Versicherungsmärkte: Trendwende mit Schönheitsfehlern

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Transkript:

Allianz SE Economic Research Medienmitteilung Versicherungsmärkte: Trendwende mit Schönheitsfehlern Versicherungsmärkte schalten wieder einen Gang höher globales Wachstum wird in den nächsten zehn Jahren auf knapp 6 Prozent klettern Erholung geht hauptsächlich von den Industrieländern aus: Westeuropa erreicht knapp 3 Prozent nach neun Jahren Stagnation Wermutstropfen aus europäischer Sicht: Der wiedererstarkende Euro dürfte das globale Marktwachstum um über einen Prozentpunkt reduzieren Die Folgen der Finanz- und Eurokrise manifestieren sich in einer globalen Versicherungslücke von EUR 350 Mrd. Das Potenzial der neuen Technologien ist immens: Das Prämienplus könnte bis zu 750 Mrd. Euro erreichen In ihrer jüngsten Studie analysieren die Ökonomen der Allianz SE die Wachstumschancen der globalen Sach- und Lebensversicherungsmärkte. Nach den mageren Jahren der Finanzund Wirtschaftskrise können die Versicherer wieder mit mehr Zuversicht nach vorne schauen: Wuchsen die Versicherungsprämien seit dem Jahr 2008 weltweit im Durchschnitt nur mit 3,1 Prozent pro Jahr, dürfte sich das Wachstum in der nächsten Dekade auf 5,9 Prozent beschleunigen. In diesem Aufschwung spiegelt sich in erster Linie die Rückkehr der Weltwirtschaft zu normalen Wachstums- und Inflationsraten wider. Besonders ausgeprägt zeigt sich diese Entwicklung in den Industrieländern, nicht zuletzt in Westeuropa: Während hier seit Lehman die Versicherungsmärkte mehr oder weniger stagnierten, werden in Zukunft die Prämien wieder mit durchschnittlich knapp 3 Prozent pro Jahr zulegen; in Deutschland dürfte die Entwicklung mit 2,8 Prozent sehr ähnlich verlaufen. 1 Die lange Durststrecke der Krisenjahre liegt jetzt hinter uns, sagte Michael Heise, Chefvolkswirt der Allianz SE. Vor allem in Westeuropa blicken viele Märkte auf ein verlorenes Jahrzehnt zurück, sie sind heute kleiner als vor der Krise. Allerdings werden auch in Zukunft die Bäume nicht in den Himmel wachsen. Vor allem in den Industrieländern dürfte das Wachstum der Versicherungsmärkte auch in den nächsten Jahren der allgemeinen Wirtschaftsentwicklung hinterherhinken. Und für die europäischen Versicherer, die in Euro 1 Alle Wachstumsraten beruhen auf nominalen Prämien und fixen Wechselkurse (2016). Allianz SE Königinstr. 28 D-80802 München Telefon: +49.89.3800.18475 Telefax: +49.89.3800.2114 www.allianz.com/aktuell Vorsitzender des Aufsichtsrats: Michael Diekmann Vorstand: Oliver Bäte, Vorsitzender; Sergio Balbinot, Jacqueline Hunt, Dr. Helga Jung, Dr. Christof Mascher, Dr Günther Thallinger, Dr. Axel Theis, Dr. Dieter Wemmer, Dr. Werner Zedelius (Stand 05.2017) Für Umsatzsteuerzwecke: USt-IdNr.: DE 129 274 114; Versicherungsbeiträge sind umsatzsteuerfrei. Sitz der Gesellschaft: München, Registergericht: München HRB 164232

bilanzieren, kommt noch ein weiterer Wermutstropfen hinzu: Mit einem wieder stärkeren Euro reduziert sich automatisch der Euro-Gegenwert der im Ausland erzielten Prämieneinnahmen dieser Effekt könnte gut einen Prozentpunkt des Wachstums im Jahr ausmachen. In den nächsten zehn Jahren wird nicht nur das Wachstum wieder kräftiger ausfallen, sondern auch die Gewichte zwischen den Segmenten Sach und Leben werden sich wieder verschieben. In der Krise zeigten sich vor allem die Sachversicherungsmärkte robuster, sie legten seit 2008 weltweit um durchschnittlich 3,8 Prozent pro Jahr zu im Bereich Leben betrug das Wachstum im selben Zeitraum nur 2,8 Prozent. Besonders ausgeprägt war diese Diskrepanz wiederum in Westeuropa: Während die Prämien im Lebensversicherungsgeschäft zurückgingen (durchschnittlich um 0,5 Prozent pro Jahr), konnte das Sachgeschäft noch ein Plus von 1,2 Prozent verzeichnen. In Deutschland konnte das Segment Leben zwar noch zulegen (+1,5 Prozent pro Jahr), aber das Sachgeschäft wuchs in diesem Zeitraum mit 1,8 Prozent deutlich schneller. Die Gründe dafür liegen auf der Hand: Neben stagnierenden Einkommen und hoher Arbeitslosigkeit waren es vor allem die extrem niedrigen Zinsen, die die Nachfrage nach Lebensversicherungen dämpften; klassische Sparprodukte waren in diesem Umfeld nicht mehr attraktiv. In Zukunft sollte sich die Nachfrage nach Lebensversicherungsprodukten aber wieder erholen denn die Notwendigkeit zur eigenverantwortlichen Vorsorge jenseits der staatlichen Rentensysteme besteht unverändert fort. Zudem haben die Anbieter mit neuen Vorsorgekonzepten auf die Niedrigzinsphase reagiert; und auch der Zinsausblick selbst ist wieder etwas freundlicher. Insgesamt dürften daher die Prämieneinnahmen im Bereich Leben in den Jahren bis 2027 weltweit um 6,5 Prozent pro Jahr zulegen, gegenüber durchschnittlich 4,9 Prozent im Sachgeschäft. Trotz der prognostizierten Erholung in den Industrieländern in Westeuropa sollten die Lebensmärkte wieder um knapp 3 Prozent pro Jahr zulegen, in Deutschland ebenso um 2,9 Prozent bleiben aber die Schwellenländer, allen voran China, die Treiber dieser Entwicklung. In den Schwellenländern wachsen die Lebensmärkte wegen dem großen Nachholbedarf und gezielter staatlicher Förderung mit zum Teil zweistelligen Wachstumsraten über die gesamte Dekade hinweg. Das zukünftige Wachstum wird auch in einem weiteren Punkt die negative Entwicklung der letzten Jahre wieder umkehren: Die relative Bedeutung des Versicherungsgeschäfts sollte wieder zunehmen, ablesbar am Anteil der Versicherungsprämien am BIP, der sog. Versicherungsdurchdringung: Von 5,6 Prozent weltweit (2016) sollte sie in den nächsten zehn Jahren auf 5,8 Prozent steigen. Allerdings geht dieser Zuwachs nahezu ausschließlich auf die Schwellenländer zurück. In den Industrieländern auch in Deutschland dürfte sich dagegen der rückläufige Trend der vergangenen Jahre fortsetzen, wenn auch in einem deutlich langsameren Tempo. Für diese weiterhin verhaltene Entwicklung sprechen aber nicht mehr wirtschaftliche, sondern vor allem strukturelle Gründe: Zum einen die demographische Entwicklung, die in den nächsten Jahren durch den allmählichen Renteneintritt der Generation der Babyboomer gekennzeichnet ist; und zum anderen zunehmende Schwierigkeiten, die Prämieneinnahmen im Brot-und-Butter-Geschäft der Sachversicherung, der Autoversicherung, weiter zu steigern. Verschiedene Veränderungen könnten hier in Zukunft dämpfend wirken: Neben der zunehmenden Wettbewerbsintensität durch digitale Vertriebswege könnten neue Technologien (Stichwort autonomes Fahren) künftig Unfälle und Schäden reduzieren, verhaltensabhängige Tarife (Stichwort Telematik) die durchschnittlichen Preise senken und generelle Verhaltensänderungen die Zahl der Nutzer mit eigenem Auto einschränken (Stichworte Carsharing und Uber). page 2

Daher reicht dieser eher bescheidene Bedeutungszuwachs auch nicht aus, die Verluste der Krisenjahre wieder wettzumachen: Im Durchschnitt der Vorkrisenjahre lag die globale Versicherungsdurchdringung noch bei 6,4 Prozent. Umgerechnet in Euro bedeutet dies: Hätten die Menschen weltweit den gleichen Anteil ihres Einkommens für Versicherungsschutz ausgegeben wie vor der Krise, wären 2016 die globalen Prämieneinnahmen um beinahe 350 Mrd. Euro höher ausgefallen. Diese Versicherungslücke geht dabei zu über 90 Prozent auf die beiden Regionen Westeuropa und Nordamerika zurück, in denen wiederum zu über 70 Prozent der Bereich Leben für die fehlenden Prämieneinnahmen verantwortlich ist. Diese Zahlen unterstreichen noch einmal den Kollateralschaden der Nullzinspolitik der großen Notenbanken, kommentierte Michael Heise. Denn es ist ja nicht so, dass die Menschen heute weniger Vorsorge und Risikoschutz als vor der Krise bräuchten angesichts rekordhoher Staatsverschuldung und der unverändert anhaltenden Alterung der Bevölkerung gilt eher das Gegenteil. Zudem gibt es Altersvorsorge heute auch nicht zu geringeren Kosten als früher bei den herrschenden Minizinsen gilt auch hier vielmehr das Gegenteil. Es bleibt also nur ein Schluss: Die Niedrigzinsen haben der Idee der eigenverantwortlichen Vorsorge schweren Schaden zugefügt, die Folgen wird die nächste Rentnergeneration spüren. Die Rückkehr zu solidem Wachstum der Versicherungsmärkte hat also durchaus einige Schönheitsfehler, zumindest in den Industrieländern ist ein Ausgleich der Verluste der Krisenjahre nicht der wahrscheinlichste Fall. Zum Schwarzmalen besteht dennoch kein Anlass. Denn die neuen Technologien bieten große Chancen. Digitalisierung, Big Data und Künstliche Intelligenz stehen nicht allein dafür, Kosten zu senken, Prozesse effizienter zu machen und den Wettbewerbsdruck zu erhöhen. Mit ihnen kann vor allem auch Versicherungsschutz wieder für mehr Menschen zugänglich und erlebbar gemacht werden, Versicherungsprodukte können attraktiver werden. Mit einem Wort: Neue Technologien schaffen mehr Nachfrage. Die Versicherungsindustrie wird sich in den nächsten zehn Jahren grundlegend wandeln, sagte Arne Holzhausen, Ökonom der Allianz SE und Ko- Autor der Studie. Die Herausforderungen sind immens ebenso wie das Potenzial der neuen Technologien: Gelänge es, die Kunden wieder für Versicherungen zu begeistern, und gäben die Menschen weltweit wieder einen so hohen Anteil ihres Einkommens für Versicherungsschutz aus wie vor der Krise, bedeutete dies allein für 2027 zusätzliche Prämieneinnahmen in Höhe von 750 Mrd. Euro gegenüber unserem Basisszenario. page 3

Globale Versicherungsprämien im Bereich Sach und Leben in Mrd. EUR* 2007 2016 2027 Westeuropa 991 994 1.356 Nordamerika 996 1.180 1.767 Japan 297 368 468 China 90 366 1.539 Asien ex JP & CHN 215 420 1.011 Osteuropa 32 54 117 Lateinamerika 32 107 332 Rest der Welt 79 118 214 Welt 2.733 3.606 6.803 jährliche Wachstumsraten in Prozent* 2008-16 2016-27 Westeuropa 0,0 2,9 Nordamerika 1,9 3,7 Japan 2,4 2,2 China 16,8 13,9 Asien ex JP & CHN 7,7 8,3 Osteuropa 5,8 7,3 Lateinamerika 14,4 10,8 Rest der Welt 4,6 5,6 Welt 3,1 5,9 *auf Basis 2016er Wechselkurse München, 05. Juli 2017 Die Studie finden Sie auf unserer Homepage: https://www.allianz.com/de/economic_research/publikationen Ansprechpartner für Rückfragen: Dr. Lorenz Weimann Tel. +49.89.3800-16891 page 4

Die Einschätzungen stehen wie immer unter den nachfolgend angegebenen Vorbehalten. Über die Allianz Gruppe Die Allianz ist einer der weltweit führenden Versicherer und Asset Manager mit 86 Millionen Privat- und Unternehmenskunden. 2016 erwirtschafteten über 140.000 Mitarbeiter in mehr als 70 Ländern einen Gesamtumsatz von 122,4 Milliarden Euro und erzielten ein operatives Ergebnis von 10,8 Milliarden Euro. Die Allianz Gruppe betreute per Ende 2016 ein Investmentportfolio von 653 Milliarden Euro. Hinzu kamen bei unseren Asset Managern AllianzGI und PIMCO über 1,3 Billionen Euro an für Dritte verwaltete Vermögen. Die Kunden der Allianz können auf ein breites Angebot an Versicherungsleistungen zurückgreifen: von Sach- und Krankenversicherung über Assistance-Dienstleistungen, Kreditversicherung bis hin zur Industrieversicherung. Die Allianz ist mit ihren Investitionen in zahlreichen Bereichen aktiv, wie zum Beispiel Anleihen, Aktien, Infrastruktur, Immobilien und erneuerbaren Energien. Die Gruppe setzt auf langfristige und wertbildende Strategien unter Berücksichtigung von Rendite- und Risikoaspekten. Vorbehalt bei Zukunftsaussagen Soweit wir in diesem Dokument Prognosen oder Erwartungen äußern oder die Zukunft betreffende Aussagen machen, können diese Aussagen mit bekannten und unbekannten Risiken und Ungewissheiten verbunden sein. Die tatsächlichen Ergebnisse und Entwicklungen können daher wesentlich von den geäußerten Erwartungen und Annahmen abweichen. Neben weiteren hier nicht aufgeführten Gründen können sich Abweichungen aufgrund von (i) Veränderungen der allgemeinen wirtschaftlichen Lage und der Wettbewerbssituation, vor allem in Allianz Kerngeschäftsfeldern und -märkten, (ii) Entwicklungen der Finanzmärkte (insbesondere Marktvolatilität, Liquidität und Kreditereignisse), (iii) dem Ausmaß oder der Häufigkeit von Versicherungsfällen (zum Beispiel durch Naturkatastrophen) und der Entwicklung der Schadenskosten, (iv) Sterblichkeits- und Krankheitsraten beziehungsweise -tendenzen, (v) Stornoraten, (vi) insbesondere im Bankbereich, der Ausfallrate von Kreditnehmern, (vii) Änderungen des Zinsniveaus, (viii) Wechselkursen, einschließlich des Euro/US Dollar- Wechselkurses, (ix) Gesetzes- und sonstigen Rechtsänderungen, insbesondere hinsichtlich steuerlicher Regelungen, (x) Akquisitionen, einschließlich anschließender Integrationsmaßnahmen, und Restrukturierungsmaßnahmen, sowie (xi) allgemeinen Wettbewerbsfaktoren ergeben. Terroranschläge und deren Folgen können die Wahrscheinlichkeit und das Ausmaß von Abweichungen erhöhen. Keine Pflicht zur Aktualisierung Die Gesellschaft übernimmt keine Verpflichtung, die in dieser Meldung enthaltenen Informationen und Zukunftsaussagen zu aktualisieren, soweit keine gesetzliche Veröffentlichungspflicht besteht. page 5