Merck gibt positives Ergebnis der Phase-IIIb-Studie zu Kuvan bekannt

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Transkript:

Ihr Ansprechpartner Pressemitteilung Markus Talanow 06151 72-7144 Investor Relations 06151 72-3321 24. April 2014 Merck gibt positives Ergebnis der Phase-IIIb-Studie zu Kuvan bekannt SPARK-Studie erreicht primären Endpunkt: Kombination aus Diät mit eingeschränkter Phenylalaninaufnahme und Kuvan erhöht im Vergleich zu alleiniger Diät signifikant die Toleranz gegenüber Phenylalanin bei Kindern unter 4 Jahren, die unter Phenylketonurie leiden und auf Kuvan ansprechen (zum Zeitpunkt nach 26 Wochen) Ergebnisse der SPARK-Studie als Folgemaßnahme nach der Zulassung werden im Verlauf des Jahres bei der EMA eingereicht Darmstadt, 24. April Merck, ein führendes Unternehmen für hochwertige pharmazeutische und chemische Hightech-Produkte, hat heute bekannt gegeben, dass die Phase-IIIb-Studie SPARK* ihren primären Endpunkt erreicht hat. Die Ergebnisse der ersten 26 Wochen dieser Studie zeigten, dass die Verabreichung von Kuvan (Sapropterindihydrochlorid) zusätzlich zu einer Diät mit eingeschränkter Phenylalaninaufnahme bei Kindern unter 4 Jahren, die unter Phenylketonurie (PKU) leiden und auf Kuvan ansprechen, die Toleranz gegenüber Phenylalanin im Vergleich zu alleiniger Phenylalanin-restriktiver Diät signifikant erhöht. Das Sicherheitsprofil von Kuvan stimmte in dieser Population mit dem in der europaweit gültigen Fachinformation beschriebenen Sicherheitsprofil von Kuvan überein. Diese Ergebnisse zum Zeitpunkt nach 26 Wochen werden zur Präsentation auf den nächsten internationalen wissenschaftlichen Kongressen und zur Veröffentlichung in einer unabhängigen, wissenschaftlich geprüften Fachzeitschrift eingereicht. Die SPARK- Studie wurde von der Europäischen Arzneimittelagentur (EMA) zum Zeitpunkt der Zulassung als Folgemaßnahme verlangt und unterstreicht das Engagement von Merck für Therapiegebiete mit dringendem medizinischem Bedarf. Das positive Ergebnis der Merck KGaA Frankfurter Straße 250 Leitung Media Relations -62445 64293 Darmstadt Pressesprecher: -9591 / -7144 / -6328 Hotline +49 6151 72-5000 Fax +49 6151 72-3138 www.merckgroup.com media.relations@merckgroup.com Seite 1 von 5

Studie wird die Einreichung eines Antrags auf Erweiterung der Zulassung bei der Zulassungsbehörde im Lauf des Jahres ermöglichen. Dr. John Orloff, globaler Leiter der klinischen Entwicklung bei Merck Serono, der biopharmazeutischen Sparte von Merck, unterstrich das Engagement des Unternehmens für eine bessere Behandlung aller Betroffenen mit PKU: PKU ist eine schwere seltene Krankheit, die das Leben der Patienten und ihrer Familien erheblich beeinträchtigt. Wir freuen uns über das positive Ergebnis dieser Studie und werden uns auch weiterhin unermüdlich für ein besseres Verständnis von PKU bei Säuglingen und Kleinkindern einsetzen. PKU ist eine angeborene Stoffwechselstörung, die zu einer toxischen Ansammlung von Phenylalanin einer essenziellen Aminosäure, die in allen proteinhaltigen Lebensmitteln vorkommt im Gehirn und im Blut führt. 1,2 Unbehandelt kann PKU zu geistiger Behinderung, Krämpfen und anderen schwerwiegenden medizinischen Problemen führen. 1,2 In vielen Ländern werden im Rahmen von Neugeborenen- Screenings Kinder mit PKU bereits bei der Geburt identifiziert, wodurch die Krankheit so früh wie möglich behandelt werden kann, um potenziell schwere neurologische Schäden zu verhindern. 3 Dies ist die erste kontrollierte Studie dieser Art bei Kindern mit PKU im Alter von unter 4 Jahren, sagte Ania Muntau vom Klinikum der Universität München und leitende Prüfärztin der SPARK-Studie. Die Erkenntnisse aus dieser Studie mit Kuvan in Ergänzung zu einer Phenylalanin-restriktiven Diät könnten zu einem neuen Behandlungsansatz bei dieser Krankheit führen, um Phenylalaninspiegel im Blut direkt von Geburt an zu kontrollieren. Bei SPARK handelt es sich um eine multizentrische, offene, randomisierte, kontrollierte Studie der Phase IIIb zur Bewertung der Wirksamkeit, Sicherheit und populationsspezifischen Pharmakokinetik von Kuvan bei Kindern unter vier Jahren, die an PKU leiden und in einem Response-Test gezeigt haben, dass sie auf Kuvan ansprechen. Die Studie wurde im Rahmen eines pädiatrischen Prüfkonzepts (PIP) durchgeführt. Patienten wurden randomisiert entweder der Behandlung mit Kuvan Seite 2 von 5

(10 mg/kg/tag) in Ergänzung zu Phenylalanin-restriktiver Diät oder einer alleinigen Phenylalanin-restriktiven Diät über 26 Wochen zugeteilt. Primärer Endpunkt der Studie war der Vergleich der Toleranz gegenüber Phenylalanin, die nach 26 Wochen in beiden Studienarmen erreicht wurde. Zu den sekundären Endpunkten gehörten Veränderungen der Phenylalaninkonzentrationen im Blut während der Studienphase, Veränderung der Verträglichkeit des über die Nahrung zugeführten Phenylalanins im Verlauf der Zeit (von Studienbeginn bis nach 26 Wochen) in beiden Gruppen sowie die Beurteilung von neurologischer Entwicklung, Wachstumsparametern und Sicherheit. Die Langzeitwirksamkeit und -sicherheit von Kuvan wird in der 3-jährigen Verlängerungsphase der Studie untersucht, in der allen Patienten eine Behandlung mit Kuvan zusätzlich zur Phenylalanin-restriktiven Diät angeboten wird. 2008 wurde die Marktzulassung für Kuvan in Europa erteilt. Kuvan war das erste und ist europaweit nach wie vor das einzige Arzneimittel, das in Kombination mit Ernährungsumstellungen die Phenylalaninkonzentration im Blut und Gehirn von Patienten, die auf Kuvan ansprechen, senken soll, um so die schweren Auswirkungen von PKU zu verhindern. 4 Kuvan ist für die Behandlung von Patienten mit BH4-Mangel jedes Alters und Patienten mit PKU (infolge eines Mangels des Enzyms Phenylalanin- Hydroxylase) ab 4 Jahren, die auf Kuvan ansprechen, bestimmt. Gegenwärtig gibt es in Europa kein zugelassenes Arzneimittel für die Behandlung von PKU in der Altersgruppe von 0 4 Jahren. Kuvan wird von Merck Serono außerhalb der USA, Kanadas und Japans, von BioMarin in den USA und in Kanada sowie unter dem Namen Biopten von Asubio Pharma in Japan vermarktet. In den USA und in Europa wurde Kuvan als Orphan Drug, d. h. als Arzneimittel zur Behandlung seltener Erkrankungen ausgewiesen. *SPARK: Safety Pediatric EfficAcy PhaRmacokinetic with Kuvan (Sapropterindihydrochlorid) Literaturangaben: 1. Blau N: Phenylketonuria and BH4 deficiencies. Bremen: Uni-Med; 2010 2. Blau N, van Spronsen FJ, Levy HL: Phenylketonuria. Lancet 2010,376:1417 1427 3. Loeber JG. Neonatal screening in Europe: the situation in 2004. J Inherit Metab Dis 2007;30:30 38 4. http://www.ema.europa.eu/ema/index.jsp?curl=pages/medicines/human/medicines/000943/human_m ed_000880.jsp&mid=wc0b01ac058001d124, Aufgerufen am 31.03.2014 Seite 3 von 5

Phenylketonurie (PKU) PKU ist eine autosomal-rezessiv vererbte genetische Störung, die durch einen Defekt oder einen Mangel des Enzyms Phenylalanin-Hydroxylase (PAH) verursacht wird. PAH wird für die Verstoffwechslung der essenziellen Aminosäure Phenylalanin (Phe) benötigt, die in allen proteinhaltigen Lebensmitteln vorkommt. Etwa 1 von 10.000 Neugeborenen in Europa und 1 von 15.0000 Neugeborenen in den USA ist von PKU betroffen. Wenn diese Patienten nicht mit einer Phe-restriktiven Diät behandelt werden, steigt Phe im Blut und im Gehirn auf abnorm hohe Werte. Dies führt zu einer Reihe von Komplikationen wie schwerer geistiger Entwicklungsverzögerung und Hirnschädigungen, psychischer Erkrankung, Krämpfen und Muskelzittern sowie Wahrnehmungsstörungen. Aufgrund der seit den 1960er und frühen 1970er Jahren weltweit durchgeführten systematischen Untersuchungen zur Früherkennung bei Neugeborenen können praktisch alle Patienten direkt nach der Geburt diagnostiziert werden. Mangel an Tetrahydrobiopterin (BH4) BH4-Mangel ist ein äußerst seltener angeborener Stoffwechselfehler, der als Ursache für schätzungsweise 1 bis 2 Prozent aller Hyperphenylalaninämie(HPA)-Fälle angenommen wird. BH4-Mangel ist eine autosomal-rezessive genetische Erkrankung und kann entstehen, wenn Mangel an einem der fünf verschiedenen an der Synthese und Regenerierung von BH4 beteiligten Enzyme besteht. BH4 ist notwendiger Kofaktor für PAH. Aus diesem Grund beeinträchtigt ein Mangel an BH4 die PAH-Aktivität. Dies führt zu einer biochemischen Situation ähnlich derjenigen bei PKU, wobei HPA aus der mangelhaften Umwandlung von Phe zu Tyrosin resultiert. Da BH4 zudem ein notwendiger Kofaktor sowohl für die Tyrosin-Hydroxylase als auch für die Tryptophan-Hydroxylase ist, verursacht der BH4-Mangel außerdem einen Mangel an den nachgeordneten Neurotransmitter-Produkten der Aminosäuren Tyrosin und Tryptophan, darunter Katecholamine und Serotonin. Eine Diät zur Begrenzung der Aufnahme von Proteinen oder von Phe mit der Nahrung ist bei Behandlung mit BH4 oft nicht erforderlich. Da BH4 jedoch die Blut-Hirn-Schranke nicht überschreitet, kann eine gleichzeitige Therapie mit Neurotransmitter- Vorläufern, d. h. Levodopa und 5-Hydroxytryptophan, notwendig sein, um die Substratkonzentrationen für die Katecholamin- bzw. Serotonin-Synthese im Zentralnervensystem zu erhöhen. Kuvan Kuvan (Sapropterindihydrochlorid) ist ein orales Therapeutikum und europaweit das erste Medikament, das in Verbindung mit einer Phe-restriktiven Diät für die Behandlung von Hyperphenylalaninämie (HPA) infolge Phenylketonurie (PKU) bei Patienten ab einem Alter von vier Jahren, die nachweislich auf Kuvan ansprechen, oder Hyperphenylalaninämie (HPA) infolge eines Mangels an Tetrahydrobiopterin (BH4) angezeigt ist. Kuvan wurde gemeinsam von BioMarin Pharmaceutical Inc. und Merck Serono entwickelt. In den USA wird Kuvan von BioMarin vermarktet und ist dort für die Behandlung von HPA infolge von PKU ohne Altersbeschränkung angezeigt. Gemäß der gültigen Zulassung wurde die Sicherheit und Wirksamkeit von Kuvan bei Patienten unter 4 Jahren nicht in klinischen Studien ermittelt. Kuvan ist in Verbindung mit einer Phe-restriktiven Diät anzuwenden. Kuvan ist die synthetische Form von 6R-BH4, einem natürlich vorkommenden Kofaktor, der zusammen mit dem Enzym Phenylalanin-Hydroxylase (PAH) an der Verstoffwechslung von Phenylalanin (Phe) zu Tyrosin beteiligt ist. Klinische Daten zeigen, dass Kuvan in einer großen Untergruppe von Patienten die Phe- Konzentration im Blut signifikant verringert. Zu den am häufigsten im Zusammenhang mit der Anwendung von Kuvan berichteten Nebenwirkungen gehören Kopfschmerzen, laufende Nase, Durchfall, Erbrechen, Halsschmerzen, Husten, Bauchschmerzen, verstopfte Nase und niedrige Phenylalaninwerte im Blut. Kuvan ist in 49 Ländern weltweit zugelassen, darunter die Mitgliedstaaten der Europäischen Union und die USA. Gemäß den vertraglichen Vereinbarungen mit BioMarin besitzt Merck Serono die weltweiten Exklusivrechte zur Vermarktung von Kuvan außerhalb der USA, Kanadas und Japans. Seite 4 von 5

Sämtliche Pressemeldungen von Merck werden zeitgleich mit der Publikation im Internet auch per E-Mail versendet: Nutzen Sie die Web-Adresse www.merck.de/newsabo, um sich online zu registrieren, die getroffene Auswahl zu ändern oder den Service wieder zu kündigen. Merck ist ein führendes Unternehmen für innovative und hochwertige Hightech-Produkte in den Bereichen Pharma und Chemie. Mit seinen vier Sparten Merck Serono, Consumer Health, Performance Materials und Merck Millipore erwirtschaftete Merck im Jahr 2013 Gesamterlöse von rund 11,1 Milliarden Euro. Rund 38.000 Mitarbeiter arbeiten für Merck in 66 Ländern daran, die Lebensqualität von Patienten zu verbessern, den Erfolg seiner Kunden zu steigern und einen Beitrag zur Lösung globaler Herausforderungen zu leisten. Merck ist das älteste pharmazeutisch-chemische Unternehmen der Welt seit 1668 steht das Unternehmen für Innovation, wirtschaftlichen Erfolg und unternehmerische Verantwortung. Die Gründerfamilie ist bis heute zu rund 70 Prozent Mehrheitseigentümerin des Unternehmens. Merck mit Sitz in Darmstadt besitzt die globalen Rechte am Namen und der Marke Merck. Ausnahmen sind Kanada und die USA, wo das Unternehmen unter der Marke EMD bekannt ist. Seite 5 von 5