Hoffnung oder Hype? Möglichkeiten des Web 2.0 im E-Learning am Beispiel ILIAS Alexander Killing und Matthias Kunkel ILIAS open source 6. Internationale ILIAS-Konferenz Bozen 1
Überblick Web 2.0 Begriff und Konzept Writable Web Social Software & Folksonomies Zunehmende Vernetzung Usability / Nutzungsverhalten Konflikte, Probleme & Ausblick 2
Web 2.0 99.500.000 Treffer in Google für «Web 2.0» (Okt. 2007) Oktober 2004: Erste O Reilly Media Web 2.0 conference Das Web als zentralisierte und freie Plattform Wikipedia statt Encyclopedia Britannica Blogs statt Homepage Wikis statt Content Management Systeme Veränderte Wahrnehmung des Internets, seiner Akteure und ihrer Möglichkeiten Netzwerk-Effekte durch intensive Einbeziehung der User 3
Web 2.0: Konzepte Konzept des schreibenden Webs Text Audio Video «writable web» Wikis / Blogs Podcasting You Tube Social Software und Folksonomies Zunehmend vernetzte Kommunikation Kombination von Informationen und Funktionalitäten aus verschiedenen Quellen (Mashups, RSS, Gadgets, APIs) Usability: Web verhält sich wie Desktop-Applikationen «Blogosphäre» AJAX Technologie / Zunehmende Akzeptanz von Javascript und Flash (Kaum Java-Applets) 4
Vom Web 2.0 zum E-Learning 2.0 Einzug der Idee des Web 2.0 im E-Learning Traditionelle Nutzung von Lernplattformen trennt scharf zwischen Autoren (Dozenten) und Lernern Autoren-zentriert Lerner konsumiert, wird beliefert Idee der Personal Learning Environment (PLE) Lerner kombiniert selbständig Informationsquellen und Lernobjekte in eigener Umgebung Lerner-zentriert Lerner ist aktiv, recherchiert und konstruiert 5
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Writable Web Bekanntestes Beispiel: Wikipedia Online-Enzyklopädie auf Wiki-Basis Jeder Nutzer kann auch Autor sein Keine Vorauswahl/Vorabprüfung durch Redaktion Alle Nutzer sind zugleich Evaluatoren Weiteres Beispiel Podcasts 7
Beispiel: Wikipedia 8
Writable Web Entwicklungstendenz in ILIAS: Weg von Autorenzentrierung hin zum schreibenden Lerner Lernern prinzipiell für alle Objekte Möglichkeit geben, Inhalte zu schreiben und/oder zu kommentieren ILIAS 3.8: Erstellung von Mediacasts / Podcasts Wiki Alternativen MediaWiki + ILIAS Patch* ILIAS 3.10: Einführung eines integrierten Wikis * https://elearning.hslu.ch/ilias/goto.php?target=fold_265480&client_id=hslu 9
Beispiel: Podcast 10
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Social Software / Folksonomies Social Software unterstützt Informations-, Identitäts- und Beziehungsmanagement in (Teil-)Öffentlichkeiten hypertextueller und sozialer Netzwerke. Bsp: Kontaktnetzwerke z. B. Xing (OpenBC), LinkedIn, StudiVZ, Facebook Selbstdarstellung, Gruppenbildung und Kontakte knüpfen Bsp: Social Tagging / Folksonomies (folk + taxonomy) Gemeinschaftliches Indexieren Konzept der Folksonomy löst Taxonomie ab Navigation durch Tag Clouds (oder Tag-Listen) 12
Beispiel: Del.icio.us 13
Social Software / Folksonomies Entwicklungstendenz in ILIAS: Stärkung des vernetzten Arbeitens und des Persönlichen Profils Integration einer Tagging-Engine Erweiterung des Keyword-Feldes in LOM Alle Lern- und Inhaltsobjekte können indiziert werden Zusätzliche Navigationsmöglichkeiten Aufnahme von Web-Feeds im Persönlichen Profil 14
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Zunehmende Vernetzung Webanwendungen sind zunehmend Bestandteil einer vernetzten Kommunikationsarchitektur Funktionalitäten und Informationen verschiedener Anbieter werden zu neuen Applikationen kombiniert Mashups (to mash = vermischen) Gadgets: Bausteine, die eine bestimmte Funktionalität/Information bereitstellen Beispiele: Geowalk, igoogle 16
Beispiel: Geowalk 17
Beispiel: igoogle 18
Zunehmende Vernetzung Entwicklungstendenz in ILIAS: Stärkere Vernetzung mit externen Ressourcen Einführung von News und RSS-Feeds sowohl in ILIAS hinein als auch aus ILIAS heraus Web-Feeds als Informationsquelle Web-Feeds als Lernobjekte SOAP-Interface zur Vernetzung mit anderen Systemen Integration externer Funktionalitäten (z. B. Google Maps) 19
Beispiel: Persönlicher Schreibtisch 20
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Web 2.0-Usability Serverbasierte Web-Anwendung verhalten sich zunehmend wie Desktop-Anwendungen auf eigenem Rechner Statt Anklicken Speichern - Seite neu laden jetzt Kommunikation zwischen Browser und Server im Hintergrund Drag & Drop-Handling Kontextsensitivität während Texteingabe 22
Web 2.0-Usability Entwicklungstendenz in ILIAS: Client-Server-Kommunikation wird verstärkt in Hintergrund verlagert Einführung von AJAX in ILIAS Revision des Persönlichen Schreibtischs Browser kommuniziert mit ILIAS-Server im Hintergrund User muss nicht auf Seitenaufbau warten weitgehende Konfigurationsmöglichkeiten durch User Inhalt der Info-Boxen wird im Hintergrund geladen Fallback-Lösung bei deaktiviertem JavaSkript 23
Beispiel: Persönlicher Schreibtisch 24
Überblick Web 2.0 Begriff und Konzept Writable Web Social Software & Folksonomies Zunehmende Vernetzung Usability / Nutzungsverhalten Konflikte, Probleme & Ausblick 25
Konflikte und Probleme Offenheit des Web 2.0 steht oft im Widerspruch zum Wunsch der Institutionen nach kontrolliertem Zugriff Organisatorische, didaktische und psychologische Notwendigkeit, Inhalte zu verbergen Kollision des Web 2.0 mit Regelungen des Urheberrechts Bessere Mechanismen für IPR-Handling notwendig 26
Konflikte und Probleme Konflikte im Umfeld des Datenschutzes Kontrolle über Zugriff auf eigene Daten wird schwerer Zahlreiche Web 2.0-Tools basieren auf umfangreichen Datenbanken Unmerkliche Erstellung von User-Profilen Web 2.0-Anwendungen setzen JavaSkript voraus Fallback-Lösungen immer schwieriger oder gar nicht zu realisieren (z. B. Google Maps) Sicherheitsbedenken bei JavaScript-Einsatz Accessibility-Probleme (Barrierefreiheit) 27
Ausblick Generelle Entwicklungstendenz für ILIAS: Das Beste aus beiden Welten! Stärken eines flexiblen LMS kombinieren mit Lernerzentrierten Ansätzen und Funktionen Lerner wird wieder stärker in den Mittelpunkt gestellt Informationsaustausch mit Umgebung intensivieren JavaScript nur dort, wo effektive Verbesserung der Usability alle Kernfunktionen weiter auch ohne JS 28
Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit! Für weitere Informationen: Matthias Kunkel E-Mail: m.kunkel@uni-koeln.de Web: http://www.ilias.de 29