Nachhaltigkeitsbericht der ekk 2011

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Transkript:

Nachhaltigkeitsbericht der ekk 2011

sozial ökologisch ökonomisch Und Gott der HERR nahm den Menschen und setzte ihn in den Garten Eden, dass er ihn baute und bewahrte. (1. Mose 2,15) Durch Partizipation unterstützen wir die Entwicklung einer zukunftsfähigen und lebenswerten Gesellschaft. Unsere Unternehmenskultur basiert auf christlichen Werten, die soziales Engagement für uns selbstverständlich machen. Der Erhalt von Natur und Umwelt für nachfolgende Generationen ist uns wichtig. Bei unserem Produkt- und Serviceangebot achten wir auf den bewussten Umgang mit den Ressourcen unserer Schöpfung. Insgesamt hat ökologisches Handeln für uns eine hohe Priorität. Die nachhaltige Sicherung und Förderung der wirtschaftlichen Grundlage unserer Kunden stehen für uns im Mittelpunkt. Durch effizientes und nachhaltiges Wirtschaften werden Erträge erzielt, die den Unternehmenserhalt und die Förderung von Kirche und Diakonie ermöglichen. Gleichzeitig unterstützen wir damit die wirtschaftliche Stabilität und eine faire Preisgestaltung.

INHAlT Liebe Leserinnen und Leser, VORWORTE 3 DIE EKK IM PORTRAIT UNTERNEHMENSPROFIL 8 UNSERE WERTE UND GRUNDSÄTZE GELEBTE NACHHALTIGKEIT IN DER EKK 12 Unternehmensleitbild der EKK 12 Führungsgrundsätze und -leitlinien der EKK 14 Vom EKK-MehrWert-Projekt bis zur Nachhaltigkeitszertifizierung nach EMAS plus 16 STAKEHOLDERORIENTIERUNG DER EKK 24 Mitglieder und Kunden 25 Mitarbeitende 28 NACHHALTIGE ANGEBOTE DER EKK 32 BETRIEBSÖKOLOGIE 36 GESELLSCHAFTLICHES ENGAGEMENT 42 NACHHALTIGKEITSPROGRAMM DER EKK 44 als Aufsichtsratsvorsitzender der Evangelischen Kreditgenossenschaft eg (EKK) ist es mir eine besondere Freude, die einleitenden Worte für den vorliegenden Nachhaltigkeitsbericht verfassen zu dürfen. Das Konzept der Nachhaltigkeit gewinnt zunehmend an Bedeutung. Gerade nach der Finanzmarktkrise hat sich insbesondere in der Bankenwelt gezeigt, dass nur eine angemessene Balance zwischen ökonomischer, ökologischer und sozial-ethischer Verantwortung der richtige Weg für eine erfolgreiche Zukunft sein kann. Zu meiner originären Pflicht als Aufsichtsratsvorsitzender gehört es nach meinem Verständnis auch, die christlich geprägte und nachhaltig ausgerichtete Unternehmenskultur der EKK zu erhalten und weiterhin zu fördern. Die Schöpfung ist unser wertvollstes Kapital. In diesem Sinne freue ich mich darauf, die Zukunft der EKK als etablierter Partner von Kirche und Diakonie gemeinsam mit dem Aufsichtsrat, dem Vorstand und den Mitarbeitenden nachhaltig gestalten zu können. NACHHALTIGKEITSMANAGEMENT BEI DER EKK 20 STATEMENTS AUS DEN EKK-FILIALEN 50 ZERTIFIKAT / URKUNDE 54 IMPRESSUM 56 Die EKK als genossenschaftliche Kirchenbank hat dies erkannt und stellt in einer Vorreiterrolle ihr unternehmerisches Handeln gezielt darauf ab. Ihre konsequente Orientierung am christlichen Wertesystem und ihr auf Nachhaltigkeit ausgerichtetes Geschäftsmodell haben sich bewährt und beweisen: Das Prinzip Nachhaltigkeit schafft MehrWert! Jürgen Kösters JÜRGEN KÖSTERS VORSITZENDER DES AUFSICHTSRATES 2 EKK-Nachhaltigkeitsbericht 2011 inhalt EKK-Nachhaltigkeitsbericht 2011 Vorworte 3

Nachhaltigkeit aus der Tradition in die Zukunft der EKK mit diesem Nachhaltigkeitsbericht, dem ersten in der Geschichte unserer Bank, erhalten Sie einen Einblick in das Nachhaltigkeitsmanagement der EKK. Wir sind stolz darauf, dass die EKK die erste Kirchen- und Genossenschaftsbank ist, die eine Nachhaltigkeitszertifizierung nach EMAS plus (Eco-Management and Audit Scheme) erreicht hat. Hierbei handelt es sich um den anspruchsvollsten europäischen Standard eines nachhaltigen, ganzheitlichen Managementsystems, das die ökonomischen, ökologischen und sozial-ethischen Wirkungen eines Unternehmens systematisch optimiert. Mit der Nachhaltigkeit haben wir keine dem Zeitgeist entsprechende Marketingidee aufgegriffen, sondern knüpfen an die Tradition unserer Bank an. Dies manifestiert sich erstmals in der Gründungsurkunde der EKK aus dem Jahr 1969. Darin wird explizit von einer nachhaltigen Geschäftspolitik zum Wohle von Kirche und Diakonie gesprochen eingebettet in die dafür ideal geeignete Rechtsform der Genossenschaft mit dem Förder auftrag der Selbstverwaltung, Selbstbestimmung und Selbsthilfe. Vorstand der EKK (v.l.n.r.): Frank Diegel, Thomas Katzenmayer, Hans Gerhard Stein, Dr. Marco Kern Ausgehend von dieser Tradition messen wir einer nachhaltigen und damit verantwortungsvollen Unternehmensführung höchste Priorität bei. Dabei stützen wir unser unternehmerisches Handeln auf die drei Säulen der Nachhaltigkeit; so verfolgen wir gleichermaßen ökonomische, ökologische und sozial-ethische Ziele und sehen deren Ausgewogenheit als wesentliche Basis für die Zukunftsfähigkeit unserer Bank. Die EKK verfügt über ein auf Nachhaltigkeit ausgerichtetes Geschäftsmodell, das durch eine langfristige und stabile Geschäftsentwicklung gekennzeichnet ist und damit in eindeutiger Abgrenzung zur kurzfristigen Gewinnmaximierung steht. Dies kommt zum Ausdruck in auf Langfristigkeit angelegten Unternehmenszielen, verzahnt mit einer nachhaltigen Verantwortung des Managements für das Erreichen dieser Ziele. Die ökonomische Performance hat sich in verschiedener Hinsicht über die Jahre hinweg sehr erfolgreich entwickelt und findet aktuell ihren Niederschlag nicht zuletzt in einer deutlichen Verbesserung der Eigenkapitalsituation und der Risikopositionen der EKK. Dem hohen Anteil an Eigenanlagen, der in der Besonderheit als Spezialinstitut begründet liegt, kommt unter nachhaltigen Gesichtspunkten hinsichtlich der Definition des Anlageuniversums besondere Relevanz zu. Die Maxime des Vorstands ist es hier, nur Positionen einzugehen, die nach dem Risikotragfähigkeitskonzept der Bank darstellbar sind. Zur ökonomischen Verantwortung zählen auch unser mehrfach ausgezeichnetes nachhaltiges Produkt- und Dienstleistungsangebot sowie der EKK-Nachhaltigkeitsfilter, den wir für die Vermögensverwaltungen unserer institutionellen Kunden und für unsere Eigenanlagen entwickelt haben. Die Einhaltung gesetzlicher und aufsichtsrechtlicher Normen ist für uns selbstverständlich. Als erste deutsche Kirchenbank haben wir uns dem Corporate Governance Kodex des Deutschen Genossenschafts- und Raiffeisenverbandes (DGRV) unterworfen. Dieser stellt wesentliche gesetzliche Vorschriften zur Leitung und Überwachung von Genossenschaften dar und enthält international und national anerkannte Standards verantwortungsvoller Unternehmensführung. Der ökologischen Säule der Nachhaltigkeit begegnen wir durch einen verantwortungsvollen Umgang mit unseren Ressourcen. So haben wir im Zuge der Zertifizierung sowohl den Bereich der Energieversorgung als auch unser Verbrauchsverhalten optimiert. Dass wir ökologische Verantwortung übernehmen, zeigt sich auch in unserer auf dem Verwaltungsgebäude errichteten Photovoltaik-Anlage und der -freien Durchführung von Geschäftsreisen mit der Bahn. Ferner haben wir eine Beschaffungsordnung verabschiedet, die über die gesamte Wertschöpfungskette mit unseren Geschäftspartnern ein nachhaltiges Wirtschaften regelt. Auf der Ebene unserer Produkte und Dienstleistungen integrieren wir ebenfalls ökologische Aspekte, indem wir spezielle Angebote im Bereich der nachhaltigen Investments und Finanzierung besonders berücksichtigen. Neben der ökonomischen und ökologischen Verantwortung umfasst das Nachhaltigkeitskonzept auch die sozial-ethische Verantwortung. Unsere Unternehmenskultur basiert auf christlichen Werten, die soziales Engagement für uns selbstverständlich machen. Mit einem umfangreichen Spendenund Sponsoringprogramm setzen wir uns intensiv für das Gemeinwohl ein. Bereits mit der Gründung der EKK wurde das Ziel verfolgt, die Gelder aus Kirche, Diakonie und freier Wohlfahrtspflege stets den Einrichtungen aus diesen Bereichen zugute kommen zu lassen. Für unsere Mitarbeitenden ist uns die Vereinbarkeit von Familie und Beruf sehr wichtig. Dies kommt mitunter durch eine große Anzahl von Arbeitszeitmodellen und die Schaffung von Kinderbetreuungsmöglichkeiten zum Ausdruck. Liebe Leserinnen und Leser, die EKK übernimmt Verantwortung: Wir haben uns verbindliche Nachhaltigkeitsziele gesetzt, an deren konsequenter Umsetzung wir uns messen lassen. Heute blicken wir auf eine in ihrer Tradition fest verwurzelte nachhaltige Geschäftsentwicklung zurück und haben mit dem eingeschlagenen Weg die Weichen für eine verantwortungsbewusste Zukunft gelegt. Wir danken an dieser Stelle allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern für ihr Engagement. Darüber hinaus gilt unser Dank dem Aufsichtsrat und Beirat für die konstruktive Beratung und Unterstützung im Rahmen dieses Projektes, wenngleich es inzwischen weit mehr als ein Projekt geworden ist: Es ist uns eine Herzensangelegenheit! Wir laden Sie herzlich ein, diesen nachhaltigen Weg gemeinsam mit uns zu beschreiten. Frank Diegel Thomas Katzenmayer Hans Gerhard Stein Dr. Marco Kern 4 EKK-Nachhaltigkeitsbericht 2011 vorworte EKK-Nachhaltigkeitsbericht 2011 vorworte 5

Die EKK eine ausgezeichnete Bank! Projektteam Nachhaltigkeitszertifizierung der EKK Dr. Franziska Seidl Projektleiterin Nachhaltigkeitszertifizierung der EKK Liebe Leserinnen und Leser, bei dem Projekt Nachhaltigkeitszertifizierung der EKK nach EMAS plus handelt es sich um die konsequente Fortsetzung des in 2009 gestarteten EKK-MehrWert-Projektes, in dessen Rahmen die drei Säulen der Nachhaltigkeit Ökonomie, Ökologie und Sozial-Ethisches bereits mit konkreten Inhalten ausgestaltet wurden. Im Zuge der Nachhaltigkeitszertifizierung haben wir wesentliche MehrWert- Inhalte unter dem Blickwinkel der Anforderungen nach EMAS plus aufgegriffen, weiterentwickelt und optimiert. Die EKK hat sich ganz bewusst für die Zertifizierung nach EMAS plus entschieden, weil es sich hierbei um den anspruchsvollsten Nachhaltigkeitsstandard handelt. Dieser ist zum einen kompatibel mit der neuen internationalen ISO-Richtlinie 26000 zur gesellschaftlichen Unternehmensverantwortung und enthält zum anderen als integrale Bestandteile die Zertifizierung nach der ISO 14001:2004 (Umweltmanagement), nach der ISO 9001:2008 (Qualitätsmanagement) sowie die Validierung nach EMAS. Unser Projektteam, ein EKK-Querschnitt aus Mitarbeitenden verschiedener Fachbereiche und hierarchischer Ebenen, hat sich in sieben Workshops intensiv mit den Meilensteinen von EMAS plus auseinandergesetzt: Unternehmensleitbild, Nachhaltigkeitsprüfung, Nachhaltigkeits-/Verbesserungsprogramm, Managementsystem, internes und externes Audit. Um Ihnen an dieser Stelle nur einige Beispiele zu nennen: Wir haben alle EKK-Standorte einer kritischen Analyse unterzogen und zahlreiche Verbesserungspotenziale aufgedeckt, Stakeholderbefragungen durchgeführt sowie ein Management- Cockpit in Form eines integrierten Steuerungsinstruments entwickelt und das in Rekordzeit! Man kann deutlich spüren, wie ein Ruck durch die gesamte EKK gegangen ist, verbunden mit einem verstärkten Bewusstsein bzw. einer erhöhten Sensibilität der Mitarbeitenden für Nachhaltigkeitsthemen. Die besondere, nachhaltige Ausrichtung macht die EKK zu einer Bank mit einem eigenen, unverwechselbaren Charakter. Nachhaltigkeit ist bei uns nicht nur eine grüne Floskel, sondern ein ganzheitlicher Ansatz, der wirklich gelebt wird. Im vorliegenden Nachhaltigkeitsbericht zeigen wir Ihnen alle Facetten unserer nachhaltigen Verantwortung für die Zukunft die Zukunft der EKK, unserer Stakeholder sowie unserer Gesellschaft und Umwelt, in der wir uns bewegen. Es ist eine Bilanz dessen, was wir im vergangenen Jahr geleistet haben, und stellt gleichfalls dar, was noch vor uns liegt und welche Ziele wir uns gesetzt haben. Wir wollen die EKK nachhaltig weiterentwickeln. Machen Sie mit! Ihr EKK-Nachhaltigkeitsprojektteam 6 EKK-Nachhaltigkeitsbericht 2011 vorworte EKK-Nachhaltigkeitsbericht 2011 vorworte 7

EKK-Filiale Kassel Die EKK im Portrait Unternehmensprofil Die EKK heute Die EKK ist eine Bank mit bundesweiten Geschäftsaktivitäten. Das Kerngeschäftsgebiet der EKK orientiert sich an der Struktur der Evangelischen Kirche in Deutschland. Jeweils am Sitz bzw. in der Nähe des Sitzes einer landeskirchlichen Leitung ist die EKK mit einer Filiale oder Repräsentanz vor Ort. Die Evangelische Kreditgenossenschaft eg (EKK) mit Sitz in Kassel ist eine genossenschaftlich organisierte Kirchenbank und nimmt seit mehr als vierzig Jahren ihren Auftrag für Kirche, Diakonie und freie Wohlfahrtspflege wahr. Die EKK ist für ihre institutionellen Kunden, vornehmlich Non-Profit-Organisationen, und für ihre privaten Kunden ein zuverlässiger und solidarischer Partner. Unsere Bank ist dem kirchlichen Auftrag und damit dem Grundprinzip der christlichen Solidarität verpflichtet. Sie nutzt die ihr anvertrauten Mittel, um Einrichtungen bei ihren am Gemeinwohl orientierten Aufgaben zu unterstützen. Die Geschichte der EKK Die EKK wurde 1969 von ihren Mitgliedern aus Kirche und Diakonie gegründet. In Kassel unterzeichneten Vertreter der Evangelischen Landeskirche von Kurhessen- Waldeck am 4. Dezember 1969 die Gründungsurkunde der EKK. Nach Eintragung in das Genossenschaftsregister und offizieller Erlaubnis zum Betreiben von Bankgeschäften nahm die Evangelische Kreditgenossenschaft Kurhessen im Januar 1970 in Kassel ihren Betrieb auf. Die gute Entwicklung verschaffte der EKK auch über das Einzugsgebiet der Kurhessisch-Waldeckschen Landeskirche hinaus Beachtung und weitere Mitglieder. Der räumlichen Expansion wurde mit der Umbenennung in Evangelische Kreditgenossenschaft eg Rechnung getragen; weitere Filialen wurden eröffnet. Im Jahr 2005 schlossen sich die EKK und die ACREDOBANK eg zu einem gemeinsamen Kreditinstitut zusammen. Heute betreuen rund 300 Mitarbeitende in zwölf Filialen und einem Beratungsbüro in nahezu ganz Deutschland sowie einer Repräsentanz in Österreich mehr als 1.120 institutionelle Mitglieder bzw. rund 70.000 institutionelle und private Kunden. Die EKK ist in den Geschäftsfeldern Alten-, Behindertenund Jugendhilfe, Krankenhaus, Rehabilitation sowie Bildung ein kompetenter Partner an der Seite ihrer Kunden. Die Leistungen und Services der EKK zeichnen sich durch Qualität, Transparenz und faire Konditionen aus. Als Spezialkreditinstitut weiß die EKK um die Besonderheiten im kirchlichen und diakonischen Bereich und richtet ihr Angebot gezielt danach aus. Die EKK ist der Sicherungseinrichtung des Bundesverbandes der Deutschen Volksbanken und Raiffeisenbanken e.v. angeschlossen, die aus dem Garantiefonds und dem Garantieverbund besteht. EKK-Filiale Karlsruhe 8 EKK-Nachhaltigkeitsbericht 2011 Die EKK im Portrait Unternehmensprofil EKK-Nachhaltigkeitsbericht 2011 Die EKK im Portrait Unternehmensprofil 9

Im Sinne wirtschaftlicher Nachhaltigkeit war das Jahr 2010 ein gutes Geschäftsjahr für die EKK. Das Geschäftsmodell Partner von Kirche und Diakonie hat sich ein weiteres Mal zur Sicherung der Zukunftsfähigkeit der Bank bewährt. Einen Beitrag dazu hat auch die restriktive Risikopolitik der EKK geleistet. Zum wiederholten Mal konnte in 2010 sowohl die Ertragskraft gesteigert als auch die Substanz der Bank gestärkt werden. Die EKK weist per Ende 2010 eine Bilanzsumme von 4,1 Mrd. EUR aus. Der Jahresüberschuss 2010 konnte um 1 Mio. EUR auf 5,3 Mio. EUR gesteigert werden. Ein angemessenes haftendes Eigenkapital bildet neben einer stets ausreichenden Liquidität die unverzichtbare Grundlage unserer soliden Geschäftspolitik. 2008 2009 2010 Eigenkapital 225.480,5 228.066,7 238.590,6 Jahresüberschuss 4.217 4.307 5.283 Bilanzsumme 4.795.867 4.142.866 4.109.952 in TEUR EKK-Tochtergesellschaften Die EKK gelangt mit individuellen und flexiblen Lösungen zum Erfolg. Zu diesem Erfolg tragen auch ihre Tochterunternehmen bei. Die EKK-Institutsgruppe umfasst drei Tochtergesellschaften: Direct Services AG (DS AG) Die DS AG bietet den Kunden der EKK telefonischen Service an. Das EKK-ServiceTelefon ist montags bis freitags von 7:00 Uhr bis 20:00 Uhr unter der kostenfreien Telefonnummer 0800 520 604 10 erreichbar. Kirchlicher Finanzdienst GmbH (KFD) Die KFD konzentriert sich auf spezielle Finanzierungsmodelle und Leasing sowohl im Mobilien- als auch im Immobilienbereich. Das Spektrum reicht vom Kraftfahrzeug der Sozialstation bis zur Großküche, von der schlüsselfertigen Pflegeeinrichtung bis hin zu der Mitarbeit an der technisch wirt schaftlichen Baubetreuung. Mietgrund Immobilien GmbH & Co. Liegenschaften KG Der Geschäftsbereich der Immobilientochter der EKK ist vielseitig: Zweck der Gesellschaft ist der Erwerb, die Bebauung, die Verwaltung sowie die Veräußerung bebauter und unbebauter Grundstücke, die Errichtung von Wohn- und Geschäftsgebäuden, die Nutzung des eigenen Grundvermögens durch Vermietung und Verpachtung sowie das Halten von Beteiligungen an anderen Gesellschaften und deren Finanzierung. Darüber hinaus berät die KFD Sozialträger bei der Realisierung von Bauvorhaben. Neben einer projektbezogenen Markt- / Standort- und Wettbewerbsanalyse (EKK-Research) wird ein Vorhaben stets auch auf seine Wirtschaftlichkeit und Refinanzierbarkeit hin analysiert. Die KFD-Machbarkeitsstudien stellen nicht nur für den Investor eine wichtige Entscheidungshilfe dar, für die Beantragung von Krediten oder Fördermitteln sind sie heutzutage unerlässlich. 10 EKK-Nachhaltigkeitsbericht 2011 Die EKK im Portrait Unternehmensprofil EKK-Nachhaltigkeitsbericht 2011 Die EKK im Portrait Unternehmensprofil 11

UNSERE WERTE UND GRUNDSÄTZE GELEBTE NACHHALTIGKEIT in DER EKK unternehmensleitbild der ekk Unser Selbstverständnis und Auftrag Wir sind eine Genossenschaftsbank und fördern unsere Mitglieder sowie institutionellen und privaten Kunden aus Kirche, Diakonie und freier Wohlfahrtspflege. Die uns anvertrauten Einlagen unserer Kunden verwenden wir zur Finanzierung ihrer Vorhaben. Wir helfen unseren Mitgliedern und Kunden, ihre jeweiligen Aufträge und Ziele zu verwirklichen. Unsere Werte was uns leitet Uns leiten christliche Werte, die in einer gelebten Partnerschaft mit unseren Mitgliedern, Kunden, Kooperationspartnern und Mitarbeitenden sichtbar werden. Das beinhaltet einen ehrlichen, glaubwürdigen, verlässlichen, offenen und respektvollen Umgang mit anderen und untereinander. Zudem gehören für uns Hilfsbereitschaft und Solidarität zu einer vertrauensvollen Zusammenarbeit. Unsere Verantwortung unser Handeln Jeder Mitarbeitende repräsentiert die EKK. Wir engagieren uns zum Wohle der Bank für unsere Mitglieder und Kunden. Jeder Einzelne von uns übernimmt Verantwortung. Wir setzen auf Kompetenz, Qualität und Leistung. So legen wir die Basis für unseren wirtschaftlichen Erfolg, für die Innovationskraft und Zukunftsfähigkeit unserer EKK. Nachhaltiges Wirtschaften drückt sich für uns in den folgenden Verantwortungsbereichen aus: Soziale Verantwortung ist für uns selbstverständlich. Unsere Bank und unsere Stiftungen unterstützen Projekte, Initiativen und Nachwuchskräfte aus Kirche und Diakonie. Wir fördern unsere Mitarbeitenden kontinuierlich und legen Wert auf Vereinbarkeit von Familie und Beruf. Wir kommunizieren offen, fair und direkt miteinander. Auf allen Ebenen engagieren wir uns für sichere, attraktive und interessante Arbeitsplätze. Ökologische Verantwortung bedeutet für uns die Bewahrung der Schöpfung. Das zeigt sich in einer nachhaltigen Anlagestrategie unserer bankeigenen Mittel. Wir achten auf einen ressourcenschonenden Energieverbrauch und nutzen regenerative Energiequellen. Zudem unterstützen wir solches Handeln unserer Kunden durch bedarfsgerechte, nachhaltige Beratungs-, Anlage- und Finanzierungsangebote. Ökonomisches Handeln heißt für uns: verantwortungsvoller und bewusster Umgang mit Risiken. Unsere Überschüsse verwenden wir zur Stärkung unseres Eigenkapitals und zur Ausschüttung von Dividenden an unsere Mitglieder. Wir erfüllen damit nachhaltig unseren Auftrag und wollen so unsere Marktposition ausbauen. Unsere Leistungen Wir bieten unseren Kunden ein breites Spektrum an Produkt- und Beratungslösungen für ihre finanziellen Angelegenheiten und ihre spezifischen Anforderungen an. Unsere Leistungen und Services zeichnen sich durch Qualität, Transparenz und faire Konditionen aus. Wir bewerten regelmäßig unsere Nachhaltigkeitsleistungen und informieren öffentlich über unsere Ziele und Fortschritte. Zudem entwickeln wir unsere Kompetenzen und unser Angebot ständig weiter. Wir leben die partnerschaftliche Nähe zu unseren Kunden und beraten bedarfsgerecht und kompetent. Unsere Herausforderung Wir bewegen uns im Spannungsfeld bankaufsichtsrechtlicher und gesetzlicher Anforderungen, christlicher Werte, unseres Förderauftrages und den Erfordernissen nachhaltigen Wirtschaftens. Zum Wohle unserer Mitglieder, Kunden und Mitarbeitenden streben wir danach, diese Felder ausgewogen abzudecken. 12 EKK-Nachhaltigkeitsbericht 2011 Unsere Werte und Grundsätze gelebte Nachhaltigkeit in der EKK EKK-Nachhaltigkeitsbericht 2011 Unsere Werte und Grundsätze gelebte Nachhaltigkeit in der EKK 13

Führungsgrundsätze und -leitlinien DER EKK führungsgrundsätze der Vorstand ist für die Gesamtbank verantwortlich. die Führungskräfte berichten den ihnen vorgesetzten Gremien. die Führungskräfte nehmen ihre Aufgaben und Verantwortungen initiativ und aktiv wahr. die Führungskräfte in den jeweiligen Funktionen / Ebenen tragen die Verantwortung für das Ergebnis, eine ausgewogene Chancen- und Risikobewertung sowie Innovationen und Prozesseffizienz. Führungsleitlinien Entschlossenheit Wir treffen Entscheidungen unter Abwägung der Konsequenzen. In unserem Entscheidungsverhalten sind wir verlässlich und berechenbar. Vorbild Wir sind uns bewusst, dass wir jederzeit als Repräsentanten der EKK wahrgenommen werden. Diese Verantwortung übernehmen wir im beruflichen und privaten Umfeld. Respekt Vertrauen Vertrauen prägt unser Miteinander. Dies zeigen wir durch loyales und integeres Verhalten gegenüber den Mitarbeitern und der EKK. Wir übernehmen und übertragen Verantwortung. Wir handeln authentisch und verlässlich. Coaching Wir brauchen selbstbewusste, eigenverantwortliche Mitarbeiter, daher fördern wir die persönliche und fachliche Weiterentwicklung. Dies ist Ausdruck unserer sozialen Verantwortung. die Führungskräfte sorgen für eine ökonomische Weiterentwicklung. Dies bedeutet insbesondere Kundenorientierung, eine schlanke Organisation und effiziente Abläufe. die Führungskräfte sorgen für angemessene Sach- und Personalkosten. die Führungskräfte übernehmen Personalverantwortung; dies beinhaltet Auswahl, Einsatz, Vergütung, Leistungsentwicklung und Ausbildung. die Führungskräfte tragen gemeinsame Verantwortung für die Zukunftsfähigkeit der Bank. Dieser gemeinsamen Verantwortung sind Bereichs-, Abteilungs- und eigene Interessen unterzuordnen. Wir pflegen einen partnerschaftlichen und respektvollen Umgang miteinander. Wir wertschätzen den Menschen und sein Handeln. Leistungsorientierung Wir führen leistungs- und zielorientiert. Kommunikation Offenheit und Ehrlichkeit sind die Grundlagen unserer Kommunikation. Gegenseitige Erwartungshaltungen tauschen wir aus und fördern somit die notwendige Klarheit und Akzeptanz. Wir binden Mitarbeiter und Führungskräfte rechtzeitig ein. Unsere Diskussionen sind getragen durch Fairness und Wertschätzung. Anerkennung Wir nehmen Leistung wahr und erkennen diese aktiv an. Werte Wir führen auf Basis unseres im Leitbild verankerten Werteverständnisses. Koordination Wir initiieren notwendige Abstimmungsprozesse, um eine übergreifende Koordination sicherzustellen. Motivation Wir haben eine positive Grundhaltung. Wir sind motiviert. 14 EKK-Nachhaltigkeitsbericht 2011 Unsere Werte und Grundsätze gelebte Nachhaltigkeit in der EKK EKK-Nachhaltigkeitsbericht 2011 Unsere Werte und Grundsätze gelebte Nachhaltigkeit in der EKK 15

vom EKK-Mehrwert-Projekt bis zur Nachhaltigkeitszertifizierung nach EMAS plus Die EKK hat sich schon frühzeitig mit der Nachhaltigkeitsthematik auseinandergesetzt. Eine verantwortungsvolle Unternehmensführung in allen Bereichen der Bank zu garantieren und transparent für sämtliche Anspruchsgruppen der Bank zu kommunizieren, war Ziel des in 2009 gestarteten EKK-MehrWert-Projektes. Im Zuge der Durchführung von Regionalen Dialogforen für alle Mitarbeitenden wurde eine neue Dialogkultur in unserem Unternehmen angestoßen, die einen respektvollen Umgang miteinander über alle Ebenen hinweg fokussiert. Die drei Bereiche der Nachhaltigkeit Ökonomie, Ökologie und Sozial-Ethisches wurden in diversen Teilprojekten mit konkreten Inhalten gefüllt. Teilprojekt EKK-Unternehmensleitbild Das Leitbild der EKK (siehe S. 12, 13) wurde über alle Führungsebenen hinweg von den Mitarbeitenden entwickelt. Teilprojekt Internes Vorschlagswesen Mit dem Internen Vorschlagswesen möchten wir das Engagement der Mitarbeitenden fördern und anerkennen. Der Grundsatz durch Partizipation unterstützen wir die Entwicklung einer zukunftsfähigen und lebenswerten Gesellschaft ist uns als soziale Dimension unserer Nachhaltigkeitsbestrebungen besonders wichtig geworden. Ein Beitrag zur Partizipation ist die strukturierte Möglichkeit, gute Ideen zu betrieblichen Themen auf den Weg bringen zu können. Teilprojekt Mitarbeitende der EKK Die aktive Beteiligung unserer Mitarbeitenden fördert die Identifikation mit unserem Unternehmen. Neben der Kinderbetreuung wurden von den Mitarbeitenden eine Spendenaktion zu Weihnachten 2010 sowie Aktionen zur Gesundheitsvorsorge (Gesundheitstag, Blutspendeaktion) initiiert. Teilprojekt Nachhaltige Beratungsangebote Unser Produkt- und Dienstleistungsangebot ist nachhaltig ausgerichtet (siehe S. 34) und mehrfach ausgezeichnet! Teilprojekt eco-anlageberater In 2010 wurden 19 Mitarbeitende zu Fachberatern für Nachhaltiges Investment weitergebildet. Davon profitieren unsere Kunden bundesweit. Sie können sich zu vielfältigen Möglichkeiten werteorientierter Anlage- und Finanzierungsformen beraten lassen. Teilprojekt Nachhaltigkeitsfilter Im Nachhaltigkeitsfilter für unsere Eigenanlagen und die Vermögensverwaltungen sind Nachhaltigkeitskriterien enthalten, die sich auf den christlichen Werten Frieden, Gerechtigkeit und Bewahrung der Schöpfung begründen (siehe S. 35). Teilprojekt Erstellen von professionellen Fotos aller Mitarbeitenden Dieses Projekt steht unter dem Motto: der EKK ein Gesicht geben. Teilprojekt Corporate Governance Kodex Mit unserem Corporate Governance Kodex orientieren wir uns an dem vom DGRV (Deutscher Genossenschafts- und Raiffeisenverband e. V.) veröffentlichten Kodex. Dieser dient der Transparenz der Unternehmensführung innerhalb und außerhalb der Bank. 16 EKK-Nachhaltigkeitsbericht 2011 Vom EKK-Mehrwert-Projekt bis zur Nachhaltigkeitszertifizierung nach EMAS plus EKK-Nachhaltigkeitsbericht 2011 Vom EKK-Mehrwert-Projekt bis zur Nachhaltigkeitszertifizierung nach EMAS plus 17

Nachhaltigkeitsprüfung Leitbild Die vielen wichtigen Maßnahmen aus den vergangenen zwei Jahren möchten wir nun auch offiziell dokumentieren. Deshalb haben wir uns in 2011 die Nachhaltigkeitszertifizierung nach EMAS plus zum Ziel gesetzt. Das Nachhaltigkeitsmanagement EMAS plus (EMAS = Eco-Management and Audit Scheme) ist ein integriertes, ganzheitliches Managementsystem, das die ökonomischen, ökologischen und sozial-ethischen Wirkungen eines Unternehmens systematisch optimiert. Dieser anspruchsvollste europäische Standard dient zur konkreten Umsetzung des CSR-Konzepts (Corporate Social Responsibility) und ist kompatibel mit der neuen internationalen ISO-Richtlinie 26000 zur gesellschaftlichen Unternehmensverantwortung. Die Zertifizierung nach EMAS plus enthält zusätzlich als integrale Bestandteile die Zertifizierung nach der ISO 14001:2004 (Umweltmanagement) die Zertifizierung nach der ISO 9001:2008 (Qualitätsmanagement) Internes & externes Audit Nachhaltigkeitsbericht Aufbau des Managementsystems Verbesserungsprogramm Nachhaltigkeitsmanagement Schritt für Schritt Elemente des Nachhaltigkeitsmanagements EMAS plus 1. Nachhaltigkeitsorientiertes Unternehmensleitbild 2. regelmäßige Nachhaltigkeitsprüfung als Bestandsaufnahme und Bewertung der Wirkungen des Unternehmens zur Nachhaltigkeit 3. Verbesserungsprogramm, das sich aus dem Leitbild und der Nachhaltigkeitsprüfung ergibt 4. integriertes Managementsystem mit Verankerung der Nachhaltigkeitsaspekte in Struktur und Prozessen die Validierung der EKK-Zentrale nach EMAS. 5. standardisierter und validierter Nachhaltigkeitsbericht 6. regelmäßiges Controlling mit internem und externem Audit 18 EKK-Nachhaltigkeitsbericht 2011 Vom EKK-Mehrwert-Projekt bis zur Nachhaltigkeitszertifizierung nach EMAS plus EKK-Nachhaltigkeitsbericht 2011 Vom EKK-Mehrwert-Projekt bis zur Nachhaltigkeitszertifizierung nach EMAS plus 19

NachhaltigkeitsManagement bei der EKK Managementsystem Wir haben ein systematisches, professionelles und integriertes Managementsystem an unseren Geschäftsprozessen ausgerichtet und im gesamten Unternehmen implementiert. Der zentrale Ausgangspunkt unseres Managements ist die Geschäftsstrategie der EKK. Für uns ist klar, dass die Nachhaltigkeit hier, am Ausgangspunkt aller Überlegungen, zu integrieren ist. Nur so wird gewährleistet, dass die gesamte Bank erfolgreich auf unsere nachhaltigen Vorstellungen hin ausgerichtet werden kann. Strategieprozess Management-Cockpit Kommunikation Unternehmensleitbild Das Leitbild der EKK verbindet den Gründergedanken und die christlichen Wurzeln mit den modernen Aufgaben und Herausforderungen unter Berücksichtigung einer klaren Nachhaltigkeitsorientierung (siehe S. 12, 13). Das Leitbild wurde von den Mitarbeitenden über alle Führungsebenen hinweg entwickelt. Nachhaltigkeitsprüfung Die Nachhaltigkeitsprüfung umfasst die Bestandsaufnahme, d.h. eine Analyse (quantitativ und qualitativ) aller Aspekte des Unternehmens unter dem Blickwinkel der Nachhaltigkeit. Im Rahmen der Umweltprüfung wurde eine räumliche Begehung der EKK-Standorte vorgenommen. Dabei wurden die direkten Umweltaspekte Abfall, (Ab-)Wasser, Energie, Emissionen, Lagerung und Sicherheit / Risiken analysiert (Ecomapping) und bewertet. Verbesserungswürdige Punkte wurden in einen Aktionsplan aufgenommen, der kontinuierlich aktualisiert und gesteuert wird. Nachhaltigkeits- / Verbesserungsprogramm Auf Basis der Nachhaltigkeitsprüfung haben wir ein Verbesserungsprogramm zur Verwirklichung unserer Nachhaltigkeitsziele entwickelt (siehe S. 45 49). Die Nachhaltigkeitsziele stehen im Einklang mit unserem Leitbild. Unsere Geschäftsstrategie ist das Ergebnis einer intensiven Auseinandersetzung mit unserer strategischen Ausrichtung. Dazu haben wir einen Strategieentwicklungsprozess definiert, welcher sich in eine Analyse-, Planungs- und Umsetzungsphase unterteilt. Um die Nachhaltigkeit dauerhaft in der Bank zu verankern, wird jede Phase des Strategieprozesses intensiv unter nachhaltigen Gesichtspunkten beleuchtet. Der EKK-Nachhaltigkeitsrat ist an allen Phasen beteiligt und stellt fortwährend sicher, dass unser Verständnis von Nachhaltigkeit angemessen in der Geschäftsstrategie berücksichtigt wird. Um jederzeit beurteilen zu können, ob wir auf dem richtigen nachhaltigen Weg sind, benötigten wir ein adäquates Managementinstrument. Dazu haben wir ein Management-Cockpit entwickelt, welches die strategische Zielerreichung mit Hilfe von Kennzahlen misst, überwacht und hilft, frühzeitig notwendige Gegensteuerungsmaßnahmen einzuleiten. Alle Daten werden hier regelmäßig analysiert und bewertet. Unsere strategischen Ziele sind den fünf Perspektiven im Management-Cockpit zugeordnet: Werte, Mitarbeiter, Prozesse, Kunden und Finanzen. Diese stehen gleichberechtigt zueinander und sollen ausgewogen erreicht werden (Balanced Scorecard). Das Nachhaltigkeitsprogramm (siehe S. 45 49) mit den darin enthaltenen Zielen und Indikatoren ist mit dem Management-Cockpit verzahnt, so dass eine kontinuierliche Messung und Steuerung gewährleistet ist; die Umsetzung unseres Nachhaltigkeitsprogramms wird durch das Management-Cockpit überwacht. Über die Wirksamkeit des Nachhaltigkeitsmanagements wird regelmäßig über die etablierten Kommunikationssysteme der EKK berichtet. Das Thema Nachhaltigkeit ist integraler Bestandteil in den definierten Kommunikationskreisen der EKK. Der Nachhaltigkeitsrat, speziell der Nachhaltigkeitskoordinator, informiert kontinuierlich über die nachhaltigen Entwicklungen in der EKK. Hendrik Simon gesamtbanksteuerung 20 EKK-Nachhaltigkeitsbericht 2011 Nachhaltigkeitsmanagement bei der EKK EKK-Nachhaltigkeitsbericht 2011 Nachhaltigkeitsmanagement bei der EKK 21

Nachhaltigkeits-Organigramm Nachhaltigkeitsrat Internes und externes Audit Durch das interne Audit wird festgestellt, ob das Nachhaltigkeitsmanagementsystem die geplanten Anordnungen des Nachhaltigkeitsmanagements einschließlich der Forderungen der zugrunde liegenden Normen erfüllt und ob es ordnungsgemäß implementiert und aufrechterhalten worden ist. Das interne Audit wird einmal jährlich an allen Standorten der EKK durchgeführt. Nachhaltigkeits-Organigramm Das Nachhaltigkeits-Organigramm der EKK (siehe S. 23) umfasst neben der Organisationsstruktur die Funktionen verantwortliches Vorstandsmitglied, Nachhaltigkeitsrat, Nachhaltigkeitskoordinator, Nachhaltigkeitsbeauftragte Zentrale / Filialen sowie deren Aufgabenfelder. Das Nachhaltigkeits- Organigramm ist im Unternehmenshandbuch der EKK verankert und allen Mitarbeitenden zugänglich. Verantwortliches VORSTANDsmitglied Nachhaltigkeit NACHHALTIGKEITSKOORDINATOR (Gesamtbank) NH-Vorstandsmitglied Personal Vertrieb, Handel Betrieb / Organisation Facility Management Unternehmensentwicklung / Öa / Marketing Steuerung (Vorstandsstab) NACHHALTIGKEITS- BEAUFTRAGTE Zentrale / Filialen Auditbereiche leistungsaudit rechtsaudit Welche hohe Bedeutung der Nachhaltigkeit bei der EKK zukommt, unterstreicht auch die Tatsache, dass die Themen der Nachhaltigkeit direkt zum Verantwortungsbereich des Vorstandssprechers zählen. Betriebsrat Vertreter NH-Beauftragter managementsystem-audit (Leitbild, Nachhaltigkeitsprüfung, Nachhaltigkeits- / Verbesserungsprogramm, Managementsystem: Verantwortung und Organisationsstruktur, Kommunikation und Schulung, Dokumentation und Dokumentenlenkung, Prozessorientierung und Ressourcenplanung, Notfallvorsorge und -maßnahmen) controlling Der Vorstand bewertet das Nachhaltigkeitsmanagementsystem einmal jährlich (Management Review). Diese Bewertung wird dokumentiert, eventuelle Anpassungsmaßnahmen werden kommuniziert. Das Management Review ist zudem Gegenstand im erweiterten Nachhaltigkeitsrat. Das externe Audit wird durch einen zugelassenen Gutachter durchgeführt. Dieser überprüft das Funktionieren des Nachhaltigkeitsmanagementsystems (Systemprüfung) wie auch die Verbesserung der Nachhaltigkeitsleistung (Performanceprüfung). Die externe Validierung und Zertifizierung wird am Standort Kassel jährlich durchgeführt. Ferner werden einmal pro Jahr jeweils mindestens zwei weitere Filialen der EKK begutachtet. Der Nachhaltigkeitskoordinator leitet den Nachhaltigkeitsrat, der vierteljährlich tagt. Der Nachhaltigkeitsrat setzt sich aus Mitarbeitenden unterschiedlicher Fachbereiche zusammen, um zu gewährleisten, dass alle zentralen Aspekte im Nachhaltigkeitsmanagement integriert sind. Die heterogene Zusammensetzung des Nachhaltigkeitsrats bietet zudem die Möglichkeit, die Nachhaltigkeitsthemen der EKK facettenreich zu diskutieren bzw. aus verschiedenen Perspektiven zu behandeln. Einmal pro Jahr findet eine erweiterte Sitzung des Nachhaltigkeitsrats einschließlich aller Nachhaltigkeitsbeauftragten (Zentrale und Filialen) statt. Gesamtverantwortung zur Aufrechterhaltung und Weiterentwicklung des Nachhaltigkeitsmanagements Außenvertretung, Dialog mit Mitgliedern und Kunden Beachtung der kontinuierlichen Integration des Nachhaltigkeitsmanagements in das allgemeine Führungssystem und die betrieblichen Abläufe Bewertung der Leistungen des Nachhaltigkeitsmanagements und Beschluss von Verbesserungen (Nachhaltigkeitsprogramm) Management Review (auf der Grundlage des internen Audits) Berufung Nachhaltigkeitsrat Berufung des / der Nachhaltigkeitskoordinators / in Berufung der Nachhaltigkeitsbeauftragten in Zentrale und Filialen Leitung Nachhaltigkeitsrat Verantwortliche Steuerung des Nachhaltigkeitsprozesses Koordination und Controlling des Nachhaltigkeitsprogramms Koordination der Datenerhebung und kontinuierliche Aktualisierung Berichtswesen Unterstützung des Vorstands bei nachhaltigkeitswirksamen Entscheidungen Erstellung Beschlussvorlage: Genehmigung haushaltswirksamer und personalrelevanter Maßnahmen Kommunikation (intern: über vorhandene Kommunikationskreise, extern: in Verbindung mit der Öffentlichkeitsarbeit) Ansprechperson für Nachhaltigkeit Kontrolle der Einhaltung der Rechtsund Verwaltungsvorschriften (Arbeits-, Sozial- und Umweltgesetze) Kontinuierliche Überprüfung und Weiterentwicklung des Nachhaltigkeitsmanagements sowie konsequente Integration in das Unternehmenshandeln Überprüfung und Weiterentwicklung des Nachhaltigkeitsprogramms Organisation der internen Audits und Bewertung der Ergebnisse Abnahme des Nachhaltigkeitsberichts Empfehlung für die Berufung des / der Nachhaltigkeitskoordinators / in Berufungsrecht für weitere Mitglieder Sitzungsturnus: vierteljährlich Ansprechperson für Nachhaltigkeit auf Zentral- / Filialebene Mitwirkung im Nachhaltigkeitsprozess der gesamten EKK Umsetzung und Weiterentwicklung des Nachhaltigkeitsprogramms Datenerhebung und jährliche Aktualisierung in der Zentrale / Filiale Mitgliedschaft im erweiterten Nachhaltigkeitsrat (10 Nachhaltigkeitsbeauftragte, Jahressitzung) Wahl eines Vertreters für den Nachhaltigkeitsrat 22 EKK-Nachhaltigkeitsbericht 2011 Nachhaltigkeitsmanagement bei der EKK EKK-Nachhaltigkeitsbericht 2011 Nachhaltigkeitsmanagement bei der EKK 23

V erbundpartner Presse AUFSICHTSRAT EIGENTÜMER Lieferanten Verband BEIRAT TOCHTER- institutio- nelle kunden Umwelt Bankenaufsicht BETRIEBSRAT private k u n d en Mitarbeitende unternehmen Staat Christliche Wertegemeinschaft Kirche STAKEHOLDERORIENTIERUNG DER EKK Der kontinuierliche Dialog mit unseren Stakeholdern ist ein elementarer Bestandteil einer verantwortungsvollen, nachhaltigkeitsorientierten Unternehmensführung. Nur so können wir deren Vorstellungen, Anregungen und Wünsche kennenlernen und in unser Handeln mit einbeziehen. Stakeholderbefragung Gemeinsame Werte schaffen Identifikation der Weg zum nachhaltigen Erfolg der EKK Die Meinung unserer Stakeholder ist uns wichtig. Die regelmäßig durchgeführten Stakeholderbefragungen liefern uns wichtige Erkennt nisse über die Werte und Bedürfnisse unserer Stakeholder. Die Befragungsergebnisse der verschiedenen Interessenbzw. Anspruchsgruppen bewerten wir als Auftrag für unser Handeln. Auf dieser Grundlage haben wir die Säulen der Nachhaltigkeit mit konkreten Zielen und Maßnahmen versehen (siehe EKK-MehrWert-Projekt, S. 16, 17; Nachhaltigkeitsprogramm der EKK, S. 45 49). Mitglieder und Kunden Es ist das Ziel der EKK, ihren Kunden ein verlässlicher und wirtschaftlich stabiler, langfristiger Partner zu sein. Wir wollen im Wettbewerb dem kritischen Vergleich standhalten und engagiert am Erfolg unserer Mitglieder und Kunden arbeiten. Daraus leitet sich eine verantwortungsvolle Mitgliederund Kundenbetreuung ab, die bereits in der Rechtsform unserer Bank (Genossenschaft) und der gesetzlichen Grundlage begründet ist ( 1 GenG und 2 der EKK- Satzung; Förderauftrag). Gute Gründe, bei uns zu sein: Wir sind mehr als eine Bank. Wir sind Partner. Nähe geht bei uns über die räumliche Verbundenheit hinaus. Das Wissen über gemeinsame Werte sowie einverständiges Denken und Handeln mit unseren Kunden hat sich immer als starkes Band gezeigt. Der intensive Dialog mit unseren Kunden sorgt dafür, dass wir ihre besonderen Bedürfnisse und Anforderungen genau kennen. Daraus generieren wir sehr individuelle Lösungen, maßgeschneidert für jede Anfrage. Unsere Spezialkompetenz kommt unseren institutionellen und privaten Kunden aus Kirche, Diakonie und freier Wohlfahrtspflege zugute. Vertrauen kann man nicht kaufen, man verdient es sich. Wenn unsere Kunden uns über viele Jahre durch ihre Treue zeigen, dass wir auf dem richtigen Weg sind, ist uns dies Freude und Ansporn, weiter das Vertrauen zu rechtfertigen. Wir halten zu unseren Kunden und unsere Kunden stehen zu uns. Diese Verbindung ist eine große Stärke, aus der unsere Mitarbeitenden Motivation und Kraft ziehen, sich für jeden Kunden besonders einzusetzen. Veränderungen nehmen wir als Herausforderung an, unsere Leistungsfähigkeit immer wieder unter Beweis zu stellen. Stakeholder der EKK 24 EKK-Nachhaltigkeitsbericht 2011 STAKEHOLDERORIENTIERUNG DER EKK EKK-Nachhaltigkeitsbericht 2011 STAKEHOLDERORIENTIERUNG DER EKK 25

Peter Stoll Mitglied des EKK-Aufsichtsrates und Geschäftsführer des EMAS plus -zertifizierten diakonischen Unternehmens Dienste für Menschen ggmbh, Stuttgart Armin Tänzer Oberkirchenrat der Evangelischlutherischen Landeskirche Hannovers, Gesamtbeiratsvorsitzender und Vorsitzender des Regionalbeirats Nord der EKK Rainer Middel Finanzvorstand des Diakonischen Werkes Württemberg, Vorsitzender des Regionalbeirats Süd der EKK Klaus Bernshausen Stv. Geschäftsführer der Ev. Ruhegehaltskasse in Darmstadt, Vorsitzender des Regionalbeirats Mitte der EKK Willkommen im Club, liebe EKK. Das eine oder andere Unternehmen hat inzwischen die Zeichen der Zeit erkannt und tut etwas für mehr Nachhaltigkeit. So berichtet manch einer über die Wahrnehmung seiner Corporate Social Responsibility (CSR), von dem man es früher kaum erwartet hätte. Das ist auch ein Verdienst der Kirchen. Ihr eigener Weg zu mehr Nachhaltigkeit begann Mitte der siebziger Jahre mit ersten mahnenden Worten. 1983 folgte die Selbstverpflichtung des Ökumenischen Rates der Kirchen zu mehr Gerechtigkeit, Frieden und Bewahrung der Schöpfung. Heute gibt es viele nach EMAS oder dem Grünen Gockel zertifizierte Kirchengemeinden sowie kirchliche Einrichtungen mit zertifiziertem Nachhaltigkeitsmanagement. Nachhaltigkeit heißt, wie Margot Käßmann es einmal formuliert hat, dass ökologische, ökonomische und soziale Fragen in eine Balance kommen. [...] ein langfristiges Zukunftskonzept! Selbstverständlich hatte sich die EKK in diesem Sinne schon längst nachhaltig aufgestellt. Nun hat sie auch den mutigen Schritt gewagt, ihr Nachhaltigkeitsmanagement flächendeckend nach dem europäischen EMAS plus -Standard zertifizieren zu lassen. Die EKK ist damit unter den Banken, ja sogar im Kreis der Kirchenbanken, zur Trendsetterin geworden. Ein konsequentes Nachhaltigkeitsmanagement einzuführen, ist gewiss kein leichter Weg. Aber die Bank wird damit ihrem eigenen Anspruch, von einem christlichen Wertefundament her zu handeln, in besonderer Weise gerecht. Die Kunden aus Kirche und Diakonie werden es der EKK danken und mit ihr zusammen langfristig davon profitieren. In einer Zeit weltweiter Rohstoffverknappung und vieler negativer Pressemeldungen über Banken freue ich mich, dass die EKK im Sinne des biblischen Auftrags zur Bewahrung der Schöpfung sichtbare Zeichen in verantwortlichem und sparendem Umgang mit Ressourcen setzt. Sei es durch Energieeffizienzmaßnahmen und Sensibilisierung der EKK-Mitarbeitenden oder durch die Bereitstellung von Öko-Krediten zu günstigen Konditionen, z. B. zur Gebäudedämmung, zum Bau von Photovoltaik-Anlagen oder zur Reduzierung von Strom- und Wasserverbrauch, sei es durch Hilfestellungen bei der Einwerbung von Fördermitteln die EKK setzt Zeichen! Darüber hinaus unterstützt sie die Anleger bei der Verfolgung nachhaltiger Investmentziele unter Berücksichtigung christlicher und ökologischer Werte sowie der Gesichtspunkte von Sozialverträglichkeit und Generationsgerechtigkeit. Dabei steht bei der EKK nicht die kurzfristige Gewinnerzielung, sondern eine verantwortungsvolle langfristige Geschäftspolitik /-beziehung im Vordergrund. Man kann die EKK zu dem eingeschlagenen beispielhaften Weg nur beglückwünschen und hoffen, dass viele, insbesondere aus Kirche und Diakonie diesem Weg folgen. Wir gratulieren der EKK zu ihrem auf Nachhaltigkeit ausgerichteten Geschäftsmodell. Nachhaltigkeit ist ein zentrales Anliegen der Diakonie. In der Arbeit unterstützen wir Menschen nachhaltig und helfen ihnen, dass sie wieder Teilhabe an der Gesellschaft finden. Deshalb heißt es auch in unserem Leitbild: Diakonisches Helfen befähigt Menschen, ihr Leben als Teil der Gesellschaft selbständig zu führen. Ein wichtiges Stichwort dabei ist heute Inklusion es zielt darauf ab, dass Menschen mit Behinderungen selbstverständlich Teil der Gesellschaft sind und die Barrieren in den Köpfen und die sozialen Barrieren abgebaut werden. Die Diakonie sieht es als eine der wichtigsten Aufgaben für die Zukunft, diesen nachhaltigen Gedanken der Inklusion zu verwirklichen. Nachhaltigkeit hat aber auch zentrale Bedeutung für unseren ganzen Organisationsbereich. So ist es selbstverständlich, dass es bei uns im Haus nur fair gehandelten Kaffee gibt und weitere Fairtrade-Produkte angeboten werden. Denn nur durch die Verwendung von fairen oder regionalen Produkten kann nachhaltig die Abhängigkeit der armen Länder von reichen Ländern verhindert werden. Nach unserem diakonischen Leitbild bedeutet Nachhaltigkeit, im Sinne der Hilfe zur Selbsthilfe die Lebenssituation der Menschen zu verbessern in Deutschland, Europa und weltweit und soziale Ausgrenzung zu verhindern. Das Thema Nachhaltigkeit in der Geldanlage hat sich zu einem echten Trend in der Finanzwelt entwickelt. Für viele, insbesondere kirchliche Geldanleger, ist die Berücksichtigung auch von ökologischen, sozialen und ethischen Aspekten bei ihren Anlageentscheidungen bereits selbstverständlich. Zunehmend richtet sich der Fokus auch auf die Banken und Vermögensverwalter. Der Frage, wie ernst der Anbieter in seinem eigenen Geschäftsbetrieb die Nachhaltigkeit nimmt, kommt dabei immer mehr Bedeutung zu. Die EKK übernimmt mit der EMAS plus -Zertifizierung und der konsequenten Berücksichtigung nachhaltiger Aspekte eine Vorreiterrolle. Wir begrüßen und unterstützen die Bemühungen der EKK, die nachhaltige Ausrichtung aus innerer Überzeugung weiter voranzubringen. 26 EKK-Nachhaltigkeitsbericht 2011 STAKEHOLDERORIENTIERUNG DER EKK EKK-Nachhaltigkeitsbericht 2011 STAKEHOLDERORIENTIERUNG DER EKK 27

Exzellente Ausbildung bei der EKK: eine Investition in die Zukunft Mitarbeitende Ein attraktiver Arbeitgeber zu sein, ist Bestandteil unserer unternehmerischen Verantwortung. Die EKK bietet ihren Mitarbeitenden ein sicheres, motivierendes Arbeitsumfeld. Wir fördern die Qualifikation und Leistungsfähigkeit unserer Mitarbeitenden kontinuierlich und legen großen Wert auf die Vereinbarkeit von Familie und Beruf. Auf allen Ebenen engagieren wir uns für attraktive und interessante Arbeitsplätze. Christliche Werte leben in allen Bereichen der menschlichen Zusammenarbeit bei der EKK bildet das Fundament für Wachstum und den nachhaltigen Erfolg unseres Unternehmens. dieter fritz bereichsleiter personal Mitarbeiterbezogene Kennzahlen EKK-Mitarbeitende (Zentrale) Männer Frauen Beschäftigungsverhältnis Vollzeit Teilzeit Führungskräfte Gesamt Männer Frauen absolut % 309 (232) 143 166 233 76 51 39 12 46,3 % 53,7 % 75,4 % 24,6 % 16,5 % Auszubildende 17 5,5 % durchschnittliche Betriebszugehörigkeit (in Jahren) Durchschnittsalter (in Jahren) 43 Behinderte 13 4,2 % Personalentwicklungs- / Weiterbildungstage 931 Stand: 31.12.2010 14 Auszubildende der EKK sommer 2011 Berufsbegleitendes Studium Nach Beendigung der Ausbildung in unserem Unternehmen unterstützt die EKK ihre Mitarbeitenden bei dem Wunsch, das Erlernte über ein verwandtes Studium zu vertiefen. Traineeprogramm für Berufseinsteiger Berufseinsteigern mit Ambitionen, bei der EKK Karriere zu machen, legen wir unser Traineeprogramm besonders ans Herz. Hochschulabsolventen haben hier die Möglichkeit, die EKK von Grund auf kennenzulernen. Sie werden mit klaren Zielen und einer kontinuierlichen Begleitung unterstützt, um ihre Karrierevorstellungen vorausschauend zu verwirklichen. Frühe Potenzialförderung Für Schüler oder Studierende besteht die Möglichkeit, ein Praktikum bei der EKK zu absolvieren und dabei einen Einblick in unser Unternehmen zu bekommen. Qualifizierten Studienpraktikanten ermöglichen wir zudem, eine praxisbezogene Abschlussarbeit zu verfassen. Nachhaltigkeit ist auch in der Personalentwicklung unser Leitgedanke, dem bereits in der Ausbildung Rechnung getragen wird. Jahr für Jahr ermöglicht die EKK jungen Menschen eine fundierte und zukunftsweisende Ausbildung zum / zur Bankkaufmann / -frau und damit den Einstieg in das Berufsleben. Derzeit beschäftigt die EKK 17 Auszubildende. Nachhaltige Personalentwicklung systematische Weiterbildung Wenn es um die berufliche Weiterentwicklung geht, überlassen wir nichts dem Zufall. In professioneller Weise fördern wir die individuellen Stärken und Fähigkeiten sowie Interessen unserer Mitarbeitenden. Die EKK bietet eine ganzheitliche Personalentwicklung auf Basis des christlichen Glaubens. Die Weiterbildung der EKK-Mitarbeitenden umfasst sowohl interne Schulungs- als auch externe Trainingsangebote. In 2010 haben unsere Mitarbeitenden an insgesamt 931 Tagen an verschiedenen Weiterbildungsmaßnahmen teilgenommen. Das im Vorjahr eingeführte Beurteilungssystem hat sich als Personalentwicklungsinstrument bewährt. Auf Basis der strukturierten Gespräche zwischen den Führungskräften und den Mitarbeitenden und den dokumentierten Vereinbarungen konnte der Entwicklungsbedarf für jeden Einzelnen noch gezielter identifiziert und in der Planung berücksichtigt werden. Potenzialstarke Mitarbeitende und Führungskräfte werden darüber hinaus im Rahmen eines Potenzialförderprogramms auf die Übernahme anspruchsvoller Aufgaben mit weiterführender Verantwortung vorbereitet. Für unsere Führungskräfte bieten wir ein systematisches Führungskräfteschulungsprogramm an. Die EKK richtet alles darauf aus, dauerhaft ein attraktiver Arbeitgeber für Spitzenkräfte zu sein. 28 EKK-Nachhaltigkeitsbericht 2011 STAKEHOLDERORIENTIERUNG DER EKK EKK-Nachhaltigkeitsbericht 2011 STAKEHOLDERORIENTIERUNG DER EKK 29

Aktive Gesundheitsvorsorge und -förderung Die Gesundheit unserer Mitarbeitenden ist ein hohes Gut, das es zu schützen und zu fördern gilt. Aus diesem Antrieb heraus bietet die EKK ihren Mitarbeitenden zahlreiche Angebote zur Gesundheitsvorsorge an, z. B. kostenfreie Gesundheitschecks, Anti-Stress-Programme, Yoga, Rückenkurse und Grippeschutzimpfung. Eco-Anlageberater Die EKK fördert die Weiterbildung zum eco-anlageberater. Bisher haben bereits 19 Mitarbeitende eine Zertifizierung erlangt, die sie als Fach berater für Nachhaltiges Investment auszeichnet. Davon profitieren unsere Kunden bundesweit. In jeder EKK-Filiale stehen kompetente Ansprech partner zur Verfügung, die unsere Kunden qualifiziert über werteorientierte Finanzprodukte beraten ein erlebbarer MehrWert! Work-Life-Balance Um sich am Arbeitsplatz wohl zu fühlen und leistungsfähig zu bleiben, ist es besonders wichtig, ein ausgewogenes Verhältnis zum Privatleben zu schaffen. Vereinbarkeit von Familie und Beruf Unter dem Motto Aktiv und gesund fand nach erfolgreicher Pilotierung im Jahr 2010 in diesem Jahr der zweite Gesundheitstag der EKK statt (bewusste Ernährung, Zeit- / Stress management, Sehtraining etc.). Aufgrund einer Initiative von Mitarbeitenden werden gemeinsam mit dem Deutschen Roten Kreuz Blutspendeaktionen in den Räumlichkeiten der EKK in Kassel durchgeführt. 2010 nahmen 77 Spender teil, davon waren 23 Erstspender. Die EKK unterstützt Aktionen zu mehr Bewegung im Alltag. So sponserte die EKK in diesem Jahr den JP Morgan Chase Corporate Challenge Lauf, bei dem die Startgelder für einen guten Zweck verwendet wurden. blickwechsel Im Rahmen des Projektes Blickwechsel tauschten EKK-Führungskräfte eine Woche lang ihren Schreibtisch gegen die Mitarbeit in einer kirchlichen oder diakonischen Einrichtung. Die Teilnehmenden arbeiteten ehrenamtlich in diversen Einrichtungen der Alten- und Krankenpflege, der Jugendhilfe und Behindertenarbeit, in der Suchtberatung oder in Second-Hand-Läden der Diakonie. Mit dem Blickwechsel wollen wir ein Zeichen setzen: Die EKK ist mehr als nur eine Bank. Dieses Projekt ist für uns Ausdruck gelebter Partnerschaft. Durch den bundesweiten Einsatz bleiben wir in engem Kontakt zu unseren Kunden und leisten direkt vor Ort Hilfe. EKK-Team auf dem Deutschen ev. Kirchentag in Dresden 2011 Unser Ziel: zufriedene Mitarbeitende Die Vereinbarkeit von Familie und Beruf ist ein besonderes Anliegen der EKK. Mit derzeit 72 Arbeitszeitmodellen und einer sehr flexiblen Nutzung der Arbeitszeitkonten wird deutlich, dass wir eine familienorientierte Personalpolitik realisieren. So bieten wir nicht nur die Möglichkeit zur Teilzeitbeschäftigung an (Teilzeitquote: 24,6 %), sondern gestalten diese auch individuell mit unseren Mitarbeitenden. Neben flexiblen Arbeitszeitmodellen pflegen wir seit Anfang 2009 in Kassel eine Kooperation mit der Kindertagesstätte City-Kids (Kleinkinder) und mit dem CVJM (Nachmittagsbetreuung für Schüler der Jahrgangsstufen 5, 6 und 7). Auch während längerer Erkrankungen halten wir regelmäßigen Kontakt zu unseren Mitarbeitenden. Mitarbeitende, die nach längerer Krankheit an den Arbeitsplatz zurückkehren, unterstützen wir mit einem Wiedereingliederungsprogramm, das ihrer jeweiligen Situation gerecht wird. Durch den Blickwechsel werden neue Perspektiven eröffnet zur aktiven Verbesserung des gegenseitigen Verständnisses und zur stärkeren Vernetzung mit Institutionen und Menschen in Kirche und Diakonie. Engagement von Mitarbeitenden Als christliche Bank leben wir unsere Wertevorstellungen auch nach außen. Wir engagieren uns in zahlreichen gemeinnützigen, sozialen, diakonischen und kirchlichen Einrichtungen. Dies ist nur mit der Unterstützung unserer Mitarbeitenden möglich. Nur gemeinsam können wir unsere Ziele erreichen und Gutes fördern. Nachhaltige Erfolge können nur erzielt werden, wenn unsere Mitarbeitenden gerne bei der EKK arbeiten und sich bei ihrer Arbeit wohl fühlen. Unsere im März 2011 durch geführte Mitarbeitenden- Befragung hat gezeigt, dass sich unsere Bemühungen aus gezahlt haben. Die Mitarbeitenden wurden zu den Themenfeldern Strategie und Management, Arbeitsbedingungen und Umweltschutz befragt. Die Bewertungen der Mitarbeitenden haben zu einem Zufriedenheitsindex von 72 % geführt. Eine gute Aus gangsbasis für die noch folgenden Projekte zur weiteren Steigerung der Mitarbeiterzufriedenheit. Sichere Arbeitsplätze Mitarbeitende möchten Sicherheit und Loyalität, Kunden möchten Kontinuität und Qualität! Diese Bedürfnisse berücksichtigen wir bei Auswahl, Aus- und Weiterbildung unserer Mitarbeitenden. Unsere Fluktuationsrate liegt an allen Standorten unter dem Branchendurchschnitt. So verlässlich, wie wir als Bank sind, sind wir auch als Arbeitgeber. Ein im bundesweiten Vergleich überdurchschnittlich hoher Anteil unserer Mitarbeitenden setzt sich nicht nur beruflich, sondern auch ehrenamtlich für Kirche und Diakonie ein. Weihnachten 2010 organisierten die Mitarbeitenden eine Spendenaktion im Hause der EKK für behinderte Kinder. Eine entsprechende Weihnachtsspendenaktion für 2011 ist in Planung. EKK-Mitarbeitende beim JP Morgan chase challenge lauf 2011 30 EKK-Nachhaltigkeitsbericht 2011 STAKEHOLDERORIENTIERUNG DER EKK EKK-Nachhaltigkeitsbericht 2011 STAKEHOLDERORIENTIERUNG DER EKK 31