Gasgemische. Individuelle Lösungen spezifisch für Ihre Anwendung



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Transkript:

Gasgemische Individuelle Lösungen spezifisch für Ihre Anwendung Neben reinen Gasen werden für viele Anwendungen auch definierte Gasgemische benötigt. Für viele Routineanwendungen von Betriebsgasen für Analysegeräte, der Bananenreifung über Laseranwendungen bis zum Betrieb von Zählrohren bietet Messer ein umfangreiches Programm an Standardgemischen. Durch die immer gleichbleibende Zusammensetzung können diese Gemische in Serien gefertigt und ab Lager geliefert werden. Details zu den einzelnen Standardgemischen können den jeweiligen Datenblättern entnommen werden. Bei einigen Anwendungen, beispielsweise der Überprüfung oder Kalibrierung von Messgeräten, bestimmt der einzelne Verwendungszweck die genaue Zusammensetzung der Gemische. Diese Gemische werden auf Wunsch des Anwenders nach den physikalischen und chemischen Möglichkeiten sowie sicherheitstechnischen Bestimmungen als individuelle Gasgemische gefertigt. Messer betreibt in Europa Schwerpunktwerke für Spezialgase und Gasgemische in Zwijndrecht (Belgien), Mitry-Mory (Frankreich), Lenzburg (Schweiz), Gumpoldskirchen (Österreich), Budapest (Ungarn) und Pancevo (Serbien). Die langjährige Erfahrung bei Messer und die hohe Kompetenz der Mitarbeiter in Entwicklung, Produktion und Analytik gewährleisten kontinuierlich die Erfüllung der hohen Qualitätsansprüche unserer Kunden.

Spezifikation individueller Gasgemische Die Zusammensetzung eines Gasgemisches ist durch den Gehalt der verschiedenen Komponenten in einem Trägergas definiert. Die Gehaltsangabe kann dabei in verschiedenen Einheiten erfolgen. Oftmals wird der Stoffmengenanteil in % oder ppm verwendet, da diese Einheit druck- und temperaturunabhängig ist. Weit verbreitet sind auch der Volumenanteil sowie die Massenkonzentration. Für diese druck- und temperaturabhängigen Einheiten wird der Normzustand üblicherweise bei 0 C und 1013 mbar zugrunde gelegt. Für die Umrechnung von einem Einheitensystem in andere verwendet Messer Programme auf der Grundlage der ISO 14912 (Gasanalyse Umrechnung von Zusammensetzungsangaben für Gasgemische). Sollwert (90 ppm) Toleranz +/- 5 % 85 90 95 Istwert (88,5 ppm) Unsicherheit +/- 1 % Konzentration (ppm) Toleranz und Unsicherheit von Gasgemischen. Beispiel: 90 ppm NO Topline (Toleranz +/- 5 %, Unsicherheit +/- 1 %) meter im Detail fest. Für die Berechnung des Gemisches wird ein eigens entwickeltes thermodynamisches Softwarepaket genutzt. Die Toleranz beschreibt die zulässige Abweichung der tatsächlichen Konzentration (Ist-Wert) einer Komponente von der geforderten Konzentration (Soll-Wert). Verfahrensbedingt liegt die Toleranz üblicherweise bei 5 % bis 10 % relativ, je nach Gehalt, Art und Anzahl der Komponenten. Der Ist-Wert einer Komponente kann nur mit einer gewissen Unsicherheit angegeben werden. Messer gibt auf den Zertifikaten stets die erweiterte Unsicherheit mit dem Erweiterungsfaktor k=2 an. Das bedeutet, dass der wahre Wert mit einer Wahrscheinlichkeit von 95% im angegebenen Intervall liegt. Werden Gasgemische beispielsweise zur Kalibrierung von Messgeräten eingesetzt, reicht der Inhalt eines Druckgasbehälters oftmals viele Monate. Die Stabilitätsdauer gibt den Zeitraum ab Herstelldatum an, für den die Angabe des Ist-Wertes im Analysenzertifikat gilt. Üblicherweise liegt dieser Zeitraum bei 12 Monaten, längere Stabilitätszeiträume sind für viele Gasgemische möglich (Longlife-Option). In diesem Zusammenhang spielt die Innenbehandlung der Druckgasbehälter eine entscheidende Rolle. Nur die aufwändige und konsequente Behältervorbehandlung mit umfangreichen Spül- und Evakuierzyklen bei erhöhter Temperatur sowie geeignete Konditionierungsschritte ermöglichen die Herstellung stabiler Gasgemische. Die Herstellbarkeit eines Gasgemisches wird durch chemische, physikalische und sicherheitstechnische Aspekte bestimmt. Beispielsweise sind Gasgemische mit oxidierenden und brennbaren Komponenten nur in engen Grenzen herstellbar. Ein Team erfahrener Experten von Messer prüft jedes erstmalig hergestellte Gasgemisch und legt alle wesentlichen Verfahrenspara- Gemisch-Kategorien Entsprechend der unterschiedlichen Anforderungen an Gasgemische bietet Messer verschiedene Gemisch- Kategorien an, die die Toleranz, Unsicherheit und den Stabiltätszeitraum definieren: Typ Unsicherheit Toleranz Konzentration Stabilität % rel. % rel. Monate Tecline kein Zertifikat 2-10 % 1-100 % Traceline 5 % 10 % 5-1000 ppb <12 Labline 2 % 5 % 1 ppm-100 % 12 Topline <1 % <5 % 10 ppm-100 % 12 Longlife-option 24/36/60: verlängerter Stabilitätszeitraum (24-36-60 Monate) Accredited-option: mit Kalibrierschein aus einem nach ISO 17025 akkreditierten Labor

Gravimetrische Herstellung von Gasgemischen z. B. für akkreditierte Gasgemische nach ISO 6143 (Gasanalyse - Vergleichsverfahren zur Bestimmung und Prüfung der Zusammensetzung von Kalibriergasgemischen) kann der Ist-Wert der Komponente meist wesentlich genauer bestimmt werden. Daher werden die Analysenwerte und deren Unsicherheit zertifiziert. Bei der gravimetrischen Herstellung nach ISO 6142 (Gasanalyse - Herstellung von Prüfgasen - Wägeverfahren) werden die einzelnen Komponenten eingewogen. Das Wägeverfahren ist eines der genauesten physikalischen Messverfahren überhaupt. Daher können mit dieser Methode Gasgemische höchster Präzision hergestellt werden. Die (quantitative) Kontrollanalyse erreicht meist nicht diese Genauigkeit. Sie wird lediglich zur Bestätigung der Prozessparameter herangezogen, zertifiziert werden der durch die Wägung bestimmte Wert und dessen Unsicherheit. Gemische der Kategorie Tecline werden gemäß einer Standardspezifikation ohne Zertifikat geliefert. Typischerweise werden Tecline-Gemische als Betriebs- oder Prozessgase eingesetzt. In der Gemischkategorie Labline sind individuelle Gasgemische mit Zertifikat zusammengefasst. Die Toleranz beträgt 5 % und die Unsicherheit des Ist-Wertes üblicherweise 2 %. Für hochpräzise Messaufgaben empfehlen wir die Kalibrierung mit Gemischen der Kategorie Topline mit einer Unsicherheit von besser als 1 %. Für die Spurenanalytik führen wir die Kategorie Traceline mit Konzentrationen im ppb-bereich. Je nach Bedarf bietet Messer Gasgemische in unterschiedlichen Druckgasbehältern an. Das Behälter- und Ventilmaterial richtet sich dabei nach den Anforderungen des Gemisches. Häufig werden beispielsweise die 10- oder 50-Liter Aluminiumflasche mit Edelstahlventil und einem Fülldruck von 150 bar eingesetzt. Die Einstufung des Gemisches gemäß der CLP-Verordnung erfolgt mittels einer Expertensoftware. Mit dieser wird auch ein vollständiges Sicherheitsdatenblatt erstellt und die Kennzeichnung des Behälters festgelegt. Das Sicherheitsdatenblatt enthält alle wichtigen sicherheitstechnischen Hinweise für den Einsatz des Gasgemisches. Herstellung individueller Gasgemische Messer setzt unterschiedliche Verfahren für die Gemischherstellung ein. In der Regel werden dabei die Komponenten des Gemisches nacheinander in die Druckgasflasche gefüllt. Ist eine Direktdosierung der Komponente nicht möglich (etwa bei sehr niedrigen Gehalten), werden ein oder mehrere Vorgemische mit höheren Gehalten der gewünschten Komponente zur endgültigen Gemischherstellung herangezogen. Bei der manometrischen Abfüllung wird der Druckanstieg im Behälter während und nach der Zugabe jeder Gemischkomponente gemessen. Der Vorteil dieser Methode liegt in der hohen Flexibilität, ihr Nachteil ist die systematisch geringere Prozessgenauigkeit. Mit der anschließend durchgeführten Analyse der Gasgemische Kalibrierung der eingesetzten Waagen Gases for Life Gasgemische

Gasgemische mit Kalibrierschein Laborakkreditierung nach ISO/IEC 17025 und ISO Guide 34 Die ISO 17025 beschreibt die Anforderungen an die Kompetenz, die Kalibrier- und Testlabore erfüllen müssen. Die wesentlichen Regelungen betreffen den Betrieb und den Umfang eines Qualitätsmanagementsystems sowie den Nachweis der erforderlichen technischen Kompetenz zur Durchführung der Kalibrierung. Die Akkreditierung eines Labors beschreibt die förmliche Bestätigung einer nationalen Akkreditierungsbehörde, dass dieses Labor die Kompetenz besitzt, bestimmte Aufgaben zur Bewertung der Konformität nach ISO/IEC 17025 durchzuführen. Bei diesen Aufgaben kann es sich sowohl um die Herstellung als auch um die Analyse von Gasgemischen handeln. Die Akkreditierung bedeutet somit die förmliche Anerkennung der technischen und organisatorischen Kompetenz eines Labors zur Durchführung der Kalibrieraufgaben. Im Zuge der Akkreditierung wird die Laborkompetenz für ein definiertes Spektrum von Gasgemischen dem Scope der Akkreditierung beschrieben und formell in der Auflistung der Kalibrierund Messmöglichkeiten dokumentiert. Die wesentlichen Qualitätsmerkmale von Gasgemischen mit einem Kalibrierschein aus einem akkreditierten Labor sind die Rückführbarkeit der Zusammensetzung der Gasgemische auf nationale Normale und die Ermittlung der Unsicherheit nach einem anerkannten Verfahren. Zur Sicherstellung der Qualität der Kalibrierergebnisse sind die akkreditierten Labore zu einer regelmäßigen Teilnahme an Vergleichsprogrammen zwischen Laboratorien (Ringversuchen) oder an Eignungsprüfungen verpflichtet. Messer hat in Europa die Akkreditierung als Kalibrierlabor für fünf Laboratorien erworben. Rückführbarkeit Die Sicherstellung der Rückführbarkeit der Zusammensetzung der Gasgemische auf Normale eines nationalen metrologischen Instituts oder auf das internationale Einheitensystem SI ist die wesentliche Voraussetzung für die Richtigkeit der zertifizierten Werte und für die richtige Ermittlung der Unsicherheiten. Bei Gasgemischen, die gravimetrisch hergestellt werden, erfolgt die Sicherstellung der Rückführbarkeit auf die SI-Größe Masse durch Kalibrieren der verwendeten Waage mit zertifizierten Massenormalen. Die mit diesen Waagen erzielten Ergebnisse, das

heißt die Konzentrationen der gravimetrisch erzeugten Gasgemische, sind direkt auf das nationale Massenormal des betreffenden Herstellerlandes rückführbar. Wird die Zusammensetzung eines Gasgemisches nach manometrischer Herstellung durch die anschließende Analyse ermittelt, beruhen deren Ergebnisse auf den in unseren Laboratorien verwendeten Kalibriergasen. Hierzu kommen ausschließlich hochgenaue, gravimetrisch hergestellte Gasgemische zum Einsatz, wobei die Ergebnisse auch hier wieder auf das Massenormal rückführbar sind. Alternativ wird hierbei die Rückführbarkeit der Zusammensetzung dieser Gemische durch Vergleich mit Standard-Referenzmaterialien (SRM) sichergestellt. Standard-Referenzmaterialien sind Gasgemische höchster metrologischer Güte, die von nationalen metrologischen Instituten hergestellt werden. Referenzmaterialien sind in Ihrer Funktion den Normalen für physikalische Größen gleichgestellt. Die Rückführbarkeit kann statt des direkten Vergleichs auch in mehreren Schritten erfolgen, wobei mit jedem Schritt die resultierende Unsicherheit zunimmt. Unsicherheit Die Unsicherheit der Zusammensetzung eines gegebenen Gasgemisches wird von folgenden Hauptfaktoren beeinflusst: Manometrische Herstellung und analytische Zertifizierung der Zusammensetzung: Unsicherheiten der verwendeten Kalibriergase bzw. Referenzmaterialien Unsicherheit der analytischen Vergleichsmessung Gravimetrische Herstellung: Unsicherheit der Wägung der Massen der einzelnen Komponenten Reinheit der Komponenten des Gasgemisches Änderung der Luftdichte und damit des Auftriebs des Zylinders während der Wägung durch Änderung von Temperatur, Luftdruck oder Luftfeuchtigkeit Massengewinn oder Massenverlust der Druckgasflaschen durch Handhabung während des Wägevorgangs Die Unsicherheit der Zusammensetzung des Gasgemisches wird aus allen signifikanten Einflussgrößen gemäß der Vorgehensweise des BIPM/ ISO Guide to the Expression of Uncertainties in Measurement ermittelt. Für Kalibriergase ist es üblich, die erweiterte Messunsicherheit (U=k*s, s: Standardabweichung) mit dem Erweiterungsfaktor k=2 anzugeben. Mit der Wahl dieses Erweiterungsfaktors wird statistisch ein Vertrauensintervall von etwa 95% für die angegebene Zusammensetzung erzielt. Referenzmaterialien Mit der Akkreditierung gemäß ISO Guide 34 wird unserem Labor in der Schweiz auch die Kompetenz zur Herstellung von zertifizierten Referenzmaterialien bescheinigt. Zertifizierte Referenzmaterialien (CRM) spielen in der analytischen Chemie eine wesentliche Rolle als Bezugspunkte, die höchsten metrologischen Ansprüchen genügen. Sie werden vorrangig in Labors eingesetzt, die Regularien wie GMP oder ISO/ IEC 17025 unterliegen. Im ISO Guide 34 sind die Kompetenzen und Tätigkeiten definiert, die ein Hersteller von Referenzmaterialien mindestens erfüllen muss. Besondere Bedeutung besitzen hierbei die Produktionsplanung, die Prüfung und Verarbeitung der Einsatzstoffe, die Herstellungsprozesse sowie die Produktionsund Qualitätskontrollen, Durchführung von Tests zur Bestätigung der Homogenität und der Stabilität des zertifizierten Referenzmaterials, die Charakterisierung des Referenzmaterials/ Bestimmung der Kenndaten, die Zuordnung der Kenndaten und Unsicherheitsangaben zu den Referenzmaterialien, die Freigabe der Kenndaten und Ausstellen der Zertifikate, die Handhabung und Lagerung der Referenzmaterialien sowie Transport/Verteilung und Kundenservice. Im Zuge des von der Schweizerischen Akkreditierungsstelle durchgeführten Akkreditierungsverfahrens konnte die Messer Schweiz AG zeigen, dass alle Tätigkeiten, die die Qualität der Referenzmaterialen beeinflussen, gemäß den Forderungen des ISO Guide 34 geregelt sind und das die Herstellung der Gasgemische konsequent diesen Regelungen folgt. Gestützt auf diese Laboratorien ist Messer in der Lage, die Qualität akkreditierter und nicht akkreditierter Kalibriergasgemische sowie von Referenzmaterialien zu gewährleisten und kontinuierlich zu verbessern. Externe und firmeninterne Ringversuche tragen dazu bei, gewährleisten zu können, dass die Zusammensetzungen und Unsicherheiten der in unseren Werken hergestellten Gasgemische nach den Anforderungen unserer Kunden in ganz Europa vergleichbar und rückführbar sind. Gases for Life Gasgemische

Jedes individuell hergestellte Gasgemisch wird mit einem Zertifikat ausgeliefert. Dieses enthält alle wesentlichen Angaben zum Gasgemisch. In verkleinerter Form befindet sich das Zertifikat als Flaschenanhänger an jedem Gasgemischbehälter. Die Angaben auf dem Zertifikat entsprechen der ISO 6141 (Gasanalyse Anforderungen an Zertifikate für Kalibriergase und Kalibriergasgemische). Service und Beratung So vielfältig wie die möglichen Gasgemische sind auch deren Anwendungen. Nicht immer ist es einfach, die geeigneten Gemische für den jeweiligen Einsatzfall auszuwählen. Oft stellen die technische Machbarkeit, aber auch die möglichen Kosten einen begrenzenden Faktor dar. Die Qualität der Kalibriergasgemische hängt nicht nur von der Herstellung und Analyse ab; auch Lagerung und Handhabung der Gemische können einen erheblichen Einfluss haben. Die richtige Wahl des Gasversorgungssystems ist ebenso wichtig wie die sorgfältige Entnahme des Kalibriergasgemisches. Unsere Kundenberater unterstützen Sie gerne bei der Auswahl der optimalen Lösung für Ihre individuellen Anforderungen. Messer Group GmbH Messer-Platz 1 65812 Bad Soden Tel. +49 6196 7760-0 Fax +49 6196 7760-442 info@messergroup.com www.messergroup.com www.specialtygases.de gasesforlife.de gase.de facebook.com plus.google.com twitter.com xing.com