Antrag. Deutscher Bundestag 12. Wahlperiode. Drucksache 12/2726

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Transkript:

Deutscher Bundestag 12. Wahlperiode Drucksache 12/2726 03.06.92 Antrag der Abgeordneten Alois Graf von Waldburg-Zeil, Dr. Winfried Pinger, Klaus-Jürgen Hedrich, Dr. Karl-Heinz Hornhues, Dr. Volkmar Köhler (Wolfsburg), Anneliese Augustin, Jürgen Augustinowitz, Wolfgang Dehnel, Jochen Feilcke, Karin Jeltsch, Michael Jung (Limburg), Ursula Männle, Dr. Christian Ruck, Ulrich Schmalz, Andreas Schmidt (Mülheim), Christian Schmidt (Fürth), Otto Regenspurger, Joachim Graf von Schönburg-Glauchau, Dr. Harald Schreiber, Wolfgang Vogt (Düren), Michael Wonneberger, Volker Kauder, Erika Reinhardt, Heribert Scharrenbroich, Dr. Renate Hellwig, Dietrich Austermann, Heinz-Günter Bargfrede, Richard Bayha, Meinrad Belle, Dr. Sabine Bergmann-Pohl, Dr. Joseph-Theodor Blank, Renate Blank, Wilfried Böhm (Melsungen), Dr. Maria Böhmer, Wolfgang Börnsen (Bönstrup), Paul Breuer, Klaus Bühler (Bruchsal), Peter Harry Carstensen (Nordstrand), Albert Deß, Maria Eichhorn, Dr. Karl H. Fell, Herbert Frankenhauser, Erich G. Fritz, Hans-Joachim Fuchtel, Peter Götz, Claus-Peter Grotz, Carl-Detlev Freiherr von Hammerstein, Klaus Harries, Udo Haschke (Jena), Manfred Heise, Dr. h. c. Adolf Herkenrath, Ernst Hinsken, Josef Hollerith, Dr. Dionys Jobst, Dr.-Ing. Rainer Jork, Steffen Kampeter, Dr.-Ing. Dietmar Kansy, Dr. Franz-Hermann Kappes, Franz Heinrich Krey, Dr.-Ing. Paul Krüger, Dr. Ursula Lehr, Christian Lenzer, Editha Limbach, Dr. Manfred Lischewski, Dr. Dietrich Mahlo, Claire Marienfeld, Erwin Marschewski, Dr. Martin Mayer (Siegertsbrunn), Wolfgang Meckelburg, Dr. Hedda Meseke, Maria Michalk, Alfons Müller (Wesseling), Johannes Nitsch, Friedhelm Ost, Ulrich Petzold, Rosemarie Priebus, Dr. Bertold Reinartz, Franz Romer, Kurt J. Rossmanith, Helmut Sauer (Salzgitter), Ortrun Schätzle, Heinz Schemken, Trudi Schmidt (Spiesen), Wolfgang Schulhoff, Gerhard Schulz (Leipzig), Dr. Hermann Schwörer, Wilfried Seibel, Dr. Hans-Joachim Sopart, Bärbel Sothmann, Karl-Heinz Spilker, Erika Steinbach-Hermann, Dr. Hans Stercken, Dr. Wolfgang Freiherr von Stetten, Karl Stockhausen, Egon Susset, Dr. Klaus-Dieter Uelhoff, Herbert Werner (Ulm), Wolfgang Zöller und der Fraktion der CDU/CSU sowie der Abgeordneten Ulrich Irmer, Günther Bredehorn, Jörg van Essen, Dr. Olaf Feldmann, Jörg Ganschow, Dr. Helmut Haussmann, Dr. Werner Hoyer, Jürgen Koppelin, Dr.-Ing. Karl-Hans Laermann, Arno Schmidt (Dresden), Gerhard Schüßler, Dr. Sigrid Semper, Dr. Cornelia von Teichman, Ingrid Walz, Dr. Wolfgang Weng (Gerlingen), Burkhard Zurheide, Dr. Bruno Menzel und der Fraktion der F.D.P. Entwicklungspolitische Maßnahmen zur Minderung der Asyl- und Flüchtlingsprobleme Im Zeichen steigender Flüchtlingszahlen und Asylanträge in der Bundesrepublik Deutschland und der damit verbundenen Diskus-

Drucksache 12/2726 Deutscher Bundestag 12. Wahlperiode sionen stellt sich erneut die Frage nach dem entwicklungspolitischen Beitrag zur Lösung von Weltflüchtlingsproblemen. Nach wie vor sind wirtschaftliche Unterentwicklung und Überbevölkerung, regionale Konflikte und Bürgerkriege, ökologische Katastrophen sowie Menschenrechtsverletzungen und Verfolgung für die starken Fluchtbewegungen auf der Welt verantwortlich. Der überwiegende Teil der Flüchtlinge flieht heute aus Entwicklungsländern in andere Staaten des Südens, was zu einer weiteren Verschärfung der ohnehin schwierigen Situation in diesen Flüchtlingsaufnahmeländern führt. Diese Tatsache muß nun ergänzt werden durch die Feststellung, daß der Zusammenbruch des Sozialismus in der Sowjetunion und in Osteuropa mit dem Verschwinden des Eisernen Vorhanges sowie der Mauer in Berlin zu erheblichen Migrationen in Ost-West-Richtung geführt hat und weiter führen wird. Hauptherkunftsländer der Wanderungsbewegungen aus dem Kreis der früheren sozialistischen Staaten sind gegenwärtig Rumänien, Bulgarien und Albanien, während sich die Wanderungsbewegungen aus den GUS-Staaten bislang in Grenzen halten. Die Problematik dieser Wanderungsbewegungen liegt darin, daß der eigentliche Grund für die Flucht aus den sich im demokratischen und marktwirtschaftlichen Reformprozeß befindlichen Staaten nicht in politischer Verfolgung, sondern in der großen Mehrheit der Fälle in der Suche nach besseren wirtschaftlichen Lebensbedingungen besteht. Hinzu kommt die gegenwärtige Bürgerkriegssituation in Jugoslawien, die den Druck einer verstärkten Migration nach Westeuropa noch erhöht. Der Bundestag wolle beschließen: 1. Der Deutsche Bundestag unterstreicht nochmals die in seinem Beschluß vom 27. Januar 1989 Der Beitrag zur Lösung von Weltflüchtlingsproblemen" (Drucksache 11/3455) genannten Forderungen. Dies gilt insbesondere für die Notwendigkeit, im Rahmen der deutschen Entwicklungspolitik verstärkt Beiträge zu leisten zur 1.1 Verminderung von Fluchtursachen; 1.2 Entlastung von Flüchtlingsaufnahmeländern in den Nachbarregionen der Fluchtursprungsländer; 1.3 Förderung der Rückkehr von Flüchtlingen nach Beendigung der Fluchtursprungssituationen auch durch Maßnahmen zur Vorbereitung der Flüchtlinge in der Bundesrepublik Deutschland auf Rückführung, Weiterwanderung oder Einsatz in anderen Entwicklungsländern; 1.4 Sicherstellung einer wirksamen Koordinierung flüchtlingsrelevanter Maßnahmen, vor allem in Zusammenarbeit mit UNHCR. 2. Der Deutsche Bundestag erkennt an, daß die Bundesregierung mit ihrer Flüchtlingskonzeption Ansätze für eine ressortübergreifende Politik entwickelt hat. Er stellt gleichzeitig fest, daß dieses Rahmenkonzept in den einzelnen Politikbereichen

Deutscher Bundestag 12. Wahlperiode Drucksache 12/2726 Auswärtige Politik, Wirtschafts- und Sozialpolitik, Entwicklungspolitik und Asylpolitik einer weitergehenden Ausfüllung bedarf. Die Entwicklung von Lebensperspektiven in den Heimatländern der Flüchtlinge muß dabei den entscheidenden Ansatzpunkt für eine langfristige Lösung der Flüchtlingsproblematik bilden. 3. Der Deutsche Bundestag fordert die Bundesregierung auf, durch Fortschreibung der Flüchtlingskonzeption der Bundesrepublik Deutschland bestehende Defizite zu beseitigen und damit den Gründen der weltweiten Fluchtbewegungen und den Möglichkeiten ihrer Beseitigung besser Rechnung zu tragen. Dies erfordert vor allem: 3.1 Unterstützung der gesellschaftlichen und ökonomischen Reformprozesse in den Staaten Mittel- und Osteuropas sowie in den traditionellen Entwicklungsländern des Südens durch Wirtschaftshilfe und eine Verstärkung der Entwicklungszusammenarbeit; einen wichtigen Ansatzpunkt stellt hierbei die Intensivierung der gesellschaftspolitischen Zusammenarbeit sowie des politischen Dialogs in den Bereichen Menschenrechte und demokratische und rechtsstaatliche Reformen dar, die ihrerseits eine belebende Wirkung auf die wirtschaftliche Entwicklung ausüben können; 3.2 Fortentwicklung der bestehenden entwicklungspolitischen Instrumente zur Begrenzung von Wanderungsbewegungen; 3.3 Verbesserung der internationalen Handelsbeziehungen und Marktzugangschancen insbesondere für Entwicklungsländer durch einen erfolgreichen Abschluß der Verhandlungsrunde des GATT; 3.4 Fortsetzung der internationalen Bemühungen zur Lösung der weltweiten Verschuldungsprobleme durch eine zügige Umsetzung aller Elemente der weiterentwickelten, einzelf allgerechten Schuldenstrategie; 3.5 Harmonisierung des Asylrechts innerhalb der Europäischen Gemeinschaft sowie eine größtmögliche Beschleunigung des Asylverfahrens und Verbesserung der Verwaltungspraxis bei der Abschiebung nichtanerkannter Asylbewerber im Interesse einer Verminderung des Sogeffektes; 3.6 Verwirklichung einer gemeinsamen europäischen Migrationspolitik, die u. a. auch die zeitlich bef risteten Aufenthalts- und Arbeitserlaubnisse von Nicht-EG-Ausländern in der Europäischen Gemeinschaft regelt. 4. Der Deutsche Bundestag fordert darüber hinaus im Hinblick auf die aktuelle Situation, sich bietende Rückkehrmöglichkeiten für Flüchtlinge rascher zu nutzen. In einigen Fluchtursprungsländern wie z. B. Äthiopien ist inzwischen der Bürgerkrieg beendet worden. Die Flüchtlinge von damals werden dringend für den Wiederaufbau in ihren Heimatländern benötigt.

Drucksache 12/2726 Deutscher Bundestag 12. Wahlperiode Es muß nunmehr 4.1 umgehend mit den Kräften, die den Wiederaufbau planen, Verbindung aufgenommen werden hinsichtlich der Rückführung, 4.2 bei hier weilenden Flüchtlingen der Rückkehrwille erkundet werden, 4.3 Hilfe für die Rückführung und einen sinnvollen Start im Heimatland angeboten werden, 4.4 dafür gesorgt werden, daß bestehende Ausbildungsverhältnisse zu Ende geführt werden, um bei Rückkehr einen sinnvollen Einsatz zu gewährleisten, 4.5 insbesondere zur Förderung der Rückkehr mit der Realisierung neuer flüchtlingsbezogener Projekte begonnen werden, die an die Situation der Zielgruppe und die besonderen Bedingungen des Ziellandes angepaßt sind. 5. Der Deutsche Bundestag stellt ferner fest: 5.1 Es sollte geprüft werden, ob Flüchtlinge nicht in Nachbarstaaten ihres Herkunftsstaates oder an Orten in der Herkunftsregion untergebracht werden können, an denen sie nicht verfolgt, bedroht oder in wirtschaftliche Not gestürzt werden. 5.2 Der Deutsche Bundestag fordert daher die Bundesregierung auf, sich um die Schaffung solcher vorübergehender Zufluchtsorte zu bemühen und die betreffenden Staaten durch eine verstärkte entwicklungspolitische Zusammenarbeit zu unterstützen; dabei ist zu beachten, daß die meisten Flüchtlinge Frauen und Kinder sind, für die Lebensperspektiven während eines Lageraufenthaltes und nach Rückkehr in ihre Heimatländer entwickelt werden müssen. 5.3 Beim Angebot individueller materieller Rückkehranreize sollte durch eine zweckmäßige Ausgestaltung der Vergabebedingungen sichergestellt werden, daß diese Anreize im Herkunftsland nicht zu einer Sogwirkung führen. 5.4 Die Zusammenarbeit mit anderen Staaten Europas und Nordamerikas bei der Entwicklung solcher umfassender und in geeigneten Fällen ländergerichteter Strategien, etwa im Rahmen internationaler Konsultationen, sollte forciert werden. 5.5 Die Anwendung von Instrumenten der humanitären Hilfe für Flüchtlinge und der langfristig orientierten Entwicklungszusammenarbeit sollte sorgfältig aufeinander abgestimmt werden. 6. Der Deutsche Bundestag fordert die Bundesregierung ferner auf, gegenüber denjenigen Ländern Ost- und Südosteuropas, aus denen starke Fluchtbewegungen bestimmter Bevölkerungsgruppen stattfinden, auf die Respektierung der Rechte und den Schutz von nationalen Minderheiten unter Beachtung der Ergebnisse des KSZE-Prozesses hinzuwirken. Bonn, den 2. Juni 1992

Deutscher Bundestag 12. Wahlperiode Drucksache 12/2726 Alois Graf von Waldburg-Zeil Dr. Winfried Pinger Klaus-Jürgen Hedrich Dr. Karl-Heinz Hornhues Dr. Volkmar Köhler (Wolfsburg) Anneliese Augustin Jürgen Augustinowitz Wolfgang Dehnel Jochen Feilcke Karin Jeltsch Michael Jung (Limburg) Ursula Männle Dr. Christian Ruck Ulrich Schmalz Andreas Schmidt (Mülheim) Christian Schmidt (Fürth) Otto Regenspurger Joachim Graf von Schönburg-Glauchau Dr. Harald Schreiber Wolfgang Vogt (Duren) Michael Wonneberger Volker Kauder Erika Reinhardt Heribert Scharrenbroich Dr. Renate Hellwig Dietrich Austermann Heinz-Günter Bargfrede Richard Bayha Meinrad Belle Dr. Sabine Bergmann-Pohl Dr. Joseph-Theodor Blank Renate Blank Wilfried Böhm (Melsungen) Dr. Maria Böhmer Wolfgang Börnsen (Bönstrup) Paul Breuer Klaus Bühler (Bruchsal) Peter Harry Carstensen (Nordstrand) Albert Deß Maria Eichhorn Dr. Karl H. Fell Herbert Frankenhauser Erich G. Fritz Hans-Joachim Fuchtel Peter Götz Claus-Peter Grotz Carl-Detlev Freiherr von Hammerstein Klaus Harries Udo Haschke (Jena) Manfred Heise Dr. h. c. Adolf Herkenrath Ernst Hinsken Josef Hollerith Dr. Dionys Jobst Dr.-Ing. Rainer Jork Steffen Kampeter Dr.-Ing. Dietmar Kansy Dr. Franz-Hermann Kappes Franz Heinrich Krey Dr.-Ing. Paul Krüger Dr. Ursula Lehr Christian Lenzer Editha Limbach Dr. Manfred Lischewski Dr. Dietrich Mahlo Claire Marienfeld Erwin Marschewski Dr. Martin Mayer (Siegertsbrunn) Wolfgang Meckelburg Dr. Hedda Meseke Maria Michalk Alfons Müller (Wesseling) Johannes Nitsch Friedhelm Ost Ulrich Petzold Rosemarie Priebus Dr. Bertold Reinartz Franz Romer Kurt J. Rossmanith Helmut Sauer (Salzgitter) Ortrun Schätzle Heinz Schemken Trudi Schmidt (Spiesen) Wolfgang Schulhoff Gerhard Schulz (Leipzig) Dr. Hermann Schwörer Wilfried Seibel Dr. Hans-Joachim Sopart Bärbel Sothmann Karl-Heinz Spilker Erika Steinbach-Hermann Dr. Hans Stercken Dr. Wolfgang Freiherr von Stetten Karl Stockhausen Egon Susset Dr. Klaus-Dieter Uelhoff Herbert Werner (Ulm) Wolfgang Zöller Dr. Wolfgang Schäuble, Dr. Wolfgang Bötsch und Fraktion Ulrich Irmer Günther Bredehorn Jörg van Essen Dr. Olaf Feldmann Jörg Ganschow Dr. Helmut Haussmann Dr. Werner Hoyer Jürgen Koppelin

Drucksache 12/2726 Deutscher Bundestag 12. Wahlperiode Dr.-Ing. Karl-Hans Laermann Arno Schmidt (Dresden) Gerhard Schüßler Dr. Sigrid Semper Dr. Cornelia von Teichman Ingrid Walz Dr. Wolfgang Weng (Gerlingen) Burkhard Zurheide Dr. Bruno Menzel Dr. Hermann Otto Solms und Fraktion