Pressekonferenz Women are top! To the top by innovative corporate cultures Wien, 25. Juni 2015, 10:00, Blauer Salon (BMBF) Ihre GesprächspartnerInnen sind: Frauenministerin Gabriele Heinisch-Hosek Univ. Prof. DI Dr. in Edeltraud Hanappi-Egger, Institut für Gender und Diversität in Organisationen, WU Wien Mag. a Dr. in Ingrid Mairhuber, Forschungs- und Beratungsstelle Arbeitswelt (FORBA) Martina Ernst, MBA, Erste Bank, HR und Karrieremanagement DI Boris Hultsch, Kompetenzzentrum Holz GmbH, Geschäftsführer
Das Projekt auf einen Blick... widmete sich in zwei Teilprojekten der Erhöhung des Frauenanteils in wirtschaftlichen Führungs- und Entscheidungspositionen österreichischer. wurde von September 2013 bis April 2015 vom BMBF koordiniert und in Kooperation mit dem Institut für Gender und Diversität in Organisationen der WU Wien sowie der Forschungs- und Beratungsstelle Arbeitswelt (FORBA) durchgeführt.... wurde von der Europäischen Union im Rahmen des PROGRESS-Programmes kofinanziert. Die Agenda: BMBF Wie werden Ergebnisse kommuniziert und implementiert? Information, Koordination, Vernetzung (Zukünftige) Maßnahmen und langfristige Umsetzung Die Online-Simulation: WU Wie kann der Frauenanteil in Aufsichtsräten erhöht werden? Online Simulation: Prototyp des Unternehmensplanspiels Reflexion, Lernen, Wandel der Nominierungsprozesse Dialog und Beispiele guter Praxis: FORBA Wie kann der Frauenanteil im Management erhöht werden? Interviews, Fokusgruppen, Veranstaltungs- und Dialogforen Dokumentation der Praxisbeispiele aus österreichischen Unternehmen Hintergrund des Projekts: Die unausgewogene Repräsentation von Frauen und Männern in wirtschaftlichen Entscheidungspositionen Frauen in Österreich sind besser ausgebildet als je zu vor, arbeiten jedoch immer häufiger Teilzeit, verdienen in gleichen Positionen immer noch weniger als Männer und sind weitaus seltener in den Führungsetagen zu finden. Auch wenn hier in den letzten Jahren Fortschritte zu beobachten waren, erhöht sich der Frauenanteil nur sehr langsam: Waren 2005 in Österreichs Aufsichtsräten nur 7,6 Prozent Frauen vertreten, gab es 2015 mit 16,2 Prozent bereits mehr als doppelt so viele. Geschäftsführerinnen sind zwar mit 5,9 Prozent auch 2014 deutlich seltener anzufinden, 2005 waren es mit 2,9 Prozent aber noch weniger (vgl. Frauen.Management.Report der Arbeiterkammer). Frauenförderung steht also vermehrt auf der Agenda in Unternehmen. Es lassen sich auch durchaus Erfolge beobachten: Der Frauenanteil steigt, wenn auch deutlich langsamer als im öffentlichen Dienst und in staatsnahen Unternehmen, wo es Quoten gibt. 2
Das Projekt im Detail Women are top! To the top by innovative corporate cultures In den letzten Jahren wurden einige Initiativen gesetzt, um den Frauenanteil in Entscheidungs- und Führungspositionen zu erhöhen: etwa die Erhöhung der Frauenförderquote im öffentlichen Dienst, die Selbstverpflichtung der staatsnahen Unternehmen oder auch die Datenbank für Aufsichtsratskandidatinnen. Neben verbindlichen Quoten und verstärkter Sichtbarkeit von Frauen sind Unternehmenskulturen und betriebliche Entscheidungsprozesse jedoch weitere wesentliche Elemente für einen nachhaltigen Wandel. An diesem Punkt setzte das PROGRESS-Projekt von BMBF, WU und FORBA an. WU-Teilprojekt: Erhöhung der Frauenanteile in Aufsichtsräten Warum erhöht sich der Frauenanteil in Aufsichtsräten weiter nur langsam? Wie werden Aufsichtsratspositionen in Österreich besetzt? Welche Netzwerke und Strukturen werden dabei genutzt und wie werden Frauen davon ausgeschlossen? Ausgehend von diesen Fragen entwickelte die WU Wien den Prototyp der Online-Simulation Choose your Board, in dem SpielerInnen frei werdende Posten im Aufsichtsrat neu besetzen. Kurze Videotutorials erläutern die Möglichkeiten und Funktionen des Spiels. Am Ende der Simulation erhalten die Spielenden ein differenziertes Feedback zur Diversität im Aufsichtsrat und zum Prozess ihrer KandidatInnensuche. Dieses Feedback soll dazu beitragen, Handlungs- und Entscheidungsmuster zu reflektieren und zu überdenken, und wird so zu einem transparenteren, qualifikationsbasierten Entscheidungsprozess beitragen. In der frei verfügbaren Version auf der Projektseite können SpielerInnen in einem von drei Beispielunternehmen frei werdende Aufsichtsratspositionen neu besetzen. Darüber hinaus bieten die Spielentwicklerinnen Workshops an, in deren Rahmen die Simulation von fundiertem fachlichem Input zu Grundlagen der Corporate Governance in Bezug auf Nominierungsentscheidungen sowie zur idealen Zusammensetzung von Teams und Diversity in Teams begleitet wird. Zur Sicherung des Lernerfolgs gibt der Workshop Raum zur individuellen, wie auch zur gruppenbasierten Reflexion des Entscheidungsverhaltens der TeilnehmerInnen, sowie zur Ableitung relevanter Schlüsse für die jeweilige unternehmerische Praxis FORBA-Teilprojekt: Erhöhung der Frauenanteile in wirtschaftlichen Führungspositionen Getragen vom Commitment der Führungskräfte, begründet in betrieblichen Notwendigkeiten und im Ausgleich zwischen den Bedürfnissen von Unternehmen und MitarbeiterInnen haben österreichische Unternehmen kreative und innovative Ansätze zur Erhöhung des Frauenanteils im Management gefunden und umgesetzt. FORBA hat mehr als 50 dieser erfolgreichen und vorbildhaften Maßnahmen in verschiedenen Branchen, Standorten und Betriebsgrößen gesammelt, in Fokusgruppen und Veranstaltungen zur Diskussion gestellt 3
und schließlich so aufbereitet, dass sie auch für andere Unternehmen nutzbar sind. Um das Finden passender Maßnahmen und Anregungen für interessierte Betriebe zu erleichtern wurden die Maßnahmen 6 Kategorien und 17 Subkategorien zugeordnet etwa Führen in Teilzeit, geteilte Führungspositionen, Talenteentwicklung, gezielte Rekrutierung von Frauen oder Karenzmanagement. Zusätzlich erleichtert die Beschlagwortung nach Branchen, Betriebsgröße und inhaltlichen Kriterien die Suche. Ergänzend zu den Beschreibungen der Maßnahmen wird auch auf Rahmenbedingungen, notwendige Voraussetzungen und Chancen sowie Grenzen hingewiesen. Interessierte Unternehmen können so die für sie geeignete Strategie identifizieren und umsetzen können. Die Beispiele werden zudem durch Erfahrungsberichte der teilnehmenden Unternehmen ergänzt. Veröffentlichung der Ergebnisse Die Simulation und die Unternehmensmaßnahmen sind auf www.frauenfuehren.at als Anregungen für interessierte Unternehmen und StakeholderInnen zur Reflexion und Umsetzung veröffentlicht. Zusätzlich werden hier auch weiterführende Informationen zu Literatur, internationalen Progress-Projekten und aktuellen Daten und Fakten zur Verfügung gestellt. Neben geeigneten politischen Rahmenbedingungen ist zur weiteren Erhöhung der ausgewogenen Repräsentanz von Frauen in wirtschaftlichen Spitzenpositionen in Österreich vor allem die Umsetzung auf betrieblicher Ebene notwendig. Dafür sollen die gesammelten Umsetzungsbeispiele ebenso Anreize und Inspiration bieten, wie die entwickelte Online- Simulation. Links www.frauenfuehren.at Ergebnisse und Hintergründe zum Projekt www.forba.at Forschungs- und Beratungsstelle Arbeitswelt FORBA www.wu.ac.at/diversity - Institut für Gender und Diversität in Organisationen der WU Wien 4
Dieses Projekt wurde ko-finanziert durch das PROGRESS-Programm der Europäischen Union RÜCKFRAGEHINWEIS: BM für Bildung und Frauen Mag.a Veronika Maria Pressesprecherin 01-53120/5011 veronika.maria@bmbf.gv.at www.bmbf.gv.at 5