3) Strukturen des Berufsbildungssystems Schnittstellen Robert Johnen 06.03.14 Seite 1/16
Leitfragen Wie ist das Bildungssystem in Deutschland gegliedert? Was bedeutet das Duale System der Berufsausbildung? Wie sieht die aktuelle Ausbildungssituation aus? Wie wird sichergestellt, dass z.b. alle Bürokaufleute Deutschlands die gleichen Qualifikationen haben? Robert Johnen 06.03.14 Seite 2/16
Duales System der Berufsausbildung Definition: Der Begriff bezeichnet das Zusammenwirken der Lernorte Betrieb und Berufsschule im Rahmen der beruflichen Erstausbildung. Berufsschule Lernort Ausbildungsbetrieb Verantwortlicher Ausbildender Berufsschüler Lernender Auszubildender Berufsschullehrer Lehrender Ausbilder Rahmenlehrplan Ausbildungspläne Ausbildungsrahmenplan Schulgesetz Rechtliche Grundlage Berufsbildungsgesetz Schulaufsichtsbehörde Kontrolle Zuständige Stellen Land Finanzierung Wirtschaft Robert Johnen 06.03.14 Seite 3/16
Unterschiede in der Ausbildung in Schule und Betrieb Unterschied Ausbildungsbetrieb Berufsschule Rechtsgrundlagen Inhalte/Aufgaben Berufsbildungsgesetz Ausbildungsordnung Vermittlung von betriebsspezifischen Fertigkeiten und Kenntnissen Erwerb von Berufserfahrung ermöglichen Schulgesetze der Länder Rahmenlehrplan Vermittlung von betriebsunabhängigen Fertigkeiten und Kenntnissen Ausbildungsanteil Ca. 60% Ca. 40% Robert Johnen 06.03.14 Seite 4/16
Duales Studium = kombiniertes Bildungsmodell mit Berufsabschluss Es gibt vier Typen: ausbildungsintegrierende praxisintegrierende berufsintegrierende berufsbegleitende Für Abiturienten eignen sich ausbildungs- und praxisintegrierende Studiengänge. Berufsintegrierende und berufsbegleitende Studiengänge sind Angebote zur beruflichen Weiterbildung. Robert Johnen 06.03.14 Seite 5/16
Duales Studium Berufsabschluss plus Hochschulabschluss oder Fachhochschulabschluss Bachelor Studium an einer Hochschule oder Fachhochschule Dualer Studiengang Fachhochschulreife oder Allgemeine Hochschulreife Robert Johnen 06.03.14 Seite 6/16
Statistiken Im Durchschnitt bilden nur etwa 30% aller Betriebe aus ca. 25% aller Betriebe erfüllen die gesetzlichen Voraussetzungen, bilden aber nicht aus. 43% aller Betriebe erfüllen die gesetzlichen Voraussetzungen nicht. Betriebe mit mehr als 500 Beschäftigten 91,3% bilden aus Betriebe mit 50-499 Beschäftigten 71,4% bilden aus Betriebe mit 10-49 Beschäftigten 49,5% bilden aus Betriebe mit weniger als 10 Beschäftigten 18,2% bilden aus Robert Johnen 06.03.14 Seite 7/16
Ausbildungsquote nach Betriebsgröße Betriebe mit mehr als 500 Beschäftigten 5,5% Auszubildende Betriebe mit 50-499 Beschäftigten 5,9% Auszubildende Betriebe mit 10-49 Beschäftigten 7,1% Auszubildende Betriebe mit weniger als 10 Beschäftigten 8,1% Auszubildende Robert Johnen 06.03.14 Seite 8/16
Entstehung eines Ausbildungsberufes - Zuständigkeiten Im Berufsbildungsgesetz hat der Gesetzgeber den zuständigen Fachministern auferlegt, die Berufsausbildung in den einzelnen Ausbildungsberufen durch Ausbildungsordnungen zu regeln. Erlass von Ausbildungsordnungen: zuständige Fachministerien Erarbeitung von Rahmenlehrplänen für die Berufsschule: Vertreter der Bundesländer Robert Johnen 06.03.14 Seite 9/16
Inhalte der Ausbildungsordnung ( 5 BBiG) Bezeichnung des Ausbildungsberufes Ausbildungsdauer Ausbildungsberufsbild Ausbildungsrahmenplan (Anleitung zur sachlichen und zeitlichen Gliederung der Ausbildung) Prüfungsanforderungen Bezeichnung des Ausbildungsberufes Ausbildungsdauer Ausbildungsberufsbild Ausbildungsrahmenplan (Anleitung zur sachlichen und zeitlichen Gliederung der Ausbildung) Prüfungsanforderungen Robert Johnen 06.03.14 Seite 10/16
Merkmale eines Ausbildungsbetriebes Die Gestaltung der Ausbildung in den einzelnen Ausbildungsbetrieben hängt von unterschiedlichen Rahmenbedingungen ab: Branche Größe des Betriebes Einrichtungen und Räumlichkeiten Organisationsstruktur im Betrieb Produktionstechniken Engagement der Ausbilder Stellenwert, der Ausbildung im Betrieb Bereitschaft in die Ausbildung zu investieren Robert Johnen 06.03.14 Seite 11/16
Merkmale der Berufsschule Berufsschulen sind Pflichtschulen Berufsschulen sind Teilzeitschulen (ein- bis zweimal in der Woche oder Blockunterricht) Berufsschulen sind nach Fachrichtungen gegliedert Unterrichtung in Fachklassen Unterricht erfolgt durch Berufsschullehrer und Lehrer für Fachpraxis Berufsschule vermittelt fertigkeitsunabhängige, also fachtheoretische und allgemeinbildende Lerninhalte Berufsschule hat Erziehungsauftrag Robert Johnen 06.03.14 Seite 12/16
Fazit Bildungssystem in Deutschland wird durch Länderregelungen bestimmt Aufgaben sind im Dualen System zwischen Berufsschule und Unternehmen aufgeteilt Dabei gelten für beide Partner andere Grundlagen Neue Ausbildungsberufe werden aus den Bedürfnissen der Praxis begründet Robert Johnen 06.03.14 Seite 13/16
Aufgabe 11 Ihr Unternehmen ist über die zuständige Kammer in ein europäisches Austauschprojekt eingebunden. Ein Projektpartner aus Frankreich möchte bei einem Erfahrungsaustausch von Ihnen wissen, wodurch das Duale System der deutschen Berufsausbildung gekennzeichnet ist und was an diesem System so positiv ist. Erläutern Sie dem französischen Partner die Kennzeichen des Dualen Systems! Beschreiben Sie ihm auch die Vorzüge der Dualen Berufsausbildung! Robert Johnen 06.03.14 Seite 14/16
Aufgabe 12 a) Beurteilen Sie, ob die folgenden grundlegenden Zielvorstellungen der Bildungspolitik realisiert sind und welche Auswirkungen sie auf die Berufsausbildung haben! Chancengleichheit und Differenzierung Jeder soll unabhängig von seinen individuellen Bedingungen (soziale Situation, Nationalität, Religion usw.) einen Bildungsweg wählen können, der seinen Begabungen und Interessen entspricht. Dazu soll ein differenziertes Bildungsangebot bereitgestellt werden. Robert Johnen 06.03.14 Seite 15/16
Aufgabe 12 b) Durchlässigkeit und Transparenz Jeder soll die Möglichkeit haben, innerhalb sowie zwischen dem allgemeinen und berufsbildenden Bereich zu wechseln und so einen einmal eingeschlagenen Kurs zu korrigieren. Dazu ist es wichtig, dass Bildungsgänge transparent und überschaubar sind. Gleichwertigkeit von allgemeiner und beruflicher Bildung Beide Bildungswege sollen in der öffentlichen Meinung als gleichwertig aufgefasst werden. Sie sollen auch was die staatliche Finanzierung betrifft, gleich behandelt werden. Robert Johnen 06.03.14 Seite 16/16