Methodenmatrix. Die Schüler arbeiten eigenverantwortlich an Aufgaben der Lehrkraft.

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Einzelarbeit Erarbeitung und Vertiefung von kognitivem Wissen. Vorbereitung für Plenumsunterricht. Die Schüler arbeiten eigenverantwortlich an Aufgaben der Lehrkraft. Durch die Einzelarbeit ist mit gezielten Aufgabenstellungen eine Binnendifferenzierung sehr gut möglich, um nach einer vorgelagerten Diagnostik eine individuelle Förderung zu bewirken. Ergab eine vorausgehende Diagnose bei einzelnen Schülern eine Schreibschwäche, können hier gezielt Aufgaben gestellt werden, während andere Schüler evtl. Rechenaufgaben lösen. Fallstudie Geeignet für komplexere Aufgabenstellungen. Eine hohe Schüleraktivität mit unterschiedlichen Aufgabenstellungen, die von den Schülern entsprechend ihrer besonderen Fähigkeiten und Qualifikationen übernommen werden. Durch einen hohen Realitäts- und Praxisbezug wird die berufsorientierte Kompetenzentwicklung individuell gefördert. Durch eine starke Problemorientierung wird die individuelle Problemlösefähigkeit und die Entscheidungskompetenz der Schüler gefördert. Mit gezielter und geplanter Aufgabenverteilung innerhalb der Fallstudie kann die Lehrkraft aufgrund von Diagnosen eine individuelle, lernzielorientierte Förderung der Schüler vornehmen. - Differenzierte Arbeitsweisen sind notwendig, um die Fallstudie bearbeiten zu können. - Die Schüler/innen haben Wahlmöglichkeiten in der Aufgabenbearbeitung. - Den Schüler/innen werden von der Lehrkraft bestimmte Aufgaben zugewiesen sie haben keine Wahlmöglichkeit. Individuelle Förderung Seite 1 Unterrichtsgestaltung-

Frontalunterricht Ökonomische Wissensvermittlung. Effektive Nutzung der Lernzeit. Sicherung gemeinsamer Lerninhalte. Vermittlung von Grundlagenwissen. Bei entsprechender Lehrerpersönlichkeit lebendige, emotionale Darstellung, um Interesse zu wecken und zu motivieren. Die Schüler/innen nehmen die Aussagen der Lehrkraft auf und beantworten deren Fragen Aufbau von Gesprächskultur. - Die Lehrkraft fördert mündlich eine besondere Lernleistung. Bei Bedarf kann die Lehrkraft sofort Probleme klären und Wissen ergänzen. - Die Lehrkraft gibt differenzierte Förderauf-gaben Gruppenarbeit Themenkomplexe, die individuelle Lösungsmöglichkeiten vorsehen. Als eigenständige Unterrichtsmethode. Als Teil einer Makromethode. Nutzen des Potentials einer großen Gruppe durch Kenntnis ihrer Fähig- und Fertigkeiten. Systematische und kognitive Vernetzung von Wissen vor allem für leistungsschwache Schüler/innen (s.a. Gudjons, 2006, S.25). Für die meist offene und wünschenswerterweise differenzierte Aufgabenstellung ist die Mitarbeit aller Teammitglieder notwendig. Durch eine gesteuerte Gruppenbildung ist eine individuelle Förderung nach einer entsprechenden Diagnostik möglich. - Je nach Zielsetzung der individuellen Förderung können jeder Gruppe leistungsstarke Schüler zugewiesen werden. - Um zu verhindern, dass leistungsstarke Schüler die Gruppenaufgaben selbst erledigen, ohne die Schwächeren mit einzubeziehen, können Gruppen mit unterschiedlichen Leistungsstärken gebildet werden. Durch die Gruppenarbeit hat der Lehrer Freiräume für Diagnostik - Entwicklung einer Wissensstruktur, die von den Schülern übernommen wird. - Bei einem differenzierten Arbeitsauftrag innerhalb einer Gruppe mit unterschiedlichen Aufgabenstellungen ist eine individuelle Förderung möglich. - Leistungsstarke Schüler fördern die schwächeren Gruppenmitglieder. - Hierbei müssen allerdings unterschiedlich schwere Aufgabenstellungen für die Gruppenarbeiten erfolgen. - Vgl. unterschiedliche Diagnosearten. Individuelle Förderung Seite 2 Unterrichtsgestaltung-

Gruppenpuzzle Schüleraktive Bearbeitung von ähnlich großen Textbausteinen. Es besteht eine hohe Schüleraktivität wobei jeder einzelne Schüler zur Mitarbeit verpflichtet ist und sich nicht hinter der Leistung anderer Schüler/innen verstecken kann. Die Lehrkraft kann sich zeitweise aus dem Lernprozess ausklinken und die Beobachterrolle einnehmen, um diagnostisch tätig zu werden. - Jeder Schüler hat die Verantwortung für die weiter zu gebenden Lerninhalte. Da in jeder Gruppe starke und schwache Schüler/innen vertreten sein sollten, ist eine individuelle, gegenseitige Förderung durch die Schüler selbst möglich. - Die Schüler/innen in den Expertengruppen unterstützen sich gegenseitig Die gegenseitige Erklärung der Lerninhalte begünstigt eine tiefere kognitive Auseinandersetzung mit diesen. - Eine Erklärung ist nur möglich, wenn jeder Schüler individuell die Lerninhalte durchdrungen hat. Beim Gruppenpuzzle sind differenzierte Aufgabenstellungen möglich, um dadurch die individuellen Lernvoraussetzungen der Schüler zu berücksichtigen und entsprechend der Diagnose eine zielorientierte Förderung zu begünstigen. - Die Expertengruppen erhalten differenzierte Aufgabenstellungen zu denen Schüler nach Diagnose zugewiesen werden. Bei zwei aufeinander abgestimmten Arbeitsphasen kann das unterschiedliche Arbeitstempo der Arbeitsgruppen berücksichtigt werden: - Experten erklären in ihren Stammgruppen das vorher erarbeitete Wissen ohne Zeitvorgabe. - Die Lehrkraft berücksichtigt die individuelle Lerngeschwindigkeit der Stammgruppen. - Die Stammgruppen erhalten vom Lehrer Anwendungsfälle/-beispiele individuell nach Beendigung der Erklärungsphase. Individuelle Förderung Seite 3 Unterrichtsgestaltung-

Kugellager Zum Kennenlernen als Einstieg. Zum Austausch über einen Sachverhalt in wechselnder Partnerarbeit. Zur Vertiefung und Anwendung von Wissen. Durch den Austausch von Informationen ist jeder Schüler individuell gefordert. Er verbessert seine kommunikativen Fähigkeiten durch den gezielten Wechsel zwischen Sich-Artikulieren und Zuhören. In der Phase, in der sich die Schüler fachlich austauschen, kann der Lehrer diagnostisch tätig sein - Durch die Erklärung von Sachverhalten wird ein tieferes Verständnis für die Lerninhalte erreicht. Lerntempoduett Erarbeitung von Grundlagenwissen. Konsolidierung von Wissen durch gegenseitiges Erklären. Individuelles Arbeitstempo mit leichtem Wettbewerbscharakter, schnellere Schüler/innen lösen mehr Aufgaben. Zugriff auf das gesamte Arbeitsmaterial. Austausch mit Lernpartner/in fördert personale Kompetenzen. Erläutern des eigenen Lernstoffs ist realitätsbezogen und fördert die fachliche und kommunikative Kompetenz. Individuelle Beratung seitens der Lehrkraft bei auftauchenden Problemen. - Durch die Erklärung von Sachverhalten wird ein tieferes Verständnis für die Lerninhalte erreicht. - Die Gehirnforschung bestätigt den Lerneffekt durch Erklären. - Gut geeignet zur personalen und kommunikativen Kompetenzentwicklung. Lerntheke Erarbeitung von Grundlagenwissen. Vertiefung, Übung und Anwendung von gelerntem Wissen. Die Schüler suchen sich entsprechend ihren Fähigkeiten aus unterschiedlichen Schwierigkeitsbereichen Aufgaben aus, die sie individuell lösen. Nach dem Anfertigen der Aufgaben können die Schüler/innen den Erfolg ihrer Arbeiten selbstständig überprüfen. Durch die hohe Schüleraktivität hat der Lehrer Freiräume für Diagnostik. - Nach der Motivationstheorie suchen sich Schüler/innen Aufgaben mit mittlerem Schwierigkeitsgrad. - Die Lerntheke muss die Aufgabenkontrolle vorsehen. - Vgl. unterschiedliche Diagnosearten. Individuelle Förderung Seite 4 Unterrichtsgestaltung-

Lernzirkel Besonders geeignet für größere, zusammen-hängende Lernkomplexe, in denen unterschiedliche Lernkanäle angesprochen werden sollen. Berücksichtigung individueller Lernvoraussetzungen durch differenzierte Gestaltung der Pflichtstationen in denen die Informationsgewinnung und der Wissenserwerb stattfinden: - Lesen eines vorgegebenen Informationstextes - Recherche in der Literatur - Internetrecherche - Arbeit mit dem Gesetz - Bearbeiten von Rechtsfällen mit vorgegebenen Informationen - Akustische Aufnahme von Informationen - Anfertigen einer Wissensstruktur mit Kärtchen - Die Informationen können in unterschiedlicher Weise dargeboten und aufgenommen werden. - Unterschiedliche Lernkanäle werden angesprochen Berücksichtigung unterschiedlicher Lerngeschwindigkeiten, indem die Pflichtstationen in individuellen Zeiten durchlaufen werden können. - Keine Zeitbegrenzung vorgeben. Besonders in den Wahlstationen sind sehr differenzierte Aufgabenstellungen mit völlig unterschiedlichen Arbeitsanforderungen möglich: - Ergänzung von Lückentexten - Lösen von Rechtsfällen - Erstellen einer Mindmap - Konzeption eines Rollenspiels - Lösen von Rechenaufgaben - Erstellen eines Plakats - Erstellen einer PP-Präsentation - Sehr viele Variationsmöglichkeiten unter Berücksichtigung verschiedener Lern- und Arbeitstypen möglich. Individuelle Förderung Seite 5 Unterrichtsgestaltung-

Moderationsmethode Themenkomplexe, die kontrovers diskutiert werden können. Die Lehrkraft nimmt die Rolle des neutralen Moderators ein, sammelt und strukturiert die Meinungen aller Gruppenmitglieder. Dadurch haben auch introvertierte Schüler die Möglichkeit, ihre Meinung zu äußern. - Die Lehrkraft kann die Schülermeinungen auch anonym behandeln. Bei Konflikten innerhalb einer sozialen Gemeinschaft. Die Lehrkraft bedient sich der Materialien der Moderationsmethode und setzt diese zielgerichtet ein. - Die schriftliche Meinungsäußerung bezieht alle Schüler/innen ein. Da die Moderationsmethode auch ein Instrument zur Konfliktbewältigung darstellt, wird auf die individuellen Befindlichkeiten der Gruppenmitglieder eingegangen. - Die Meinungen der anderen Konfliktpartei werden sichtbar und evtl. ein Verständnis dafür geweckt. Partnerarbeit Die organisatorisch einfachste Art einer Gruppenarbeit. Die Partnerarbeit ist häufig Teil einer anderen Unterrichtsmethode und ist ohne großen Aufwand flexibel anwendbar. Diese Methode ist unterschiedlich einsetzbar: - Bildung von Tandems zum gemeinsamen Lösen gleichartiger Aufgaben. - Unterschiedliche Aufgabenstellung, so dass Lernen durch Lehren in binnendifferenzierten Tandems möglich ist. - Durch das Erklären von Lerninhalten werden sowohl die schwächeren, als auch der bessere Schüler/innen gefördert. Individuelle Förderung Seite 6 Unterrichtsgestaltung-

Partnerpuzzle Bei zwei oder mehreren unterschiedlichen Themen bzw. Lerninhalten. Die Schüler/innen machen die Erfahrung von Synergie-Effekten. Ab- und Angleichen von individuellem Wissensstand auf Augenhöhe. Stärkere Akzeptanz von Fachwissen, das durch Mitschüler vermittelt wird. Intensivere Durchdringung eines Themas zu zweit durch gegenseitiges Erklären und Unterstützen. Schulung der Ausdrucksfähigkeit und Kommunikation durch das gegenseitige Erklären. Übernahme von Verantwortung sich selbst und Mitschülern gegenüber. - Die Partner können sich gegenseitig fördern. - Eine individuelle Förderung ist möglich, wenn die Lehrkraft zeitliche Freiräume und differenzierte Aufgaben stellt. Planspiel Erarbeitung von Lerninhalten anhand eines Planspiels. Anwendung von Lerninhalten im Planspiel. Das Planspiel bietet in jeder Phase die Möglichkeit der Individualisierung: Phase der Unternehmensgründung: Firmenname und Produktname muss gefunden werden, Werbeplakat wird erstellt, Unternehmensziele werden festgelegt Phasen der Entscheidung: Die Gruppenentscheidungen basieren auf unterschiedlichen Arten der Informationsgewinnung Zwischen den einzelnen Phasen des Planspiels ist ein fächerverbindender Unterricht oder Team-Teaching möglich. Phase der Rechnungslegung: Feedback zu den Unternehmensentscheidungen mit verschiedenen Medien darstellen, die Unternehmensstrategie wird erklärt. - Differenzierte Konzeptionen von Planspielen: - von einfachen haptischen Planspielen, bis zu - Planspielen mit PC- Simulationen - Planspiele sind teilweise in den Lehrplänen enthalten (vgl. WG 11) Individuelle Förderung Seite 7 Unterrichtsgestaltung-

Projektarbeit Für handlungs- und lernfeldorientierten Unterricht Projektgrößen können variabel gestaltet werden Projektthemen können fach-spezifisch oder überfachlich sein Projektaufgaben werden vorwiegend in Gruppen mit einer hohen Schüleraktivität bearbeitet. Es liegen unterschiedliche Aufgabenstellungen vor, die von den Schülern entsprechend ihrer besonderen Fähigkeiten und Qualifikationen übernommen werden. Da Gruppenarbeiten auch außerhalb des Unterrichts möglich sind, wird die individuelle Arbeit im Projekt gefördert. Durch einen hohen Realitäts- und Praxisbezug wird die berufsorientierte Kompetenzentwicklung individuell gefördert. Durch eine starke Problemorientierung wird die individuelle Problemlösefähigkeit und die Entscheidungskompetenz der Schüler gefördert. Projektaufgabe bezieht sich auf den Erfahrungs- und Interessenbereich der Schüler. In der Projektarbeit ist ein fächerverbindender Unterricht möglich, wodurch eine individuelle Förderung begünstigt wird. Team-Teaching ist möglich, wodurch sich die Schülerdiagnostik auf mehrere Lehrkräfte verteilt. Dadurch entstehen weniger Wahrnehmungsfehler, was zu einer fundierten Diagnose beiträgt. Differenzierte Aufgabenstellungen: - Internetrecherche - Durchführung von Interviews - Statistische Auswertung von Daten - Schreiben der Dokumentation - Foto und Filmbearbeitung - Vorbereitung der Präsentation - Öffentlichkeitsarbeit Deutsch: Rechtschreibkompetenz Mathematik: Statistik Textverarbeitung: Brief - Team-Teaching bietet sich besonders im lernfeldorientierten Unterricht an Mit gezielter und geplanter Aufgabenverteilung innerhalb der Projektarbeit kann die Lehrkraft aufgrund von Diagnosen eine individuelle, lernzielorientierte Förderung der Schüler vornehmen. - Introvertierter, kommunikationsängstlicher Schüler muss Interviews machen - Schüler mit Rechtschreibschwäche muss Dokumentation erstellen Individuelle Förderung Seite 8 Unterrichtsgestaltung-

Reziprokes Lesen Erarbeitung von kognitiven Lerninhalten durch Übernahme bestimmter Rollen. Jede/r Schüler/in übernimmt in der Gruppe die Aufgabe, die ihm/ihr mehr zusagt. - Die selbstständige Übernahme von Aufgaben ist bereits eine Art Diagnose individueller Lernvoraussetzungen. Themen die anhand von Texten erarbeitet werden können. Jedes Gruppenmitglied übernimmt Verantwortung, es entsteht echte Teamarbeit und die Selbstlernkompetenz wird gefördert. Vertiefende Textarbeit in der Kleingruppe, Synergieeffekte durch unterschiedliches Vorwissen. - Diese Methode bietet hervorragende Möglichkeiten des kooperativen Lernens. Individuelle Beratung seitens der Lehrkraft bei auftauchenden Problemen. - Die Lehrkraft kann durch bestimmte Rollenzuweisungen Schüler/innen zielgerichtet individuell fördern. Selbstkontrolle fördert Selbsteinsicht und Verantwortung bzgl. persönlicher Kompetenzen und des Bedarfs ihrer Optimierung. - Gute Möglichkeiten zur Selbstreflexion. Individuelle Förderung Seite 9 Unterrichtsgestaltung-

Rollenspiel Bei der Unterrichtseröffnung. Themen bei denen mit Rollenspielen die Lerninhalte anschaulicher werden. Sortieraufgabe In der Erarbeitungsphase zum Aufbau einer Wissensstruktur. Anwendung und Konsolidierung von Lerninhalten. Das Rollenspiel bietet Möglichkeiten der Individualisierung bei der Rollenzuweisung, die unterschiedlich erfolgen kann: - Die Schüler dürfen ihre Rolle selbst auswählen vermutlich wählen sie die Rolle aus, für die sie am besten geeignet sind. - Die Lehrkraft weist nach einer Diagnose gezielt die Rollen zu, um die Fähigkeiten und Kompetenzen der Schüler individuell zu fördern. Während den Vorbereitungen auf das Rollenspiel kann die Lehrkraft Einfluss auf die Arbeitsweisen der Schüler nehmen, um dadurch eine individuelle Förderung zu erreichen. Mit Hilfe eines Feedbacks nach dem Rollenspiel kann eine individuelle Förderung der Schüler erfolgen. Dadurch werden seine Fähigkeiten bestätigt und seine Schwächen thematisiert. Geeignet für die Durchdringung, Wiederholung, Übung und Kontrolle eines Wissensgebietes unter Berücksichtigung und Anerkennung individueller Denkstrategien. Erarbeitung fachlicher Lösungen unter Anerkennung individueller Denkstrategien. Förderung von strukturiertem Denken auf individueller Ebene. Förderung des Erkennens von Zusammenhängen auf individueller Ebene. Entstehung von inhaltlich gleichen Lösungen aus verschiedenen Perspektiven heraus. Förderung von Akzeptanz unterschiedlicher Denkstrategien. Erfahrung von Erfolg bei individueller Denkleistung. Durch Schlüsselbegriffe gestützte Formulierung eigener Gedanken. Bewusstwerdung der Bedeutung von Schlüsselbegriffen zur Darstellung eigener Gedanken. - Das Rollenspiel bietet vielfältige. - Die Gestaltung hängt von den pädagogischen Intentionen der Lehrkraft ab. - Bei Auffälligkeiten kann die Lehrkraft Hilfestellungen und Fördermaßnahmen ergreifen. - Das Feedback muss sich auf positive und negative Merkmale beziehen. - - Die Lehrkraft muss das entsprechende Lernmaterial bereit stellen. - Berücksichtigung des konstruktivistischen Lernens. - Einbettung von neuen Lerninhalten in vorhandene individuelle Denkstrukturen. Individuelle Förderung Seite 10 Unterrichtsgestaltung-

Think-Pair- Share Aufgaben zur Deutung, Interpretation und kreativen Gestaltung. Jeder Schüler ist gefordert, die Aufgabe zu durchdenken und gemäß seiner Fähigkeiten zu lösen aktive Beteiligung aller Schüler/innen. Innerhalb einer vorgegebenen Zeit können die Schüler/innen das Lerntempo individuell bestimmen. - Es ist eine bedeutende Methode des Kooperativen Lernens. Dient der sorgsamen Hinführung zur Kommunikation vor einer größeren Gruppe. Bei vorangegangenem Lernstoff aktive Rekonstruktion und Vertiefung des Wissens durch jeden Einzelnen. Durch die Partnerarbeit Reorganisation und Komplettierung der eigenen Lösung. Entlastung einzelner Schüler/innen. Abgleich des individuellen Wissensstandes mit anderen. Stärkeres Durchdringen des Lernstoffes durch Wiederholung und wechselseitiges Erklären. - Die Gehirnforschung bestätigt den Lerneffekt durch Erklären. Stärkung der kommunikativen Fähigkeiten durch wechselseitiges Erklären. Wettbewerbscharakter und dadurch stärkerer Anreiz zur Auseinandersetzung mit dem Lernstoff. Erfahrung von Synergie-Effekten. - Wenn die Lerninhalte präsentiert werden müssen, kann sich der Präsentator auf das Arbeitsergebnis der Lerngruppe beziehen und dadurch befreiter auftreten. Individuelle Förderung Seite 11 Unterrichtsgestaltung-

Übungsfirmenkonzept Schwerpunkt: Kaufmännische Schularten Übungsfirmen gibt es an den meisten Kaufmännischen Schulen. In einer Übungsfirma werden reale Arbeitsabläufe an verschiedenen Arbeitsplätzen mit unterschiedlichen Aufgaben durchgeführt. Dadurch bietet sich die Möglichkeit der Aufgabenwahl bzw. zuweisung unter Berücksichtigung individueller Lernvoraussetzungen. Die Übungsfirmen stehen miteinander in Kontakt und bilden den Markt für die virtuellen Produkte. Dadurch erweitert sich der Bereich der durchzuführenden Aufgaben, wodurch eine weitere Differenzierung möglich ist. - Umfangreiche und kostenintensive Ausstattung der Übungsfirma. - Aufgaben innerhalb des Übungsfirmenkonzepts können in allen Arbeitsbereichen nach Fähigkeiten, Neigungen und Interessen vergeben werden. Differenzierte Aufgaben wie z. B. Buchhaltung erledigen oder Produkt verkaufen fallen an. In regelmäßigen Abständen finden Übungsfirmenmessen statt. Auch hier erweitert sich der Bereich für differenzierte Aufgabenstellungen. - Z. B. Aufbau und Gestaltung eines Messestandes. Das gesamte Übungsfirmenkonzept mit einem hohen Realitäts- und Praxisbezug mit realen Geschäftsprozessen impliziert vielfältige Differenzierungsmöglichkeiten mit individuellen Fördermöglichkeiten. - Bei offensichtlichen Schwächen können Fördermaßnahmen ergriffen werden, z. B. Briefformulierung und gestaltung, Kalkulation u. a. Individuelle Förderung Seite 12 Unterrichtsgestaltung-

Wachsende Gruppe Geeignet für größere Themenkomplexe, deren Inhalte auf wesentliche Kernpunkte reduziert werden sollen. Erarbeitung der Lerninhalte im eigenen Arbeitstempo. Austausch und Ergänzung durch die Partner- und Gruppenarbeit. Einigungsprozess in der Gruppe, dadurch vor allem Förderung sozialer und kommunikativer Kompetenzen. Jeder Schüler muss individuelle Beiträge leisten und seine eigene Meinung vertreten: - Z. B. Erstellen eines gemeinsamen Leitbilds, einer Klassenordnung, Planung einer Klassenfahrt. - Eigene Erfahrungen werden eingebracht. - Eigene Meinungen werden nach jeder Diskussionsrunde überdacht. Die Lehrkraft wählt am Ende der Erarbeitungsphase eine/n Schüler/in aus, um die Arbeitsergebnisse dem Plenum vorzustellen alle Schüler/innen müssten diese Aufgabe wahrnehmen können. Individuelle Förderung durch Feedback des Lehrers, besonders in folgenden Verhaltensbereichen: - Aktives Einbringen eigener Meinungen - Zuhören lernen - Gegenseitige Toleranz zeigen - Nachgeben können - Sich durchsetzen können - Der Lehrer beobachtet das kommunikative Verhalten der Schüler und gibt daraufhin sein Feedback. Aktualisiert am 19.02.2011 Dr. Dieter Kassner, Frauke Stricker, Andreas Kibin Individuelle Förderung Seite 13 Unterrichtsgestaltung-