So kann Gleichstellungssteuerung an Fachhochschulen und kleinen Hochschulen funktionieren. Dr. Melanie Roski Sozialforschungsstelle Dortmund

Ähnliche Dokumente
Bessere Gleichstellung durch gendersensible Hochschulsteuerung?!

Gleichstellungssteuerung als Aufgabe der Organisationsentwicklung. Dr. Ingrid Schacherl, Frauenakademie München

I S T. Regionalkonferenz 22. Juni 2012 Dortmund. Gleichstellungspolitische. Innovationen im Hochschulreformprozess

Die Relevanz von Gleichstellung für die Hochschulen

Diversity schluckt Gleichstellung oder doch nicht?

Umsetzung der Forschungsorientierten Gleichstellungsstandards an der

1 Gleichstellung in der Neuen Steuerung von Hochschulen Problemaufriss und theoretische Verortung Ingrid Schacherl, Melanie Roski, Birgit Erbe

Institutionelle Evaluation als Prinzip des strategischen Managements an der Universität Duisburg-Essen

für die Abschlussberichte zur Umsetzung der Forschungsorientierten Gleichstellungsstandards

Strategieplanung, Benchmarking und Organisationsberatung für das Alumni-Management Möglichkeiten und Grenzen

Von der institutionellen Evaluation zur Systemakkreditierung

Titelmasterformat durch Klicken bearbeiten Das QM-System der Universität Duisburg-Essen - Struktur, Erkenntnisse und Perspektiven -

Handreichung zur Erstellung eines Gleichstellungskonzepts, abgestimmt auf der 2. Sitzung des NRW Gleichstellungsforums am 24.

Budgetierung als Steuerungsinstrument in Hochschulen. Das Finanzmittel-Steuerungskonzept der Fachhochschule Ludwigshafen

Im Wettbewerb wollen alle gut dastehen. Mittelvergabe und Reputation als hochschulinterner Anreiz für die Umsetzung von Gleichstellung

Hochschulische Gleichstellungsstrukturen im Wandel

Auf dem Weg zur geschlechtergerechten Hochschule. Bedingungen, Potentiale und Instrumente der Entwicklung

Diversity Management an deutschen Hochschulen auch für Hochschulpersonal?!

Diversity Management. Hochschulen. Dr. Daniela De Ridder CEDIN Consulting/ Krakau Mai 2015

Alice gesund und familienfreundlich

Zielvereinbarungen als Steuerungsinstrument für Qualitätssicherung. Zur Entwicklung der Zielvereinbarungen an der Freien Universität Berlin

Benchmarking an Universitäten

AMTLICHE MITTEILUNGEN

Vorschlagsformular (only available in German)

Wieviel Steuerung verträgt die Internationalisierung?

Controlling an der TU Berlin Anforderungen, Gestaltungsmöglichkeiten, Umsetzungschancen


Strategieprozesse und strategisches Management in Hochschulen: die Rolle des Hochschulrates Erfahrungen der CHE Consult GmbH

Berufserfahrungen im Wissenschaftsmanagement

Hochschulentwicklungspläne Vertiefung

HRK. Internationalisierungsstrategien von Fachhochschulen: Schwerpunkte und Umsetzung. Befunde aus dem HRK-Audit Internationalisierung der Hochschulen

Berliner Programm zur Förderung der Chancengleichheit für Frauen in Forschung und Lehre (BCP)

Strategisches Informationsmanagement an der Universität Duisburg-Essen

Es muss nicht immer HIS sein. Stud.IP als zentrales Vorlesungsverzeichnis Ein Erfahrungsbericht

Neue Trends in der Gleichstellungsarbeit

Antrag auf eine Projektförderung im Programm Gender in Lehre und Forschung

Rankings und internes Qualitätsmanagement der Hochschulen

QUALITÄTSSICHERUNG IN DER LEHRE UNTER GLEICHSTELLUNGSASPEKTEN

Bericht der Gleichstellungsbeauftragten Berichtszeitraum:

Gleichstellung in der Wissenschaft : Fachkulturen und Erfolgsfaktoren

Die Open-Access-Strategie Berlin: den freien Zugang zur Wissenschaft gestalten. Andreas Hübner, Christina Riesenweber

Führungsaufgaben von Dekaninnen/Dekanen

Wenn der Arbeitgeber zum Bewerber wird Personalmarketing-Konzept für Fachhochschulen. Masterthesis von Cordula Voß

Dialoginitiative Geschlechtergerechte Hochschulkultur

Neue Hochschulsteuerung Anforderungen und Instrumentenmix auf staatlicher Ebene

Erfahrungen des Benchmarking-Clubs Gesunde Hochschule zur Entwicklung von gesundheitsförderlichen Hochschulen

PERSPEKTIVE HOCHSCHULE. Institut für Controlling Prof. Dr. Ebert GmbH Strohstr. 11, Nürtingen Tel

Wie MINT international gelingt - Vorstellung eines Instrumentenkastens. Berlin, 13. Oktober 2016

Genderaspekte und Qualität bei Berufungsverfahren

Budgetierung von Personalkosten

Gleichstellungsmonitoring in Berufungsverfahren - S T A T I S T I K B O G E N -

Personalmittelbudgetierung im Budgetierungssystem der Hochschule

Gleichstellungsbeauftragten der Hochschulen und Universitätsklinika des Landes NRW

Wie viel Steuerung braucht die öffentliche Verwaltung? Robert Winter

Neues Hochschulgesetz in NRW. GEW Forderungen (allg.) für den FH Bereich Referentenentwurf HZG mit kritischen Anmerkungen weiteres Verfahren

Hochschuldidaktiker als Personalentwickler?

Externe Evaluation: Peer Review und Beiräte

Betriebliches Gesundheitsmanagement. Praxisbeispiel der AWO Bremen AWO in Form Ein Kooperationsprojekt mit der AOK Bremen/Bremerhaven

INTERNATIONALISIERUNG AN FACHHOCHSCHULEN. Strategieentwicklung an der Hochschule RheinMain

Werkstattbericht Liquiditätssteuerung in den Fakultäten vor dem Hintergrund der Budgetierung

Statement zur Umfrage zum Stand des Rechnungswesens und Controllings an deutschen Fachhochschulen

Leistungsorientierte Besoldung von Professoren in Deutschland

Hochschulqualität durch Gleichstellung

Studientag Materiawissenschaft und Werkstofftechnik e. V.

Ziele und Potenzial der ANQ-Messungen. Dr. Petra Busch, Geschäftsleitung

Qualitätsmanagement und Systemakkreditierung Erfahrungen der Fachhochschule Münster

Ergebnisse der Masterarbeit. Prof. Dr. Torsten Bleich Duale Hochschule Baden-Württemberg

Hochschule Hannover University of Applied Sciences and Arts

Mehr als 10 Jahre Qualitätsmanagement an der UDE einige Reflektionen

Aus der Praxis einer Hochschule: Monitoring, Benchmarking und strategisches Controlling im Internationalisierungsprozess

Leitbild der kommunalen Gleichstellungsbeauftragten des Landes Brandenburg

Gestaltung der hochschulinternen Prozesse und des Change Management an der FH Bielefeld. CHE-Forum: Interne Umsetzung von Studienbeiträgen

Dual Career Service (PST)

Satzung zur Evaluation an der Beuth-Hochschule für Technik Berlin

Anlass/Ziele des Partizipationskonzeptes

Gender an Hochschulen

Das Instrument Controlling im Jugendamt des Landkreises Hameln-Pyrmont

Durchgängige Sprachbildung und Sprachförderung bedarfsgerecht organisieren

Qualitätsmanagement und Systemakkreditierung Welche QM-Systeme haben sich entwickelt und warum ist das bemerkenswert?

Leistungsbezogene Budgetierung an deutschen Universitäten im Spiegel der HIS-Hochschulforschung

Mein Verständnis von PE

DiversiTy im Konzern Deutsche Telekom HRD2, Human Resources Development

Herausforderungen für die Organisation einer modernen Presse- / Kommunikationsabteilung

Gesunde Hochschulen: Mentorenprojekt unter Einsatz des Reflexionsund Entwicklungsinstrumentes

Gleichstellungsplan der Fakultät für Elektrotechnik, Informationstechnik, Physik

Qualitätssicherung in Anerkennungsverfahren am Beispiel der Universität Potsdam

Der Beitrag von QUEST zur Analyse der Studiensituation und zur Entwicklung von Instrumenten

Agenda 21, EMAS - Verordnung und DIN ISO Neue Anforderungen an den Umweltschutz in Hochschulen?

Konsequenzen aus der Forschungsevaluation an der Humboldt-Universität zu Berlin

Gute Beratung zu GM wie funktioniert das?

Ziele, Wege, Hindernisse. Dr. Annika Boentert CHE-Kurs Berlin,

Erste Erfahrungen beim Aufbau eines QM-Systems

Stand der Fortbildungsplanung / Meldung des Fortbildungsbedarfs Mai 2012

Gleichstellung steuern

Konzept für die Verwendung und Verteilung der Frauenfördermittel. Ziel: Anreizsystem zur Gleichstellung

Diversitätsmanagement an der Universität Bremen. Vortrag im Rahmen des Seminars Diversität und Mobilität an der internationalen DAAD- Akademie (ida)

AG 6 Partnerschaften und Kooperationsprojekte - Unterstützung strategischer Internationalisierung mit Hilfe der neuen EU-Förderlinien in Erasmus+

Strategische Steuerung mit Kennzahlen

Das Konzept Gender Mainstreaming und Diversity an der Technischen Universität München

Transkript:

So kann Gleichstellungssteuerung an Fachhochschulen und kleinen Hochschulen funktionieren Dr. Melanie Roski Sozialforschungsstelle Dortmund Werkstatt Jena 06.05.2014

Agenda Warum diese inhaltliche Schwerpunktsetzung? Ansatzpunkte für eine gleichstellungsorientierte Steuerung Neue Aufgaben für alte Akteure: die Gleichstellungsbeauftragte (GB) in neuen Akteurskonstellationen Gleichstellung als Querschnittsaufgabe in ausgewählten Managementbereichen Ausgewählte Instrumente Diskussion 2

Agenda Hochschulart FH FH Uni Uni Größe 3

Warum eine differenziertere Betrachtung doch notwendig ist! FH z. T. andere Schwerpunktsetzung in der Leistungserbringung: Lehre Personalrekrutierung: kein Promotionsrecht Häufig andere Fächerzusammensetzung: MINT Kleine Hochschulen Mangelnde Kapazitäten zum Ausbau des HS- Managements z. T. weniger formalisierte Kooperations- und Kommunikationsstrukturen 4

Argumentationsbeispiele MINT aus den Fallhochschulen ( ) aber wir sind so eine kleine Hochschule, dass wir jetzt nicht nochmal in den einzelnen Fachbereichen nochmal eine Struktur aufgebaut haben, wo wir sagen, das ist der Maßnahmenkatalog, wenn wir ausschreiben, sind die Frauennetzwerke anzusprechen oder so. (F11_Kanzler/in) Möglichkeiten für Aufbau von Strukturen auf dez. Ebene Vorteile kurzer Dienstwege erhalten Externe Mittel ( ) sondern eigentlich, weil wir so klein sind ( ) wir versuchen das meistens wirklich individueller zu lösen, also nicht mit dem Raster, was eigentlich große Einrichtungen machen müssen, weil es gar nicht anders geht. (F11_Kanzler/in) Wir sind eine sehr kleine Hochschule ( ) auch von der ganzen finanziellen Ausstattung ( ) und ich denke diese Kluft, die wird noch weiter auseinandergehen jetzt, zwischen denen, die an der Exzellenzinitiative und Professorinnen-Programm und alles so was partizipieren konnten und solchen wie uns, die mit dem normalen Grundbudget dann bestimmte Sachen machen müssen. Also da wird die Schere aus meiner Sicht extrem auseinanderlaufen. (F01_GB) 5

Ansatzpunkte für eine gleichstellungsorientierte Steuerung I. Neue Aufgaben für alte Akteure: GB in neuen Akteurskonstellationen II. Gleichstellung als Querschnittsaufgabe in ausgewählten Managementbereichen III. Ausgewählte Instrumente 6

I. GB als Kooperationspartnerin der HS- Leitung und interne Expertin/Beraterin Aufbau eines GS-Büro als interne Expertise-Einheit unter Leitung der Gleichstellungs- bzw. Frauenbeauftragten (ggf. Stabsstelle o.ä.) Angebote im Bereich Nachwuchskräfteentwicklung, Gleichstellungsconsulting, Vereinbarkeit. Konzipierung und Umsetzung von Projekten zur Gleichstellung Beratung der HS-Leitung und der Fachbereiche Kopplung mit strategischer Schwerpunktsetzung der Hochschule und Steuerungsinstrumenten! 7

II. Gleichstellung als Querschnittsaufgabe in ausgewählten Managementbereichen Grunddaten Beispiel Georg-August-Universität Göttingen Aufbau eines Gleichstellungscontrollings (1 Stelle; 50% in Controlling, 50% in der Stabsstelle GS) Bereitstellung von Daten/Wissen Vergleichende Analyse Zielüberprüfung Rankings Kennzahlen & Indikatoren Benchmarking 8

III. Ausgewählte Instrumente Instrumente zur strategischen Steuerung: Ziel- und Leistungsvereinbarungen und Leistungsorientierte Mittelvergabe Setzen Anreize in die Fachbereiche hinein Unterstützen die Entwicklung realistischer Ziele, unter Beteiligung aller relevanten Akteure Sind geeignet Unterstützungsangebote zu benennen Ermöglichen ein regelmäßiges Controlling 9

Beispiel ZLV Verschiedene Ausprägungen: ZLV bezogen auf die DFG-Standards: die DFG- Gespräche der Universität Bremen 10

Diskussionsbeispiel 11

II. Gleichstellung als Querschnittsaufgabe in ausgewählten Managementbereichen Beispiel Hochschule Osnabrück Projekt Voneinander Lernen lernen Finanzierung durch Qualitätspakt Lehre Zwei Einrichtungen: Akademische Personalentwicklung und LearningCenter Gleichzeitig: Verankerung von Gender und Diversity in der Hochschulstrategie Aufbau interner Beratungs- und Serviceangebote für die Fachbereiche; insb. im Bereich Lehre Aufbau eines (Gleichstellungs-)controllings 12

Hochschulentwicklungsplan Innovationszentrum Gender & Diversity Hochschulleitung Projekt Qualitätsmanagement Projekt Voneinander Lernen lernen Steuerungskonzept Gleichstellungs beauftragte Fachbereiche 13

II. Gleichstellung als Querschnittsaufgabe in ausgewählten Managementbereichen Rekrutierung von Projektmitarbeiter/-innen mit Genderexpertise: Konzipierung und Umsetzung von Maßnahmen der Personalentwicklung Bereitstellung genderdifferenzierender Daten und Informationen für die Fachbereiche: Grundlage für strategische Zielsetzungen und Maßnahmen der Qualitätsverbesserung Stärkung der GB durch bestehende und neue Gremien und Kooperationen: GB als Beraterin der HS-Leitung, Ansprechpartnerin der Fachbereiche und Fachabteilungen 14

Fazit Beispiel Es gibt nicht das eine Instrument! Strategische Schwerpunktsetzungen sind notwendig auch für den Bereich Gleichstellung! Gleichstellungsexpertise muss auch in den Fachabteilungen aufgebaut werden (Bsp. GS-Controlling) und für die FB verfügbar sein Rekrutierung Arbeitsgruppen Aufbau interner Beratungsmöglichkeiten und Kooperationen für FB und Fachabteilungen OE mit Schnittstellenfunktion Stärkung der GB durch neue Kooperationsbeziehungen und Akteure! 15

Dr. Melanie Roski TU Dortmund Sozialforschungsstelle Evinger Platz 17 44339 Dortmund roski@sfs-dortmund.de 0231-8596-222 16