Sehen und Staunen. RaumBildung zur Spiegelung des Gelingens in der Kindertagesstätte. Elisabeth Hollmann Dietlind Seidler Sehen und Staunen

Ähnliche Dokumente
Wirklich wichtige Dinge habe ich im Kindergarten gelernt. Leitbild des Kindergartensprengels Meran

Die Kita als einen Bildungsort des Wohlfühlens gestalten.

SCHÖN, DASS DU DA BIST.

INTERNATIONALE AKADEMIE an der Freien Universität Berlin Institut für den Situationsansatz

Sehen und Staunen. RaumBildung zur Spiegelung des Gelingens in der Kindertagesstätte

Sprachliche Bildung für Kinder unter Drei

PÄDAGOGISCHES KONZEPT

Lässt sich Haltung lernen? Eine Auseinandersetzung mit den personellen Kompetenzen pädagogischer Fachkräfte

Ein Blick in die Konzeption

Projekt Bundesprogramm Sprachkitas weil Sprache der Schlüssel zur Welt ist

Fachforum 3: Möglichkeiten und Grenzen des GKV-Leitfadens im Rahmen der Landesgesundheitskonferenz

ANFORDERUNGEN ZUR ENTWICKLUNG EINES FAMILIENZENTRUMS VORAUSSETZUNGEN, ERFOLGSFAKTOREN, STOLPERSTEINE

Qualitätsstandards für Kindertageseinrichtungen im Salzlandkreis

Bildung ab Geburt?! Orientierungsrahmen für frühkindliche Bildung, Betreuung und Erziehung

Freiburger Qualitätsdialoge in Kindertageseinrichtungen Leitungsverantwortung stärken

Materialien für die interne Evaluation zum Berliner Bildungsprogramm

Leitbild. Kindergarten Winzeln. für Kinder, Eltern, Team und Träger

Qualitätsstandards in KIWI-Horten

frankfurt frankfurt Marte Meo Marte Meo Frankfurt Sich aus eigener Kraft entwickeln

Qualifikation für Kleinkindpädagogik

Leitbild Schule Teufen

Kita Freihofstrasse Gemeinde Oberrieden. Herzlich Willkommen zum heutigen Elternabend 09. Juni 2016

Ich habe was zu sagen und werde gehört

DRK Familienzentrum Wittenberger Straße

Tag der Wertschätzung am 3. November zum Thema Verbundenheit. Unser Motto: Mit Herz dabei.

Wir fördern die Kinder spielerisch in der Sozial-, Sach- und Selbstkompetenz.

Gemeinsam in die Zukunft

AWO pro:mensch. Kinder betreuen. Familien beraten.

A Bildungs- und Erziehungsempfehlungen für Kindertagesstätten in Rheinland-Pfalz. Präambel aus dem Jahr Einführung 19

Fortbildung Coaching als Führungskompetenz

BEP-FORUM. Dokumentation. BEP-Forum: Erziehungspartnerschaften. 14. April 2016 Frankfurt

Handout zur e-schulung Psychosomatische Reha meine Ziele

2. EILT: Interkulturelle Integration - Kindertagesstätten als Wegbereiter

Auszüge aus unserer Konzeption: Schwerpunkte unserer Arbeit

Pädagogische Konzeption (überarbeitet und aktualisiert Januar 2010)

Flyer StVinzens :44 Uhr Seite 1. Familienzentrum St. Vinzenz

KLEIN REINKOMMEN GROSS RAUSKOMMEN Susanne Kleinhenz 1

Schulfach Glück. Wie man Glück lehren kann. In Kooperation mit

KINDER, WAS FÜR EIN LEBEN!

3. infans-steg- Kongress am 19. Mai 2017 in BAD KROZINGEN Beziehung gestalten Bildungsprozesse sichern

Ausschreibung für Einrichtungen der Kindertagesbetreuung in der Stadtgemeinde Bremen

Bildung spielend ins Rollen bringen. Unsere Trägerkonzeption. Stand: März 2009

Kita, weil wir es wissen wollen Vorschulische Bildung in der Kindertagestätte

Interkulturelle Elternarbeit. Donnerstag, Uhr Uhr Referentin: Julia Fübbeker, HÖB Papenburg

Ausschreibung 2017 für Einrichtungen der Kindertagesbetreuung in der Stadtgemeinde Bremen

Leitbild der kath. Kindertagesstätte St. Martin, Ruppertsberg

Qualifikation für Kleinkindpädagogik

Eingewöhnung Kindertagesstätte Spielkiste Magdeburg. Transition Übergang Familie Kindertagesstätte Krippe 0 3 Jahre

Kindergarten steht drauf- Vielfalt ist drin! KULTURSENSIBEL UND MEHRSPRACHIG IM ALLTAG

Qualitätsmerkmal Beziehung und Kommunikation Übergänge gestalten Stammblatt QS Eingewöhnung

Familienzentrum Dorotheenstraße. Willkommen im Kinderhaus mit Logopädie- und Ergotherapiepraxis

Raum als 3. Erzieher. Herzlich willkommen. educcare Dorothee Zippmann Päd. Coach Supervisorin DGSv

Bundesprogramm Sprach-Kitas:

Klang-Massage-Therapie nach Peter Hess

Grundlagen für einen gelingenden Anfangsunterricht

Mein Geschenk an Dich O. Drei verschiedene Mandala Mal-Meditationen mit Anleitung. Erschaffe Deinen perfekten kreativen Moment und verbinde

Gabriele Müller Hoyastraße Münster Fon/Fax:

Zum Zusammenhang von sprachlicher und mathematischnaturwissenschaftlicher

Inhalt. 1 Berufswissen von Elementarpädagoginnen Geschichte des Kindergartens - Kindheit und Kleinkindpädagogik in historischer Sicht 29

Der Rosenheimer Weg. Verbindliche Standards zur Zusammenarbeit von Schule und Hort Fortschreibung

Zusammenfassung zum Fachtag Blossin, Februar 2012 Workshop -Baustein: Bildungsauftrag im Hort

Schulfach Glück. Glück kann man lehren

Familienzentrum St. Vinzenz

Erste Schritte als Fachberatung im Bundesprogramm Sprach-Kitas. I. Kontaktaufnahme und Kennenlernen der Verbund-Kitas

Zielgruppe. Beschreibung. Kosten

Professionalisierung einer gelingenden EVB

Personal- und Organisationsentwicklung in der Kita

Elternbefragung Kita Mainkofen Juli 2011

Pädagogisches Konzept in Tagesfamilien Workshop für Tagesmütter Langenthal, Ilona Stolz

Mama, ich möchte noch hier bleiben!

Das heißt für uns: Grundlagen unserer Arbeit sind. der christliche Glaube. und das biblische Bild vom Menschen.

Bewertungskriterien Zertifizierung zum Haus der kleinen Forscher

Unser pädagogischer Ansatz:

QB: Martina Dumjahn Leitung: Hanne Röhr / Danilo Wilkens Halstenbek Halstenbek Tel./Fax Tel.

Die Stiftung Haus der kleinen Forscher stellt sich vor.

Individuen Interessen. Interaktion

Jetzt NEU. KT-Eigenverlag Katrin Krüger, Monika Thiel

Von allen Sinnen! Kunst kitzelt Kinder Ein Kunst-Erlebnis-Programm im Rahmen von Kunst und Spiele, ein Projekt der Robert Bosch Stiftung

Wer zu sich selbst finden will, darf andere nicht nach dem Weg fragen. [Paul Watzlawick]

Praxisbegleitung. Wir begleiten frühpädagogische Praxis

Individuen Interessen Interaktion

Sei dankbar, dass du bist! Eine Meditation zur Ermutigung

Wohnpark Bürgerbusch. Hausgemeinschaften

Überblick über die Qualifizierung. Weitere Informationen & Anmeldung. Qualifikation für Kleinkindpädagogik 08 21/

Ergebnisse aus der wissenschaftlichen Begleitung des Bildungshaus 3 10 zum Bildungshaus Hohenacker. Inhaltliche Verantwortung: Dr.

IMPULSE Kindertagespflege

Frühes Lernen: Kindergarten & Schule kooperieren

Kooperation in der Ganztagsschule

Miteinander leben und lernen

Leitbild der städtischen Kindergärten und Horte

Leitbild. Katholische Gesamtkirchengemeinde Ellwangen Philipp-Jeningen-Platz 2 Telefon: 07961/

Fachtag psychische Gesundheit von Kindern und Jugendlichen. Schulfach Glück Glück kann man lehren und lernen

1 Was ist Elementardidaktik? - Grundlegendes zum Lernen und seiner Organisation in Kitas 12

4. Ausdruck durch Sprache Ich bringe meine Gefühle und meine Wahrheit in Liebe zum Ausdruck!

In unseren Kindergarten nehmen wir Kinder ab dem 1. Lebensjahr bis zur Einschulung auf.

Arbeitshilfe zur Erstellung einer pädagogischen Konzeption

Herzlich Willkommen in der. Träger: Stadt Nierstein

Die eigenen Kinder für`s Leben stärken! Entspannt erziehen! Herzlich willkommen! Elisabeth Amrhein Annette Reithmeier-Schmitt Christof Horst

Wertschätzung Mensch Ideen für gesundes Arbeiten

Transkript:

Elisabeth Hollmann Dietlind Seidler Sehen und Staunen Elisabeth Hollmann Dietlind Seidler Sehen und Staunen RaumBildung zur Spiegelung des Gelingens in der Kindertagesstätte KiTa Bremen Eigenbetrieb der Stadtgemeinde Bremen Bremens städtische Kinder- und Familienzentren

Inhalt Inhalt Grußwort 4 1 Sehen und Staunen im Bildungsraum Kita 6 1.1 Lernen gelingt vom Selbst 10 1.2 Kitas brauchen eine Bildungs-Landschaft 12 2 Die RaumBildung als Spiegel sehen und nutzen 14 2.1 Der ganzheitliche Ansatz der Integralen-LernKultur-Entwicklung (ILKE) 17 2.2 RaumBildung ein Thema zwischen Theorie und Praxis 18 2.3 Vorteile einer RaumBildung für alle Beteiligten 19 3 Für eine Resonanz des Gelingens zur Ästhetik der RaumBildung 22 3.1 Zeichen individueller Wertschätzung und positiver Zukunftsorientierung 24 3.2 Zeichen der Anerkennung vielfältiger Bedürfnisse und Achtsamkeit im Detail 28 3.3 Zeichen einer kreativen, anregungsreichen Bildungs-Landschaft 32 3.4 Zeichen einer transparenten Struktur zur Orientierung und Freiheit 34 4 Vorhandene Bedingungen in der Kita kreativ wandeln 36 4.1 Mit einfachen Mitteln die Konzentration erhöhen 40 4.2 Mit Farbe und Formen Harmonie erzeugen 44 4.3 Mit weniger, aber Interessantem mehr erreichen 48 4.4 Mit Ordnung das selbständige Tun erleichtern 50 2

Inhalt 5 Räume für ein wohl-wollendes Miteinander 52 5.1 Der Eingangsbereich 54 5.2 Das Kinder-Restaurant 58 5.3 Die Toiletten und der Waschraum 64 5.4 Der Mitarbeiter/-innen Raum 70 6 Positive Signale setzen für Eltern 72 6.1 Die Lernfreude nach außen bringen 74 6.2 Familien-Dazugehörigkeit sichtbar machen 76 6.3 Erziehungspartnerschaft selbstverständlich zeigen 78 7 Im Team die RaumBildung verbessern 82 7.1 Ich zeige euch etwas von mir Szenarien gestalten 85 7.2 Raum-Phänomenen nachspüren 87 7.3 Mit Forscherfragen das Potential im Team locken 90 8 Fazit 94 Anlage: Literaturverzeichnis 96 Autorinnen 103 Impressum 105 3

Grußwort Grußwort Rosi Fein Liebe Mitarbeiterinnen, liebe Mitarbeiter, verehrte Leserinnen und Leser, mit der Broschüre Sehen und Staunen RaumBildung zur Spiegelung des Gelingens in der Kindertagesstätte hat KiTa Bremen einen weiteren Meilenstein für die Qualitätsentwicklung der pädagogischen Arbeit in den Kinder- und Familienzentren gesetzt. Grundlagen bilden die Qualitätsstandards für die bildungsanregende Gestaltung der Räume und des Materials bei KiTa Bremen aus dem Jahre 2007. Die Mehrheit der Kinder- und Familienzentren hat sich inzwischen im Rahmen der jährlichen Evaluation der Qualitätskriterien mit der Raumgestaltung beschäftigt. Unterstützt wurden viele Einrichtungen durch den externen Blick von Frau Elisabeth Hollmann. Sie setzte in Seminaren für Leitungskräfte den Focus auf die Förderung der Selbstkompetenzen und gab, entsprechend ihres Ansatzes der Integralen- LernKultur-Entwicklung (ILKE), in manchen Kita-Teams Feedback zur Optimierung ihrer RaumBildung. Wir begreifen heute die RaumBildung als Ausdruck einer Willkommenskultur für die Kinder und ihre Eltern, als wesentlichen Bestandteil einer gemeinsam entwickelten Lernkultur und als Teil des professionellen Profils eines Kinder- und Familienzentrums. Die vorliegende Broschüre verbindet die konzeptionelle Orientierung für eine entwickelte Lernkultur mit gelungenen Beispielen aus Einrichtungen von KiTa Bremen und gibt wichtige Anregungen und Denkanstöße für die Weiterentwicklung der pädagogischen Qualität. 4

Grußwort Wir freuen uns, Ihnen das Ergebnis einer gelungenen Zusammenarbeit zwischen Frau Dietlind Seidler und Frau Elisabeth Hollmann sowie den beispielgebenden Kinder- und Familienzentren vorzulegen. Ich bedanke mich bei allen Mitarbeiter/-innen, die an der Entstehung der Broschüre mitgewirkt haben, insbesondere bei Frau Elisabeth Hollmann und Frau Dietlind Seidler für die Konzeptionierung und das Sichtbarmachen einer sich verändernden RaumBildung bei KiTa Bremen. Frau Andrea Künzel von formathoch 2 danke ich ebenfalls für die professionelle Gestaltung der Broschüre. Lassen Sie sich inspirieren, sehen und staunen Sie. Mit freundlichen Grüßen Rosi Fein Geschäftsführerin/ Pädagogische Leitung 5

1 Sehen und Staunen im Bildungsraum Kita

Kapitel 1 Sehen und Staunen im Bildungsraum Kita Sie betreten zum ersten Mal ein Geschäft, ein Hotel... oder auch eine Kita, und bereits in den ersten Sekunden spüren Sie, ob Sie sich an diesem Ort hineingezogen fühlen oder eher nicht. Jemanden hinein lassen und sich einlassen können beides hat natürlich zu tun mit der freundlichen Art der begrüßenden Menschen. Doch die Gegenstände ringsherum und insgesamt die Raumgestaltung sehen Ihre Augen gleichwohl. Und alles wirkt auf Sie im Moment des Augenblicks zusammen. Daher hat die Peripherie und ihre Ausstrahlung großen Einfluss auf unsere Gefühle und damit auf die Qualität unserer Beziehungen, vermutlich mehr als es uns im Alltag bewusst ist. Sinn setzt mit der Erfahrung von Sinnlichkeit ein. Aus guten Gründen tragen die Sinne des Menschen in ihrem Namen schon den Sinn, der durch sie erfahrbar wird. Der Zusammenhang, den sie herstellen, ist derjenige zwischen Selbst und Welt, vermittelt über die fünf Sinne des Sehens, Hörens, Riechens, Schmeckens, Tastens sowie über einen sechsten Bewegungssinn und einen siebten, inneren Sinn, das Bauchgefühl. Alle Facetten des Körpers werden zum Instrument auf der Suche nach Sinn. Wilhelm Schmid (2007), Glück: Alles was Sie darüber wissen müssen, und warum es nicht das Wichtigste im Leben ist, Frankfurt, S. 48 Wir wenden uns auf den folgenden Seiten der Bedeutung und dem Einfluss von Räumen in pädagogischen Institutionen des Elementarbereichs zu in ihrer Resonanzwirkung auf die Bindungs- und Bildungsqualität in der Arbeit mit Kindern. (Im Folgenden nutzen wir den kurzen Begriff Kita, wenn wir die Einrichtungen des elementaren Bildungsbereichs meinen, also Krippen, Kinder- und Familienzentren, auch Horte und Grundschulen). Wir blicken genau hin, spüren und fühlen uns hinein, auch in das Dazwischen einer Raumwirkung. Wir fragen uns, warum löst was welches Gefühl bei uns und bei Kindern aus? Wodurch strahlen Räume einer Kita Vertrauen und Zuversicht aus? Wie könnte die Umhüllung einer elementaren Bildungsinstitution beschaffen sein, damit sie entspannte und Freiraum gebende Gefühle beim Menschen begünstigt? Wodurch erzeugt eine Raum-Sprache Ermutigung? Wodurch richtet sie den Blick auf das Gelingende, auf die Lernfreude? Es geht uns um Fragen rund um die Raum-Ästhetik innerhalb der Pädagogik. Wir beschreiben und zeigen positive Beispiele anregender Raumwirkungen, die nichts oder nur wenig mit den architektonischen Gegebenheiten und nur im geringen Maße mit einer finanziellen Ausstattung der Kitas zu tun haben. Eine Lernkompetenz fördernde RaumBildung hat wesentlich zu tun mit der Einstellung von pädagogischen Fachkräften, mit ihrer Haltung der Ermöglichung. Bewahren Sie sich in Ihrer Funktion als pädagogische Fachkraft Ihre Zuversicht und nutzen Sie Ihr Potenzial zur Kreativität, dann gestalten Sie intuitiv auch einladende Entwicklungs-Räume. Lernen gelingt in einem emotionalen Milieu des Gelingens wie vom Selbst. Davon sind pädagogische Fachkräfte genauso berührt wie Kinder. Auch Ihr kreatives Potenzial entfaltet sich eher, wenn Sie in Räumen arbeiten, die Ruhe, Wertorientierung und Freizügigkeit ausstrahlen. Wir haben es also zu tun mit Wechselwirkungen und Resonanzprozessen. Wir schreiben diese Broschüre, damit es den pädagogischen Fachkräften bei KiTa Bremen aber auch in den vielen anderen Einrichtungen des Landes gelingt, Lust und Energie in die Lebens-und Lern-Raumgestaltung der Kinder zu investieren. 7

Kapitel 1 Sehen und Staunen im Bildungsraum Kita Wir wagen eine ungewohnte Wendung: Es gilt, den Sinn für den Reichtum in der vorhandenen Kompetenz bei Kindern und bei ihren pädagogischen Fachkräften zu heben, um mit ihnen die intuitiv wirkende Kommunikationskraft der Bildungsräume zu stärken. Und umgekehrt: Die positive Spiegelungskraft der Bildungsräume soll Menschen locken und motivieren zur Belebung ihrer Lernfreude. Im psycho-sozialen Sinne begünstigen wir so eine gesunde Entwicklung der Kinder und der Erwachsenen. Besonders auch der vielen Kinder und ihrer Familien aus anderen Herkunftsländern. Denn eine Raumbildung mit der Resonanz des Gelingens verstehen intuitiv alle Menschen, auch die ganz Kleinen, die noch nicht alles sprachlich verstehen. Aber ebenso die älteren Kinder und ihre Familien, die in einer anderen Sprache als der deutschen gewohnt sind zu verstehen, zu denken und sich auszudrücken, spüren, ob sie sich in einer Kita willkommen sehen und im Augenblick Neugierde fühlen. 8

Kapitel 1 Sehen und Staunen im Bildungsraum Kita Blau wie Wasser, wie Buntstifte und wie...? Gelb wie Herbstlaub, wie Buntstifte und wie...? Grün wie Blätter, wie Buntstifte und wie...? Rot wie Erdbeeren, wie Buntstifte und wie...? Im Atelier des Kinder- und Familienzentrums Auf den Hunnen wurden die Fotos Blau, Grün, Gelb und Rot aufgenommen 9