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Transkript:

Bettina Wilhelm Erste Bürgermeisterin SHA Anne-Kathrin Kruse Dekanin im evang. Kirchenbezirk SHA Johannes Flothow, Referent für Internationale Diakonie beim Diakonischen Werk Württemberg Wolfram Kaier Pastoralreferent der katholischen Kirche in Schwäbisch Hall Dr. Klaus Böltz Lions Club Schwäbisch Hall Helmut Bleher Rotary Club Schwäbisch Hall Wolfgang Engel Geschäftsführer im Diakonieverband Schwäbisch Hall.

im gesunden Körper lebt ein gesunder Geist Freizeitpark, Fitnesscenter, Schulturnhallle, Fußballmannschaft Bildung und Erziehung Ausbau Kindergarten/Schule Kultur und Gemeinschaftsleben Errichtung eines Jugendclubs, Kanalisation verbessern, 2 neue Brunnen bauen Generation der Zukunft Errichtung eines Spiel- und Dorfplatzes die Sicherheit ist wichtig Installation von Kameras im Zentrum

Die Eindrücke

Die gesammelten Eindrücke der Mitreisenden die Gastfreundschaft war überragend fast beschämend engagierte und interessierte Personen vom Bürgermeister bis zu den BürgerInnen sehr gute technische Ausstattung der Schule Schule und Kindergarten sind optisch in gutem Zustand Armut ist sehr drückend viele Kinder sind nicht in der Schule, sondern auf den Straßen unterwegs Zustand der Häuser und Grundstücke sind sehr unterschiedlich das EU-Geld, dass zur Verbesserung der Situation der Roma zur Verfügung steht, wird nicht zweckgerichtet vor Ort eingesetzt.

Roma haben kein Ansehen in der Gesellschaft hohe Arbeitslosigkeit ( nahezu 100%) Bildung und Ausbildung Trinkwasser- / Abwasserversorgung

Keine vernünftige Trinkwasserversorgung und keine Abwasser/Fäkalienentsorgung Brauchwasser wird aus sehr mangelhaften Brunnen gewonnen und in vielen Fällen als Trinkwasser verwendet Erdfäkalgruben hinter den Häusern verunreinigen Brauchwasser

der Verelendung entgegenwirken Menschen am Gemeinwesen teilhaben lassen Menschen die Möglichkeiten für Bildung geben Trink- und Abwasserversorgung ermöglichen

ca. 8 10 % der Bevölkerung in der Slowakei sind ohne ständigen Zugang zu Trinkwasser Laut EU muss bis Ende 2015 jeder Mensch in der EU Zugang zu Trinkwasser erhalten Regierung muss hier noch mehr aktiv werden Behelfslösungen wie flachgründige Brunnen oder mehrere tiefgründigere Brunnen werden auf Dauer nicht zu einem positiven Ergebnis führen Trinkwassererschließung ist für Kalosa zu teuer und für Wasserversorgungsunternehmen nicht rentabel 500.000 Gesamtkosten davon müsste die Gemeinde 5% selbst tragen - die EU fördert jedoch erst ab einer Gemeindegröße von 2000 Menschen

Ohne geordnete Abwasserbeseitigung macht eine Wasserversorgung nur begrenzt Sinn, da durch einen Mehrverbrauch an Wasser auch das Abwasseraufkommen steigen würde. Dies bedeutet, dass die Abwassersituation mindestens gleichrangig betrachtet, wenn nicht sogar mit noch höherer Priorität angegangen werden muss. Hier bieten sich ausschließlich geschlossene Gruben mit kostenintensiver Entsorgung durch Fachbetriebe in die nächste ca. 25 km entfernte Kläranlage an. Die Sicherstellung, dass diese Gruben - falls in der Verantwortung der Dorfbewohner selbst - tatsächlich ordentlich gewartet und geleert werden, dürfte sehr schwer fallen.

Gewährung von Stipendien für die schulische und berufliche Bildung Zudem könnte ein Fonds eingerichtet werden, aus dem die Fahrtkosten zum Besuch einer Schule oder Ausbildungsstätte finanziert werden. Verstärkung der fachlichen Expertise vor Ort z.b. in Form von senior expert service Devise lautet: Hilfe zur Selbsthilfe

die Doppelstrategie den bettelnden Menschen in unserer Stadt in Würde zu begegnen und für eine Verbesserung der Akzeptanz zu sorgen Erfrierungsschutz / Kulturaustausch / Schaffung von Arbeitsmöglichkeiten und Begegnungsebenen zwischen Einwohnern und bettelnden Menschen und gleichzeitig Lebensbedingungen für Menschen in Kalosa mit zu gewinnendem Expertenwissen und politischer Flankierung zu verbessern

Das Thema Wasserversorgung auch auf der politischen Ebene der Slowakei und innerhalb der EU Strukturen vorantreiben Politischen Druck erzeugen kleine pragmatische und politische Lösungen suchen und zusammen mit vorort Expertise und dem Bürgermeister vorantreiben Beispiele hierzu: die Versorgung mit Öfen aufgreifen, sowie die nachhaltige Versorgung mit Brennholz prüfen und implementieren Trinkwasser in Kanistern oder Tankwagen Probebohrung ermöglichen und Nitratbelastung feststellen Bildung und Kompetenzerweiterung Humustoiletten prüfen Zisternenlösung für Wasser und Abwasser prüfen

Es gibt keine Aussicht auf eine wirtschaftliche Verbesserung. Kalosa wirkt wie ein vergessenes Dorf in einer Welt mit vergleichbaren westlichen Standards. Eine funktionierende Wasserversorgung für jedes Haus wäre sicher wünschenswert, ist jedoch aufgrund der aktuellen Rahmenbedingungen auch mit unserer Unterstützung nicht realisierbar. Um vor Ort tatsächlich nachhaltige Hilfe zur Selbsthilfe initiieren zu können, müssen wir mit den Verantwortlichen vor Ort zusammenarbeiten und neben Ressourcen vor allem Expertise ins Dorf bringen. Durch Öffentlichkeitsarbeit kann die Situation der Roma in der Slowakei, aber auch in Osteuropa stärker in den Fokus rücken. Dem häufig geäußerten Vorurteil, bei den in Hall bettelnden Roma aus Kalosa handele es sich um Mitglieder krimineller Banden, kann nach unserem 2. Besuch erneut und entschieden entgegen getreten werden.

In jedem Fall jedoch konnte das Fundament der Erkenntnis über die Lage der Menschen in Kalosa insbesondere der Haller Bettler mit Hilfe der Mitreisenden auf fruchtbringende Weise erweitert werden. Vielen Dank für ihre Aufmerksamkeit Wolfram Kaier und Wolfgang Engel 6. November 2014

Quellen Berichte der Mitreisenden Bilder Dr. Klaus Böltz