Klug investieren. Investieren in Aktien und Anleihen: Beim Sparen sparen



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Transkript:

Klug investieren Investieren in Aktien und Anleihen: Beim Sparen sparen

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Klug investieren Inhalt 4 Beim Sparen sparen 6 Langer Atem lohnt sich 10 Optimierung des Einstiegskurses 11 Anteilsentwicklung im Depot 11 Verstehen. Handeln. Impressum Allianz Global Investors GmbH Bockenheimer Landstr. 42 44 60323 Frankfurt am Main Global Capital Markets & Thematic Research Hans-Jörg Naumer (hjn), Ann-Katrin Petersen (akp), Stefan Scheurer (st) Unsere aktuellen Studien finden Sie direkt unter www.allianzglobalinvestors.de Alle Publikationen sind abonnierbar unter www.allianzglobalinvestors.de / newsletter Verpassen Sie auch unsere Podcasts nicht: www.allianzgi.de / podcast Allianz Global Investors www.twitter.com/allianzgi_de 3

Klug investieren Beim Sparen sparen An den Börsen geht es nicht nur bergauf. Eine alte Weisheit. Was aber, wenn ein Anleger langfristig Vermögen aufbauen will, ohne ständig auf die Kurse zu schauen? Kann hier der Durchschnittskosteneffekt weiterhelfen? Um Schwächeperioden an den Aktienmärkten zu trotzen, kann sich der längere Ansparhorizont empfehlen. Er verbindet die Vorteile des langfristigen Sparens (Zeitfaktor) mit denen des Durchschnittskosteneffektes (Cost-Average-Effekt). Nicht nur im tagtäglichen Börsengeschäft machen Schwankungen (Volatilität) den Investoren zu schaffen. Auch bei einer Anlage auf lange Sicht ist für die erwartete Rendite mit entscheidend, zu welchem Einstiegskurs der Investor die Wertpapiere ins Depot legt. Schaubild 1 zeigt den Kursverlauf des MSCI Welt seit 1970 auf logarithmischer Basis. Diese Darstellungsweise hat den Vorteil, Veränderungen des Indexes im Zeitverlauf unverzerrt darzustellen. Auf einer nicht logarithmischen Skala ist der Abstand zwischen einem Kursanstieg von 1.000 auf 2.000 oder von 10.000 auf 11.000 gleich groß. Diese Verzerrung vermeidet die logarithmische Skala. So ist in diesem Beispiel der Skalenabstand zwischen 100 und 500 (Anstieg 400 %) genauso groß wie zwischen 500 und 2.500 (ein Plus von ebenfalls 400 %). Schaubild 1: Entwicklung des MSCI Welt seit 1970 Logarithmische Skala (01.01.1970 = 100) 10.000 5.000 1.000 500 100 50 70 72 74 76 78 80 82 84 86 88 90 92 94 96 98 00 02 04 06 08 10 12 14 MSCI World Total Return in Quelle: Allianz GI Global Capital Markets & Thematic Research; Stand März 2014 4

Schaubild 2: Entwicklung des REX seit 1970 Logarithmische Skala (01.01.1970 = 100) 4.000 2.000 1.000 800 600 400 200 100 68 70 72 74 76 78 80 82 84 86 88 90 92 94 96 98 00 02 04 06 08 10 12 14 REX P Total Return in Quelle: Allianz GI Global Capital Markets & Thematic Research; Stand März 2014 Anhand von acht ausgewählten Hausseund Baisse-Phasen zeigen sich am Beispiel des MSCI Welt die temporär auftretenden Schwankungen: 1 Periode 1 (Juli 1970 bis April 1973): Anstieg des Indexes um 56 %. Periode 2 (April 1973 bis Oktober 1974): Rückgang des Indexes um 38 %. Periode 3 (September 1987 bis Dezember 1987): Rückgang um 27 %. Periode 4 (Januar 1990 bis Oktober 1990): Rückgang um 30 %. Das zeigt: Das richtige Timing ist nicht nur auf kurze und mittlere Sicht, sondern auch auf lange Sicht wichtig. Bei einem Investment am Rentenmarkt spielt der Aspekt des Timings eine untergeordnete Rolle (siehe Schaubild 2). Die Volatilität ist gering und damit ist auch das Rückschlagpotenzial begrenzt. Die stärksten Kursverluste ereigneten sich Anfang der 1980er Jahre, als der Index um rund 7 % nachgab. Für die geringe Volatilität und das somit niedrige Risiko konnte gegenüber der Aktienanlage auch nur eine Rendite von 6,7 % p. a. zwischen 1970 und März 2014 kassiert werden. 1 Alle folgenden Berechnungen auf Basis des MSCI Welt, umgerechnet in Euro. Periode 5 (Oktober 1990 bis Januar 2000): Anstieg um 44,9 %. Periode 6 (April 2000 bis Oktober 2002): Rückgang um 48 %. Periode 7 (Oktober 2002 bis Oktober 2007): Anstieg um 72 %. Periode 8 (Oktober 2007 bis März 2009): Rückgang um 46 %. Periode 9 (März 2009 bis März 2014): Anstieg um 134 %. 5

Klug investieren Langer Atem lohnt sich Nicht nur beim Marathonlauf lohnt sich ein langer Atem. Schnelle Sprints verbessern zwar die Position, aber lediglich auf kurze Sicht. Das Endziel kann dadurch in Gefahr geraten. Wichtig ist allein das Erreichen der Marke von 42,195 Kilometern und das in einer möglichst guten Zeit. Auch bei einer Anlage an den Kapitalmärkten lohnt sich das langfristige Denken, losgelöst von den kurzfristigen Marktentwicklungen. Die Zauberworte lauten: Renditeunterschiede und Anlagezeitraum. Besondere Magie steckt in der Kombination dieser beiden. Es lohnt sich ein Blick auf die Wertentwicklung eines simulierten Sparplans von 100 Euro im Monat bei unterschiedlichen Renditen pro Jahr über einen Zeitraum von 20 Jahren (siehe Schaubild 3). Insgesamt werden innerhalb von 20 Jahren 24.000 Euro eingezahlt. Bei einer unterstellten Rendite von 3 % ergibt sich bereits ein Endbetrag von 32.244 Euro. Das eingesetzte Kapital erhöht sich um mehr als das Fünffache auf fast 138.456 Euro, wenn 16 % Rendite erzielt würden. Der Vergleich zeigt deutlich, dass die zu erzielenden absoluten Beträge insbesondere ab dem zehnten Jahr variieren. Ab diesem Zeitpunkt öffnet sich die Schere der Wertentwicklungen. Eine Kombination aus den Renditeunterschieden und dem Wiederanlageeffekt macht s möglich: Der für den Sparer so wichtige Zinseszinseffekt kommt voll zum Tragen. Schaubild 3: Wertentwicklung eines Sparplans (Laufzeit 20 Jahre) Wachsender Renditevorteil eines Sparplans (100 Euro / Monat) im Zeitablauf durch den Zinseszinseffekt 180.000 160.000 140.000 120.000 100.000 80.000 60.000 40.000 20.000 0 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 16% 14% 12% 10% 6% 0% Quelle: Allianz GI Global Capital Markets & Thematic Research 6

Cost-Average-Effekt die entscheidende Methode Soweit die Betrachtung eines hypothetischen Sparplans, bei dem es nicht zu Kursschwankungen kommt. Wer jedoch eine höhere Rendite erzielen will, wird an Aktien bzw. einem Anteil an Aktien und damit an Kursschwankungen nicht vorbei kommen. Das bringt den Durchschnittskosteneffekt ins Spiel. Aber Vorsicht: Der Durchschnittskosteneffekt will richtig angewandt werden. Es gibt zwei unterschiedliche Methoden, ihn zu nutzen: die Preismethode und die Mengenmethode. Im Falle von Sparplänen mit regelmäßigen konstanten Einzahlungen (Preismethode) erwirbt der Investor bei fallenden Kursen mehr und bei steigenden Kursen entsprechend weniger Anteile eines Wertpapiers oder Fonds. Hieraus ergibt sich gegenüber der Mengenmethode, bei der konstante Mengen an Wertpapieren oder Fonds angeschafft werden, ein insgesamt geringerer Durchschnittspreis. Dazu ein einfaches Beispiel (siehe Schaubild 4): Ausgangspunkt ist der Apfelmarkt, der je nach Angebots- und Nachfrageverhält- nissen einem saisonalen Muster unterliegt Die Preise schwanken also. Es sollen Äpfel im Wert von 1.200 Euro im Laufe eines Jahres gekauft werden. Nach der Mengenmethode werden in jedem Quartal 100 kg gekauft, während mit der Preismethode zu jeder Jahreszeit Äpfel im Wert von 300 Euro erworben werden. Es zeigt sich, mit der Preismethode lagern nach einem Jahr fast 100 kg Äpfel mehr im Keller. Innerhalb eines Kalenderjahres wurden in beiden Fällen Äpfel für 1.200 Euro gekauft. Für diese Summe konnte der Käufer nach der Preismethode fast 500 kg (gegenüber 400 kg) bekommen. Somit hat er 1 kg Äpfel im Durchschnitt 60 Cent billiger erworben als dies mit der Mengenmethode der Fall gewesen wäre. Der Grund dafür: In der Phase hoher Preise (Frühling: 4 Euro / kg) bringt die Preismethode nur 75 kg, in Zeiten niedriger Preise (Herbst: 1,5 Euro / kg) mit 200 kg deutlich mehr. Die Preismethode hilft antizyklisch zu investieren und den Einstiegspreis zu optimieren. Dass die Gesetzmäßigkeiten des Durchschnittskosteneffektes auch außerhalb des Apfelmarktes, also an den Finanzmärkten gelten, zeigt das folgende Kapitel. Schaubild 4: Cost-Average-Effekt beim Apfelkauf Periode Preis / kg Mengenmethode Preismethode Frühling 4,0 Sommer 2,0 Herbst 1,5 Winter 4,5 100 kg (400 Euro) 100 kg (200 Euro) 100 kg (150 Euro) 100 kg (450 Euro) 300 Euro (75 kg) 300 Euro (150 kg) 300 Euro (200 kg) 300 Euro (66,7 kg) kg 400 491,7 Preis 1.200 1.200 Preis / kg 3,0 2,4 Quelle: Allianz GI Global Capital Markets & Thematic Research 7

Klug investieren Cost-Average-Effekt mit Aktien- und Rentensparplänen Die Überlegungen aus dem vorangegangenen Kapitel werden nun auf den Aktien- und Rentenmarkt übertragen. Auch hier gibt es zwei grundsätzliche Vorgehensweisen: Zum einen wird über die Preismethode Monat für Monat eine bestimmte Summe (zum Beispiel 100 Euro) angelegt. Zum anderen kann aber auch eine feste Anzahl an Anteilen (zum Beispiel zehn) erworben werden. Entstehen hieraus unterschiedliche Ergebnisse? Es lohnt sich ein Blick auf die Wertentwicklung eines Anlagebetrages, zum Beispiel im MSCI Welt für den Zeitraum von 1970 bis März 2014 (siehe Schaubild 5): Zur besseren Darstellbarkeit wird angenommen, der MSCI Welt kann zu 1 / 100 des jeweiligen Indexstandes gekauft werden (1970 = 100). Bei den Daten handelt es sich um Währungseffekte bereinigte Werte. Nach der Preismethode werden jeden Monat 100 Euro investiert. Somit beträgt der gesamte Anlagebetrag 53.200 Euro (100 Euro multipliziert mit 532 Monaten). Demgegenüber werden bei der Mengenmethode unabhängig von der Höhe des Anteilspreises jeden Monat rund 5 Anteile (4,9) erworben. Multipliziert mit dem jeweiligen Anteilspreis ergibt sich auch hier eine Anlagesumme von 50.000 Euro. Es ist sofort erkennbar, dass die Wertentwicklung bei der Preismethode auf einem deutlich höheren Niveau verläuft. Sie ist zu jedem Zeitpunkt der Mengenmethode überlegen. Bis März 2014 erbrachten die eingesetzten Beträge mit der Preismethode 914.334 Euro. Die Rendite über den gesamten Anlagezeitraum betrug 6,77 % p. a. Mit der Mengenmethode wuchs das eingesetzte Kapital auf lediglich 188.271 Euro, was einer Rendite von 3,03 % p. a. entspricht. Welchen Unterschied die jährliche Renditedifferenz von 3,7 Prozentpunkten ausmacht, zeigt die Divergenz der Wertentwicklung beider Methoden: Die Preismethode liefert einen um über 726.062 Euro höheren Endbetrag als die Mengenmethode. Zu dem gleichen Ergebnis führt die Betrachtung der Entwicklung einer Anlage in deutschen Renten anhand des Performance-Index des REX (siehe Schaubild 6). Auch hier zeigt sich die Preis- der Mengenmethode über den gesamten Betrachtungszeitraum überlegen. Mit einem Endbetrag von 287.158 Euro liefert ein Sparplan mit fixen Beträgen ein um Schaubild 5: Entwicklung einer Anlage im MSCI Welt Wertentwicklung eines Aktiensparplans (MSCI World) nach der Preismethode (100 Euro / Monat) und der Mengenmethode (5 Anteile / Monat) 1.000.000 900.000 800.000 700.000 600.000 500.000 400.000 300.000 200.000 100.000 0 70 73 76 79 82 85 88 91 94 97 00 03 06 09 12 100 Euro / Monat (Preismethode) 5 Anteile / Monat (Mengenmethode) Quelle: Allianz GI Global Capital Markets & Thematic Research; Stand März 2014 8

155.879 Euro höheres Resultat. Die jährliche Rendite bei der Preismethode beträgt 4,0 % und bei der Mengenmethode 3,05 %. Gegenüber dem Aktiensparplan fällt auf: Das Rentenpendant weist einen gleichmäßigeren Verlauf auf. Kein Wunder, schließlich hat der den Sparplänen zugrunde liegende Renten- index REX eine sichtbar geringere Volatilität. Da Rendite und Risiko die zwei Seiten der Medaille sind, wird der Investor für die geringere Schwankungsbreite auch nur mit einer niedrigeren Rendite entlohnt. So beträgt der Renditevorsprung des Aktiensparplans nach der Preismethode immer noch 3,1 Prozentpunkte pro Jahr. Schaubild 6: Entwicklung einer Anlage im REX Wertentwicklung eines Rentensparplans (REX P) nach der Preismethode (100 Euro / Monat) und der Mengenmethode (65 Anteile / Monat) 330.000 300.000 270.000 240.000 210.000 180.000 150.000 120.000 90.000 60.000 30.000 0 70 73 76 80 83 86 90 93 96 00 03 06 10 13 100 / Monat (Preismethode) 65 Anteile / Monat (Mengenmethode) Quelle: Allianz GI Global Capital Markets & Thematic Research; Stand März 2014 Schaubild 7: Einstiegskurse bei Sparplänen Anteilspreise MSCI World und durchschnittliche Einstiegskurse nach der Mengenmethode (20, rechte Skala) und der Preismethode (4,1, linke Skala) Die Differenz von knapp 15,9 Euro stellt den Cost-Average-Effect dar. 80 40 70 60 50 40 30 20 10 0 35 30 25 20 15 10 5 0 70 73 76 79 82 85 88 91 94 97 00 03 06 09 12 Durchschittlicher Einstiegskurs Preismethode: 4,1 (rechte Skala) Durchschnittlicher Einstiegskurs Mengenmethode: 20 (rechte Skala) Anteilspreis MSCI World Quelle: Allianz GI Global Capital Markets & Thematic Research; Stand März 2014 9

Klug investieren Optimierung des Einstiegskurses Warum ist die Preis- der Mengenmethode überlegen? Die Antwort liefert ein Blick auf Schaubild 7. Es zeigt die Entwicklung des Anteilspreises des MSCI Welt und die durchschnittlichen Anteilspreise, die sich bei den beiden Sparplänen ergeben. Wie bereits erläutert, leiten sich die jeweiligen Anteilspreise des MSCI Welt aus dem Kursverlauf ab. Bei der Mengenmethode wird der Anteil des Weltindex unabhängig vom Preis jeden Monat zum jeweiligen Anteilspreis erworben. Das heißt, 1970 konnten die fixen Anteile für 1 Euro, Mitte 1988 für 11,54 Euro, Ende 2007 für 53,28 Euro und Anfang August 2011 für 49,26 Euro gekauft werden. Am Ende der betrachteten Periode mussten für einen Anteil am MSCI Welt durchschnittlich 70,78 Euro investiert werden. Bei Anwendung der Preismethode erfolgt die Investition antizyklisch. Durch den monatlichen Kauf von Anteilen im Wert von 100 Euro erwirbt der Investor in Zeiten niedriger Anteilspreise mehr und in Zeiten hoher Anteilspreise weniger Anteile. Im Juli 1970 wanderten zum Beispiel für 100 Euro 117 Anteile ins Depot, 16,8 im Januar 1984, auf dem Höhepunkt des Booms nur noch knapp 2 und im Januar 2010 wieder deutlich über 2. Durch dieses antizyklische Verhalten hat sich der durchschnittliche Einstiegskurs je Anteil deutlich verringert: Statt für 20,57 Euro mit der Mengenmethode erstand der Anleger mit der Preismethode seinen Anteil im Durchschnitt für 4,1 Euro. Die Ersparnis beträgt demnach knapp 17 Euro pro Anteil. Das ist auch die Erklärung für die überlegene Rendite der Preismethode. Die Optimierung des Einstiegskurses durch die Preismethode wird als Cost-Average-Effekt bezeichnet. Aufs Engste mit dieser Preisoptimierung verbunden ist die Entwicklung der Anteile im Depot. Schaubild 8: Erworbene Anteile bei Sparplänen Wachsender Renditevorteil eines Sparplans (100 / Monat) im Zeitablauf durch den Zinses zinseffekt Entwicklung der Anteilspreise des MSCI World und aggregierte Anteile nach der Preismethode und der Mengenmethode. 16.000 80 14.000 12.000 10.000 8.000 6.000 4.000 2.000 0 70 73 77 81 85 89 93 96 00 04 08 12 Preismethode Mengenmethode Anteilspreis MSCI World (rechte Skala) 70 60 50 40 30 20 10 0 Quelle: Allianz GI Global Capital Markets & Thematic Research; Stand März 2014 10

Anteilsentwicklung im Depot Wie entwickelt sich die Anzahl der Anteile im Depot bei den beiden Sparplänen (siehe Schaubild 8)? Bei der Mengenmethode stellt sich der Fall recht einfach dar: Ein Anleger erwirbt ab 1970 jeden Monat circa 5 Anteile. Dies summiert sich auf 58 Anteile pro Jahr und rund 2.660 Anteile bis März 2014. Aufgrund des stetig konstanten Einkaufs von Anteilen verläuft die Linie, die die erworbenen Anteile aggregiert, streng gerade. Im Gegensatz dazu ist der Verlauf der Kurve der aggregierten Anteile nach der Preismethode konkav. Bei niedrigen Anteilspreisen erwirbt der Investor für seine 100 Euro verhältnismäßig viele Anteile, weshalb die Kurve im Zeitraum 1970 bis 1985 steil ansteigt. Bei steigenden Kursen nimmt die Anzahl der monatlich hinzukommenden Anteile ab, abzulesen an der deutlich geringeren Steigung der Kurve ab 1985. Hier wirkt zudem der Basiseffekt, da der in der Anfangsphase aufgebauten großen Anteilsmenge relativ geringe Mengen hinzufügt werden. Der mengenmäßige Erfolg lässt sich leicht an der Grafik ablesen: Mit einem Investment von 50.000 Euro finden sich mit der Mengenmethode nach knapp 44 Jahren 2.660 Anteile im Depot. Die Preismethode liefert hingegen 12.918 Anteile. Dies erklärt dann auch den Mehrertrag: Die zusätzlichen Anteile von 10.258 multipliziert mit dem Anteilspreis Anfang April 2014 von 70,78 Euro ergeben die Summe von 726.061 Euro. Verstehen. Handeln. Bei einem Investment an den Kapitalmärkten ist neben dem Timing der Faktor Zeit entscheidend. Langer Atem lohnt sich, da der Zinseszinseffekt zur Geltung kommt. Ein langfristiger Sparplan vermeidet durch die Regelmäßigkeit der Anlage ein ungünstiges Timing, denn der Anleger kann den Durchschnittskosteneffekt nutzen. Der Durchschnittskosteneffekt unterscheidet zwei Vorgehensweisen: Bei der Preismethode wird jeden Monat eine fixe Summe angelegt, während bei der Mengenmethode eine feste Zahl von Anteilen erworben wird. Sowohl bei Aktien- als auch bei Renteninvestments zeigt sich die Preismethode der Mengenmethode überlegen. Antizyklisches Handeln optimiert bei der Preismethode den Einstandspreis. Der Durchschnittskosteneffekt ist allerdings keine Harry-Potter-Formel : Er kann Einstandspreise optimieren, aber keine Risiken wegzaubern. Sollte der Markt über den Sparzeitraum hinweg fallen und nicht gegen Ende wieder nach oben drehen, werden zwar die Kaufkurse immer preiswerter, aber am Ende entsteht ein Verlust. Warum nicht schwankungsreichere, aber renditeträchtigere Aktien mit wertstabileren Anleihen mischen? Ein Mischfonds hätte zusätzlich den Vorteil des Diversifikationseffektes: Der Anleger streut breit in viele unterschiedliche Aktien sowie Anleihen. Hans-Jörg Naumer Wachsender Renditevorteil eines Sparplans (100 /Monat) im Zeitablauf durch den Zinseszinseffekt Entwicklung der Anteilspreise des MSCI World und aggregierte Anteile nach der Preismethode und der Mengenmethode. 11

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www.allianzglobalinvestors.de Allianz Global Investors GmbH Bockenheimer Landstr. 42 44 60323 Frankfurt am Main Stand: Juni 2014 Bei dieser Broschüre handelt es sich um Werbung gem. 31 Abs. 2 WpHG.