Alkoholprävention: Was wirkt und warum?
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- Christoph Armbruster
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1 Alkoholprävention: Was wirkt und warum? Ergebnisse der aktualisierten BZgA-Expertise zur Prävention des Substanzmissbrauchs Dr. Anneke Bühler AG Präventionsforschung Im Auftrag der BZgA Fachtagung Professionalisierung kommunaler Alkoholprävention. Was wirkt? Strategien für die Umsetzung effektiver Programme Hannover,
2 Expertise Suchtprävention 2013 Aktualisierung der Expertise von Bühler & Kröger, 2006 Neue Literatur 2004 bis 2012 Ähnliche Methode wie 2006 Ziel: Zusammenfassung wissenschaftlichen Wissens zur Wirksamkeit von universeller und selektiver Prävention Adressatenkreis: Entscheidungsträger und Durchführende 64 Überblicksarbeiten (darunter 17 Meta-Analysen und 38 systematische Reviews) 91 Schlussfolgerungen in 7 Handlungsbereichen Wirksamkeit: Verhinderung, Verzögerung oder Verringerung des Konsumverhaltens
3 Ausgewählte Ergebnisse zur Alkoholprävention: Was wirkt in welchen Handlungsfeldern? Medien Familie Individuum Freunde Community Schule Gesellschaft
4 Schutzfaktoren Warum sollten sie wirken? Risiko- und Schutzfaktoren Modell Risikofaktoren Substanzmissbrauch Suchtprävention (Übersichts-) Studien zur Entwicklung von Substanzkonsum
5 Was wirkt? Handlungsfeld Familie Universell haben präventive Effekte auf den Alkoholkonsum Elterntrainings A Familienprogramme A Selektiv können präventive Effekte auf den Alkoholkonsum haben Begleitung von erstgebärenden Eltern durch Hebammen B Kompetenztrainings mit verhaltensauffälligen Kindern und deren Eltern B
6 Warum wirkt es? Gesellschaft Kommune Schule Familie/Eltern - Modellverhalten -Zugang zu Alkohol - Monitoring -Eltern-Kind Beziehung - Familiäre Kommunikation Jugendliche Freunde Medien Nach Ryan, Jorn & Lubman, 2010
7 Warum wirkt es? Behandlung von Verhaltensauffälligkeiten in der Kindheit unter Einbeziehung der Eltern Verhaltensauffälligkeiten in der Kindheit Haben stärkste Vorhersagekraft für späteren Substanzmissbrauch Aggression, mangelnde Impulskontrolle, Ängstlichkeit/Depressivität, Hyperaktivität, antisoziales Verhalten Behandlung der Verhaltensauffälligkeiten in der Kindheit ist Suchtprävention Jugendliche - Verhaltensauffälligkeiten in der Kindheit - Entwicklungsaufgaben in der Jugend - Kognitionen: National Academy of Science, 2009
8 Was wirkt? Handlungsfeld Schule/Hochschule Universell können präventive Effekte haben Alkoholspezifische verhaltensbezogene Interventionen sowie bestimmte Lebenskompetenzprogramme und ein Verhaltenssteuerungsprogramm für Grundschüler B Internetbasierte und computergestützte Präventionsmaßnahmen an Schulen durchgeführt können präventive Effekte haben B Schulsystembezogene Maßnahmen B Selektiv Lebenskompetenzprogramme für ältere Jugendliche in Schule B Hochschule (alkoholspezifische kognitive Maßnahmen) + Persönliche Kurzintervention A + Online- und Computergestütztes Feedback, normatives Feedback, web-basierte Programme A + Geschlechtshomogene Kurse zur Überprüfung von Wirkerwartungen A
9 Warum wirkt es? Gesellschaft Kommune Schule - Anbindung - Leistungsprobleme - Modelle Familie Jugendliche - Verhaltensauffälligkeiten in der Kindheit - Entwicklungsaufgaben in der Jugend - Alkoholbezogene Kognitionen Freunde Medien
10 Was wirkt? Handlungsfeld Freundeskreis Universell Wenig aussagekräftige Primärstudien zu Peerprogrammen
11 Gesellschaft Kommune Schule Familie Medien Jugendliche Freunde - Modelle - Konsum- und Verhaltensnormen - Konformitätsdruck -Verfügbarkeit
12 Handlungsfeld Freizeit und Gesundheitsversorgung Universell Wenig aussagekräftige Primärstudien in Sportvereinen, im Partysetting B Qualitativ hochwertige außerschulische Programme zur Förderung der personalen und sozialen Kompetenz A Unpersönliche Kurzintervention per Computer oder Audiotape in Kliniken scheinen keine alkoholpräventiven Effekte zu haben B Selektiv Mentorenprogramme mit Teenagern A Im Kliniksetting können persönliche Kurzinterventionen am Konzept des Motivational Interviewing orientiert alkoholpräventive Effekte haben B
13 Gesellschaft Kommune Gesund heitsversorg ung Familie Schule Jugendliche Sportverein Freunde - Modelle - Normen - Soziale Kontrolle - Verfügbarkeit - Zugang Medien Nachtleben - Zugehörigkeitsgefühl - Anerkennung - Außerfamiliäre Bezugsperson Ennett et al., 2012; Hawkins et al., 2004
14 Handlungsfeld Kommune Universell Mehrkomponentenprojekte in zwei oder mehr Handlungsfeldern können alkoholpräventive Effekte haben B Kommunale Projekte von kommunalen Schlüsselpersonen initiiert als Netzwerk zur Umsetzung evidenz-basierter Programme könnten alkoholpräventive Effekte haben D Alkoholpräventive Kommunalpolitik (Zugangsbeschränkung, Verfügbarkeit, Alkohol im Straßenverkehr) könnte präventive Effekte auf Folgen weniger auf Konsum haben D Selektiv/Indiziert Mehrkomponentenprojekt (Familie und Freizeit) mit Fallmanager B
15 Warum wirkt es? Gesellschaft Kommune Gesund heitsversorg ung Familie Schule Jugendliche Sportverein Freunde - Modelle - Normen - Soziale Kontrolle - Verfügbarkeit - Zugang Medien Nachtleben - Zugehörigkeitsgefühl - Anerkennung - Außerfamiliäre Bezugsperson
16 Was wirkt? Handlungsfeld Gesellschaft/Medien Universell Erhöhung des Preises aller alkoholischen Getränke B Sonstige verhältnispräventiven Maßnahmen (Altersgrenze, Kontrolle des Ausschanks, Öffentlichkeitsarbeit für soziale Kontrolle), eher für ältere Jugendliche B Einschränkung von Alkoholwerbung D Massenmediale aufklärende Maßnahmen alleine scheinen keinen alkoholpräventiven Effekt zu haben B
17 Warum wirkt es? Gesellschaft Schule Kommune - Preis - Verfügbarkeit/ - Zugang Familie Jugendliche Freunde Medien - Normen - Darstellung - Werbung Anderson et al., 2009 Brennan et al.., 2008; Koordeman et al., 2012
18 Zusammenfassung und Diskussion Was wirkt? Warum? Für unterschiedliche Handlungsfelder wirksame Maßnahmen Definition von Wirksamkeit + Hier: Effekt auf Konsumverhalten + Eingeschränkt sinnvoller Parameter, bei Interpretation zu beachten Wirksame Maßnahmen haben eine empirisch basierte Absicherung im Risiko- und Schutzfaktorenmodell Stellenwert für die evidenz-basierte Praxis in Deutschland Wissenschaftliches Wissen mit seinen Möglichkeiten zur Verallgemeinerung und seinen Grenzen Fast keine deutsche Forschung Wichtiges (zentrales?) Entscheidungskriterium aber eingebettet in Werte- und Kontextdimension
19 Der Wert der Schlussfolgerungen für die evidenz-basierte Praxis? Schlussfolgerungen der Expertise (Broesskamp-Stone, 2012)
20 Vielen Dank!
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