Prüfungspflicht und Branchentrends bei gesetzlichen Krankenversicherungen

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Transkript:

www.pwc.de/gesundheitswesen Prüfungspflicht und Branchentrends bei gesetzlichen Krankenversicherungen Welchen Herausforderungen müssen sich gesetzliche Krankenversicherungen stellen? Wir fassen die Ergebnisse unserer Umfrage für Sie zusammen.

Prüfungspflicht und Branchentrends bei gesetzlichen Krankenversicherungen Gesetzliche Krankenversicherungen sehen sich nicht nur durch rechtliche Besonderheiten und neue Gesetzesinitiativen vor große Herausforderungen gestellt. Sie müssen zunehmend auch Aufgaben wie Prozess optimierung und Kostenreduzierung in Angriff nehmen, um ihren Erfolg dauerhaft sichern zu können. In einer Befragung haben wir deshalb gemeinsam mit dem im GKV-Bereich etablierten Marktforschungs institut Ipsos Loyalty die Erfahrungen gesetzlicher Krankenversicherungen aus zwei Jahren Prüfungspflicht ermittelt sowie eine Einschätzung künftiger Anforderungen erfragt. Bewertung der durchgeführten Prüfungen Wie die PwC-Umfrage zeigt, verliefen die Prüfungen der Jahresrechnung 2012 im Vergleich zum Vorjahr deutlich reibungsloser ab. Vor allem in Bezug auf die Zusammenarbeit, die gegenseitige Erwartungshaltung und die Qualität ziehen die Krankenversicherungen ein positives Fazit. Insgesamt schätzt eine Mehrheit der Befragten den intern zu erbringenden Aufwand jedoch als zu hoch ein (siehe Abb. 1). Des Weiteren stehen viele gesetzliche Krankenversicherungen einer solchen Prüfung weiterhin skeptisch gegenüber und halten sie sogar für überflüssig. Abb. 1 Erfahrungswerte bezüglich der Prüfung im Vergleich zum Vorjahr Die Prüfung 2012 verlief positiver in Bezug auf die Zusammenarbeit die gegenseitige Erwartungshaltung die Qualität des Jahresabschlusses den internen Aufwand 65 % 24 % 11 % 65 % 24 % 11 % 55 % 29 % 16 % 43 % 41 % 16 % Quellen: Ipsos Loyalty und PwC. stimme zu neutral stimme nicht zu 2 Prüfungspflicht und Branchentrends bei gesetzlichen Kranken versicherungen

Informationskanäle für die Rechnungslegung Angesichts zunehmender thematischer Komplexität und wachsender Anforderungen spielt die Informationsbeschaffung zu aktuellen Themen und Entwicklungen für gesetzliche Krankenversicherungen eine entscheidende Rolle. Vor dem Hintergrund der bestehenden Prüfungspflicht hat die Befragung ergeben, dass bei den Umfrageteilnehmern grundsätzlich ein großes Interesse an aktuellen Themen zur Rechnungslegung besteht. Die drei wichtigsten Informationsquellen für sie sind Verbände, beauftragte Wirtschaftsprüfer und Veranstaltungen (siehe Abb. 2). Abb. 2 Genutzte Informationsquellen gesetzlicher Krankenversicherungen Aktuelle Hinweise zur Rechnungslegung werden bereitgestellt durch: Verbände 60 % 37 % 3 % beauftragte Wirtschaftsprüfer 45 % 40 % 15 % Veranstaltungen 44 % 54 % 2 % Bundes gesundheitsministerium 21 % 41 % 38 % stimme zu neutral stimme nicht zu Quellen: Ipsos Loyalty und PwC. Die Ergebnisauswertung einer offenen Frage nach zusätzlichen Quellen, durch die Informationen zur Rechnungslegung zur Verfügung gestellt werden, zeigt: Nur das Bundesversicherungsamt und der GKV-Spitzenverband Bund werden von mehreren gesetzlichen Krankenversicherungen als Bezugsquelle genannt; ansonsten sind es unterschiedliche Organisationen, die den Versicherungen für die Thematik präsent sind. Zukunftsthema Kostenreduktion Anhaltende Kostensteigerungen sind das größte Problem, mit dem sich die gesetzlichen Krankenversicherungen in Zukunft beschäftigen müssen. Als größte Kostenfaktoren sehen die Versicherungen die ambulante Krankenversorgung, die stationäre Pflege und die psychiatrischen Krankenhäuser an. Prüfungspflicht und Branchentrends bei gesetzlichen Kranken versicherungen 3

Insbesondere die demografische Entwicklung stellt für die gesetzlichen Krankenversicherungen, die sich mit dem Umlageverfahren aus laufenden Beitragszahlungen finanzieren, eine große Herausforderung dar. Denn im Gegensatz zu den privaten Krankenversicherungen bilden sie keine Rücklagen für ihre Mitglieder, um etwaige höhere Kosten, die im Alter anfallen, ausgleichen zu können. Abb. 3 Kostenverursachung und Einsparpotenzial bei gesetzlichen Krankenversicherungen Die größten Kosten in der GKV werden verursacht durch die Bereiche: ambulante Krankenversorgung 47 % 50 % 3 % stationäre Pflege 45 % 45 % 10 % psychiatrische Krankenhäuser somatische Krankenhäuser 41 % 51 % 8 % 39 % 52 % 9 % Zahnärzte 16 % 55 % 29 % ambulante Pflege 8 % 73 % 19 % Kurzfristig lässt sich Einsparpotenzial am leichtesten umsetzen in den Bereichen: ambulante Krankenversorgung 23 % 44 % 33 % stationäre Pflege 26 % 50 % 24 % psychiatrische Krankenhäuser somatische Krankenhäuser 26 % 55 % 19 % 12 % 73 % 15 % Zahnärzte 8 % 54 % 38 % ambulante Pflege 11 % 61 % 28 % Quellen: Ipsos Loyalty und PwC. stimme zu neutral stimme nicht zu 4 Prüfungspflicht und Branchentrends bei gesetzlichen Kranken versicherungen

Lösungsmöglichkeiten und Ausblick Kostensenkungen nennen die gesetzlichen Krankenversicherungen als die größte Herausforderung für die Zukunft. Eine höhere Effizienz des Gesundheitswesens kann dazu einen wichtigen Beitrag leisten. So rechnen die von PwC befragten gesetzlichen Krankenversicherungen mit der Konsolidierung ihrer Branche (siehe Abb. 4). Zwei Drittel von ihnen glauben, dass von den in Deutschland aktuell vorhandenen 134 gesetzlichen Krankenversicherungen in Zukunft 40 bis 100 sinnvoll und ausreichend sein werden. Nur ein Drittel der Befragten hält dagegen eine Anzahl von 100 bis 150 für notwendig. Abb. 4 Einschätzung, ob eine Konsolidierung der GKV-Landschaft zu erwarten ist nein 22 % ja 78 % Quellen: Ipsos Loyalty und PwC. Die hohen Kosten sind also ein wichtiger Faktor, der für ein funktionierendes System gesetzlicher Krankenversicherungen in Zukunft fokussiert werden muss. Aber nicht nur finanziell stößt das Gesundheitswesen ansonsten an seine Grenzen. In einem pessimistischen Szenario fehlen 2030 bis zu 106.000 Ärzte. Dem entsprechen 33 Prozent der dann notwendigen Stellen. Noch dramatischer ist die Situation bei Pflegekräften: Wenn sich der Fachkräftemangel fortsetzt, werden 575.000 Pflegekräfte fehlen. Dem entsprechen 48 Prozent der notwendigen Stellen im Jahr 2030. Wenn wir heute nicht gegensteuern, wird die Gesundheitswirtschaft mittel- bis langfristig unter einem nie dagewesenen Fach kräfte mangel leiden. Die Patientenversorgung in Kranken häusern, Pflegeheimen und in Arztpraxen in der heute gewohnten Qualität ist erheblich in Gefahr. Michael Burkhart, Industry Leader Gesundheitswesen und Pharma Die vollständige Ergebnisauswertung finden Sie in unserer Wissensdatenbank CIS Healthcare & Pharma. Registrieren Sie sich einfach und nutzen Sie die kostenfreie Wissensdatenbank unter www.pwc.de/hcp-cis. Sie erhalten im Anschluss Ihre persönlichen Zugangsdaten und unser CIS steht Ihnen sofort zur Verfügung. Falls Sie weitere Informationen zur Thematik oder zur Umfrage wünschen, können Sie sich gern an uns wenden. Prüfungspflicht und Branchentrends bei gesetzlichen Kranken versicherungen 5

Ihre Ansprechpartner Michael Burkhart Industry Leader Gesundheitswesen und Pharma Friedrich-Ebert-Anlage 35 37 60327 Frankfurt am Main Tel.: +49 69 9585-1268 michael.burkhart@de.pwc.com Steffen Döring Partner Lise-Meitner-Straße 1 10589 Berlin Tel.: +49 30 2636-3909 steffen.doering@de.pwc.com Michael Ey Senior Manager Friedrich-Ebert-Anlage 35 37 60327 Frankfurt am Main Tel.: +49 69 9585-5427 michael.ey@de.pwc.com 6 Prüfungspflicht und Branchentrends bei gesetzlichen Kranken versicherungen

Über uns Unsere Mandanten stehen tagtäglich vor vielfältigen Aufgaben, möchten neue Ideen umsetzen und suchen Rat. Sie erwarten, dass wir sie ganzheitlich betreuen und praxisorientierte Lösungen mit größtmöglichem Nutzen entwickeln. Deshalb setzen wir für jeden Mandanten, ob Global Player, Familienunternehmen oder kommunaler Träger, unser gesamtes Potenzial ein: Erfahrung, Branchenkenntnis, Fachwissen, Qualitätsanspruch, Innovationskraft und die Ressourcen unseres Expertennetzwerks in 157 Ländern. Besonders wichtig ist uns die vertrauensvolle Zusammenarbeit mit unseren Mandanten, denn je besser wir sie kennen und verstehen, umso gezielter können wir sie unterstützen. PwC. 9.300 engagierte Menschen an 28 Standorten. 1,55 Mrd. Euro Gesamtleistung. Führende Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsgesellschaft in Deutschland. November 2013 PricewaterhouseCoopers Aktiengesellschaft Wirtschaftsprüfungsgesellschaft. Alle Rechte vorbehalten. PwC bezeichnet in diesem Dokument die PricewaterhouseCoopers Aktiengesellschaft Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, die eine Mitgliedsgesellschaft der PricewaterhouseCoopers International Limited (PwCIL) ist. Jede der Mitgliedsgesellschaften der PwCIL ist eine rechtlich selbstständige Gesellschaft.

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