Modul Einführung in die Sozialpsychologie I

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Transkript:

Prof. Dr. Stefan Stürmer Modul 36603 Einführung in die Sozialpsychologie I Kurseinheit 1: Personale und interpersonale Prozesse Fakultät für Kultur- und Sozialwissenschaften

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Inhaltsverzeichnis 3 Inhaltsverzeichnis Inhaltsverzeichnis... 3 Autor... 9 Vorwort... 11 1 Einführung... 13 1.1 Was ist Sozialpsychologie? 13 1.1.1 Begriffsbestimmung 13 1.1.2 Die Person und die Situation 15 1.1.3 Forschungsbereiche 19 1.1.4 Interdisziplinäre Verbindungen 20 1.1.5 Evolutions- und kulturpsychologische Perspektiven 21 1.2 Methoden der Sozialpsychologie 23 1.2.1 Wissenschaftstheoretische Grundbegriffe 24 1.2.2 Forschungsmethoden 25 1.2.3 Ethische Aspekte 29 1.2.4 Aktuelle Entwicklungen: Die sog. Replikationskrise 30 Kapitelzusammenfassung 33 Weiterführende Literatur 33 Übungsaufgaben 33 2 Zur Geschichte der Sozialpsychologie... 34 2.1 Die Frage nach dem Anfang 34 2.2 Zwei Wurzeln? Völkerpsychologie und Massenpsychologie 35 2.2.1 Völkerpsychologie 35 2.2.2 Massenpsychologie 36 2.3 Frühe empirische Sozialpsychologie 36 2.4 Erste Untersuchungen von Gruppenprozessen 39 2.5 Anfänge der Einstellungsforschung 39 2.6 Sozialpsychologie in den ersten Jahren nach dem 2. Weltkrieg 40 2.7 Sozialpsychologie in Westdeutschland 41 2.7.1 Willy Hellpach 43 2.7.2 Kriphal S. Sodhi 44 2.7.3 Peter R. Hofstätter 45 2.7.4 Martin Irle und der Sonderforschungsbereich 24 46

4 Inhaltsverzeichnis 2.8 Sozialpsychologie in der DDR 46 2.9 Eine europäische Entwicklung: Die EASP 47 2.10 Aus der eigenen Fachgeschichte lernen? 48 Weiterführende Literatur 49 Übungsaufgaben 49 3 Soziale Kognition und Attribution... 50 3.1 Soziale Kognitionen 50 3.1.1 Begriffsbestimmung 52 3.1.2 Schritte der sozialen Informationsverarbeitung 53 3.1.3 Modus der Informationsverarbeitung 58 3.1.4 Zugrundeliegende Motive 60 3.2 Die Rationalität von Entscheidungen 62 3.2.1 Die Prospect Theory 62 3.2.2 Begrenzte Rationalität (Bounded Rationality) 68 3.2.3 Der Einfluss von Emotionen und Stimmungen 70 3.3 Attributionen 74 3.3.1 Begriffsbestimmung 74 3.3.2 Attributionsprozess 76 Korrespondierende Schlussfolgerungen 76 Kovariation und kausale Schemata 77 3.3.3 Attributionsverzerrungen 79 3.3.4 Soziale Kategorisierung, Stereotype und Attributionen 81 Kapitelzusammenfassung 82 Weiterführende Literatur 82 Übungsaufgaben 82 4 Eindrucksbildung und Personenwahrnehmung... 83 4.1 Wie der erste Eindruck zustande kommt 83 4.1.1 Eigenschaftsbasierte Eindrucksbildung 83 4.1.2 Kategorienbasierte Eindrucksbildung 91 4.1.3 Konnektionistische Modelle der Eindrucksbildung 93 4.2 Die Macht des ersten Eindrucks 95 4.2.1 Besonderheiten der Eindrucksbildung 95 4.2.2 Aufrechterhaltung von Eindrücken 98 4.2.3 Änderungen von Eindrücken 101

Inhaltsverzeichnis 5 Kapitelzusammenfassung 102 Weiterführende Literatur 103 Übungsaufgaben 103 5 Interpersonale Beziehungen... 104 5.1 Begriffsbestimmung 104 5.2 Von der flüchtigen Bekanntschaft zur festen Beziehung 104 5.2.1 Interpersonale Attraktion 104 5.2.2 Beziehungstypen 107 5.3 Der Einfluss sozialer Beziehungen auf kognitive, emotionale und somatische Prozesse 108 5.3.1 Beziehungen und Gesundheit 108 5.3.2 Die mentale Repräsentation von Beziehungen 110 5.4 Liebesbeziehungen 112 5.4.1 Partnerwahl 112 5.4.2 Liebe 114 5.5 Erhalt und Auflösung von Beziehungen 117 5.5.1 Stabilität von Beziehungen 117 5.5.2 Beziehungskonflikte 118 5.5.3 Trennung 119 Kapitelzusammenfassung 121 Weiterführende Literatur 122 Übungsaufgaben 122 6 Selbst und Identität... 123 6.1 Selbsterkenntnis 123 6.1.1 Begriffsbestimmung 123 6.1.2 Quellen selbstbezogenen Wissens 123 6.1.3 Selbstschemata 126 6.1.4 Selbstkomplexität 127 6.1.5 Variabilität des Selbst 128 6.1.6 Inklusivitätsgrad des Selbst 128 6.1.7 Konstruktion eines konsistenten Selbstbilds 129 6.2 Das Selbst in Aktion 130 6.2.1 Selbstaufmerksamkeit und Selbstüberwachung 131 6.2.2 Selbstregulation 132

6 Inhaltsverzeichnis 6.2.3 Selbstwerterhöhung und Selbstwertschutz 133 Kapitelzusammenfassung 134 Weiterführende Literatur 135 Übungsaufgaben 135 7 Einstellungen... 136 7.1 Einstellungen: Komponenten, Stärke, Funktionen 136 7.1.1 Begriffsbestimmung 136 7.1.2 Einstellungskomponenten und -struktur 136 7.1.3 Einstellungsstärke 138 7.1.4 Einstellungsfunktionen 139 7.2 Einstellungsmessung 140 7.2.1 Explizite Maße 140 7.2.2 Implizite Maße 141 7.3 Einstellung und Verhalten 142 7.3.1 Methodische Aspekte 142 7.3.2 Interindividuelle Unterschiede 143 7.3.3 Modelle zum Einstellungs-Verhaltens-Zusammenhang 144 7.4 Einstellungsänderung durch Persuasion 147 7.4.1 Modus der Verarbeitung persuasiver Argumente 148 7.4.2 Determinanten des Verarbeitungsmodus 149 Kapitelzusammenfassung 151 Weiterführende Literatur 151 Übungsaufgaben 151 8 Prosoziales Verhalten, Helfen und Altruismus... 152 8.1 Begriffsbestimmung 152 8.1.1 Prosoziales Verhalten 152 8.1.2 Helfen 152 8.1.3 Altruismus 153 8.2 Warum helfen Menschen einander? 154 8.2.1 Evolutionäre Grundlagen 154 8.2.2 Kosten-Nutzen-Analysen 156 8.2.3 Abbau negativer Gefühlszustände 158 8.2.4 Empathie 159 8.3 Interindividuelle Unterschiede 161

Inhaltsverzeichnis 7 8.3.1 Prosoziale Persönlichkeit 161 8.3.2 Geschlechtsunterschiede 162 8.4 Wann helfen Menschen nicht? 163 8.4.1 Helfen in Notfallsituationen 163 8.4.2 Wie lässt sich Helfen in Notfallsituationen fördern? 165 Kapitelzusammenfassung 166 Weiterführende Literatur 167 Übungsaufgaben 167 9 Aggressives Verhalten... 168 9.1 Begriffsbestimmung 168 9.1.1 Aggression 168 9.1.2 Formen aggressiven Verhaltens 168 9.2 Warum verhalten sich Menschen aggressiv? 169 9.2.1 Biologische Ansätze 169 9.2.2 Psychologische Ansätze 171 9.3 Interindividuelle Unterschiede 174 9.3.1 Feindseliger Attributionsstil 174 9.3.2 Geschlechtsunterschiede 175 9.4 Wann verhalten sich Menschen aggressiv? 175 9.4.1 Aversive Umweltbedingungen 176 9.4.2 Aggressive Hinweisreize 176 9.4.3 Gewaltdarstellungen in den Medien 177 9.5 Cyber-Aggression 178 9.5.1 Prävalenz 179 9.5.2 Individuelle Faktoren 179 9.5.3 Gruppenfaktoren 180 9.6 Prävention und Reduktion von Aggression 180 9.6.1 Entschuldigungen 181 9.6.2 Bestrafungen 181 9.6.3 Ärgerbewältigung 182 Kapitelzusammenfassung 182 Weiterführende Literatur 183 Übungsaufgaben 183 Literatur... 184

8 Inhaltsverzeichnis Tabellenverzeichnis... 215 Abbildungsverzeichnis... 216

9 Autor Univ.-Prof. Dr. Stefan Stürmer, Diplom-Psychologe, erhielt seinen Doktortitel im Jahr 2000 von der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel. Er ist seit 2007 Universitätsprofessor an der FernUniversität in Hagen und Leiter des Lehrgebiets Sozialpsychologie. Mitwirkende Univ.-Prof. em. Dr. Helmut Lück, von 1978 bis 2007 Leiter des Lehrgebiets Psychologie, Schwerpunkt Psychologie sozialer Prozesse (Autor Kapitel 2). Dr. Markus Barth, Diplom-Psychologe, war von 2008-2014 wissenschaftlicher Mitarbeiter am Lehrgebiet Sozialpsychologie an der FernUniversität (Co-Autor Kapitel 5). Er arbeitet jetzt an der Universität Leipzig. Dr. Katharina Lotz-Schmitt, Diplom-Psychologin, war von 2009-2015 wissenschaftliche Mitarbeiterin am Lehrgebiet Sozialpsychologie (Co-Autorin Kapitel 4). Sie arbeitet jetzt als niedergelassene Psychologische Psychotherapeutin in Hagen. Dr. Alexander N. Bodansky, Diplom-Psychologe, von 2008-2015 wissenschaftlicher Mitarbeiter am Lehrgebiet Sozialpsychologie (Co-Autor Kapitel 3). Er arbeitet jetzt an der Universität Hamburg.

10 Autor Diese Seite bleibt aus drucktechnischen Gründen frei!

Vorwort 11 Vorwort Die Sozialpsychologie erforscht die psychologischen und sozialen Prozesse, die menschliches Sozialverhalten inklusive solcher Phänomene wie Aggressionen, Vorurteile, Altruismus, Konformität oder Kooperation bedingen. Für viele Sozialpsychologen üben diese Themen eine besondere Faszination aus, weil sie fundamentale Fragen der menschlichen Natur berühren Fragen, die Denker und Forscher unterschiedlicher Disziplinen seit Jahrhunderten beschäftigen (Sind Menschen von Natur aus aggressiv und egoistisch? Oder sind sie auch fähig zu selbstlosem Verhalten? Haben sie eine natürliche Abneigung gegen alles Fremde oder ist ein friedliches Zusammenleben unterschiedlicher Gruppen möglich?). Ein zusätzlicher Reiz resultiert aus der unmittelbaren Verbindung vieler sozialpsychologischer Forschungsfragen zu praktischen und gesellschaftspolitischen Themen und dem daraus resultierenden Anwendungspotential. Ein Hauptanliegen dieses Einführungskurses ist es, Ihre Begeisterung für die Sozialpsychologie und Ihre Forschungsfragen zu wecken und zwar dadurch, dass Ihnen grundlegendes Wissen über die relevanten Theorien und Forschungsbefunde vermittelt wird. Studierhinweise: Der Kurs richtet sich primär an Studierende im B.Sc. Psychologie, er ist aber auch für Studierende in anderen kultur- und sozialwissenschaftlichen Studiengängen geeignet. Dieser Kurs ist Teil einer zwei Kurse umfassenden Einführungseinheit in die Sozialpsychologie. Schwerpunkt dieses Kurses sind personale und interpersonale Prozesse: Es werden u.a. folgende Themen behandelt: Soziale Kognition, Attribution, Eindrucksbildung, interpersonale Beziehungen, Selbst und Identität, Einstellungen, prosoziales Verhalten und aggressives Verhalten. Ziel dieses Kurses ist es nicht, diese Themen erschöpfend zu behandeln, sondern Schlüsselwissen zu diesen Forschungsbereichen zu vermitteln, das Ihnen eine systematische Grundlage für eine weitere Auseinandersetzung und erfolgreiches Lernen bietet. Das didaktische Konzept beruht auf einer Kombination folgender Elemente: Definition zentraler Begriffe zu Beginn jedes Kapitels Erläuterung zentraler Argumente grundlegender Theorien, Modelle und Forschungsansätze Komprimierte Darstellung exemplarischer Forschungsbefunde Übungsaufgaben, Literaturempfehlungen und weitere Materialien zu jedem Kapitel finden Sie in der Lernumgebung Moodle. Zur Sprache: Wir bemühen uns um gendergerechte Sprache. Aus Gründen der Lesbarkeit wird an einigen Stellen aber auf die explizite Nennung beider Geschlechter verzichtet; falls nicht ausdrücklich anders erwähnt, sind immer beide Geschlechter gemeint. Um Sie darüber zu orientieren, welche Forscherpersönlichkeiten herausragende Beiträge für die Disziplin geleistet haben, werden bei diesen beim ersten Quellenverweis sowohl Vor- als auch Nachnamen genannt. Bei der Darstellung von Forschungsergebnissen, die sich auf soziale Minoritäten beziehen, werden die Begriffe verwendet, die von den Minoritätsangehörigen selbst zur Bezeichnung ihrer Gruppe verwendet werden.

12 Vorwort Beachten Sie, dass sich die Zitierweise an den APA-Zitierrichtlinien orientiert. Allerdings wird bei der Erstnennung aus Gründen der Übersichtlichkeit und Platzersparnis auf die Nennung aller Autor/innen verzichtet und unmittelbar mit et al. abgekürzt. Aus Platzersparnis werden im Literaturverzeichnis auch keine Digital Object Identifier (DOI) angegeben. Danksagung: Mein besonderer Dank gilt zunächst meinem Amtsvorgänger Prof. em. Dr. Helmut Lück für die Bereitschaft, ein Kapitel zur Geschichte der Sozialpsychologie zu verfassen, das den Kurs deutlich bereichert. Des Weiteren bedanke ich mich bei allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, die im Laufe der Überarbeitungen dieses Kurses wertvolle Beiträge geleistet haben. Stefan Stürmer