Spezifische Rahmenbedingungen der Hochschulen Ostdeutschlands



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Transkript:

Spezifische Rahmenbedingungen der Hochschulen Ostdeutschlands Dr. Hans Georg Helmstädter Präsident der FH Brandenburg Fachtagung: Gesundheitsförderung als Wettbewerbsvorteil am Beispiel der Hochschulen Ostdeutschlands Magdeburg, 30. Januar 2009 0/12

Agenda 1. Ausgangssituation 2. Hochschulpakt 2020 3. Handlungsoptionen 4. Profilbildung der Bundesländer: Beispiel Brandenburg 5. Profilbildung der Hochschule: Beispiel FH Brandenburg 6. Gesundheitsförderung als Bestandteil der (Marketing-) Strategie einer Hochschule? 1/12

18 Jahre nach dem Geburtenknick: Schulabgänger mit (Fach-)Hochschulabschluss 140 120 100 Messzahlen (2003=100) 80 60 Ost West 40 20 0 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017 2018 2019 2020 Quelle: HIS 2/12

Studierneigung Aus: Heine/Spangenberg/Willig, Studienberechtigte 2006 ein halbes Jahr nach Studienabschluss, 04/2008 3/12

Hochschulpakt 2020 Ziel: 91.370 zusätzliche Studienplätze, vorrangig im Westen Im Osten: Erhalten der Studienanfängerzahl des Jahres 2005. Das bedeutet: rund die Hälfte der Studienanfängerpopulation muss aus neu zu erschließenden Zielgruppen gewonnen werden! West-Ost-Wanderung, Kampagne Studieren in Fernost Mittel: Insgesamt 565 Mio. in den Jahren 2007 bis 2010 davon 85 Mio. für die Neuen Länder Fangprämie z.b. im Land Brandenburg: 2.131 4/12

Handlungsoptionen Erhöhung der Studierneigung: Aufklärungsarbeit an Schulen regionale Präsenzstellen (Prignitz, Uckermark) Erweiterung des Einzugsgebiets: Marketingkampagnen in Westdeutschland Erhöhung der Standortattraktivität: Experimentelles Wohnen Internationale Kampagnen Fernstudium/Online-Studium Senkung des Studierendenexports: Aufbau Career Service: gute Berufsaussichten in der Region Einstieg bei namhaften Unternehmen auch von hier aus Neue Zielgruppen ansprechen (Eltern, Berufstätige): Flexible Studienformate Öffnung für Studierende mit beruflicher Qualifikation 5/12

Hochschulmarketingkampagne des Landes Brandenburg Initiativen des MWFK: Zielgruppengenaue Ansprache (v.a. in Ländern mit doppelten Abiturjahrgängen) Poster, Flyer, Bierdeckel Kinospot 6/12

Hochschulmarketingkampagne des Landes Brandenburg Initiativen des MWFK: Zielgruppengenaue Ansprache (v.a. in Ländern mit doppelten Abiturjahrgängen) Poster, Flyer, Bierdeckel Kinospot 7/12

Hochschulmarketingkampagne des Landes Brandenburg Initiativen des MWFK: Zielgruppengenaue Ansprache (v.a. in Ländern mit doppelten Abiturjahrgängen) Poster, Flyer, Bierdeckel Kinospot 8/12

Sichtbare Erfolge: Steigerung der Studienanfängerzahl Studienanfänger 1. Hochschulsemester 2005 2006 2007 2008 Universität Potsdam 2.672 2.633 3.037 3.652 Brandenburgische Technische Universität Cottbus 871 852 1.098 1.325 Europa-Universität Viadrina Frankfurt (Oder) 1.151 1.039 1.300 1.372 Universitäten Gesamt 4.694 4.524 5.435 6.349 Hochschule für Film und Fernsehen 51 53 66 50 Fachhochschule Brandenburg 426 417 530 601 Fachhochschule Eberswalde 276 300 338 363 Fachhochschule Lausitz 735 710 729 699 Fachhochschule Potsdam 446 456 459 505 Technische Fachhochschule Wildau 771 812 782 974 Fachhochschulen Gesamt 2.654 2.695 2.838 3.142 Summe 7.399 7.272 8.339 9.541 19.11.2008 Helmstädter/Wagner/Wagner/Weber: Beitrag der Hochschulen zur Fachkräftesicherung 9/12

Optionen für die Hochschulen Profil- und Markenbildung: Uni Jena: Studieren im Paradies, Hochschule Wismar: Mit allen Wassern gewaschen, Fachhochschule Stralsund: Studieren, wo andere Urlaub machen Hochschule Zittau/Görlitz: Studieren ohne Grenzen FH Eberswalde: Alter Standort Neue Wege Zielgruppenanalyse und Zielgruppenspezifisches Marketing: Z.B.: Flexibilität für Berufstätige, Eltern und Hochleistungssportler Erarbeitung von Alleinstellungsmerkmalen singuläre Studiengänge: Wald und Umwelt, Holztechnik (FH Eberswalde, Security Management (FH Brandenburg) Familienfreundliche Hochschule Freizeit- und Sportmöglichkeiten 10/12

Beispiel: Familienfreundliche Hochschulen im Land Brandenburg Qualitätsversprechen Kinder und Karriere : Kinderfreundliche Infrastruktur: Familienmesse (UP), Eltern-Kind-Räume, Spielplätze, Paten für UniKids Berücksichtigung der Belange von Studierenden/ Beschäftigten mit Kind oder pflegebedürftigen Angehörigen in Studien- und Arbeitsorganisation Etablierung von Elternnetzwerken und Beratungsstellen Förderprogramme je rd. 1 Mio. Euro in 2008 und 2009 Erfolge sind sichtbar (Frauenanteile bei Studierenden, Professoren, Zertifikate und Auszeichnungen) 11/12

Leitbild der FH Brandenburg: attraktive, flexible und weltoffene Hochschule Attraktiv: Hochschul-Campus, Gebäude, Laborausstattung Sehr gute Ranking-Ergebnisse, auch für die Mensa hoher Freizeitwert, insbesondere für Wassersportfreunde Studiengebührenfreiheit, preiswerter Wohnraum Flexibel: Online- + Fernstudium mit regionalen Präsenzstellen Duale und kooperative Studiengänge Berufsbegleitende Studiengänge oder Studienverlaufsplanung Weltoffen: Charta der Vielfalt unterzeichnet Konzept für Toleranz und gegen Extremismus Projekte: Rote Karte dem Rassismus, Filmspots für Toleranz 12/12

Gesundheitsförderung und Hochschul(marketing)strategie Welche Zielgruppen werden angesprochen? Studierende, Lehrende, Mitarbeiter/innen (Employer Branding) Die Hochschule der Frühaufsteher Bei uns bleibst/wirst Du gesund! Die Nichtraucher-Hochschule Das Dilemma: Was wird mit dem Thema Gesundheit assoziiert? Jung und dynamisch oder alt und krank? Fazit: Health doesn t sale! 13/12

Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit! Kontakt: Email: praesident@fh-brandenburg.de Internet: www.fh-brandenburg.de Tel. 03381-355-101 14/12

Backup Übersicht 87: Auffassungen zu den Vorzügen der Hochschulen/des Studiums in den neuen Bundesländern, diff. nach den Herkunftsländern NBL, ABL und Berlin, 2005 (Anteil in starkem / sehr starkem Maße zutreffend in %)* Vorzüge NBL Herkunftsländer ABL Berlin Insg. N = 500 143 54 697 Höhere Arbeitsmarkt- und Aufstiegschancen 31 17 30 28 Bessere Ausstattung 39 33 47 39 Engere Verbindung zur Wirtschaft 31 17 30 28 Ansehen, Ruf der Hochschulen/Ausbildung höher 45 20 39 39 Höheres Niveau des Studiums, der Ausbildung 51 23 41 44 Gute Freizeitangebote 40 22 33 36 Mentalität besser 57 15 28 46 Nähe zu Familie, Freunden 60 17 42 50 Heimatverbundenheit 57 10 40 46 Geringe Kosten 46 29 53 43 Besseres Abschneiden bei Rankings 35 13 32 30 Höhere Zulassungschancen 35 33 30 34 Quelle: HoF; Lischka Gute Betreuung der Studierenden Schöne Orte/ Umfeld Gute Studienorganisation keine Vorteile 46 42 47 28 32 26 28 43 45 32 43 39 43 38 43 32 15/12