Nils Boenigk, stv. Geschäftsführer, Agentur für Erneuerbare Energien e.v., Berlin

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Transkript:

EEG 2014 Nils Boenigk, stv. Geschäftsführer, Agentur für Erneuerbare Energien e.v., Berlin Recht und Finanzierung von Erneuerbaren Energien: EEG 2014 - Konsequenzen für die Finanzwirtschaft Lüneburg, 18. September 2014

Die Agentur für Erneuerbare Energien leistet Informationsarbeit 18. September 2014 2

Das EEG eine Erfolgsgeschichte 1. Wo steht die Energiewende heute? 2. Hohe Akzeptanz durch die Wirkung des EEG 3. Finanzierung des Ausbaus der Erneuerbaren 4. Wirtschaftskraft durch das EEG 5. Gegenwärtige Stand der Diskussion 18. September 2014 3

Erfolgsgeheimnis : EEG bietet hohe Investitions- und Planungssicherheit Garantierter Anschluss und Vorrang bei Einspeisung ins Stromnetz Garantierte Abnahme und Weiterleitung des Stroms durch die Netzbetreiber Garantierte, feste Vergütung pro kwh während 20 Jahren (+ Restjahr der Inbetriebnahme) 18. September 2014 4

Wo steht die Energiewende im Strombereich heute? 18. September 2014 5

Dynamisches Wachstum der Erneuerbaren bisher auf den Strommarkt beschränkt 18. September 2014 6

Das EEG eine Erfolgsgeschichte 1. Wo steht die Energiewende heute? 2. Hohe Akzeptanz dank des EEG 3. Finanzierung des Ausbaus der Erneuerbaren 4. Wirtschaftskraft durch das EEG 5. Gegenwärtige Stand der Diskussion 18. September 2014 7

Hohe Akzeptanz der Erneuerbaren Energien 18. September 2014 8

Hohe Akzeptanz vor Ort 18. September 2014 9

Hohe Akzeptanz der Erneuerbaren Energien in der Bevölkerung 18. September 2014 10

Die Energiewende ist gesellschaftlich gewollt und gestaltet. 18. September 2014 11

Das EEG eine Erfolgsgeschichte 1. Wo steht die Energiewende heute? 2. Hohe Akzeptanz durch die Wirkung des EEG 3. Kosten des Ausbaus 4. Wirtschaftskraft durch das EEG 5. Gegenwärtige Stand der Diskussion 18. September 2014 12

Heizen und Benzin beherrschen die Energiekosten 18. September 2014 13

Preis-Leistungs-Verhältnis der EE-Anlagen wird immer günstiger 18. September 2014 14

Erneuerbarer Strom ist gegenüber neuen fossilen Kraftwerken wettbewerbsfähig 18. September 2014 15

Das EEG eine Erfolgsgeschichte 1. Wo steht die Energiewende heute? 2. Hohe Akzeptanz durch die Wirkung des EEG 3. Finanzierung des Ausbaus der Erneuerbaren 4. Wirtschaftskraft durch das EEG 5. Gegenwärtige Stand der Diskussion 18. September 2014 16

Wesentliche Vorteile der Energiewende im Überblick Weniger fossile Energie (-Importe) Aktuell: - 10 Mrd. Euro Aktuell: - 10 Mrd. Euro weniger Folgekosten technologische Innovation 2009-2012: 1.658 Patente Aktuell: rd. 17 Mrd. Euro Arbeitsplätze Kommunale Wertschöpfung Aktuell: 371.000 Jobs 18. September 2014 17

Das EEG eine Erfolgsgeschichte 1. Wo steht die Energiewende heute? 2. Hohe Akzeptanz durch die Wirkung des EEG 3. Finanzierung des Ausbaus der Erneuerbaren 4. Wirtschaftskraft durch das EEG 5. Gegenwärtiger Stand 18. September 2014 18

Die EEG-Novelle 2014 Was geschah in Berlin bis zum Juni 2014? Quelle: http://www.bmwi.de 18. September 2014 19

Die EEG-Novelle 2014 Die wichtigsten Punkte im Überblick Ausschreibungen ab 2017: Pilotausschreibungsverfahren mit Freiflächen- Solarkraftwerken Verpflichtende Direktvermarktung: Neue Anlagen mit einer Leistung von > 500 KW, ab 2016 Anlagen mit einer Leistung von > 100 kw Abschaffung des Grünstromprivilegs: Dadurch wird eine Grünstromvermarktung aus regionalen Anlagen erschwert Eigenverbauch: EE-Eigenverbrauch soll zunächst mit 30 % ab 2016 mit 35 % und ab 2017 mit 40 Prozent der EEG-Umlage belastet werden (Ausgenommen sind Anlagen bis 10 kw und Haushalte, die sich selbst versorgen.) 18. September 2014 20

EEG 2.0 : Reformbedarf - vom quantitativen zum qualitativen Wachstum Die ersten 25 Prozent Stromanteil konnten problemlos integriert werden Jetzt beginnt Systemtransformation, EE müssen Verantwortung übernehmen Technologie Bisher Künftig Photovoltaik Maximale Einspeisung Verstetigung, Speicher, Eigenverbrauch Windenergie Biogas Alle EE Beste Standorte nutzen Grundlast (Dauerbetrieb) Entwicklung von Einzeltechnologien Regionale Ausgewogenheit Regelenergie, Wärme, Mobilität Entwicklung von Systemlösungen 18. September 2014 21

Zentralität vs. Dezentralität Im konventionellen Energiesystem wurden fossil bzw. nuklear betriebene Großkraftwerke nahe der Verbrauchszentren bzw. der Rohstoffvorkommen errichtet Stromnetz ist auf zentrale Großkraftwerke optimiert Die meisten Kraftwerke und auch das vorhandene Netz sind längst vom Verbraucher abbezahlt 18. September 2014 22

Zentralität vs. Dezentralität Erneuerbare Energieerzeugungsanlagen entstehen nicht immer am Ort des Verbrauchs Wind und Sonne prägen das System; Angebot schwankt Stromnetz muss aus- und umgebaut werden Systemstabilität muss erhalten bleiben flexible (Kombi-) Kraftwerke und Speicher müssen ausgleichen Akzeptanz für neue Anlagen, Leitungen und Speicher muss geschaffen werden 18. September 2014 23

Die EEG-Novelle 2014: Wie beurteilen Sie die derzeit diskutierten Rahmenbedingungen für den Erfolg Ihrer Genossenschaft? Verpflichtende Bürgerbeteiligung sollte bei zukünftigen EE-Projekten eingeführt werden Eigenverbrauch durch eg-mitglieder sollte von EEG-Umlage befreit werden Neue Energieprojekte sollten generell durch Ausschreibungen vergeben werden Verpflichtende Direktvermarktung sollte nur für große Anlagen (ab 1,6 MW) gelten Allgemeine Ausbauziele für EE sollten gedeckelt werden. Stimme gar nicht zu. Stimme voll zu. Quelle: www.dgrv.de 18. September 2014 24

Die EEG-Novelle 2014: Energie-Kommunen sehen Neuregelungen im EEG als Gefahr für lokale Energiewende 18. September 2014 25

Die Energiewende wird weiter gehen Die Erneuerbaren Energien sind ökologisch vorteilhaft Die Erneuerbaren Energien sind volkswirtschaftlich sinnvoll Die Energiewende ist gesellschaftlich gewollt und gestaltet. Preis-Leistungs-Verhältnis der EE-Anlagen wird immer günstiger Erneuerbarer Strom ist gegenüber neuen fossilen Kraftwerken wettbewerbsfähig 18. September 2014 26

Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit! Kontakt Nils Boenigk Agentur für Erneuerbare Energien Invalidenstraße 91 10115 Berlin Tel. 030/200535.41 Fax 030/200535.51 n.boenigk@unendlich-viel-energie.de 18. September 2014 27