Newsletter Nr. 2/2005 Gesundheitsziele des Landes Sachsen- Anhalt

Ähnliche Dokumente
Newsletter Nr. 1/2008 Gesundheitsziele des Landes Sachsen-Anhalt

Erreichen eines altersgerechten Impfstatus bei über 90% der Bevölkerung in Sachsen-Anhalt Prozesse und Methoden aus der Sicht der Gesundheitsförderung

Ziel: Erreichen eines altersgerechten Impfstatus bei über 90 % der Bevölkerung

Gesundheitsförderung in Lebenswelten die Perspektive der Krankenkassen

Bericht über das Impflückeninterventionsprogramm 2010

Gesund aufwachsen Umsetzung von Gesundheitszielen in Kitas

AOK-SERVICE Gesunde Unternehmen

Neues zum Präventionsgesetz / Mutterschutzgesetz Dr. Attiya Khan. 123rf.com Alexander Raths, auremar, kzenon

Möglichkeiten und Grenzen für Gesundheitsförderung und Prävention an Hochschulen aus Sicht der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV)

Gesundheitsförderung im Setting Krankenhaus unterstützen: Der Kooperationsverbund Gesundheitsförderung bei sozial Benachteiligten

Gesundheitsziele für Sachsen-Anhalt

Von den Erfahrungen anderer lernen -Gesund aufwachsen- ein Baustein im Gesundheitszieleprozess in Sachsen. Stephan Koesling Hamburg, 21.

Erfolgsfaktoren der betrieblichen Gesundheitsförderung - passgenaue Angebote der Krankenkassen

Das Gesetz zur Stärkung der Gesundheitsförderung und Prävention Herausforderungen und Chancen für die Kommunen

Präsentation der regionalen BGF- Koordinierungsstelle Baden-Württemberg

Gründe für eine Beteiligung am IPAG-Projekt

Newsletter Nr. 1/2011 Gesundheitsziele des Landes Sachsen- Anhalt

Gesundheitsregion plus Kommunale Gesundheitsförderung am Beispiel Nürnbergs

Das Präventionskonzept NRW - Inhalte und Ziele und seine Landesinitiativen

Gesundheitliche Chancengleichheit - partnerschaftlich in Bayern umgesetzt. Iris Grimm Koordinierungsstelle Gesundheitliche Chancengleichheit

01./ , Erkner, Forum 10

Das Präventionsgesetz 2015 Mehr Unterstützung für Lebenswelten? Uwe Dresel / Gesundheitsmanagement /

Gesundheitsbefragung Linz

Umsetzung des Präventionsgesetzes in NRW

Was bedeutet das neue Präventionsgesetz für die Bundes-, Landes- und kommunale Ebene?

Landesarbeitsgemeinschaft für Jugendzahnpflege. des Freistaates Sachsen e.v.

Demenzversorgung in der. Das Forum Demenz. Wiesbaden. Kommune. Amt für Soziale Arbeit der Landeshauptstadt Wiesbaden. Petra Waßmann & Johannes Weber,

Aktivitäten der GKV zur Förderung der Gesundheit von Kindern und Jugendlichen. Berlin, Kai Kolpatzik, MPH, AOK-Bundesverband

Impfsituation bei Kindern im Vorschul- und Schulalter Sachsen-Anhalt 2007

Gesundheitsförderung von Familien in defizitären Wohnverhältnissen

Qualitätsbericht Kalenderjahr 2016

Gesund Altern Förderung und Erhalt von Mobilität

IDEENWETTBEWERB VERHÄLTNISPRÄVENTION ANMELDEBOGEN

Qualitätsbericht Kalenderjahr 2015

GUT DRAUF eine Jugendaktion der BZgA

Qualitätssicherung und Zielorientierung der Beitrag der BZgA

Zahngesundheitsförderung. Landkreis Emmendingen

Vorstellung der BGF-Koordinierungsstelle NRW

Arbeitsgruppe Motiviert, qualifiziert und gesund arbeiten. Arbeitsprogramm

Demografischer Wandel im Betrieb Herausforderungen und Gestaltungsmöglichkeiten Dr. Urs Peter Ruf

AG 1 Gestaltung partizipativer Prozesse auf kommunaler Ebene

vdek Ein starker Partner im Gesundheitswesen

Gesund älter werden in Deutschland

WORKSHOP BETRIEBLICHE GESUNDHEITSFÖRDERUNG (BGF) Das neue Präventionsgesetz

Spezialbericht Basisdaten der gesundheitlichen und sozialen Lage von Kindern in Berlin

Impfraten bei Kindern und Jugendlichen

Das BKK-Bonusprogramm gesund leben zahlt sich aus Neustart 1. Januar Jetzt mitmachen!

Sachstand. Informationsveranstaltung zur Landesrahmenvereinbarung Hamburg. zur Erarbeitung der Hamburger Landesrahmenvereinbarung

dem Diabetes davon laufen!

Das BKK-Bonusprogramm gesund leben zahlt sich aus Jetzt noch einfacher: mit der Bonus-App!

Handlungsempfehlungen

Gesundheitsvorsorge in Altenheimen

Gesundheitsziel Alkoholkonsum reduzieren : Welche Chancen bietet das neue Präventionsgesetz?

Auf dem Weg zu einer Gesundheitsförderungsstrategie für ALLE

Jungen- und Männergesundheit Umsetzungsperspektiven in den kommunalen Gesundheitskonferenzen

Die Herausforderungen an das Gesundheitswesen in Sachsen-Anhalt

Das BKK-Bonusprogramm gesund leben zahlt sich aus Jetzt noch einfacher: mit der neuen Bonus-App!

Gemeinwesenorientierte Seniorenarbeit Präventive Hausbesuche als Baustein?

Leitsätze. für die Seniorenpolitik im Landkreis Fürth. Landkreis Fürth LeistungsFähig. LebensFroh.

Zahngesundheit der Kinder und Jugendlichen im Landkreis Göppingen

Impuls: Präventionsgesetz

Gender Mainstreaming in der Gesundheitsförderung

Gesund bleiben in der Kita Fachtagung am 18. November 2011 in Dresden

WS Partnerprozess Gesund aufwachsen für Alle. Programme zur Kindergesundheit in NRW. - Anknüpfungspunkte für den Partnerprozess?

Landesbericht zum 13. Kinder- und Jugendbericht

Rede Eröffnung des Dialysezentrums an den Sonneberger Medinos-Kliniken

Gesundheit im Betrieb Ergebnisse einer Mitgliederbefragung der Unfallkasse Nordrhein-Westfalen

Gesundheitsförderung im Setting eine Aufgabe für die ganze Kommune!

Wissenschaftliche Dienste. Sachstand. Einzelfragen zur Impfpflicht Deutscher Bundestag WD /14

Präventions- und Gesundheitsförderungsziele der GKV

Krank in der Fremde. Für medizinische Fragen und Fragen zu Impfungen: Spezielle Beratungsstellen:

Fragebogen zur Evaluation der RKI-Empfehlungen zur Stuhlsurveillance und Impfung gegen Polio bei Asylsuchenden und Flüchtlingen aus Syrien

Gesund alt werden in Bruchsal Eine Herausforderung für die Stadt und ihre Bürgerinnen und Bürger

Krank in der Fremde. Für medizinische Fragen und Fragen zu Impfungen: Wir informieren Sie in diesem Faltblatt, was Sie beachten müssen für:

Das Präventionsgesetz

Regional gut versorgt Handlungsbedarf für eine leistungsfähige medizinische Rehabilitation

Bewegt und mobil älter werden - Warum ist das wichtig?

Zahngesundheit der Düsseldorfer Kinder und Jugendlichen

Jahresbericht. Impfsituation bei Kindern im Vorschul- und Schulalter Sachsen-Anhalt SACHSEN-ANHALT Landesamt für Verbraucherschutz

STATISTIK JUGEND IMPFUNGEN KINDER & BASEL-STADT

Regionale Gesundheitskonferenz Landkreis Havelland

Das BKK-Bonusprogramm gesund leben zahlt sich aus. Jetzt noch einfacher: Mit der neuen Bonus-App!

MeinPlan Stuttgart. Landeshauptstadt Stuttgart - Gesundheitsamt Heinz-Peter Ohm

Jahresbericht. Impfsituation bei Kindern im Vorschul- und Schulalter Sachsen-Anhalt 2010

Wozu brauchen wir ein Präventionsgesetz? Prof. Dr. Rolf Rosenbrock Sachverständigenrat Gesundheit

Das MRE-Netzwerk Nord- und Osthessen. oder. Miteinander sprechen, nicht übereinander reden!

Gesundheitsförderung und Primärprävention Erfahrungen aus Deutschland

II. B Gesundheitsverhalten der Mitarbeiter fördern

Gesundheitsförderung bei sozial Benachteiligten

Rede von Frau Katrin Sandmann Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz

Erste Pflegenoten zeigen gute und schlechte Qualität der Heime - Transparenzkriterien wirken

Befragung von Akteuren in der Seniorenarbeit

Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Gesundheit

Pressekonferenz. Kinder- und Jugendgesundheit in Oberösterreich THEMA: Datum: 14. März 2007 Beginn: 10:00 Uhr Ort: Presseclub - Ursulinenhof

Vorstellung Koordinierungsstelle Gesundheitliche Chancengleichheit BW

Präventionsleistungen der gesetzlichen Rentenversicherung

Prävention wie bleibe ich gesund? Prävention lohnt sich!

Armut und Gesundheit Was tut sich in Deutschland? Prof. Dr. Rolf Rosenbrock. Tagung Gesundheit und Armut Fachhochschule Bern 09.

Präventionsgesetz und Gesundheitsförderungsstrukturen in Leipzig

1. Impfsituation in unserer Region 2. FSME - Update Juni 2008

Transkript:

Gesundheitsziele des Landes Sachsen- Anhalt Sehr geehrte Damen und Herren, liebe Kooperationspartner, im vorliegenden 2. Newsletter des Jahres 2005 informieren wir Sie über folgende Themen: 3. Landesgesundheitskonferenz Neue Modellprojekte im Gesundheitszielprozess Gründung des Arbeitskreises Ernährung 3. Landesgesundheitskonferenz Sachsen- Anhalts Am 25. Mai 2005 fand in Magdeburg im Maritim-Hotel die 3. Landesgesundheitskonferenz statt. Im Rahmen dieser Veranstaltung wurde der fünfte Gesundheitsbericht für Sachsen- Anhalt erstmalig vorgestellt und von der Arbeit an den Gesundheitszielen berichtet. Die Leiterinnen der Arbeitskreise stellten ausgewählte Aktionen vor, ein Unternehmer berichtete von seinem Beitrag zur Förderung eines gesunden Bewegungsverhaltens seiner Arbeitnehmer und zehn neue Modellprojekte wurden durch Minister Kley berufen. Über 300 Vertreter aus Kindertagesstätten, Schulen, Betrieben, Krankenhäusern und Kommunen sowie von Krankenkassen und Ärztevertretungen Sachsen-Anhalts kamen der Einladung zur Konferenz nach und tauschten ihre Erfahrungen in der Arbeit im Gesundheitszielprozess aus. Der Fünfte Gesundheitsbericht des Landes Sachsen- Anhalt, der im Auftrag des Ministeriums für Gesundheit und Soziales am Institut für Soziologie der Otto-von-Guericke- Universität Magdeburg erarbeitet wurde und eine neue Form der Berichterstattung darstellt, thematisiert den subjektiven Gesundheitsstatus der Bevölkerung und dessen Einbettung in Lebensverhältnisse und soziale Lagen, in gesundheitsbezogene Verhaltensweisen und salutogene Ressourcen. Grundlage der Ausführungen ist eine repräsentative, schriftliche Befragung, in der die Altersgruppe der 18 bis 65 Jährigen um Stellungnahme gebeten war (N 2090). Er widmet sich auch der Aufgeschlossenheit der Menschen gegenüber präventiven Maßnahmen, etwa der Inanspruchnahme von Impfungen und (zahnärztlichen) Vorsorgeuntersuchungen, er fragt nach der Verbreitung des Rauch- und Alkoholkonsums, nimmt die Wertigkeit gesunder Ernährung ins Visier und erkundet die Teilhabe an Sport und Bewegung. Die Ausführungen präsentieren die Haltung der Befragten zu diesem Kranz von Merkmalen und fragen nach alters-, schicht- und geschlechtsspezifischen Differenzierungen. Sie analysieren zudem die Verknüpfung solcher Verhaltensmuster mit den verschiedenen Facetten des Gesundheitsbildes - Wohlbefinden, Beschwerden und ernsthafte Erkrankungen. Die Befunde eröffnen empirisch gestützte Hinweise auf neue Möglichkeiten einer erfolgreichen Implementierung von Gesundheitszielen und gruppenorientierten Maßnahmen zur Umsetzung. Es wäre wünschenswert, dass die präsentierten Ergebnisse auf Resonanz stießen und in die wissenschaftliche wie gesellschaftspolitische Diskussion über Wohlbefinden und Gesundheit in Sachsen-Anhalt, aber auch in anderen Bundesländern, einflössen. Prof. Dr. Barbara Dippelhofer-Stiem Taktisches Projektmanagement für die Gesundheitsziele Sachsen-Anhalts bei der Landesvereinigung für Gesundheit Sachsen-Anhalt e.v. Ansprechpartner: Martina Kolbe, Birgit Ferner, Kerstin Küchler Bandwirkerstr. 12, 39114 Magdeburg Mail: gesundheitsziele@lvg-lsa.de Tel.: 03 91/ 8 36 41 11 Fax: 03 91/ 8 36 41 10

Gesundheitsziele des Landes Sachsen- Anhalt 2 Gesundheitsminister Gerry Kley zog Bilanz. Unter der Überschrift Ziele setzen Für eine gesunde Zukunft in Sachsen-Anhalt erläutere er die Arbeit im Gesundheitszielprozess von 1997 bis heute, ging auf die Gründe der Neujustierung ein und hob die Bedeutung des Arbeitens in Lebenswelten (Setting) - Orten wie Kindertagesstätten, Schulen, Betriebe, Kommunen - hervor. Er würdigte das Engagement der Träger der 17 bis dahin berufenen Modellprojekte und begrüßte zehn neue Vorhaben, die dazu beitragen sollen, die Gesundheitsziele des Landes zu erreichen. Am Ende der Konferenz dankte er den mehr als 500 Institutionen, die seit Initiierung an der Umsetzung der Gesundheitsziele des Landes mitwirken. Am Gesundheitsziel Zahngesundheit wird seit acht Jahren intensiv gearbeitet. Eine verbesserte Information ausgewählter Gruppen der Bevölkerung (Kinder, Schwangere, Senioren) soll die persönliche Motivation verstärken, die einfachen Maßnahmen anzuwenden, die zu mehr Zahn- und Mundgesundheit führen können: regelmäßige Mundhygiene, Verwendung von Fluoriden, maßvoller Genuss von Süßigkeiten (auch süßen Getränken) und regelmäßiger Kontrollbesuch beim Zahnarzt. Seit drei Jahren wird schwerpunktmäßig an dem Modellprojekt Altern mit Biss", einem Projekt zur Verbesserung der Mundgesundheit von Bewohnern in Altenpflegeheimen, gearbeitet. Der insgesamt schlechte Mundgesundheitszustand der häufig bettlägerigen Menschen hat nachweislich negative Auswirkungen auf ihren allgemeinen Gesundheitszustand und auf ihre Lebensqualität (Wohlbefinden, soziale Kontakte). Untersuchungen und Befragungen in einem Heim zeigten, dass 92 Prozent der Bewohner Zahnersatz tragen und zwei Prozent ganz ohne Zahnersatz sind. Da die Mundgesundheit der Heimbewohner stark vom Engagement der Pflegekräfte abhängt, wurde das Personal theoretisch und praktisch über Zahngesundheit, Krankheitsentstehung und Veränderungen in der Mundhöhle, präventive Zahnheilkunde (Zahnpflege, Hilfsmittel, Putztechniken) sowie zu Fragen der zahnärztlichen Prothetik (unterschiedliche Arten von Zahnersatz) informiert. Dr. Heidrun Petzold, Arbeitskreisleiterin Der Arbeitskreis Legale Suchtmittel stellte auf der Konferenz zwei Beispiele zur Arbeitsweise vor: 1) Mit der Unterarbeitsgruppe Versorgungsstrukturen wurde durch die koordinierende Arbeitsgruppe berufen. Diese beschäftigt sich vor allem mit den Schnittstellenproblemen in der Versorgung suchtgefährdeter und suchtkranker Menschen, die zwischen einzelnen Leistungsträgern bislang nicht zufriedenstellend gelöst werden konnten, so z.b. bei Leistungen der medizinischen Reha- und Eingliederungsleistungen üötrsh, mit der ambulanten Nachsorge nach SGB VI an Suchtberatungsstellen, mit der Frühintervention bei Menschen mit missbräuchlichem Alkoholkonsum und mit qualifizierter Entzugsbehandlung. Bei all diesen Problemen wurden Lösungen bzw. Lösungsansätze erarbeitet. 2) Um auch in Sachsen-Anhalt flächendeckend qualitätsvoll Raucherentwöhnung anbieten zu können, wurde eine Rahmenempfehlung im Jahr 2003 zwischen den Trägern der gesetzlichen Krankenversicherung, der Landesstelle für Suchtfragen für die anerkannten Suchtberatungsstellen und dem Ministerium für Gesundheit und Soziales abgeschlossen. Anders als in anderen Bundesländern sind neben den Ersatzkassen auch die Primarkassen AOK SAN und die IKK gesund plus einbezogen. Inhalte der Empfehlung sind Festlegungen zu den anzuwendenden Programmen, zur Qualifikation der Kursleiter, zur Kostenerstattung und zum Monitoring. Im wesentlichen wurden die Festlegungen des 20 SGB V umgesetzt.. Die entscheidenden Vorteile: die Qualifizierung der Kursleiter konnte durch die Landesstelle zentral erfolgen, die Anerkennung der Kurse und Kursleiter seitens der Träger der GKV ebenfalls und

Gesundheitsziele des Landes Sachsen- Anhalt 3 damit ist der Einbau dieser Kurse in DMP- und Bonusprogramme ohne Probleme möglich. Inzwischen stehen 32 qualifizierte Kursleiter an 20 anerkannten Suchtberatungsstellen zur Verfügung. Helga Meeßen-Hühne, Arbeitskreisleiterin Die Mitglieder des Arbeitskreises Impfen treffen sich seit 1998 mindestens zweimal jährlich und initiieren Einzelmaßnahmen, die so geplant und umgesetzt werden, dass sie das jeweilige Aufgabenprofil der beteiligten Institutionen, Einrichtungen und Verbände berücksichtigen und den Aufwand in vertretbaren Grenzen halten. Die Mitglieder des Arbeitskreises haben mit Fort- und Weiterbildungsmaßnahmen für Ärzte zur Erlangung und Erneuerung des Impfzertifikats sowie für Apotheker, Arzthelferinnen und Hebammen zur Qualifizierung der Impfberatungstätigkeit spezielle Ziele verfolgt. Mit der Öffentlichkeitsarbeit in den Medien und Befragungsaktionen konnten die Datenlage und der Kenntnisstand verbessert werden. Mit der Neujustierung der Gesundheitsziele im Jahr 2004 erfolgte eine stärkere Orientierung auf zielgruppenspezifische Projekte, die sowohl auf eine Erhöhung der Durchimpfung als auch auf eine Verbesserung der Datenlage ausgerichtet sind. So gelang es im Zusammenhang mit einer Befragung zur Impfmeldepflicht im Jahr 2004 erstmalig, den Impfstatus bei einjährigen Kindern in Sachsen-Anhalt repräsentativ zu erheben und zu analysieren. Es stellte sich heraus, dass die ganz überwiegend mittels Sechsfachimpfung erfolgte Grundimmunisierung gegen Tetanus, Diphtherie, Kinderlähmung, Haemophilus influenzae Typ b, Hepatitis B und Keuchhusten nur bei etwa zwei Dritteln der Kinder altersgerecht zwischen dem 11. und 14. Lebensmonat abgeschlossen wurde. Nachholbedarf gibt es in dieser Altersgruppe auch bei der rechtzeitigen ersten Impfung gegen Masern, Mumps und Röteln. Die von den Gesundheitsämtern des Landes erhobenen Impfdaten einzuschulender Kinder belegen den insgesamt steigenden Trend der Durchimpfung. Bemerkenswert ist hier vor allem das erstmalige Erreichen des Gesundheitsziels bei der Hepatitis B-Impfung. Zur Verringerung noch bestehender Impf-Defizite bei älteren Kindern und Jugendlichen tragen die jährlichen Impf- Projekte der Gesundheitsämter bei. Die Impfinanspruchnahme in allen Zielgruppen wird durch Information und Aufklärung und durch Hinweise auf Impfdefizite und Erkrankungshäufungen, die durch Daten gut belegt und begründet sind, gefördert. Dr. Hanna Oppermann, Arbeitskreisleiterin 10 neue Modellprojekte im Gesundheitszielprozess - Kurzdarstellung 1. Kampagne Magdeburg bewegt beweg dich mit! Die Landeshauptstadt Magdeburg ist seit Oktober 2003 Mitglied im Gesunde-Städte- Netzwerk Deutschland. Im Rahmen dieser Mitgliedschaft soll in den Kindertageseinrichtungen der Stadt eine Kampagne zu einer besseren Ernährung und mehr Bewegung flächendeckend gestartet werden. 4.743 Kinder besuchen seit 1 Januar 2005 in Magdeburg eine KiTa, sie und ihre Eltern sind die Zielgruppe des Projektes. Neben der Trägern und Mitarbeiterinnen der Einrichtungen wirken Caterer, die Volkshochschule, die Universität und der Kneippverein, um nur einige zu nennen, an dem umfangreichen Vorhaben mit bei dem es darum geht, mit Freude spielend und genussvoll gesundes Leben zu lernen. Das schließt Kompetenzgewinn und Teilhabe aller Akteure ein und soll die Nachhaltigkeit der Interventionen sichern.

Gesundheitsziele des Landes Sachsen- Anhalt 4 2. Fit und mobil zur Knochengesundheit Mit diesem Projekt wendet sich der Verein für Sporttherapie und Behindertensport VSB 1980 Magdeburg an Seniorinnen und Senioren. Um den Ruhestand gesund und mobil zu genießen müssen die Knochen heil sein. Die Förderung eines knochengesunden Ernährungsund Bewegungsverhalten ist dafür die beste Sturzprävention. Neben der Wissensaneignung geht es hier um die Verbesserung von Kraft und Reaktionsvermögen im Alter. Ein häusliches Übungsprogramm soll den Transfer in den Alltag der Seniorinnen und Senioren sichern. 3. Wettbewerb Unterricht bewegt uns Trotz geforderter hoher Mobilität leben wir in einer relativ bewegungsarmen Welt. Damit sind schon die Kinder konfrontiert. Ihr natürlicher Bewegungsdrang wird von Fernsehen, Computer, Auto und Rolltreppe, leider auch von der Schule gestoppt. Insbesondere Schüler höherer Klassen sitzen im Schulalltag zu viel und bewegen sich zu wenig. Der Wettbewerb Unterricht bewegt uns richtet sich an Sekundarschulen und Gymnasien und soll Schüler und Lehrer anregen, einen bewegten Unterricht zu gestalten. Die besten Ideen sollen veröffentlicht und so interessierten Schulen zugänglich gemacht werden. Der BKK Landesverband Ost und die LVG rufen diesen Wettbewerb gemeinsam aus. 4. Vollwert-Gemeinschaftsverpflegung Um eine ökologisch orientierte Vollwert-Gemeinschaftsverpflegung geht es dem NABU e.v. Barleben. Ziel seines Modellprojektes ist die Gründung einer nachhaltig wirtschaftenden Gemeinschaftsküche, die insbesondere die örtlichen Kindereinrichtungen mit frischem vollwertigem Mittagessen versorgt. Dabei sollen regionale und ökologisch erzeugte Produkte verwendet und auf den Einsatz bedenklicher Zusatzstoffe verzichtet werden. Die Projektinitiatoren setzen mit ihrem Vorhaben auf die Vernetzung regionaler Erzeuger und Akteure. Sie wollen Kinder und Eltern für eine nachhaltige Lebensweise sensibilisieren und setzen dabei auch auf die Unterstützung der regionalen politischen Akteure. 5. Gesundheit ist (m)ein Thema Gesundheit ist (m)ein Thema heißt es bei der Harzmolkerei Wernigerode GmbH.. Zur Förderung der Gesundheit und Verringerung individueller Belastungen und damit einhergehend der Steigerung des Wohlbefindens und der Arbeitsproduktivität setzt der Arbeitgeber auf das Engagement seiner 50 Mitarbeiter. Ihre gesundheitlichen Aktivitäten - wie Sport treiben, Vorsorgeuntersuchungen wahrnehmen, Kompetenzen bei Fortbildungen erwerben - werden mit Bonuspunkten honoriert. Die Aktivsten werden am Ende eines Jahres mit attraktiven Preisen belohnt. Arbeitgeber und Arbeitnehmer entwickelten das betriebsinterne Bonussystem gemeinsam. Eine Ausgangsanalyse und die Dokumentation der Mitwirkung sollen Erkenntnisse liefern, die anderen interessierten Unternehmen zeigen können wie betriebliches Gesundheitsengagement auch in einem Kleinbetrieb umgesetzt werden kann. 6. Gesunde Kinder im Altmarkkreis Salzwedel Im Mittelpunkt dieses Projektes des Gesundheitsamtes Salzwedel steht die gesunde Entwicklung der Kinder im Altmarkkreis. Das Modellprojekt ist im Setting Schule angesiedelt. Vier der fünf Gesundheitsziele finden dabei Berücksichtigung. Regionale Gesundheitsberichterstattung wird genutzt, um Handlungsbedarf aufzuzeigen und Schwerpunkte in der gesundheitlichen Betreuung der Kinder zu setzen. Eine spezielle Computersoftware unterstützt dieses Vorgehen. Sie ermöglicht es z.b. die Daten von Schulreihenuntersuchungen direkt vor Ort aufzubereiten und kurzfristig auszuwerten. Datenfriedhöfe sind damit passe und Gesundheitsberichterstattung wird so zu einem Instrument, das zeitnahes, problembezogenes Handeln ermöglicht.

Gesundheitsziele des Landes Sachsen- Anhalt 5 7. Fit durch den Tag Fit durch den Tag heißt es in der Jugendherberge Thale. Hier werden spezielle Angebote im Ernährungs- und Bewegungsbereich für Schüler bereitgestellt, die sie im Rahmen von Klassenfahrten nutzen können. Neben Wissenserwerb zu gesunder Ernährung und Bewegung können die Jugendlichen z.b. ihr eigenes Gesundheitsmenü zusammenstellen oder Natur und Bewegung im Bodetal erleben. Auch die Angebote des AktivSports in der Umgebung stehen den Jugendlichen offen. Gesundheitschecks sollen die Schüler darüber hinaus für das Thema Gesundheit sensibilisieren. Eine Zertifizierung als Gut drauf Jugendherberge - ein Prädikat, das die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung vergibt - wird angestrebt. 8. Gesundheit lehren Gesundheit lernen Die Paracelsus-Harz-Klinik Bad Suderode hält für ihre örtliche Sekundarschule ein besonderes Programm zur Gesundheitserziehung vor und unterstützt damit das gesundheitliche Engagement der Schüler und Lehrer, die bereits das Zertifikat Gesunde Schule, das von der LVG vergeben wird, erworben haben. Jährlich, von Klasse 7 bis 10, wird eine Projektwoche gemeinsam von Schülern, Lehrern und Klinikmitarbeitern initiiert, die Themen wie Nikotinabusus, Ernährung und Bewegung aufgreift. Die Ergebnisse der Projektwoche werden den Eltern in der Klinik vorgestellt und sollen zur Umsetzung im häuslichen Alltag anregen. 9. Gut geimpft auch im Alter wichtig Liebevoll kümmern sich die Mitarbeiter des Gesundheitsamtes um Amtsarzt Dr. Freche um die Senioren des Bördekreises. Ihr altersgerechter Impfstatus liegt ihnen besonders am Herzen. Im Rahmen eines Projektes in Altenpflegeeinrichtungen des Landkreises stellten sie fest, dass Seniorinnen und Senioren oft erhebliche Impflücken aufweisen und die Impfdokumentation teilweise zu wünschen übrig lässt. So entstand die Idee, den Impfstatus dieser Zielgruppe zu verbessern. Ca. 19.500 Senioren leben im Bördekreis. Gemeinsam mit niedergelassenen Ärzten, Alten- und Pflegeheimen und vielen regionalen Akteuren initiiert das Gesundheitsamt vielfältige Angebote - von der Informationsveranstaltung bis zur Schulung, von der Impfstatusprüfung bis zur Impflückenschließung - um den altersgerechten Impfstatus bei über 90% der Senioren zu erreichen. Das ehrgeizige Vorhaben wird in Prozess und Ergebnis dokumentiert, Handlungsempfehlungen sollen den Transfer sichern. 10. Fit bleiben während der Arbeit Ziel dieses Projektes, eingereicht durch die Kreiskliniken Aschersleben-Staßfurt, ist es, die unterschiedlichen Erfahrungen aus den Gesundheitszielen Ernährung und Bewegung in mehreren Settings zu sammeln, zu evaluieren und Empfehlungen zur Schaffung einheitlicher Richtlinien für gesundheitsfördernden Betriebssport und Ernährung zu geben. Auf Grund von Analysen der AU-Daten und Mitarbeiterbefragungen werden medizinisch untermauerte Betriebssportangebote geschaffen. Diese sollen auch mit Angeboten zur Ernährungsberatung und Rückenschulung verbunden werden. Das Projekt zielt auf die Senkung der Arbeitsunfähigkeit und die Schaffung von gesundheitsfördernden Arbeitsplätzen. Eine Übersicht aller Modellprojekte ist unter der Adresse www.lv-gesundheit-sachsenanhalt.de (Arbeitsfelder, Gesundheitsziele, Modellprojekte) zu finden. Gründung des Arbeitskreises Ernährung Am 14.09.2005 findet die konstituierende Sitzung des Arbeitskreises Ernährung statt. Bisher haben die Hochschule Anhalt, die Verbraucherzentrale, die AOK Sachsen-Anhalt, das Umweltamt Magdeburg, das Gesunde Städte Büro Magdeburg und die Paracelsus-Harz-Klinik ihre Mitarbeit angekündigt. Wenn Sie mitarbeiten möchten, melden Sie sich bitte unter folgender Adresse an: susanne.zemlin@lvg-lsa.de.