB II 73% AFB III 52% 20% 0% Abbildung 3: Ergebnisse in den einzelnen Anforderungsbereichen Die Abbildung 4 zeigt die Ergebnisse aufgeschlüsselt nach den einzelnen Kompetenzbereichen. 100% Kompetenzbereiche (Zusammenfassung) 80% Erfüllungsprozente 75% 67% 73% 20% 0% Lesen Sprache Schreiben Abbildung 4: Ergebnisse in den einzelnen Kompetenzbereichen Seite 6 von 13

3.1 Überblick der Ergebnisse in den Anforderungsbereichen Die Abbildungen 5 bis 7 stellen die Ergebnisse der einzelnen Aufgaben nach den Anforderungsbereichen sowie den einzelnen Kompetenzbereichen dar und verdeutlichen die einzelnen Teilkompetenzen. 100% Anforderungsbereich I 80% Erfüllungsprozente 20% 0% Textstellen finden 74% Textstelle finden 92% Satz fehlerfrei abschreiben 62% Information aus Tabelle entnehmen 96% Textstellen finden 83% 1 3 3 5a 6 Lesen Sprache Aufgabe Schreiben Abbildung 5: Ergebnisse nach Kompetenzbereichen im Anforderungsbereich I Der Kompetenzbereich Lesen mit Texten und anderen Medien umgehen im Anforderungsbereich I umfasste das Erkennen und Wiedergeben von Informationen und Textstellen. Durchschnittlich 83 % der Schülerinnen und Schüler konnten einfache Informationen an prominenten Textstellen finden. Es gelang fast allen Schülerinnen und Schülern, leicht ablesbare Informationen aus einer Tabelle zu entnehmen. Im Kompetenzbereich Sprache und Sprachgebrauch untersuchen sowie richtig schreiben konnten nur 62 % den Satz normgerecht abschreiben. Seite 7 von 13

100% Anforderungsbereich II 80% Erfüllungsprozente 20% 0% Informationen verbinden 70% zentrale Aussage- Ziele des Projektes 63% Wortarten bestimmen Präteritum bilden 56% Akkusativ bilden 76% Wort einsetzen "ausgewertet" 87% Fehler erkennen: nahm 82% Fehler erkennen: blickte 78% Fehler erkennen: Waldrand 87% Fehler erkennen: jungen Luchs 74% Meinungsäußerung 88% 2 4 8 9 9 9 11 11 11 11 12 Lesen Aufgabe Sprache Schreiben Abbildung 6: Ergebnisse nach Kompetenzbereichen im Anforderungsbereich II Im Anforderungsbereich II waren Aufgaben aus allen drei Kompetenzbereichen zu lösen. Im Bereich Lesen mit Texten und anderen Medien umgehen konnten 70 % der Schülerinnen und Schüler Zusammenhänge herstellen sowie die Informationen erkennen und zusammenfassen. Die zentrale Aussage und somit die Ziele des Luchsprojektes wiederzugeben, gelang 63 % der Schülerinnen und Schüler. Im Bereich Sprache und Sprachgebrauch untersuchen sowie richtig schreiben wurden von 60 % der Schülerinnen und Schüler die Wortarten erkannt. Durchschnittlich drei Viertel von ihnen konnten ihre Wortbildungskenntnisse richtig anwenden und sogar über 80 % der Schülerinnen und Schüler waren in der Lage, falsch geschriebene Wörter zu erkennen und richtig zu korrigieren. Das Formulieren einer Meinung im Bereich Schreiben Texte verfassen gelang 88 %. Seite 8 von 13

100% Anforderungsbereich III 80% Erfüllungsprozente 20% 0% Interpretation der Tabellenwerte 36% Satzglied erkennen 64% Wortbildung: Vielfraß/Vielfresser 41% Wortbildung: blitzschnell sinnvolle Begründung 61% Satzbildung 70% 5b 7 10 10 12 12 Lesen Sprache Aufgabe Schreiben Abbildung 7: Ergebnisse nach Kompetenzbereichen im Anforderungsbereich III Der Anforderungsbereich III verlangt als höchste Anforderung im Kompetenzbereich Lesen mit Texten und anderen Medien umgehen von den Kindern, einzelne Informationen in einer Tabelle aufzufinden, miteinander zu verknüpfen und zu werten und konnte von 36 % erfüllt werden. Es gelang 64 % der Schülerinnen und Schüler Satzglieder zu erkennen. 40 % der Kinder konnten zusammengesetzte Wörter unter Berücksichtigung der normgerechten Schreibweise bilden. Im Kompetenzbereich Schreiben Texte verfassen fanden 61 % der Schülerinnen und Schüler eine sinnvolle Begründung und erfreuliche 70 % waren in der Lage, Sätze richtig zu bilden. Seite 9 von 13

3.2 Interpretation einzelner Ergebnisse Die folgenden Aufgabenbeispiele wurden für eine vertiefende Interpretation ausgewählt, weil sie wesentliche Teilkompetenzen fordern, die die Schülerinnen und Schüler nicht nur im Fach Deutsch, sondern auch fächerübergreifend benötigen. Kompetenzbereich Lesen mit Texten und anderen Medien umgehen: Aufgabe 5 5. Nutze zur Beantwortung der folgenden Fragen die Tabelle. a) Wie viele Jungtiere wurden im Jahr 2003 wild geboren? Jungtiere b) Warum könnte in Zukunft auf eine weitere Auswilderung von Tieren verzichtet werden? Im kompetenzorientierten Fachlehrplan Deutsch für die Grundschule ist als Teilkompetenz formuliert, dass die Schülerinnen und Schüler am Ende des Schuljahrgangs 4 nichtkontinuierliche Sachtexte, wie z. B. Tabellen verstehen und nutzen können. Die erste Teilaufgabe gehört zum Anforderungsbereich I und konnte von fast allen Schülerinnen und Schülern gelöst werden. Sie waren also in der Lage, eine konkrete Information aus der Tabelle abzulesen. Einige Lehrerinnen und Lehrer meldeten zurück, dass bei der zweiten Teilaufgabe einige Schülerinnen und Schüler Probleme mit der Bedeutung des Wortes Auswilderung hatten. Die Wortbedeutung konnte aus dem Textausschnitt: in die Freiheit entlassen und ausgewildert abgeleitet werden. Da diese Aufgabe dem Anforderungsbereich III entspricht, erforderte es also, dass die Schülerinnen und Schüler die Tabelle und den Text in ihrer Gesamtheit wahrnehmen und verstehen. Des Weiteren verlangt diese höchste Anforderung von den Kindern, einzelne Informationen aufzufinden und miteinander zu verknüpfen. 36 % der Schülerinnen und Schüler, die die Kompetenz zum reflektierenden Lesen besitzen, konnten demzufolge ableiten, warum in Zukunft auf eine weitere Auswilderung von Tieren verzichtet werden kann. Seite 10 von 13

Kompetenzbereich Sprache und Sprachgebrauch untersuchen sowie richtig schreiben: Aufgabe 10 10. Bilde zusammengesetzte Wörter und ergänze sinnvoll die Sätze. Beispiel: Sie jagen ihre Beute. Sie sind auf Beutejagd. Ein Luchs frisst viel. Er ist ein. Der Luchs ist schnell wie ein Blitz. Er ist. Bei dieser Aufgabe im Anforderungsbereich III hatten die Schülerinnen und Schüler den Auftrag, ihre Wortbildungskenntnisse zu nutzen, um ein zusammengesetztes Substantiv bzw. Adjektiv zu bilden. Weiterhin mussten sie orthografisch-grammatische Regelkenntnisse beim normgerechten Schreiben anwenden. Das zusammengesetzte Substantiv Vielfraß/Vielfresser wurde von 41 % und das zusammengesetzte Adjektiv blitzschnell von 40 % der Schülerinnen und Schüler richtig gebildet. Von einigen Lehrerinnen und Lehrern wurde zurückgemeldet, dass viele Kinder die Wörter richtig bildeten, sie jedoch nicht normgerecht aufschrieben. Das Anwenden komplexen Wissens (Wortbildungskenntnisse und normgerechtes Schreiben) fällt vielen noch schwer. Schreiben Texte verfassen: Aufgabe 12 12. Lena findet es nicht gut, dass im Harz wieder Luchse angesiedelt werden. Sie sagt: Man sollte sich nicht in die Natur einmischen. Wie denkst du darüber? Schreibe deine Meinung im Satz auf und begründe sie. Die abschließende Aufgabe der zentralen Klassenarbeit bildete die von den Kindern zu formulierende Meinungsäußerung. Sie forderte die Schülerinnen und Schüler auf, zur Auswilderung der Luchse beziehungsweise zum Einmischen in die Natur Stellung zu nehmen und dies verständlich und strukturiert aufzuschreiben. Das konnten bereits 88 % der Schülerinnen und Schüler. Eine höhere Anforderung war es im zweiten Schritt, die eigene Meinung sinnvoll zu begründen. Dies schafften 61 %. Das Bilden vollständiger Sätze mit Satzschlusszeichen gelang 70 % der Schülerinnen und Schüler. Seite 11 von 13

4 Hinweise zur Weiterarbeit Lesen mit Texten und anderen Medien umgehen In diesem Kompetenzbereich zeigt sich, dass das Verstehen und Nutzen nichtkontinuierlicher Texte, wie z. B. Tabellen und Diagramme, weiterhin geübt werden muss. Um solche Informationsquellen lesen zu können, sollten die Kinder über passende Lernstrategien und Arbeitstechniken verfügen: Einordnung der Tabelle in das Thema/Aktivierung des Vorwissens Unterscheidung von Spalte und Zeile Ablesen der jeweiligen Daten durch Kombination von Zeile und Spalte (Begriffe, Aussagen, Zahlen und Werte) Nutzung der Tabelle bezogen auf die Fragestellung Weitere Anregungen enthält der Auswertungsbericht 2011 zu VERA 3. Wichtig ist, nicht nur Aufgaben zu formulieren, bei denen einfache Informationen abgelesen, sondern auch verschiedene Informationen verknüpft und Schlüsse gezogen werden müssen. Dazu eignen sich Medienangebote aus Zeitungen, Zeitschriften sowie dem Internet. Die Schülerinnen und Schülern müssen gründlich lesen, um den Inhalt in seiner Gesamtheit zu erfassen und die zentrale Aussage zu verstehen. Das Wiedergeben des Inhalts mit eigenen Worten und das Formulieren von Teilüberschriften können hierbei hilfreich sein. Eine tiefere Auseinandersetzung mit Texten bildet das selbstständige Formulieren von Fragestellungen durch die Schülerinnen und Schüler. Dies kann als Partner- oder als Gruppenarbeit umgesetzt werden. Das Formulieren einer eigenen Meinung in mündlicher und in schriftlicher Form schult die Schülerinnen und Schüler bei der Auseinandersetzung mit verschiedenen Themen. Weitere Übungsangebote zusammengefasst 2 : Finden von Textaussagen bzw. Textteilen durch selektives Lesen und deren sinngemäßes mündliches oder auch schriftliches Reproduzieren (in Stichpunkten oder Satzform) Vergleich von Antwortvorgaben mit den Textinformationen Bewerten des Gelesenen und das Herstellen eines persönlichen Bezuges Erfassen der inhaltlichen Aussagen und deren Verallgemeinerung, z. B. im Finden einer geeigneten Überschrift 2 Vgl.: Landesinstitut für Lehrerfortbildung, Lehrerweiterbildung und Unterrichtsforschung von Sachsen-Anhalt (Hrsg.): Kompetenzorientierte Aufgaben im Deutschunterricht der Grundschule. In der Reihe Dialog Nr. 20. Halle (Saale) 2008, S. 63-66 Seite 12 von 13

Aufgabenstellungen formulieren, die in Hinsicht auf Bezeichnung (Auswilderung) und Bedeutung nicht identisch mit dem Text sind Sprache und Sprachgebrauch untersuchen sowie richtig schreiben Innerhalb dieser Arbeit zeigt sich erneut, dass noch nicht alle Schülerinnen und Schüler in der Lage sind, Sätze und Textausschnitte fehlerfrei abzuschreiben. Abschreibstrategien müssen regelmäßig geübt und gefestigt werden. Zur Wahrnehmung orthografischer Schwierigkeiten und zum Erlangen von Rechtschreibsicherheit sind Übungen zum Herleiten, Formulieren und Anwenden von Regeln zur Rechtschreibung gezielt im Unterricht einzusetzen. Diese Übungen sollten auch konkret an den Wörtern durchgeführt werden, die von den Schülerinnen und Schülern der Klasse falsch geschrieben wurden, um bewusst aus den eigenen Fehlern zu lernen. Bezug nehmend auf den Fachlehrplan Deutsch des Landes Sachsen-Anhalt umfasst der Begriff normgerecht das Anwenden orthografischer und grammatischer Regelkenntnisse. Insgesamt muss im Unterricht eine kontinuierliche Arbeit an grammatischen Begriffen und Regeln und deren Verwendung in funktionaler Bedeutung erfolgen. Das Erkennen und korrekte Bezeichnen von Wortarten ist insgesamt noch zu wenig gesichert. Hierzu sollten abwechslungsreiche Übungen angeboten werden, z. B. Spiele, bei denen den Wortarten verschiedene Bewegungen oder Figuren zugeordnet werden, Memory, Domino, Merksprüche oder Lieder. Schreiben Texte verfassen In diesem Kompetenzbereich müssen die Schülerinnen und Schüler erfahren, dass Schreiben zur Kommunikation, zur Aufbewahrung von Informationen, zur gedanklichen Auseinandersetzung sowie zum kreativen und gestalterischen Umgang mit Sprache genutzt wird. Sie sollten den Schreibprozess selbstständig gestalten und ihre Texte bewusst im Zusammenhang von Schreibabsicht, Inhaltsbezug und Verwendungszusammenhang verfassen. Dabei greifen die Teilprozesse des Schreibens ineinander: Texte planen, aufschreiben und überarbeiten. Seite 13 von 13