Erfolgreiche Alkoholprävention auf kommunaler Ebene am Beispiel des Bundeslandes Vorarlberg Voraussetzungen, Strategien, Maßnahmen
Inhalt Voraussetzungen Strategien Maßnahmen und Ergebnisse (Auswahl) Fazit
Voraussetzungen Einstimmiger Landtagsbeschlusses der 2. Sitzung des XXVII. Vorarlberger Landtages im Jahr 2003 zum Thema Verantwortungsbewusster Umgang mit Alkohol Auftrag des zuständigen Regierungsmitgliedes LR Dr. Hans-Peter Bischof an die Stiftung Maria Ebene zur Konzeption eines langfristigen und nachhaltigen Alkoholpräventionsprojektes
Voraussetzungen Alle Maßnahmen werden partizipativ mit den Partnern geplant Die Maßnahmen sind gegenseitig abgestimmt, durch ein gemeinsames CD (Corporate Design) als auch CI (Corporate Identity) und CC (Corporate Communication) geprägt und werden über eine zentrale Kommunikationsschiene transportiert
Baden- Württemberg D Bayern Bundesland Vorarlberg 375.000 Einwohner CH 2.600 km 2Fläche 96 Gemeinden FL Ö Tirol
Krankenhaus Maria Ebene Frastanz Therapiestationen Lukasfeld, Meiningen und Carina, Feldkirch Beratungsstellen Clean Feldkirch, Bregenz und Bludenz Suchtprophylaxe Supro Werkstatt für Suchtprophylaxe, Götzis Forschungsinstitut
Ziele
Ziele Alkoholmündigkeit/Eigenverantwortung auch in der Bevölkerung und insbesondere bei den Jugendlichen als Norm verankert Erwachsene sind sich ihrer (Mit-) Verantwortung und ihrer Vorbildwirkung bewusst Keine Abstinenzkultur Einstiegsalter wieder nach hinten verschieben Risikotrinken ( Rauschtrinken ) und Risikoverhalten reduzieren Umsetzung und Einhaltung der Jugendschutzbestimmungen
Strategien
Strukturmodell der Suchtprävention in Vorarlberg
2004 bis 2008 Multisektoraler und Settingorientierter Ansatz Bottom-Up Strategie Direkte Zielgruppen: Erwachsene, Politiker, Multiplikatoren, die gesamte Öffentlichkeit Indirekte Zielgruppe: Kinder und Jugendliche Wesentliche Ziele: Schlüsselpersonen in den Settings/Sektoren sind für das Thema sensibilisiert sind befähigt, ihre eigenen Trinkgewohnheiten zu reflektieren übernehmen Verantwortung agieren als Vorbild
Gemeinden Vereine Handel Ärzte Gastronomie Multiplikatoren z.b. Schule Verkehr Land Vorarlberg
2009 bis heute Peer-Education-Projekt Capacity Building auf Gemeindeebene Direkte Zielgruppe: Kinder, Jugendliche, Spezielle Szenen Indirekte Zielgruppe: Schlüsselpersinen, Politiker aund Multiplikatoren auf Gemeindeebene Wesentliche Ziele: Jugendliche, welche verantwortungsbewusst und mündig mit Alkohol umgehen, werden in den Mittelpunkt des Interesses gerückt (Norm) und erhalten eine attraktive Plattform (KENNiDI-Eventstand) Bewerbung von Nicht-Alkoholischen und attraktiven Alternativen (KENNiDI, Cocktails)
Vereine, OJA Gastronomie Ärzte Jugendliche Multiplikatoren Eltern Handel Gemeinden/Kommunen
Ausgewählte Maßnahmen
Beispiele Multiplikatoren - Schule
Verhaltenspräventive Maßnahmen Lebenskompetenzprogramme 1. 4. Schulstufe 5. 9. Schulstufe Alkoholpräventionsprogramm 5. 12. Schulstufe
Strukturmodell der Suchtprävention in Vorarlberg
Beispiele Sektor Gastronomie
Gütesiegel Kodex Diskotheken 374 Partnerbetriebe in 65 Gemeinden
Beispiele Gemeinde
- Gemeinden und Veranstalter sind für das Thema sensibilisiert und werden aus eigenem Antrieb schon weit im Vorfeld von Veranstaltungen aktiv - Alkoholprävention wird nicht mehr isoliert gesehen, sondern mit anderen Themen verknüpft - Zunehmende Abkehr von Regulativen und Vorschreibungen hin zu Einbeziehung und Empowerment der Veranstalter
KENNiDI - Eventstand
Österreichischer Staatspreis Werbung 2008 für KMU
Vereine setzen Zeichen Gentlemen Agreement
- MSMM & KENNiDI vor Ort in 79 von 96 Gemeinden - 97,9% der EinwohnerInnen erreicht
- Beratungen/Coachings in 51 Gemeinden - 260.863 Kontrollbänder abgegeben
171 Einsätze mit dem KENNiDI-Eventstand in 29 Gemeinden
Beispiel Handel
Fazit 1 Die Evaluation zeigt, dass und wie ein umfassender systemischer Ansatz der Alkoholprävention gesellschaftliches Umdenken bewirken kann In jedem evaluierten Sektor konnte mittels qualitativer oder quantitativer Sozialforschung gezeigt werden, dass dieses Projekt konstruktive, sich zum Teil steigernde und damit nachhaltig verankerte alkoholpräventive Effekte auf die verschiedenen Zielgruppen im Jugendkontext auszuüben vermag
Fazit 2 - Die Einstellung zum Thema Alkohol und Trinkgewohnheiten konnten positiv und nachhaltig beeinflusst werden sowohl bei der Gesamtbevölkerung als auch bei den Jugendlichen selbst - Die Sensibilisierung weiter Bevölkerungsschichten und insbesondere der Erwachsenen, der Netzwerke auf Gemeindeebene bzw. der Stakeholter, Schlüsselpersonen ist eine unabdingbare Voraussetzung für verhaltenspräventive Maßnahmen und damit für das Projekt KENNiDI
Fazit 3 - Das Projekt KENNiDI zeigt, dass Jugendpartizipation und Peer-Education geeignete Werkzeuge sind, um verantwortungsbewussten und mündigen Umgang bei Jugendlichen zu promoten - MSMM und KENNiDI zeigen, dass es möglich ist Normen positiv zu beeinflussen, wenn der verantwortungsbewusste Alkoholkonsum in den Mittelpunkt der Aufmerksamkeit gerückt wird und entsprechende Bühnen bekommt
Danke für Ihre Aufmerksamkeit! Mag. Andreas Prenn Supro/Werkstatt für Suchtprophylaxe