Joe Kennedy Wie viel Zeit verging, von ihren ersten Versuchen Hilfe zu bekommen, bis die Diagnose ADHS bei Ihnen feststand?

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Transkript:

4.a. PDF zur Hördatei ADHS in unserer Familie 7. Diagnose Wie viel Zeit verging, von ihren ersten Versuchen Hilfe zu bekommen, bis die Diagnose ADHS bei Ihnen feststand? 3 Jahre. 3 Jahre. Gut danke., sie waren noch beunruhigt. Ja, und das hat auch 3 Jahre gedauert bis ich ruhiger wurde, weil ich dann wusste, was mit meinem Kind los ist. Aber das waren gute 3 Jahre, ja. Zu wissen, was es ist, die Erscheinungsformen, meinen Sie? Die Symptomatik? Ja, genau. Wie kamen die Kinder zu der Diagnose? Wie haben Sie das herbeigeführt? Durch Zufall. Ich habe mich mit einer guten Bekannten unterhalten, die in Ihrer Schule tätig ist. Ich habe ihr so geschildert, wie es um meine Kinder steht, die Symptomatik und, dass mich das sehr beunruhigt. Dann hat sie gemeint: das könnte ja ADHS sein. Ich kann dich ein bisschen darüber informieren und ein paar Tipps geben, z.b. zu welchem

Arzt du gehen könntest. Und ich habe ihren Rat befolgt und endlich wurde meine Tochter diagnostiziert. Aber ich kam wirklich nur durch Zufall auf den richtigen Weg. Ja, wer dranbleibt kommt meistens zum Erfolg, wenn man so will. Auch wenn man Glück hat, da haben Sie Recht. Diese Diagnose - Aufmerksamkeitsdefizitsyndrom mit oder ohne Hyperaktivität? Mit. Damals noch, ja. Nicht so krass wie bei den Draufgängern von Frau Weber und Frau Mink? Nein, es ist ja auch ein Mädchen. Vielleicht liegt es daran, ich weiß es nicht. Aber die Unruhe war doch vorhanden. Es hat sich gebessert, aber damals war sie noch da. Wer hat bei Ihrem Kind die ADHS-Diagnostik durchgeführt, Frau Mink? Kinderarzt, Psychologe? Es war der Kinderarzt, nicht wahr? Frau Mink Bei meinem Sohn war es der Kinderarzt und bei meiner Tochter war es der Kinderpsychologe.

Okay, Frau Weber? Frau Weber Bei meinen Kindern war es eine Kinderpsychologin. Frau Hönig? Frau Hönig Bei meinem Sohn wurde nie eine richtige Diagnose gestellt, aber es war ja immer im Gespräch. Das Problem hatte immer einen Namen. Und bei meiner Tochter ein Kinder- und Jugendpsychiater. Ich möchte noch etwas über den Diagnoseweg von meinem Sohn sagen. Wir waren jahrelang bei unserem Kinderarzt und ich habe mich zu Anfang ja gegen die Medikamente gewehrt. Er hatte dann auch mal 30 Stunden Ergotherapie, die haben ihm auch unheimlich Spaß gemacht 1 Stunde mit einer netten Frau spielen. Das hat aber eigentlich nichts gebracht. Und dann hat uns der Kinderarzt, damals war er 4 Jahre alt, in das SPZ nach Tübingen überwiesen. Das ist das Sozialpädiatrische Zentrum. Da haben wir uns dann vorgestellt und die haben uns 1 Woche lang stationär aufgenommen. Und haben ihn dann getestet, also durch die Mangel genommen. ngefangen von Ohren und Augen, dann wurde ein EEG gemacht, da wurden die Gehirnströme gemessen im Wach- und Schlafzustand. Das war ein Kapitel für sich: er hat geschrieen und wollte nichts mitmachen.

Dann hat sich eine Psychologin mit ihm beschäftigt, aber er war eigentlich die ganze Woche nicht auffällig. Wir kamen ohne Diagnose heim. Es stand im Abschlussbericht: Ich habe ihn neulich erst wieder angeschaut Verdacht auf Hyperaktivität nicht bestätigt. Das Kind kann ja ganz toll ausschneiden, zu der Zeit war seine Lieblingsbeschäftigung, mit der Schere irgendwelche Sachen aus der Zeitung auszuschneiden. Oder Puzzles hat er gern gemacht, er konnte mit 2 schon 40-teilige Puzzles machen. Wenn ein Kind das kann, dann ist das unmöglich. Na ja, er war brav, motiviert, aufmerksam und geschickt war er auch noch. Frau Hönig Ja, das war eine schöne Woche mit seiner Mama. Er hatte seine Mama Tag und Nacht und da ist er dann nicht auffällig. Also, wir kamen heim und eigentlich hätten wir beruhigt sein müssen, weil viele Therapeuten und Ärzte festgestellt haben, das Kind ist völlig normal. Aber eigentlich war uns nicht geholfen. Auch mit dem Schlafproblem nicht. Und so gingen dann noch mal 1½ Jahre ins Land. Und wie fühlten Sie sich damals, als Sie nach Hause gekommen sind? Frau Hönig Eigentlich nicht gut. Ich wollte ja einen Namen für das Problem und Hilfe. Wollten Sie das Problem weghaben? Auf dem Papier war es ja nicht vorhanden?

Frau Hönig Ich wollte es weghaben, ja. Aber ich denke, man muss als Eltern so weit kommen und das eine Jahr haben wir noch gebraucht das wir gesagt haben - jetzt geht es nicht mehr weiter, jetzt beschäftigen wir uns einfach mit der medikamentösen Behandlung. Die Zeit braucht man, als Eltern. Aber da kommen wir ja noch separat dazu. Super, vielen Dank.. Sie sind dann zu einem Facharzt? Das war ein Psychotherapeut, der hat die ältere Tochter diagnostiziert, in Zusammenarbeit mit einem Neurologen und die jüngere Tochter nur durch den Neurologen. Und wie lang ging das? 3 Jahre. Und Sie waren auch bei einem Facharzt,? Ja, ich war beim Kinderpsychologen und bei einem Neurologen. Und wie lang dauerte das? 8 bis 10 Wochen. Die Kinder müssen da ja jede Menge Tests machen.

Aber als ich dann endlich hörte, dass er ADHS hat, da ist man erstmal erleichtert. Weil das 3 harte Jahre waren. Das möchte ich niemandem wünschen. Es ist wirklich schwer für die Eltern, wenn man so hilflos da steht, so ratlos. Man weiß, das ist ein liebes Kind, aber irgendwann weiß man sich einfach keinen Rat mehr und ist dann froh, wenn man vom Facharzt hört: Ihr Kind hat ADHS. Dann weiß man wieder wie es weitergeht. Und bis zur Diagnose? In der Zeit, in der es diese Schwierigkeiten in der Schule gab, trotz der Tatsache, dass der Lehrer Verständnis für ihren Sohn hatte - wie ging es Ihrem Sohn zu der Zeit? Er hatte Schwierigkeiten in Mathe und Deutsch, Schwierigkeiten mit Ihnen zu Hause, Schwierigkeiten mit der Motorik. Ist er gerne in die Schule gegangen? Ging es ihm gut? Nein, nein. Das war schrecklich. Morgens stand er auf und zählte die Tage bis wieder Wochenende war. Und ich glaube, auch er war froh, als er endlich merkte, jetzt wird irgendetwas mit mir unternommen. Meine Eltern gehen mit mir zum Arzt. Das Kind merkt ja selber, dass irgendetwas bei ihm nicht stimmt. Und die Kinder haben es auch schwer, weil sie auch falsch behandelt werden. Nicht bewusst! Ich wusste ja nicht, was ich da jetzt falsch mache mit meinem Kind. Ich habe immer mit ihm geredet.