I S & R Investment-Report

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Transkript:

Redaktionsschluss 18.05.2012 Veröffentlichung für Kunden und Abonnenten 18.05.2012 Veröffentlichung im Internet 18.06.2012 3. Ausgabe Mai 2012 Einzelpreis 7,50 Abonnements unter www.i-s-r.de I S & R Investment-Report Im»IS&R Investment-Report«untersuchen wir das aktuelle Wirtschaftsund Marktgeschehen und schildern unsere Erwartung auf mittlere Sicht. Wir überwachen viele Indikatoren zeitnah und werden diesen Investment-Report aktualisieren, wenn sich unsere Einstellung grundlegend verändert. Bemerkungen die satirisch klingen, sind auch so zu verstehen! Übertreibungen und Seitenhiebe werden bewusst gesetzt. Im aktuellen I S & R Research-Report habe ich Ihnen einige potentielle Kaufkandidaten vorgestellt. In diesem Investment-Report gehe ich auf die aktuelle Situation an den Kapitalmärkten ein und gebe Ihnen eine Entscheidungsgrundlage für Ihre Transaktionen in den nächsten Tagen und Wochen. Zusammenfassung Aktien kurzfristig: Gegenbewegung zu erwarten Aktien mittelfristig: Marktstruktur lässt weitere Verluste erwarten Gold: Zyklus und Technik spricht für steigende Kurse Goldminen: mit steigendem Goldpreis sollten die Kurse hier deutlich ansteigen Staatsanleihen: fallende Aktienmärkte treiben die Anleger in»sicherheit«unternehmensanleihen: fallende Aktienmärkte belasten Unternehmensanleihen Emerging Markets Anleihen: Risikoaversion lastet auf EM-Bonds Rohstoffe: Bodenbildung sollte bevorstehen Zunächst aber zu einem ganz anderen Thema: Festgeldersatz Es gibt zwei relativ junge Produktarten die vor allem für Festgeld- Geldmarktanleger, Geld-Parker und unentschlossene Investoren sehr interessant erscheinen. Dabei handelt es sich weder um strukturierte Produkte, noch um wirklich neue Investitionsideen. Verschiedene Investmenthäuser haben in den letzten Monaten Fonds für kurz laufende Anleihen aufgelegt. Das an sich ist absolut nichts Neues neu ist aber der Inhalt: Diese Fonds investieren nicht in kurz laufende europäische Staatsanleihen, sondern in kurz laufende Anleihen aus Emerging Markets, bzw. in kurz laufende Anleihen aus hochverzinsten Unternehmensanleihen. Durch diese Investitionen kann ein deutlich höherer Zinsertrag erwirt- Themen in dieser Ausgabe: Festgeldersatz Aktuelle Situation Gold und Goldminen Fremdwährungen 1

schaftet werden. Dem gegenüber steht das Ausfallrisiko einzelner Staaten und Unternehmen. Da es sich aber um kurz laufende Anleihen und noch dazu breit gestreut investiert wird, sollte dieses Risiko sehr beschränkt und kalkulierbar sein. Der Zinsertrag für diese Produkte wird aktuell von den Gesellschaften mit 5,0%-5,3% angegeben. Die durchschnittliche Laufzeit der in den Produkten enthaltenen Titel bewegt sich in etwa bei einem Jahr. Die Produkte haben bisher eine Volatilität von maximal 5,5 erreicht was auf ein deutlich reduziertes Risiko hinweist. Zugegebener Maßen sind beide Produktarten aber erst wenige Monate, bzw. rund ein Jahr alt so dass die Historien noch keine Auskunft darüber geben, wie sich die Portfolios in Extremszenarien verhalten. Der Zinsertrag ist jedoch sehr hoch wo bekommt man ansonsten schon 5% Zins auf ein Jahr? Das Risiko ist breit gestreut und aufgrund der kurzen Anleihelaufzeiten beschränkt. Gerade für all diejenigen, die über längere Zeit Cash-Beträge vorhalten wollen oder müssen oder wer sich unsicher ist ob und was und wie mit Reserven weiter zu verfahren ist, der sollte dieses Segment in Erwägung ziehen! Aktuelle Situation Zum Zeitpunkt der Niederschrift (18.05.2012) dieses Reports sind erste Anzeichen von Panik an vielen Märkten auszumachen. Aktienmärkte Der amerikanische S&P500-Index ist an 10 der letzten 12 Handelstage mit ansteigender Dynamik gefallen. In anderen Märkten sind ähnliche Zahlen zu verzeichnen. Solche Serien sind äußerst selten. Von dieser Seite her ist davon auszugehen, dass eine technische Gegenbewegung kurz bevorsteht. Der Verlust hält sich mit weniger als 8% sehr in Grenzen. Was einen jedoch stutzig machen sollte, ist die Tatsache, dass die Märkte quasi vom Top weg, teils vom Höchstkurs seit dem Beginn der Aufwärtsbewegung 2009, in die aktuelle Bewegung übergegangen sind und die Kennzahl für das aktuelle Risiko (»Volatilität«) kaum angestiegen ist. Ein ähnliches Verhalten war in der Vergangenheit an oberen mittelfristigen Marktwendepunkten zu beobachten. Kurzfristig gibt es im Gegensatz dazu viele Daten, die darauf hinweisen, dass der (erste) Ausverkauf bereits vorüber ist. Das Put-Call-Ratio also das Umsatzverhältnis von gehandelten Optionen, die auf fallende Märkte setzen zu den Optionen, die auf steigende Märkte setzen erreicht mit 1,45 durchaus Panik-Niveau. Weitere messbare Daten bestätigen ebenfalls Panik und viele Indikatoren sind»überverkauft«. Damit sollte in den nächsten Tagen tatsächlich ein erster Boden gefunden sein und die Kurse dürften zunächst wieder steigen. Mittelfristig ist das Bild jedoch eher trübe. Für eine»echte Panik«fehlen noch ein paar Anzeichen. Hier sind vor allem ein massiver Anstieg der Umsätze und der Volatilitäten zu nennen. Begleitet wurde diese Bewegung von einer durchweg positiven Erwartungshaltung der großen Börsenmedien, positiven Analystenmeldungen, positiven Erwartungen der Fondsmanager und Investmentbanken, von freudiger Erwartung des heute statt findenden Börsengangs der Firma Facebook und von unzähligen Gründen warum die Aktie von Apple auch auf 1.000 Dollar steigen sollte. Gleichzeitig sind von Unternehmensseite vermehrt Gewinn- und Umsatzwarnungen aufgekommen, die jedoch jeweils als»ausrutscher«oder»einzelfall«abgewatscht wurden. Zu erwähnen sind hier»einzelfälle«wie IBM, Cicso Systems, Yum Brands, RadioShack, JP Morgan Chase um nur mal ein paar wenige zu nennen. Die Aktien der»einzelfälle«wurden jeweils massiv abverkauft. Interessant in diesem Zusammenhang ist die Entwicklung der Gewinnschätzungen. Für den Technologiesektor haben sich die Gewinnschätzungen seit Anfang 2011 um rund 8% erhöht. Soweit so gut. Bereinigt man diese Schätzungen aber um einen einzigen Titel nämlich um Apple dann sind die Schätzungen bereits seit Frühjahr 2011 deutlich am fallen und liegen nun mehr als 3% unterhalb des Standes von Anfang 2011. Der»Einzelfall«scheint eher die Regel zu sein Hinweis: Die Entwicklung des Welt- Trend-Indikators wird regelmäßig auf unserer Website aktualisiert und dokumentiert deswegen verzichte ich an dieser Stelle darauf. www.i-s-r.de/wti Volkswirtschaften Bei den volkswirtschaftlichen Indikatoren zeigt sich aktuell ein bunter Datenmix. Es gab sowohl positive, als auch negative Überraschungen. Die für die globalen Rettungspolitiker wichtigsten Daten sind jedoch eindeutig: Der US Arbeitsmarkt kommt nicht in Schwung und die»vereinigten Staaten von Europa«befinden sich mehrheitlich in einer Rezession. Übrigens: Viele der globalen Rettungspolitiker treffen sich in den nächsten Tagen gleich mehrfach. Es geht heute los mit dem G8-Gipfel in den USA, gefolgt vom NATO-Treffen am Sonntag und Montag und dann geht s direkt weiter mit einem EU-Sondergipfel in Brüssel. Bei diesen Treffen werden si- 2

IS&R Investment-Report cherlich wieder viele Entscheidungen darüber gefällt, was und wer mit dem Inhalt Ihres Geldbeutels bezahlt und gerettet werden wird. Weniger beachtet zur Prognose der Wirtschaftsentwicklung ist der Realzins und die Zinsspanne zwischen langen und kurzen Staatsanleihen. Beide Indikatoren weisen auf eine anstehende Rezession in den USA hin. Diese Indikation war in der Vergangenheit sehr zuverlässig. Preise für Immobilien in China sind gefallen und die Notenbank dort beginnt die Zinsen zu senken, Brasilien ist am Rande einer Rezession, für viele Rohstoffe ist die Nachfrage rückläufig gewesen. Dieser Datenmix zeichnet eher ein gedämpftes, wenn nicht sogar düsteres Bild für die Entwicklung der globalen Volkswirtschaften. Divergenzen Unter einen Divergenz versteht man an den Finanzmärkten Norm-Abweichungen bestimmter Indikatoren. Oftmals sind diese Divergenzen erste Anzeichen für eine Trendumkehr, weil sie nichts anderes darstellen als eine Verschlechterung der Marktstruktur. Aktuell findet sich eine ganze Fülle von Divergenzen an den Märkten Aktien oberhalb der 200-Tage-Linie (USA) In einem steigenden Markt sollte die Anzahl der Aktien, die oberhalb ihres eigenen, langfristigen Durchschnitts stehen ansteigen. In einem fallenden Markt sollte diese Anzahl abnehmen. Wenn dem nicht so ist, liegt eine Divergenz vor. Im Chart 1 habe ich einige dieser Divergenzen in den letzten 24 Jahren eingezeichnet. Gerade wenn diese Divergenzen an oberen oder unteren Extremwerten auftreten, sollte man vorsichtig sein. Aktuell haben wir eben wieder eine solche Divergenz. Streng genommen haben wir sogar drei Divergenzen seit 2011 (zwei»kleine«und eine»große«). Eine Divergenz sagt nichts über die Größe der nachfolgenden Bewegung aus, aber sie ist ein Warnzeichen. Neue 52-Wochen-Hochs und -Tiefs Eine weitere ähnlich aufgebaute Kennzahl ist die Summe der Aktien, die ein neues Hoch oder Tief innerhalb eines Jahres erreicht haben. Auch hier gilt, dass in einem steigenden Markt die Zahl der neuen 52-Wochen-Hochs und in einem fallenden Markt die der neuen Tiefs steigen sollte. Diese Kennzahl und die Differenz aus beiden finden Sie im Chart 2. Zur besseren Übersicht habe ich die gleichen Divergenzen im Chart dargestellt es gäbe noch mehr. Auch hier sehen wir aktuell mehrere Divergenzen und bekommen einen deutlichen Hinweis auf ein sich immer weiter verschlechterndes mittelfristiges Marktumfeld. Weitere Indikatoren zeichnen ein ähnliches Bild. Chart 1: Divergenzen im US Aktienmarkt Quelle: Chart mit Investox erstellt, Daten: vwd portfolio manager 3

Chart 2: Divergenzen im US Aktienmarkt Quelle: Chart mit Investox erstellt, Daten: vwd portfolio manager Konvergenzen Eine Konvergenz sind Norm-Bewegungen. Auch diese gibt es aktuell jedoch sind das im Moment Indikatoren, die ebenso eine Top-Bildung bestätigen. Im Chart 3 sehen Sie einen solchen technischen Indikator. Neutrales Sentiment mit Allzeithoch! Das Sentiment also die Stimmung der Anleger - verdient in extremen Marktphasen immer besondere Beachtung. Diese meist auf Umfragen basierenden Daten weisen an solchen Punkten oftmals den weiteren Weg. Hier ist im Moment besonders auffällig, dass es in den verschiedenen Umfragen extrem hohe Niveaus an»neutralen«meinungen gibt. Das bedeutet, dass die befragten keine klare Meinung haben ob die Märkte steigen oder fallen werden. Wer keine klare Meinung hat, der hat der Theorie nach auch keine klare Position. Er ist entweder gar nicht im Markt oder nur mit wenig Überzeugung in seinen Positionen engagiert. Die neutralen Anleger befinden sich im Moment auf Allzeithoch! Ein hoher Anteil an neutralen Anlegern führt sowohl in der Theorie, als auch in der Praxis regelmäßig zu starken Folgebewegungen. Demnach muss man sich also auf eine deutliche Trendbewegung in den nächsten Wochen einstellen. Ob diese Bewegung hoch oder runter geht das verraten diese Daten nicht. Fakt ist, dass der Anteil der Marktteilnehmer mit einer negativen Markterwartung nicht auffallend hoch ist. Gleichzeitig leert sich das»bullenlager«zusehends. Vor diesem Daten- SetUp wäre eine mittelfristige Abwärtsbewegung nicht überraschend. Saisonalität/Zyklik Für die Zyklik sind drei Punkte erwähnenswert. In einem»normalen«aktienjahr fallen die Aktien vom Frühsommer bis in den Herbst hinein. Demnach stehen wir am Anfang einer schwachen Marktphase. In den USA ist dem»normalen Aktienjahr«der 4-Jahres-Zyklus, der auch als»präsidentschaftszyklus«bezeichnet wird, übergeordnet. In diesem Zyklus weist das Wahljahr in den USA eine massive, nachhaltige Abweichung vom»normalen Aktienjahr«auf. Das Jahrestief bildet sich in Wahljahren sehr oft bereits im Frühsommer. Dem nochmals übergeordnet ist der sogenannte»dekaden-zyklus«. Demnach bildete ein Jahr das auf»2«endet (also 1982,1992, 2002, 2012 und so weiter) in den letzten 115 Jahren ebenfalls zur Mitte des Jahres hin das Tief der gesamten Dekade. Es gibt unzählige Theorien warum die jeweiligen Zyklen so sind, wie sie sind. Das soll hier aber nicht weiter vertieft werden. Letztlich kann man das als blanke Statistik und als Zufall aburteilen. Ich halte diese Zyklen jedoch durchaus für relevant. Vor allem dann, wenn die Märkte von den Zyklen abweichen, sollte man das als deutliche Markt-Stärke, bzw. 4

IS&R Investment-Report Resumee Aktienmarkt Für die Aktienmärkte ist kurzfristig mit einer positiven Gegenbewegung zu rechnen. Chart 3: Konvergenz im US Aktienmarkt Der MACD hat ein frisches Verkaufssignal generiert Quelle: Michael Riesner, UBS Technical Analysis Schwäche interpretieren. Bisher ist es so, dass die Aktienmärkte sich in diesem Jahr sehr wohl an den 4-Jahres-Zyklus gehalten haben und dass sich viele internationale Märkte so bewegen, wie es der Dekaden-Zyklus prognostiziert. Demnach ist von einem deutlichen Tiefpunkt bereits zur Mitte des Jahres auszugehen, dem eine entsprechend starke Aufwärtsbewegung folgt. Bewertungen und langfristige Trends Im aktuellen Research-Report gehe ich unter anderem auf die Bewertungen einzelner Märkte ein. In der Tat sind viele Märkte günstig, bzw. nicht teuer. Angesichts der niedrigen Renditen bei Staatsanleihen und der Schuldenkrise erscheinen Aktien auch als die logisch sinnvolle Alternative. Bevor diese Alternative jedoch greift, kann es durchaus sein, dass aus billigen Märkte erst noch sehr billige Märkte werden. Zumindest ist es nicht unüblich, dass am Ende eines langfristigen Trends die entsprechenden Märkte extrem über-, bzw. unterbewertet sind. Wenn wir uns die langfristigen Trends aktuell betrachten, dann befindet sich der amerikanische und europäische Aktienmarkt seit über 12 Jahren in einem Seitwärts-, bzw. Abwärts-Trend. Japan befindet sich seit über 22 Jahren in einem klaren Abwärtstrend. Emerging Markets fallen im Schnitt seit rund 5 Jahren in sehr unterschiedlicher Ausprägung. In Relation zu diesen langen Trends sind die Bewertungen eben noch nicht sehr billig. Sollten wir also tatsächlich am Ende dieser Trends stehen, müssten sich die Kennzahlen nochmal massiv verbilligen. Eine erneute, entsprechend starke Verkaufswelle könnte jedoch sehr schnell zu sehr billigen Bewertungen führen! Aufgrund der vielen, Divergenzen und Anzeichen für schwächere Kurse muss man einen erneuten Einbruch in den nächsten Wochen auf dem Schirm haben. Wahrscheinlich ist ein solcher Einbruch dann ein guter Zeitpunkt um zu investieren und die Portfolios deutlich aktien-lastiger aufzustellen. Dies sollte dann auch mit entsprechenden Daten wie zum Beispiel Umsatzverhalten, Entfernung von gleitenden Durchschnitten, Häufung von Panik-Indikatoren und so weiter unterlegt werden. Sofern dieser Fall eintritt, werde ich einen neuen Investment-Report schreiben jedoch kommen diese Punkte und Daten meist sehr schnell und man hat nicht allzu viel Zeit. Die mediale Begründung für diesen Fall könnte eine Ende der griechischen Tragödie sein. Im Juni gibt es Neuwahlen. Im Vorfeld könnten aufgrund der bis dahin bestehenden Ungewissheit die Kurse weiter purzeln. Mit den Wahlen kommt dann die Entscheidung und die Unsicherheit ist weg egal wie sie ausfällt. Das könnte dann die erste Grundlage für steigende Kurse sein. Fundamental betrachtet kann sich allerdings auch eine weitere, längerfristige Abwärtsbewegung einstellen. In diesem Fall sollte man natürlich nicht kaufen. Aber auch für diesen Fall sollten entsprechende Daten auf die Gefahr weiter fallender Kurs hindeuten. Für diesen Fall muss vielleicht auch Griechenland herhalten. So könnten die Wahlen erneut auf eine Patt-Situation hinauslaufen oder ein Euro- Austritt Griechenlands fördert die Spekulationen und Unsicherheiten, was denn mit Spanien, Portugal, Irland und Italien passieren wird. 5

Ein weiterer Grund für einen»unlogischen«anstieg der Märkte ab dem Frühsommer dürften die Notenbanker liefern. Wenn sich die aktuellen volkswirtschaftlichen Daten weiter verschlechtern und die Kurse fallen, ist davon auszugehen, dass die Notenbanken erneut versuchen werden die Welt mit einer Geldschwemme zu überfluten und damit künstlich Wachstum zu erzeugen. Man kann von diesen Maßnahmen halten was man will an den Börsen waren diese Maßnahmen bisher»erfolgreich«sie haben nämlich zu steigenden Kursen geführt. Wenn also erneut solche Maßnahmen ergriffen werden, dann sollte man ebenfalls die Portfolios Aktien- und Rohstoff-lastiger ausrichten auch wenn ansonsten von volkswirtschaftlicher Seite nichts dafür sprechen sollte. Man kann es drehen und wenden wie man will hinterher wird für jede Marktbewegung ein medialer Grund geliefert, so wie man es eben braucht. Damit wird man in der Praxis aber nicht weiter kommen. Deswegen soll an dieser Stelle nicht weiter spekuliert werden. Warten wir Daten und Fakten ab. Gold und Goldminen Wie Sie im aktuellen Research-Report nachlesen können, spricht einiges für eine Investition in Gold und in Goldminen. Gold ist vom Hoch im Spätsommer rund 20% gefallen. Goldminen im gleichen Zeitraum rund 40%. In den letzten Tagen sind die Hauptaktienmärkte deutlich gefallen, Goldminen sind gegen den Trend jedoch gestiegen. Teils sogar dynamisch. Gleichzeitig ist der Goldpreis gestiegen. Dies könnten die ersten Anzeichen einer Trendumkehr in diesem Segment sein. Wer also in dieses Segment investieren möchte oder es ausbauen möchte, der sollte jetzt diese Chance ergreifen. Fremdwährungen Alle Anlegern, die Befürchtungen über einen Einbruch des Euros oder einen Ausbruch der Inflation haben, sollten neben den hoch gelobten Sachwerten auch über eine Positionierung in Fremdwährungen nachdenken! Bei Interesse sprechen Sie uns bitte einfach an. Ein Hinweis zuletzt: am 30. Mai findet unsere Veranstaltung mit Ralf Flierl und Nico Lang in Dinklage statt. Weitere Infos und Anmeldung unter www.i-s-r.de/events Verfasser: Tobias Kunkel Geschäftsführer der IS&R GmbH, geprüfter Bankfachwirt (IHK), technischer Analyst (CFT / DITA I +II) Risikohinweise, Haftungsausschluss, Interessenskonflikte Bei vorliegender Publikation handelt es sich nicht um eine Finanzanalyse. Die Publikation gibt lediglich die Meinung des jeweiligen Verfassers wieder. Es wird in keinem Fall zum Kauf oder Verkauf irgendwelcher Wertpapiere aufgefordert. Diese Publikation ersetzt keine persönliche Anlageberatung. Der Handel mit Wertpapieren birgt erhebliche Risiken bis hin zum Totalverlust. Weder der jeweilige Autor, noch die IS&R GmbH haften für den Eintritt der getroffenen Aussagen. Möglicher Interessenskonflikt: Die IS&R GmbH, deren Kunden und Mitarbeiter können in den besprochenen Märkten, Wertpapieren oder ähnlichen Papieren investiert sein. Impressum Herausgeber: I S& R GmbH, Mittelstraße 10, 49593 Bersenbrück, Geschäftsführer: Tobias Kunkel, HRB 205764, Amtsgericht Osnabrück, Tel. +49 5439 809138-0, Fax +49 5439 809138-19, info@i-s-r.de, www.i-s-r.de Illustrationen: Rudolf Schuppler, www.grafik-schuppler.at Charts: vwd portfolio manager Layout & Satz: ebene23 Der Herausgeber ist zugleich Ansprechpartner aller Verantwortlichen. Erfüllungsort und Gerichtsstand ist Osnabrück. Nachdrucke und Veröffentlichungen, auch in Auszügen, sind nur mit schriftlicher Genehmigung gestattet. 6