Sicher und effizient? neue Versorgungskonzepte in der Intensivtherapie PD Dr. M. Hartmann, MPH, MBA Apotheke des Klinikums der FSU Jena
Sehr geehrte Damen und Herren, willkommen an Bord des Fluges 007 der QM-Airline von Jena nach London. Hier spricht Ihr Kapitän, mein Name ist Michael Hartmann. Unsere Flug-Zeit wird 2 Stunden betragen und ich bin froh Ihnen mitteilen zu können, daß Sie eine Chance von 97% haben unser Flugziel ohne ernste Verletzungen zu erreichen und daß unser Risiko, während des Fluges einen ernsten Fehler zu machen lediglich 6,7% beträgt. Bitte schnallen Sie Sich an und genießen Sie den Flug. Das Wetter in London ist freundlich. Berwick DM, Leape LL, BMJ, 1999
Medical Errors by Type 100% 90% 80% 70% 60% 50% 40% 30% 20% 20% 80% Medication Errors Other 10% 0% Leape, et al
Definition: medication error Jeder Fehler, der bei der Verschreibung, der Verteilung, der Zubereitung oder der Verabreichung eines Arzneimittels auftritt, unabhängig davon, ob eine Schädigung des Patienten erfolgt oder nicht Van den Bemt et al, Drug safety 2000
Arzneimittelbezogene Probleme schädigender Effekt kein schädigender Effekt arzneimittelbezogenes Problem unerwünschtes Arzneimittelwirkung (UAW) Medikationsirrtum unerwünschtes Arzneimittelereignis (UAE)
Landscape IOM, To Err is Human, Building a Safer Health System (2000) Patientensicherheit ist ein großes Problem in den USA Zwischen 8,800 and 19,600 Todesfälle jährlich durch Medikationsirrtümer in den Krankenhäusern Zwischen 14,000 and 30,000 Todesfälle jährlich durch Medikationsirrtümer in Europa
Jährliche Todesrate in der EU (2001) Mammakarzinom 79.000 Verkehrsunfälle 41.100 Medikationsirrtümer 30.000 AIDS 7.500 Eu-Stat, EU-15, 2003
Ergebnisse von Multicenterstudien zu unerwünschten Ereignissen bei der Krankenhausbehandlung
The Cost of Errors is High!! One study found 2% of all patients had a preventable ADE Resulting in an increased LOS of 4.6 days With average increased hospital cost of $4,700 per admission (Bates, David, 1995)
MAKING SURE THE CURE ISN T WORSE THAN THE DISEASE Sheldon S. Sones, Newington, CT
The typical hospital medication-use system has, at minimum, 80 distinct steps
Medical Errors by Type 100% 90% 80% 20% Medication Errors 39% Ordering/ Prescribing 70% 60% 38% Administration 50% 12% Dispensing 40% 80% Other 11% Transcribing 30% 20% 10% 0% Leape, et al
Verschreibung des Medikaments Kommissio -nierung
Transport Einnahme u. Dokumentation
Best practices in der Arzneimittelversorgung Elektronische Verschreibungssoftware Prüfung der Verschreibung durch einen Apotheker Arzneimittel für jeden Patienten individuell verpackt (unitdoses) Besondere Aufmerksamkeit bei Hochrisikomedikamente Point of care verification Arzneimittelauswahl im Krankenhaus unter Sicherheitsaspekten Einsatz patienteneigener Medikamente im Krankenhaus
Elektronische Verschreibungssoftware 20 % der Arzneimittelverordnungen waren unleserlich oder nur unter größten Anstrengungen zu entziffern. 24 % der Verordnungen waren unvollständig. Wichtige Angaben fehlten bei 18% der Verordnungen und der Verabreichungszeitpunkt fehlte bei 58%. Schwer zu lesende und unvollständige Verordnungen stellen eine große systematische Problematik dar. Durch diese steigt das Risiko für Fehlmedikationen und können somit den Patienten schädigen. 24 Winslow EH, Nestor VA, Davidoff SK, oth. Legibility and completeness of physicians handwritten medication orders. Heart Lung 1997 Mar Apr; 26(2): 158-64
Elektronische Verschreibungssoftware und Prüfung der Verschreibung durch einen Apotheker
Was kann ein Apotheker beitragen? Klinisches Ergebnis (n= 7) Ökonomisches Ergebnis (n= 9) Fear of Flying
Fear of Flying Hartmann u. Meier-Hellmann, 2006
Unit-dose Taxis K, Dean B, Barber N. Pharm World Sci 1999 A hospital using the traditional German System, errors occur in 5.1 % With a Unit-Dose-System the rate of errors is 2.4 % Taxis K, Dean B, Barber N. Pharm World Sci 1999 A hospital using the traditional German System, errors occur in 5.1 % With a Unit-Dose-System the rate of errors is 2.4 %
Besondere Aufmerksamkeit bei Hochrisikomedikamenten Nach ISPM, Spanien
Medication errors linked to administration in an intensive care unit 2009 medication administration interventions by nurses Error types Fatal Life-threatening Significant Minor Preparation (n=24) 0 10 9 5 Dose (n=41) 0 5 12 24 Administration technique 0 1 2 7 (n=10) Physiochemical 0 5 12 2 incompatibility (n=19) Rate of administration 0 4 15 10 (n=29) Time of administration 0 1 5 3 (n=9) Total 0 26 55 51 Tissot E, et al., Intensive Care Med, 1999
Taxis K, Dean B, Barber N. Pharm World Sci 1999 A hospital using the traditional German System, errors occur in 5.1 % With a Unit-Dose-System the rate of errors is 2.4 % Challenge: RFID technology to eliminate even this rate
RFID in Kurzform RFID: Radio Frequency IDentification Technologie zur Identifizierung und Lokalisierung einzelner Gegenstände und Personen mit Hilfe von Radiowellen RFID-Tags: besteht aus Chip + Antenne (+ Batterie) ist aktiv und/oder passiv lesbar und schreibbar besteht aus Smart Label, Smart Item, Transponder
Kommissionierung
Transport Fixed Scanner Apotheke Intensivstation Verordnung Medikament Kommissionierung Container beaden Ausgang Apotheke Eingang Intensivstation Optional: Eingang ZImmer Ausgabe Schublade Patient Medikament Matching
Point of care verification
Verschreibung des Medikaments Kommissionierung Transport Einnahme u. Dokumentation Der Arzt verschreibt im Clinical Physician Order Entry das Medikament. Der Apotheker berät verschreibenden Arzt. Digital erfolgt die Meldung in der Apotheke. Die Apotheke kommissioniert RFID gelabelte Unit-doses Der gesamte Transport des Medikaments wird gescannt und digital überwacht. Es wird über RFID überprüft, ob das richtige Medikament beim richtigen Patienten ist. Automatisch erfolgt bei Gabe die Dokumentation in der elektronischen Patientenakte.
Erstmalig existiert eine durchgängiger, digitaler/ mittels Software gesicherter Prozess vom Verschreiben eines Medikament bis zur Einnahme inklusive automatischer Dokumentation, Beratung und Bestellung
How can RFID help? Right drug dispensed Right patient, drug, dose, route, and time Data collection for Quality Improvement Product recall (if ) Product expiration (if ) Inventory control and billing RFID erhöht die Qualität der Versorgung
RFID - Vorteile RFID- Technologie verbindet Komfort - Scan ohne Sichtkontakt - Daten lassen sich ändern Effizienz - Viele Tags sind gleichzeitig lesbar (>> 100 pro sec) - geringere Fehlerquote als Barcodes Geschwindigkeit - Tags lesbar bei bis zu 80 km/h Lokalisation - Auffinden von Geräten und Personen - größere Leseabstände Datenschutz - Daten sind verschlüsselbar - Kill Kommando möglich
https://www.cirsmedical.ch/start/default.htm
Best practices in der Arzneimittelversorgung Elektronische Verschreibungssoftware Prüfung der Verschreibung durch einen Apotheker Arzneimittel für jeden Patienten individuell verpackt (unitdoses) Besondere Aufmerksamkeit bei Hochrisikomedikamente Point of care verification Arzneimittelauswahl im Krankenhaus unter Sicherheitsaspekten Einsatz patienteneigener Medikamente im Krankenhaus
Arzneimittelauswahl im Krankenhaus unter Sicherheitsaspekten
Einsatz patienteneigener Medikamente im Krankenhaus
Sicherheitskultur bedeutet einen Paradigmenwechsel ALT Wer hat den Fehler verursacht? Fokus auf den Fehler Von obennachunten Bestrafe den Verursacher NEU Was ist geschehen? Fokus auf den Beinahefehler Von unten nach oben Verbessere den Prozess
Lessons from a Leader Safety is not a priority, it s a way of life Paul O Neill CEO Alcoa Steel Treasury Secretary