Julia Gei Dr. Joachim Gerd Ulrich. Und was machst du? Ah, cool! Das Image von Berufen und sein Einfluss auf die Berufswahl

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Transkript:

Julia Gei Dr. Joachim Gerd lrich nd was machst du? Ah, cool! Das Image von Berufen und sein Einfluss auf die Berufswahl

Agenda 2 Weshalb ist uns das Image eines Berufs eigentlich so wichtig? Die Qual der Wahl ein Beispiel: Das Rendezvous im Ferienhaus des Freundes Die Qual der Wahl Was wir bei der Berufswahl so alles bedenken Arthur Schopenhauer: Der Beruf als Mittel zur Befriedigung unseres Geltungsbedürfnisses Nenne mir Deinen Beruf, und ich sage Dir, wer Du bist! Der Beruf als Ausdruck unserer sozialen Identität Der Beruf ist nicht nur im Beruf wichtig vielleicht sogar auch im Bett? Beruf als Identitätszumutung? Welche Eigenschaften eines Berufsinhabers sind es, die sein soziales Ansehen fördern? Welche Ausbildungsberufe kommen nun aus Sicht der Jugendlichen bei ihren Bekannten wie gut an? Kurze Erläuterungen zum ntersuchungsansatz Image von 16 ausgewählten Berufe aus Sicht von Ausbildungsstellenbewerbern Faktoren, die das Image der 16 Berufe beeinflussen Schlussfolgerungen Lässt sich das Image eines Berufs verbessern? nd wenn ja, wie? J

Die Qual der Wahl: Das Rendezvous 3

Die Qual der Wahl: zentrale Fragestellungen und theoretischer Hintergrund 4? Drei zentrale Fragen: Kann ich mir sicher sein, dass ich das richtig einschätze? Wird mir das selbst gefallen? Kommt das auch bei anderen gut an, die mir wichtig sind? i Theoretischer Hintergrund: Nutzen-Erwartungs-Theorie Wir wählen jene Alternative, die uns bei ausreichender Sicherheit den höchsten Nutzen entspricht. NE (A i ) = p i N i Quelle: Esser (1999, S. 247ff.)

Der Wunsch, mit seinem Beruf bei anderen anzukommen 5 Wenn man hingegen sieht, wie fast alles, wonach Menschen, ihr Leben lang, mit rastloser Anstrengung und unter tausend Gefahren und Mühseligkeiten, unermüdlich streben, zum letzten Zwecke hat, sich dadurch in der Meinung anderer zu erhöhen, indem nämlich nicht nur Ämter, Titel und Orden, sondern auch Reichtum, und selbst Wissenschaft und Kunst, im Grunde und hautsächlich deshalb angestrebt werden, und der größere Respekt anderer das letzte Ziel ist, darauf man hinarbeitet; so beweist dies leider nur die Größe der menschlichen Torheit. Arthur Schopenhauer, 1851 Motivationstheorie Menschen streben nach sozialem Anschluss und deshalb auch nach sozialer Anerkennung. (SOLOKOWSKI, 2006) Selbstdarstellungstheorie Individuen versuchen den Eindruck, den sie auf andere Personen machen, zu kontrollieren. (MMMENDEY, 2002) Bildquelle: www.wikipedia.de

Der Wunsch, mit seinem Beruf bei anderen anzukommen 6 Quelle: Frankfurter Rundschau, 15.01.2009

Beruf als Indikator für Persönlichkeit 7 / = 1 + Fremdidentifizierung = Beruf als Indikator für Persönlichkeit Beruf Stereotypen Images Identitätshypothesen i Beruf bildet einen wesentlichen Kristallisationspunkt sozialer Identität (GILDEMEISTER, 1987) J

Dimensionen des Images der Berufsinhaber und ihr Zusammenhang mit der Neigung, den Beruf zu ergreifen 8,77 Berufsinhaber/-in gilt als angesehen,01 Image-Dimension 1 intelligent (,90) gebildet (,90) reich (,87) ehrgeizig (,68),32 Image-Dimension 2 geschickt (,77) körperlich fit (,75) fleißig (,63) kontaktfreudig (,56) selbstlos (,51),35 Neigung, im entsprechenden Beruf zu arbeiten,09 J Quelle: Eberhard/Scholz/lrich, 2009

BA/BIBB-Bewerberbefragung 2010: Studiensteckbrief 9 Grundgesamtheit? Bruttostichprobe? Nettostichprobe? Ausbildungsstellenbewerber, die bei der Bundesagentur für Arbeit 2010 gelistet waren (551.998 Personen) 13.714 zufällig ausgewählte Probanden der Grundgesamtheit (551.998) 4.621 der ursprünglich angeschriebenen 13.714 Wann wurde befragt? Dezember 2010 bis Januar 2011 Wie wurde befragt? schriftlich-postalisch J Quelle: BA/BIBB-Bewerberbefragung 2010

BA/BIBB-Bewerberbefragung 2010: Präsentation des Fragebogens 10 Frage bezüglich des Images von den vorgestellten Berufen Skala Auflistung der Berufe, deren Image getestet werden soll. ( ) J Quelle: BA/BIBB-Bewerberbefragung 2010

Das Image der bewerteten Berufe aus Sicht der Bewerber* 11 Bürokaufmann/-frau Bankkaufmann/-frau + Mediengestalter/-in Digital und Print Gestalter/-in für visuelles Marketing Medizinische/-r Fachangestellte/r Industriemechaniker/-in IT-System-Elektroniker/-in KFZ-Mechatroniker/-in Restaurantfachmann/-frau Fachmann/-frau für Systemgastronomie Zweiradmechaniker/-in Fachverkäufer/-in im Lebensmittelhandwerk - Bäcker/-in Friseur/-in Fleischer/-in Gebäudereiniger/-in *Angaben in Prozent 100 75 50 25 0 25 50 75 100 eher nicht gut eher gut J Quelle: BA/BIBB-Bewerberbefragung 2010

Das Image der bewerteten Berufe aus Sicht der Bewerber, differenziert nach dem Geschlecht 12 Differenz in % KFZ-Mechatroniker/-in 46 Industriemechaniker/-in 43 IT-Elektroniker/-in 37 Zweiradmechaniker/-in 34 Medizinische/-r Fachangestellte/-r 21 Friseur/-in 19 Restaurantfachmann/-frau 12 Gestalter/-in für visuelles Marketing 11 Fleischer/-in 11 Bürokaufmann/-frau 10 Bankkaufmann/-frau 7 Fachverkäufer/-in im Lebensmittelhandwerk 3 Gebäudereiniger/-in 3 *Prozentualer Anteil derer, die von einem negativen Image des jeweiligen Berufes ausgehen. Fachmann/-frau für Systemgastronomie 2 Mediengestalter/-in Digital und Print 2 Bäcker/-in 1 0 20 40 60 80 100 J Quelle: BA/BIBB-Bewerberbefragung 2010

Geschlechterverteilung in den Berufen weiblich dominiert ausgeglichen männlich dominiert Geschlechterverteilung in den Ausbildungsberufen in Abhängigkeit von Imageunterschieden des Berufs bei jungen Frauen und Männern 100 80 60 40 20 Berufe, bei denen gerade Frauen ein schlechtes Image vermuten, haben auch einen geringen Frauenanteil. Davon sind insbesondere gewerblich-technische Berufe betroffen. Bäcker/-in Fleischer/-in Gebäudereiniger/-in Zweiradmechaniker/-in Industriemechaniker/-in KFZ- Mechatroniker/-in IT-System- Elektroniker/-in 13 0 20 Bankkaufmann/-frau Fachmann/-frau für Systemgastronomie Mediengestalter/-in Digital und Print 40 Restaurantfachmann/-frau Bürokaufmann/-frau 60 80 100 Medizin. Fachangestellte/r Gestalter/-in für visuelles Marketing Friseur/-in Fachverkäufer/-in im Lebensmittelhandwerk 50 45 40 35 30 25 20 15 10 5 0 5 10 15 20 25 30 35 40 45 50 bei Frauen kein nterschied bei Männern Bei welchem Geschlecht ist das Image besser? Quelle: BA/BIBB-Bewerberbefragung 2010

Auszubildende mit max. Hauptschulabschluss in % Zusammenhang zwischen dem von Bewerbern vermuteten negativen Image eines Berufes und dem Anteil der Auszubildenden im entsprechenden Beruf mit maximal Hauptschulabschluss 14 100 90 80 70 60 50 40 30 20 10 Gestalter/-in für visuelles Marketing Mediengestalter/-in Digital und Print 0 Berufe leiden umso eher unter einem schlechten Image, je häufiger sie von Personen mit niedrigen Schulabschlüssen erlernt werden. Dieser Trend gilt für die Gesamtheit aller Befragten. Bankkaufmann/-frau Bürokaufmann/-frau KFZ-Mechatroniker/-in Industriemechaniker/-in Medizinische/r Fachangestellte/r IT-System-Elektroniker/-in Fachverkäufer/-in im Lebensmittelhandwerk Restaurantfachmann/-frau Bäcker/-in Fleischer/-in Friseur/-in Zweiradmechaniker/-in Fachmann/-frau für Systemgastronomie 0 10 20 30 40 50 60 70 80 90 100 Anteil der Bewerber, die von einem negativen Image ausgehen, in % Gebäudereiniger/-in Quelle: BA/BIBB-Bewerberbefragung 2010

Auszubildende mit max. Hauptschulabschluss in % Zusammenhang zwischen dem von Bewerbern vermuteten negativen Image eines Berufes und dem Anteil der Auszubildenden im entsprechenden Beruf mit max. Hauptschulabschluss 15 100 90 80 70 60 50 40 30 20 10 0 Berufe leiden umso eher unter einem schlechten Image, je häufiger sie von Personen mit niedrigen Schulabschlüssen erlernt werden. Dies wird, wenn auch etwas abgeschwächt, auch von Bewerbern mit maximal Hauptschulabschluss so gesehen. KFZ-Mechatroniker/-in Industriemechaniker/-in Bürokaufmann/-frau Mediengestalter/-in Digital und Print Bankkaufmann/-frau Bäcker/-in Fachverkäufer/-in im Lebensmittelhandwerk Restaurantfachmann/-frau IT-System-Elektroniker/-in Zweiradmechaniker/-in Fleischer/-in Fachmann/-frau für Systemgastronomie Medizinische/r Fachangestellte/r Gestalter/-in für visuelles Marketing Friseur/-in 0 10 20 30 40 50 60 70 80 90 100 Anteil der Bewerber mit maximal Hauptschulabschluss, die von einem negativen Image ausgehen, in % Gebäudereiniger/-in Quelle: BA/BIBB-Bewerberbefragung 2010

Höhe der monatlichen Ausbildungsvergütung in Zusammenhang zwischen dem von Bewerbern vermuteten negativen Image eines Berufes und der Höhe der monatlichen Ausbildungsvergütung 16 900 850 800 Mediengestalter/-in Digital und Print Bankkaufmann/-frau Industriemechaniker/-in IT-System-Elektroniker/-in Berufe, in denen unterdurchschnittlich bezahlt wird, leiden auch unter einem schlechteren Image. 750 700 650 600 550 500 450 400 Gestalter/-in für visuelles Marketing Bürokaufmann/-frau Medizinische/r Fachangestellte/r KFZ-Mechatroniker/-in Fachmann/-frau für Systemgastronomie Restaurantfachmann/-frau Fachverkäufer/-in im Lebensmittelhandwerk Bäcker/-in Friseur/-in 0 10 20 30 40 50 60 70 80 90 100 Anteil der Bewerber, die von einem negativen Image ausgehen, in % Gebäudereiniger/-in Fleischer/-in Quelle: BA/BIBB-Bewerberbefragung 2010

Anteil der unbesetzten betrieblichen Plätze in % Zusammenhang zwischen dem von Bewerbern vermuteten negativen Image eines Berufes und dem Anteil ungenutzter Ausbildungsplätze (2010) 17 20 18 16 14 In Berufen mit einem schlechteren Image bleiben Ausbildungsplätze häufiger ungenutzt. Restaurantfachmann/-frau Fachmann/-frau für Systemgastronomie Fleischer/-in Fachverkäufer/-in im Lebensmittelhandwerk 12 10 8 Bäcker/-in Gebäudereiniger/-in 6 4 2 0 Gestalter/-in für visuelles Marketing Bürokaufmann/-frau Bankkaufmann/-frau Mediengestalter/-in Digital und Print Medizinische/r Fachangestellte/r KFZ-Mechatroniker/-in Industriemechaniker/-in, IT-System-Elektroniker/-in Friseur/-in Zweiradmechaniker/-in 0 10 20 30 40 50 60 70 80 90 100 Anteil der Bewerber, die von einem negativen Image ausgehen, in % Quelle: BA/BIBB-Bewerberbefragung 2010

Vertragslösungsquote in % Zusammenhang zwischen dem von Bewerbern vermuteten negativen Image eines Berufes und der für 2009 ermittelten Vertragslösungsquote 18 50 45 40 35 30 In Berufen mit einem schlechteren Image kommt es häufiger zu einer vorzeitigen Beendigung des Ausbildungsverhältnisses. Restaurantfachmann/-frau Fachmann/-frau für Systemgastronomie Fachverkäufer/-in im Lebensmittelhandwerk Friseur/-in Bäcker/-in Zweiradmechaniker/-in Gebäudereiniger/-in Fleischer/-in 25 20 15 10 Bürokaufmann/-frau Mediengestalter/-in Digital und Print Gestalter/-in für visuelles Marketing Medizinische/r KFZ-Mechatroniker/-in Fachangestellte/r IT-System-Elektroniker/-in 5 Bankkaufmann/-frau Industriemechaniker/-in 0 0 10 20 30 40 50 60 70 80 90 100 Anteil der Bewerber, die von einem negativen Image ausgehen, in % Quelle: BA/BIBB-Bewerberbefragung 2010

Schlussfolgerungen 19 Das Image der Berufe geht uns alle an! Imagekampagnen sind ein wichtiger Beitrag, um die gesellschaftlicher Bedeutung von Berufen stärker als bislang herauszustellen. Das Image der Ausbildungsberufe hängt auch von den Ausbildungsbedingungen ab. Relevant sind: - Fortbildungsmöglichkeiten - Bezahlung - Arbeitsbedingungen, Ausbildungssicherheit Über die Funktion der Berufe als Ausdruck der geschlechtlichen Identität einer Person muss noch mehr nachgedacht werden! Welche Aspekte sind es im Einzelnen, die dem Image einer jungen Frau in einem gewerblich-technischen Beruf schaden? Welche Aspekte sind es im Einzelnen, die dem Image eines jungen Mannes in einem Pflegeberuf schaden?

Initiative des Handwerks 20 Bildquellen: www.rp-online.de; www.hwk-oberfranken.de

Schlussfolgerungen 19 Das Image der Berufe geht uns alle an! Imagekampagnen sind ein wichtiger Beitrag, um die gesellschaftlicher Bedeutung von Berufen stärker als bislang herauszustellen. Das Image der Ausbildungsberufe hängt auch von den Ausbildungsbedingungen ab. Relevant sind: - Fortbildungsmöglichkeiten - Bezahlung - Arbeitsbedingungen, Ausbildungssicherheit Über die Funktion der Berufe als Ausdruck der geschlechtlichen Identität einer Person muss noch mehr nachgedacht werden! Welche Aspekte sind es im Einzelnen, die dem Image einer jungen Frau in einem gewerblich-technischen Beruf schaden? Welche Aspekte sind es im Einzelnen, die dem Image eines jungen Mannes in einem Pflegeberuf schaden?

Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit! Für Rückfragen erreichen Sie uns unter: Julia Gei Tel.: 0228/107-1420 Fax: 0228/107-2955 gei@bibb.de Dr. Joachim Gerd lrich Tel.: 0228/107-1122 Fax: 0228/107-2955 ulrich@bibb.de Bundesinstitut für Berufsbildung Robert-Schuman-Platz 3 53175 Bonn www.bibb.de Literatur: Eberhard, Verena; Scholz, Selina; lrich, Joachim Gerd (2009): Das Image der Berufe als Berufswahlkriterium. In: Berufsbildung in Wissenschaft und Praxis, Heft 3/3009 Eberhard, Verena; Krewerth, Andreas; lrich, Joachim Gerd (2010): Berufsbezeichnungen und ihr Einfluss auf die beruflichen Neigungen von Jugendlichen. In: Zeitschrift für Berufs- und Wirtschaftspädagogik, Beiheft 24 (2010), S. 127-156