Erfassung von Vögeln und Fledermäusen. Bestand, Bewertung, Konfliktanalyse. zum geplanten. Windpark Dreierwalde / Uthuisen. (Stadt Hörstel)

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1 Erfassung von Vögeln und Fledermäusen zum geplanten Windpark Dreierwalde / Uthuisen Bestand, Bewertung, Konfliktanalyse (Stadt Hörstel) Frank Sinning, Dipl.-Biol., Dipl.-Ing. Büro für Ökologie, Naturschutz und räumliche Planung Ulmenweg 17, Edewecht-Wildenloh frank.sinning@t-online.de ARSU GmbH Arbeitsgruppe für regionale Struktur- und Umweltforschung Escherweg 1, Oldenburg reichenbach@arsu.de

2 Faunistische Erfassungen Dreierwalde/Uthuisen I INHALT 1. Einleitung 1 2. Brutvögel Methode Ergebnisse Übersicht Planungsrelevante Arten Daten der Biologischen Station Ergebnisse Übersicht Planungsrelevante Arten Diskussion Kenntnisstand zur Empfindlichkeit der vorkommenden Arten Kollisionsgefährdung Zu erwartende Auswirkungen durch die vorliegende Planung Rastvögel Methode Ergebnisse Planungsrelevante Arten Limikolen Daten der biologischen Station zu den Rastvögeln Diskussion Kenntnisstand zur Empfindlichkeit der relevanten Gastvogelarten Zu erwartende Auswirkungen durch die vorliegende Planung Hinweise für die Eingriffsregelung und zum Artenschutz Fledermäuse Einleitung Methoden Detektorerfassung Horchkistenerfassung Anabat-Dauererfassung Ergebnisse Überblick Ergebnisse Detektordaten Ergebnisse Horchkistendaten Ergebnisse Anabatdaten Bewertung Verbalargumentative Bewertung Quantitative Bewertung der Horchkistendaten Konfliktanalyse 68

3 Faunistische Erfassungen Dreierwalde/Uthuisen II Kurzcharakterisierung ausgewählter Arten Gegenwärtiger Kenntnisstand - Überblick über die Auswirkungen von Windkraftplanungen auf Fledermäuse Auswirkungen für die vorliegende Planung zu erwartende Beeinträchtigungen Artenschutzrechtliche Hinweise zum Kollisionsrisiko Literatur Anhang 79

4 Faunistische Erfassungen Dreierwalde/Uthuisen 1 1. Einleitung In der Stadt Hörstel sollen neue Gebiete für die Windenergie ausgewiesen werden. Unter anderem handelt es sich dabei um den Standort Dreierwalde/Uthuisen. Zu dieser Planung wurden faunistische Kartierungen beauftragt, um die Betroffenheiten von Brut- und Rastvögeln sowie Fledermäusen zu ermitteln. Diese Kartierungen wurden bereits 2013 durchgeführt. Aufgrund einer geplanten Vergrößerung der ursprünglichen Potenzialfläche wurden 2014 ergänzende Brutvogelkartierungen in den betreffenden Bereichen durchgeführt. Gemäß der erfolgten Abstimmung mit der Unteren Landschaftsbehörde des Kreises Steinfurt (ULB) waren jedoch keine weiteren Rastvogel- und Fledermauserfassungen erforderlich. Im Folgenden werden die Methoden und Ergebnisse beider Jahre wiedergegeben. 2. Brutvögel 2.1 Methode Die Abgrenzung des Untersuchungsgebietes (UG) wurde von der ULB vorgegeben. Für die planungsrelevanten Brutvögel und solche der Roten-Listen umfasste das Kernuntersuchungsgebiet einen Umkreis von 500 m um die geplante Potenzialfläche. Zudem wurden planungsrelevante Brutvögel (u.a. Greifvögel, Limikolen) in einem Radius von m erfasst. Hier erfolgte auch eine Horsterfassung (Abb. 1). Die Erfassungsdichte gemäß Vorgaben der ULB liegen für ein UG mit Offenlandbereichen und Waldanteilen mit sechs Tag-Begehungen (deutlich) unter gängigen Fachempfehlungen, z.b. den Empfehlungen des Niedersächsischen Landkreistages (NLT 2011). Bei einem Anfang im Februar/März für Eulen und einem Ende im Juli/August für z.b. Wespenbussarde, Baumfalken und Weihen wären damit für viele Arten methodisch keine Brutverdacht zu erbringen, so dass einmalige Beobachtungen unter Vorsorgegesichtspunkten wie Brutverdachte gewertet werden müssten. Daher wurden 2013 acht Tagbegehungen von März bis Juni sowie drei gezielte Nachtbegehungen zum Nachweis von dämmerungs- und nachtaktiven Arten (z.b. Eulen, Wachtel, Wachtelkönig) durchgeführt (Tab. 1) fanden zehn Tagbegehungen von April bis Juli sowie zwei Nachtkartierungen statt (Tab. 2). Bei den nächtlichen Terminen zu Beginn der Saison kamen Klangattrappen von Uhu, Waldohreule, Waldkauz, Schleiereule und Steinkauz zum Einsatz, im Sommer Klangattrappen der Wachtel. Im Juli erfolgten außerdem gezielte Kontrollen geeigneter Bereiche auf späte Arten wie z.b. Weihen, Baumfalken und Wespenbussarde. Darüber hinaus wurden 2013 noch die Ergebnisse gezielter weiterer stichprobenartiger Überprüfungen und Zufallsbeobachtungen vor und nach sowie während den Fledermauskartierungen bis in den August mit ausgewertet. In 2014 lag Mitte Juli der Erfassungsschwerpunkt an zwei Terminen auf der Beobachtung von Greifvogelflugbewegungen, insbesondere auch der Rohrweihe.

5 Faunistische Erfassungen Dreierwalde/Uthuisen 2 Tab. 1: Begehungstermine Brut- und Rastvögel 2013 (RV = Rastvögel, BV = Brutvögel). Datum Start Ende Temperatur Windrichtung Windstärke Bewölkung Niederschlag Besonderheiten Kartierung :11 10: /8 trocken RV :00 16:00 1 SO 2-3 8/8 trocken RV k.a. k.a. 0 E 0-2 5/8 k.a. Eulenkartierung RV + BV (nachts) :00 15:00 2 SE 1 8/8 trocken RV (Horste) :40 09:50 8 E 1 5/8 trocken RV :05 16:30 0 N 3 6/8 trocken RV :15 20:15-4 N 1 2/8 trocken Eulenkartierung BV (nachts) :00 11:00 3 NE 3 6/8 trocken RV k.a. k.a. 0 E 3 1/8 k.a. RV + BV (Horste) :45 17:15 7 E 4 2/8 sonnig RV :05 10:45 6 SW 3 8/8 k.a. RV + BV :15 11:30 14 E 1 7/8 k.a. BV :00 09:40 11 SW 4 7/8 trocken BV k.a. k.a. 10 NW 4 bedeckt BV :30 15:30 17 NW 3 3/8 k.a. BV :00 04:00 k.a. k.a. k.a. k.a. k.a. Wachtelkartierung BV (nachts) :00 11:00 17 SE 3 1/8 sonnig BV :00 10:30 17 SW 2 6/8 BV :35 16:15 17 N 1 8/8 trocken RV :30 16:55 12 S 2 8/8 trocken RV Tab. 2: Begehungstermine Brutvögel Datum Start Ende Temperatur [ C] Windrichtung Windstärke [Bft] Bewölkung [%] Niederschlag Besonderheiten :40 20: :20 22: Eulenkartierung :30 08:10 4 NE :30 14:30 15 E :30 08:30 8 W :15 07:50 18 S :15 07:45 8 W :30 23:30 15 SE Wachtel-/Eulenkartierung :15 10:45 18 E :15 07:40 11 W :15 10: :00 09:10 19 N :10 11:45 21 NE Greifvögel :20 21:20 20 SW Greifvögel Um das Brutvorkommen von Greifvögeln besser einschätzen zu können, wurden jeweils im Frühjahr, solange die Bäume noch im unbelaubten Zustand waren, Suchen nach auffälligen Greifvogelhorsten durchgeführt. Die gefundenen Horste wurden in einem Plan verzeichnet und konnten dann im Laufe der Kartierungen gezielt auf einen Besatz überprüft werden. Dabei ist anzumerken, dass auch zu dieser Jahreszeit Horste innerhalb des Waldbestandes im Süden des UG leicht zu übersehen sind. Die Statuseinschätzung (Brutnachweis, Brutverdacht, Brutzeitfeststellung) erfolgte in enger Anlehnung an die Empfehlungen von SÜDBECK et al. (2005).

6 Abb. 1: Untersuchungsgebiete 2013 und Dargestellt sind nur die äußeren Gebietsgrenzen (1000 m Radien). Faunistische Erfassungen Dreierwalde/Uthuisen 3

7 Faunistische Erfassungen Dreierwalde/Uthuisen Ergebnisse Übersicht Insgesamt wurden im Rahmen der Begehungstermine 2013 (inkl. Rastvogel- und Fledermauserfassung) 71 Vogelarten im UG und dessen unmittelbaren Umfeld beobachtet. Davon kamen 58 Vogelarten als potenziell brütend im UG vor (Tab. 3). Aufgabenstellung dieser Arbeit ist es, insbesondere die Wiesen- bzw. Freiflächenbrüter sowie die Raumnutzung durch schlaggefährdete Greifvogelarten (z.b. Rotmilan, Wespenbussard) und sonstige Großvögel (z.b. Storch, Kranich) zu ermitteln, da nach derzeitigem Kenntnisstand insbesondere bei diesen Gruppen von einer besonderen Planungsrelevanz auszugehen ist. Durch die hierauf abgestimmte Untersuchungsmethodik und -intensität wird die folgende Artenliste nicht 100 % vollständig sein. Insbesondere Gehölzbrüter aus dem Waldinneren sowie Brutvögel der Höfe mit ihren Gehölzen sind in der Artenliste u.u. etwas unterrepräsentiert. Es wird jedoch davon auszugehen, dass das Artenspektrum weitgehend vollständig erfasst wurde. Der Nachweis weiterer Gehölz- oder Gebäudebrüter hätte keinerlei Planungsrelevanz. Einige Arten können bezüglich ihrer Status-Einstufung methodisch bedingt jedoch unterbewertet sein. So ist davon auszugehen, dass z.b. auch die nur mit einer Brutzeitfeststellung vermerkten Arten Kernbeißer oder Schwanzmeise Brutplätze in den umliegenden Wäldern haben. Eine Planungsrelevanz ist aber auch hier nicht gegeben, da keine Betroffenheit dieser Arten vorliegt. Tab. 3: Gesamtartenliste der Vögel 2013 mit Gefährdungsstatus (RL NRW 2008, RL D 2007). Artname Status Gefährdung NRW Gefährdung BRD Amsel Turdus merula BV * keine * keine Buchfink Fringilla coelebs BV * keine * keine Bachstelze Motacilla alba BV V Vorwarnliste * keine Blässgans Anser albifrons G nicht klassifiziert nicht klassifiziert Blaumeise Parus caeruleus BV * keine * keine Bluthänfling Carudelis cannabina Z V Vorwarnliste V Vorwarnliste Baumpieper Anthus trivialis BV 3 gefährdet V Vorwarnliste Buntspecht Dendrocopos major BV * keine * keine Dohle Coloeus monedula BV * keine * keine Dorngrasmücke Sylvia communis BV * keine * keine Elster Pica pica BV * keine * keine Eichelhäher Garrulus glandarius BV * keine * keine Fitis Phylloscopus trochilus BV V Vorwarnliste * keine Jagdfasan Phasianus colchicus BV nicht klassifiziert nicht klassifiziert Feldsperling Passer montanus BZF 3 gefährdet V Vorwarnliste Feldlerche Alauda arvensis BV 3 gefährdet 3 gefährdet Goldammer Emberiza citrinella BV V Vorwarnliste * keine Gartenbaumläufer Certhia brachydactyla BV * keine * keine

8 Faunistische Erfassungen Dreierwalde/Uthuisen 5 Artname Status Gefährdung NRW Gefährdung BRD Grünfink Carduelis chloris BV * keine * keine Gartengrasmücke Sylvia borin BV * keine * keine Gartenrotschwanz Phoenicurus phoenicurus BV 2 stark gefährdet * keine Graureiher Ardea cinerea G * keine * keine Grünspecht Picus viridis BZF * keine * keine Haussperling Passer domesticus BV V Vorwarnliste V Vorwarnliste Habicht Accipiter gentilis BZF V Vorwarnliste * keine Bluthänfling Carduelis cannabina BZF V Vorwarnliste V Vorwarnliste Heckenbraunelle Prunella modularis BV * keine * keine Heidelerche Lullula arborea BZF 3 gefährdet V Vorwarnliste Haubenmeise Parus cristatus BZF * keine * keine Hohltaube Columba oenas G/BZF * keine * keine Hausrotschwanz Phoenicurus ochruros BV * keine * keine Kohlmeise Parus major BV * keine * keine Kormoran Phalacrocorax carbo G * keine * keine Kernbeißer Coccothraustes coccothraustes BZF * keine * keine Klappergrasmücke Sylvia curruca BZF V Vorwarnliste * keine Kiebitz Vanellus vanellus BV 3 gefährdet 2 stark gefährdet Kleiber Sitta europaea BV * keine * keine Mehlschwalbe Delichon urbicum G 3 gefährdet V Vorwarnliste Mäusebussard Buteo buteo BV * keine * keine Misteldrossel Turdus viscivorus BV * keine * keine Mönchsgrasmücke Sylvia atricapilla BV * keine * keine Nilgans Alopochen aegyptiaca BZF nicht klassifiziert nicht klassifiziert Rotkehlchen Erithacus rubecula B * keine * keine Rotdrossel Turdus iliacus Z nicht klassifiziert Rebhuhn Perdix perdix BZF 2 stark gefährdet 2 nicht klassifiziert stark gefährdet Reiherente Aythya fuligula G * keine * keine Rabenkrähe Corvus corone BV * keine * keine Rotmilan Milvus milvus G 3 gefährdet * keine Rohrweihe Circus aeruginosus G 3 gefährdet * keine Rauchschwalbe Hirundo rustica B 3 gefährdet V Vorwarnliste Ringeltaube Columba palumbus BV * keine * keine Saatkrähe Corvus frugilegus G * keine * keine Star Sturnus vulgaris BV V Vorwarnliste * keine Singdrossel Turdus philomelos BV * keine * keine Schwanzmeise Aegithalos caudatus BZF * keine * keine Sperber Accipiter nisus BZF * keine * keine Wiesenschafstelze Motacilla flava BV * keine * keine Stieglitz Carduelis carduelis BZF * keine * keine

9 Faunistische Erfassungen Dreierwalde/Uthuisen 6 Artname Status Gefährdung NRW Gefährdung BRD Stockente Anas platyrhynchos BZF * keine * keine Sumpfmeise Parus palustris BV * keine * keine Schwarzkehlchen Saxicola rubicola Z 3 gefährdet V Vorwarnliste Turmfalke Falco tinnunculus BV V Vorwarnliste * keine Tannenmeise Parus ater BZF * keine * keine Trauerschnäpper Ficedula hypoleuca BZF * keine * keine Wiesenpieper Anthus pratensis Z 2 stark gefährdet V Vorwarnliste Wachtel Coturnix coturnix BZF 2 stark gefährdet * keine Waldwasserläufer Tringa ochropus Z nicht klassifiziert * keine Wacholderdrossel Turdus pilaris Z * keine * keine Wintergoldhähnchen Regulus regulus BV * keine * keine Waldlaubsänger Phylloscopus sibilatrix BZF 3 gefährdet * keine Zaunkönig Troglodytes troglodytes BV * keine * keine Zilpzalp Phylloscopus collybita BV * keine * keine Zwergtaucher Tachybaptus ruficollis Z * keine * keine Status: BV=Brutverdacht, BZF=Brutzeitfeststellung, G=Nahrungsgast, Z=Durchzügler RL: 1 Bestand vom Erlöschen bedroht / 2 stark gefährdet / 3 gefährdet R extrem selten, mit geographischer Restriktion / G Gefährdung anzunehmen D Daten unzureichend / V Vorwarnliste / * ungefährdet nicht klassifiziert

10 Faunistische Erfassungen Dreierwalde/Uthuisen Planungsrelevante Arten Bei den für ein Windkraftvorhaben planungsrelevanten (Empfindlichkeit) und bewertungsrelevanten Brutvogelarten (darunter werden hier nach Roten Listen gefährdete Arten ohne Vorwarnliste sowie Anhang I-Arten der EU-Vogelschutzrichtlinie verstanden), die 2013 im 500 m Radius zumindest mit einem Brutverdacht festgestellt wurden, handelt es sich im Untersuchungsgebiet um Gartenrotschwanz, Feldlerche, Kiebitz und Rauchschwalbe. Deren Feststellungen, Brutplätze oder potentiellen Reviere sind in den Brutvogelkarten (Abb. 2 bis Abb. 4) verzeichnet. Gleiches gilt für Baumpieper, Heidelerche, Rebhuhn und Wachtel bei denen unter Vorsorgegesichtspunkten von einem Brutvorkommen ausgegangen werden sollte. Im UG wurden von den vorgenannten planungs- und bewertungsrelevanten Arten folgende Nachweise bzw. Brutpaar-Anzahlen festgestellt (Tab. 4): Tab. 4: Brutvögel planungsrelevante Arten 2013 im 500 m Radius (BZF=Brutzeitfeststellung, BV=Brutverdacht, BN=Brutnachweis). Artname Anzahl Brutpaare Baumpieper Anthus trivialis 1 BZF Feldlerche Alauda arvensis 6 BV Gartenrotschwanz Phoenicurus phoenicurus 1 BV + 1 BZF Heidelerche Lullula arborea 1 BZF Kiebitz Vanellus vanellus 9 BV + 1 BN Rebhuhn Perdix perdix 2 BZF Rauchschwalbe Hirundo rustica 2 BN Wachtel Coturnix coturnix 2 BZF Bezüglich der räumlichen Verteilung der relevanten Brutvogelarten zeigen sich deutliche Unterschiede. Die insgesamt 10 Kiebitzreviere wurden in den zentralen Offenlandbereichen kartiert, drei Reviere befanden sich innerhalb der geplanten Windparkfläche (siehe Abb. 2). Gleiches gilt für die Feldlerche, von der sich vier Reviere innerhalb der Windparkfläche fanden. Von Großen Brachvogel und Heidelerche gelangen während der Kartierung jeweils nur eine Brutzeitfeststellung nordöstlich bzw. südwestlich des geplanten Windparks (zum Großen Brachvogel siehe jedoch weiter unten). Unter den Greifvögeln und Eulen wurden vier Arten im Untersuchungsgebiet kartiert. Für den Mäusebussard liegen drei Bereiche mit Brutverdacht vor, einer davon unmittelbar westlich des geplanten Windparks (Abb. 3). Beim Turmfalken ergaben sich zwei Bereiche mit gehäuften Sichtungen nahrungssuchender Tiere. Von Steinkauz und Waldkauz gelangen nur Brutzeitfeststellungen, zumindest für den Waldkauz ist jedoch ein Brutvorkommen nicht auszuschließen. Einzelne Flugbewegungen wurden von Rotmilan, Rohrweihe und Sperber gesichtet, ohne dass sich daraus Hinweise auf ein Brutvorkommen ergaben. Für Wachtel und Rebhuhn liegen jeweils zwei Brutzeitfeststellungen östlich und südöstlich des geplanten Windparks vor (Abb. 4). Baumpieper, Gartenrotschwanz und Rauschwalbe wurden nur im Südteil des Untersuchungsgebietes kartiert.

11 Abb. 2: Brutvögel 2013 Großer Brachvogel, Feldlerche, Heidelerche, Kiebitz. Faunistische Erfassungen Dreierwalde/Uthuisen 8

12 Abb. 3: Brutvögel 2013 Greifvögel und Eulen. Faunistische Erfassungen Dreierwalde/Uthuisen 9

13 Abb. 4: Brutvögel 2013 Baumpieper, Gartenrotschwanz, Rauschwalbe, Rebhuhn und Wachtel. Faunistische Erfassungen Dreierwalde/Uthuisen 10

14 Faunistische Erfassungen Dreierwalde/Uthuisen Daten der Biologischen Station Am wurden nach Anfrage von der Biologischen Station die in Abb. 5 dargestellten Daten übermittelt. Hiernach wurde am 06. und ein Brachvogelpaar festgestellt. Dazu kommt am die Sichtung eines sichernden Brachvogelmännchens. Bei den eigenen Kartierungen am und am konnten in dem in Abb. 5 dargestellten Bereich jedoch keine Brachvögel beobachtet werden (wohl aber einige Kiebitze). Aufgrund der Angaben zu den Vorkommen in 2011 und 2012 wird aber grundsätzlich vom Vorkommen eines Brachvogelpaares in diesem Raum ausgegangen, auch wenn nach den eigenen Daten in 2013 keine Brut innerhalb des Untersuchungsgebietes stattfand. Offenbar hielten sich 2013 die Tiere nur kurzzeitig in diesem Bereich auf, dementsprechend gelang bei den eigenen Kartierungen nur eine Brutzeitfeststellung (siehe Abb. 2). Abb. 5: Brachvogel- und Rastvogelvorkommen im Hörsteler Brook 2011 bis (Daten der Biologischen Station)

15 Faunistische Erfassungen Dreierwalde/Uthuisen Ergebnisse Übersicht Insgesamt wurden im Rahmen der Begehungstermine Vogelarten im UG und dessen unmittelbaren Umfeld beobachtet. Davon kamen 58 Vogelarten (2013: ebenfalls 58 Arten) als potenziell brütend im UG vor (Tab. 5). Aufgabenstellung dieser Arbeit ist es, insbesondere die Wiesen- bzw. Freiflächenbrüter sowie die Raumnutzung durch schlaggefährdete Greifvogelarten (z.b. Rotmilan, Wespenbussard) und sonstige Großvögel (z.b. Storch, Kranich) zu ermitteln, da nach derzeitigem Kenntnisstand insbesondere bei diesen Gruppen von einer besonderen Planungsrelevanz auszugehen ist. Durch die hierauf abgestimmte Untersuchungsmethodik und -intensität wird die folgende Artenliste nicht 100 % vollständig sein. Insbesondere Gehölzbrüter aus dem Waldinneren sowie Brutvögel der Höfe mit ihren Gehölzen sind in der Artenliste u.u. etwas unterrepräsentiert. Es wird jedoch davon auszugehen sein, dass das Artenspektrum weitgehend vollständig erfasst wurde. Der Nachweis weiterer Gehölz- oder Gebäudebrüter hätte keinerlei Planungsrelevanz. Im Vergleich zu 2013 sind einzelne Arten hinzugekommen (z.b. Grauschnäpper, Türkentaube), andere konnten in diesem Untersuchungsgebiet und Jahr nicht bestätigt werden (z.b. Kernbeißer, Tannenmeise). Einige Arten können bezüglich ihrer Status-Einstufung methodisch bedingt jedoch unterbewertet sein. So ist davon auszugehen, dass z.b. auch die nur mit einer Brutzeitfeststellung vermerkten Arten Sommergoldhähnchen oder Trauerschnäpper Brutplätze in den umliegenden Wäldern haben. Eine Planungsrelevanz ist aber auch hier nicht gegeben, da keine Betroffenheit dieser Arten vorliegt. Tab. 5: Gesamtartenliste der Vögel 2014 mit Gefährdungsstatus (RL NRW 2008, RL D 2007). Artname Status 2014 Status 2013 Gefährdung NRW Gefährdung BRD Amsel Turdus merula BV BV * keine * keine Austernfischer Haematopus ostralegus BV - * keine * keine Bachstelze Motacilla alba BV BV V Vorwarnliste * keine Baumpieper Anthus trivialis BZF BV 3 gefährdet V Vorwarnliste Blaumeise Parus caeruleus BV BV * keine * keine Blesshuhn Fulica atra G - nicht klassifiziert nicht klassifiziert Bluthänfling Buchfink Buntspecht Dohle Dorngrasmücke Eichelhäher Carduelis cannabina Fringilla coelebs Dendrocopos major Corvus monedula Sylvia communis Garrulus glandarius BV BZF/Z V Vorwarnliste V Vorwarnliste BV BV * keine * keine BV BV * keine * keine BV BV * keine * keine BV BV * keine * keine BV BV * keine * keine Elster Pica pica BV BV * keine * keine Fasan Phasianus colchicus BV BV nicht klassifiziert nicht klassifiziert

16 Faunistische Erfassungen Dreierwalde/Uthuisen 13 Artname Status 2014 Status 2013 Gefährdung NRW Gefährdung BRD Amsel Turdus merula BV BV * keine * keine Austernfischer Haematopus ostralegus BV - * keine * keine Bachstelze Motacilla alba BV BV V Vorwarnliste * keine Feldlerche Feldsperling Fitis Gartenbaumläufer Alauda arvensis Passer montanus Phylloscopus trochilus Certhia brachydactyla BV BV 3 gefährdet 3 gefährdet BN BZF 3 gefährdet V Vorwarnliste BV BV V Vorwarnliste * keine BV BV * keine * keine Gartengrasmücke Sylvia borin BV BV * keine * keine Gartenrotschwanz Gelbspötter Goldammer Phoenicurus phoenicurus Hippolais icterina Emberiza citrinella BV BV 2 stark gefährdet * keine BV - V Vorwarnliste * keine BV BV V Vorwarnliste * keine Graugans Anser anser Z - * keine * keine Graureiher Ardea cinerea G G * keine * keine Grauschnäpper Großer Brachvogel Grünfink Muscicapa striata Numenius arquata Carduelis chloris BV - * keine * keine Z - 2 stark gefährdet 1 Bestand vom Erlöschen bedroht BV BV * keine * keine Grünspecht Picus viridis BV BZF * keine * keine Hausrotschwanz Haussperling Heckenbraunelle Hohltaube Kanadagans Kiebitz Phoenicurus ochruros Passer domesticus Prunella modularis Columba oenas Branta canadensis Vanellus vanellus BV BV * keine * keine BN BV V Vorwarnliste V Vorwarnliste BV BV * keine * keine BV G/BZF * keine * keine Z - nicht klassifiziert nicht klassifiziert BN BV 3 gefährdet 2 stark gefährdet Klappergrasmücke Sylvia curruca BV BZF V Vorwarnliste * keine Kleiber Sitta europaea BV BV * keine * keine Kohlmeise Parus major BV BV * keine * keine Kuckuck Lachmöwe Cuculus canorus Larus ridibundus BZF - 3 gefährdet V Vorwarnliste Z - * keine * keine Mauersegler Apus apus G - * keine * keine Mäusebussard Buteo buteo BV BV * keine * keine Mehlschwalbe Misteldrossel Mönchsgrasmücke Nachtigall Delichon urbica Turdus viscivorus Sylvia atricapilla Luscinia megarhynchos Pirol Oriolus oriolus BV - 1 G G 3 gefährdet V Vorwarnliste BV BV * keine * keine BV BV * keine * keine BV - 3 gefährdet * keine Bestand vom Erlöschen bedroht V Vorwarnliste

17 Faunistische Erfassungen Dreierwalde/Uthuisen 14 Artname Status 2014 Status 2013 Gefährdung NRW Gefährdung BRD Amsel Turdus merula BV BV * keine * keine Austernfischer Haematopus ostralegus BV - * keine * keine Bachstelze Motacilla alba BV BV V Vorwarnliste * keine Rabenkrähe Rauchschwalbe Corvus corone corone Hirundo rustica G BV * keine * keine BN BV 3 gefährdet V Vorwarnliste Rebhuhn Perdix perdix BV BZF 2 stark gefährdet 2 stark gefährdet Reiherente Aythya fuligula BN G * keine * keine Ringeltaube Rohrweihe Rotkehlchen Saatkrähe Columba palumbus Circus aeruginosus Erithacus rubecula Corvus frugilegus BV BV * keine * keine G/BZF G 3 gefährdet * keine BV BV * keine * keine G G * keine * keine Schafstelze Motacilla flava BV BV nicht klassifiziert nicht klassifiziert Schwanzmeise Schwarzkehlchen Singdrossel Sommergoldhähnchen Star Steinschmätzer Stieglitz Stockente Aegithalos caudatus Saxicola torquata Turdus philomelos Regulus ignicapillus Sturnus vulgaris Oenanthe oenanthe Carduelis carduelis Anas platyrhynchos G BZF * keine * keine G Z 3 gefährdet V Vorwarnliste BV BV * keine * keine BZF - * keine * keine BN BV V Vorwarnliste * keine Z - 1 Bestand vom Erlöschen bedroht 1 Bestand vom Erlöschen bedroht BV - * keine * keine BZF BZF * keine * keine Sumpfmeise Parus palustris BV BV * keine * keine Trauerschnäpper Türkentaube Turmfalke Ficedula hypoleuca Streptopelia decaocto Falco tinnunculus BZF BZF * keine * keine BV - nicht klassifiziert * keine BN BV V Vorwarnliste * keine Wacholderdrossel Turdus pilaris G Z * keine * keine Waldkauz Strix aluco BN - * keine * keine Waldohreule Asio otus BN - 3 gefährdet * keine Wiesenpieper Zaunkönig Zilpzalp Anthus pratensis Troglodytes troglodytes Phylloscopus collybita Z Z 2 stark gefährdet V Vorwarnliste BV BV * keine * keine BV BV * keine * keine Status: BV=Brutverdacht, BZF=Brutzeitfeststellung, G=Nahrungsgast, Z=Durchzügler RL: 1 Bestand vom Erlöschen bedroht / 2 stark gefährdet / 3 gefährdet R extrem selten, mit geographischer Restriktion / G Gefährdung anzunehmen D Daten unzureichend / V Vorwarnliste / * ungefährdet nicht klassifiziert

18 Faunistische Erfassungen Dreierwalde/Uthuisen Planungsrelevante Arten Bei den für ein Windkraftvorhaben planungsrelevanten (Empfindlichkeit) und bewertungsrelevanten Brutvogelarten (darunter werden hier nach Roten Listen gefährdete Arten ohne Vorwarnliste sowie Anhang I-Arten der EU-Vogelschutzrichtlinie verstanden), die 2014 im 500 m Radius zumindest mit einem Brutverdacht festgestellt wurden, handelt es sich im Untersuchungsgebiet um Feldlerche, Feldsperling, Gartenrotschwanz, Kiebitz, Pirol, Rauchschwalbe und Waldohreule. Deren Feststellungen, Brutplätze oder potentiellen Reviere sind in den Brutvogelkarten (Abb. 6 bis Abb. 10) verzeichnet. Gleiches gilt für die Brutzeitfeststellung des Baumpiepers und auch das Rebhuhn, welches einen Brutverdacht direkt an der 500m Grenze erlangte. Bei diesen beiden Arten sollte unter Vorsorgegesichtspunkten von einem Brutvorkommen ausgegangen werden. Im UG wurden von den vorgenannten planungs- und bewertungsrelevanten Arten folgende Nachweise bzw. Brutpaar-Anzahlen festgestellt (Tab. 4): Tab. 6: Brutvögel planungsrelevante Arten 2014 im 500 m Radius (BZF=Brutzeitfeststellung, BV=Brutverdacht, BN=Brutnachweis). Artname Anzahl Brutpaare Baumpieper Anthus trivialis 1 BZF Feldlerche Alauda arvensis 6 BV Feldsperling Passer montanus 1 BN, 1BV Gartenrotschwanz Phoenicurus phoenicurus 6 BV + 4 BZF Kiebitz Vanellus vanellus 5 BN + 2 BV Kuckuck Cuculus canorus 1 BZF Pirol Oriolus oriolus 1 BV, 1BZF Rauchschwalbe Hirundo rustica 1 BN, 2 BV Rebhuhn Perdix perdix 1 BV Waldohreule Asio otus 2 BN Die planungsrelevanten Brutvögel weisen in ihrer räumlichen Verteilung deutliche Unterschiede auf. Insgesamt konnten 18 Brutpaare vom Kiebitz im gesamten Untersuchungsgebiet festgestellt werden, innerhalb des 500 m Radius waren es sieben. Darunter wurden auch zahlreiche Brutnachweise in Form von brütenden oder Junge führenden Altvögeln erbracht, die sich vor allem in lockeren Kolonien auf den Ackerflächen im zentralen Bereich der Untersuchungsflächen befanden. Einzelne Paare wurden auch im Südwesten bzw. Nordosten registriert. Es wird vermutet, dass Austernfischer auf einem Flachdach am Rand der Ortschaft Dreierwalde im Nordwesten brüteten (Abb. 6). Unter den Greifvögeln und Eulen kamen vier Arten vor (Abb. 7). Der Mäusebussard erlangte in drei Bereichen einen Brutverdacht, wobei ein Brutpaar außerhalb des Untersuchungsgebiets lag. Zwei Brutpaare wurden nahe der westlichen Potenzialfläche vermutet. Vom Turmfalken gab es in diesem Jahr vier Brutpaare verteilt in unterschiedlichen Bereichen, von denen zwei Brutnachweise durch bettelnde Jungvögel erbracht werden konnten. Ähnlich verhält es sich beim Waldkauz und

19 Faunistische Erfassungen Dreierwalde/Uthuisen 16 der Waldohreule, von denen ebenfalls Jungvögel zu einem bzw. zwei Brutnachweisen führten. Rohrweihen wurden mehrfach auf Nahrungsflügen gesichtet und einmal konnte Balzverhalten östlich des Fliegerhorstes beobachtet werden (Abb. 10). Daraufhin wurde zusätzlich zu den flächendeckenden Kartierungen an zwei Terminen im Juli in der Phase des höchsten Nahrungsbedarfs durch große Junge im Nest gezielt nach Hinweisen auf einen Rohrweihenbrutplatz gesucht. Hierbei wurde einmal ein Weibchen mit Beute Richtung Norden aus dem Gebiet fliegend beobachtet, ansonsten liegen keine weiteren Beobachtungen aus dem Juli vor. Somit wird davon ausgegangen, dass der Brutplatz weiter nördlich und damit außerhalb des Untersuchungsgebiets liegt. Im 500m Radius gab es sechs Brutverdachte der Feldlerche, die sich in den zentralen Offenflächen verteilen, ein Paar wurde in der Potenzialfläche vermutet. Zwei weitere Reviermittelpunkte fielen bereits in den 1000m Radius. Außerdem erlangten Rebhühner einen Brutverdacht am Rand eines Feldes direkt angrenzend an den inneren Radius. Dazu kommt unter den sonstigen Offenlandarten noch eine Brutzeitfeststellung des Baumpiepers (Abb. 8). Unter den Gehölz- und Siedlungsbrütern gab es viele Gartenrotschwänze verteilt im ganzen Untersuchungsgebiet, an drei Hofstellen gab es Brutpaare der Rauchschwalbe. Bemerkenswert ist ein Brutverdacht des Pirols in einem kleinen Birkenwäldchen angrenzend an die Potenzialfläche im Osten, eine weitere Brutzeitfeststellung gab es im Westen. Weiterhin kommen Brutpaare vom Feldsperling vor und ein Kuckuck wurde einmalig zur Brutzeit festgestellt (Abb. 9).

20 Abb. 6: Brutvögel 2014 Limikolen. Faunistische Erfassungen Dreierwalde/Uthuisen 17

21 Abb. 7: Brutvögel 2014 Greifvögel und Eulen. Faunistische Erfassungen Dreierwalde/Uthuisen 18

22 Abb. 8: Brutvögel 2014 sonstige Offenlandarten. Faunistische Erfassungen Dreierwalde/Uthuisen 19

23 Abb. 9: Brutvögel 2014 Gehölz- und Siedlungsbrüter. Faunistische Erfassungen Dreierwalde/Uthuisen 20

24 Abb. 10: Brutvögel 2014 Flugbewegungen Rohrweihe. Faunistische Erfassungen Dreierwalde/Uthuisen 21

25 Faunistische Erfassungen Dreierwalde/Uthuisen Diskussion Kenntnisstand zur Empfindlichkeit der vorkommenden Arten Überblick zu Scheuch- und Vertreibungswirkungen HÖTKER et al. (2004) vom Michael-Otto-Institut des NABU (Naturschutzbund Deutschland e.v.) stellten in einer Literaturstudie im Auftrag des Bundesamtes für Naturschutz fest, dass in einer Auswertung von 127 Einzelstudien kein statistisch signifikanter Nachweis von erheblichen negativen Auswirkungen der Windkraftnutzung auf die Bestände von Brutvögeln erbracht werden konnte. Für den Kiebitz geben die Autoren mittlere Minimalabstände von rund 100 m an, für den Schilfrohrsänger 0-15 m, für die Rohrammer m, für den Wiesenpieper 0-40 m und für die Feldlerche rund 100 m. Der NLT (2011) geht davon aus, dass für die meisten Singvogelarten (darunter auch Feldlerche, Schafstelze, Wiesenpieper) eine erhebliche Beeinträchtigung nach dem derzeitigen Kenntnisstand eher unwahrscheinlich ist. Der Landesverband Bremen des Bund für Umwelt- und Naturschutz Deutschland e.v. (BUND) hat 2004 einen Band mit einer Reihe von Untersuchungen herausgegeben, die in der Auswertung von HÖTKER et al. (2004, s.o.) noch nicht enthalten sind. Hervorzuheben ist hieraus u.a. eine sechsjährige Studie zur Bestandsveränderung des Kiebitz im Zusammenhang mit der Errichtung eines Windparks (SINNING 2004). Dabei zeigte sich, dass die festgestellten Bestandsveränderungen nicht mit dem Einfluss des Windparks in Verbindung gebracht werden konnten. Die innerhalb des Windparks gelegenen Flächen wurden weiterhin als Brutreviere genutzt, hier lagen sogar die ausgeprägtesten Brutkolonien. Weiterhin wurde im Bereich des Windparks regelmäßig eine erfolgreiche Reproduktion des Kiebitzes festgestellt. Für einige bestandsgefährdete Singvogelarten konnte an einer Reihe von Beispielen gezeigt werden, dass auch Flächen innerhalb der Windparks, z.t. in unmittelbarer Anlagennähe besiedelt werden (REICHENBACH 2004). Hinweise auf Vertreibungswirkungen ergaben sich nicht. Es wurden sogar Bestandszunahmen von Blaukehlchen und Schilfrohrsänger in einem Windpark nach Errichtung der Anlagen belegt (SINNING et al. 2004). Auf der Basis von 19 Studien wird ebenfalls im BUND-Band die Empfindlichkeit des Kiebitz gegenüber Windenergieanlagen als gering-mittel eingestuft (REICHENBACH et al. 2004). Diese Einstufung ist nach Ansicht der Autoren gut abgesichert, von Beeinträchtigungen bis zu einer Entfernung von ca. 100 m muss ausgegangen werden. Für Singvogelarten wie Blaukehlchen und Schilfrohrsänger stufen REICHENBACH et al. (2004) die Empfindlichkeit auf der Basis von 5 Studien als gering ein. Für die Feldlerche kommen die Autoren auch zu einer Einstufung der Empfindlichkeit als gering (auf der Basis von 19 Studien), ebenso wie für die Rohrammer (8 Studien). Für den Wiesenpieper weisen sie darauf hin, dass die Ergebnisse aus 10 Studien widersprüchlich sind, in einigen Arbeiten deutet sich eine Meidung der Anlagennähe bis ca. 100 m an. Die spezifische Empfindlichkeit gegenüber Windenergieanlagen wird von den Autoren als gering bis ggf. mittel eingestuft und entspricht damit im Grundsatz derjenigen des Kiebitz (REICHENBACH et al. 2004). Nachfolgend wird für die in diesem Fall relevanten Arten der aktuelle Kenntnisstand auf der Basis von STEINBORN et al. (2011), der weiteren Literatur sowie der aktuellen Rechtsprechung dargelegt.

26 Faunistische Erfassungen Dreierwalde/Uthuisen Großer Brachvogel Scheuch- und Vertreibungswirkungen Literaturüberblick Vier Studien befassen sich mit dem Einfluss von WKA auf brütende Brachvögel (HANDKE et al. 2004c, d; REICHENBACH 2006a; PEARCE-HIGGINS et al. 2009) und kommen zu unterschiedlichen Ergebnissen (Tab. 7). Während die Ergebnisse aus den deutschen Studien keine oder nur eine kleinräumige Meidung nachweisen können, erstrecken sich die festgestellten Auswirkungen in schottischen Heide- und Moorflächen bis zu 800 m weit. Ursache hierfür könnten die völlig unterschiedlichen Lebensräume sein. Während in der intensiv genutzten Agrarlandschaft Deutschlands eine deutliche Vorbelastung mit Störungen durch landwirtschaftliche Arbeiten besteht, die möglicherweise zu einem gewissen Gewöhnungseffekt hinsichtlich anthropogener Einflüsse führen, handelt es sich in Schottland um naturnahe Habitate, die außer Schafbeweidung nahezu keine Einflüsse anderer Störfaktoren aufweisen. In solchen wenig vorbelasteten Habitaten können Windparks somit wesentlich größere Auswirkungen haben als in landwirtschaftlichen Intensivgebieten. Deutlich wird bei diesen Unterschieden aber auch, dass die Ergebnisse derartiger Untersuchungen nicht ohne weiteres auf andere Naturräume übertragbar sind. Tab. 7: Methodische Charakterisierung von Studien zum Einfluss von Windenergieanlagen auf den Großen Brachvogel BACI = Before-After-Control-Impact, IG = Impact Gradient. Literatur Untersuchungsdauer, Anzahl der Windparks und Methode Geographische Region Ergebnis in Bezug auf den Großen Brachvogel Pearce-Higgins et al. (2009) 1 Jahr, 12 Windparks und Ref.- Geb. (IG, statische Auswertung zu Habitatnutzung in WP) Schottland Meidung bis 800 m nachweisbar Reichenbach (2006a) 2 Jahre, 1 Windpark (nur teilw. Vorher-Nachher, IG) Emsland Bestandszunahme, aber kleinräumige Meidung Handke et al. (2004c) 2 Jahre, 1 Windpark (Vorher-Nachher, IG) Landkreise Rotenburg und Stade keine Meidung Handke et al. (2004d) 2 Jahre, 2 Windparks (Vorher-Nachher, IG) Emsland keine Meidung Eigene Untersuchungen STEINBORN et al. (2011) legen auch Ergebnisse aus der siebenjährigen Studie im südlichen Ostfriesland zum Großen Brachvogel vor. Aus der Darstellung der räumlichen Verteilung der gesichteten Individuen sowie der Revierausdehnung lässt sich kein Einfluss der Windenergieanlagen ableiten (Abb. 11). Die entfernungsbezogene Auswertung (Impact-Gradient) ergab, dass eine kleinräumige Verdrängung aus der 100-m-Zone in die 200-m-Zone nicht vollständig ausgeschlossen werden konnte, sie war jedoch weniger deutlich als beim Kiebitz. Statistisch konnte ein signifikanter Meidungseffekt für den Großen Brachvogel dementsprechend weder mit dem K-S-Test (für die einzelnen Jahre) noch mit dem U-Test (für alle Jahre) nachgewiesen werden.

27 Faunistische Erfassungen Dreierwalde/Uthuisen 24 Insgesamt ergaben sich für den Großen Brachvogel folgende Ergebnisse: Ein Einfluss der Windparks auf die Bestandsentwicklung war nicht erkennbar. Brachvögel brüteten auch innerhalb der Windparks, mieden jedoch tendenziell den Nahbereich bis 100 m (nicht signifikant). Individuenbezogene Raumnutzungsbeobachtungen wiesen lediglich auf Meidungen bis 50 m hin, Verhaltensänderungen konnten sich jedoch bis ca. 200 m Abstand erstrecken. Temporäre Revieraufgaben im Einflussbereich von Bauarbeiten während der Brutzeit deuteten auf vorübergehenden Störungseinfluss hin.

28 Faunistische Erfassungen Dreierwalde/Uthuisen 25 Abb. 11: Verteilung des Brutbestandes des Großen Brachvogels (Quelle: Steinborn et al. 2011) Im Bereich eines Windparks im Emsland an der Grenze zu den Niederlanden wurden Brutvogeldaten vor und nach der Errichtung des Windparks erhoben (REICHENBACH 2006a). Dabei fanden sich u.a. größere Bestände von Kiebitz und Großer Brachvogel, die Aussagen zum Einfluss der Windenergieanlagen ermöglichen. Der Große Brachvogel besiedelte die Windparkfläche und nutzte die Bereiche zwischen den einzelnen Anlagen, die einen Abstand von ca m untereinander aufweisen. Bei den vorliegenden Beobachtungen wurde er jedoch nicht oder nur in geringem Maße in unmittelbarer Anlagennähe gesichtet. Ähnliches gilt auch für den Kiebitz. Die im Windparkbereich festgestellten Reviere nutzten den zur Verfügung stehenden Raum zwischen den Anlagen, ohne sich diesen jedoch sehr dicht anzunähern (vgl. Abb. 12). Es liegen dennoch Einzelbeobachtungen vor, wonach Kiebitze mit Jungen sich auch bis auf wenige Meter dem Anlagenfuß näherten. Beide

29 Faunistische Erfassungen Dreierwalde/Uthuisen 26 Arten nutzten somit den Windpark als Bruthabitat und wiesen z.t. auch Bruterfolg auf. Die unmittelbare Anlagennähe wurde allerdings in einem gewissen Umkreis überwiegend gemieden. Ein Einfluss des Windparks auf die räumliche Verteilung der beiden Arten war somit nur bei einer kleinflächigen Betrachtung erkennbar. Bezogen auf das gesamte Untersuchungsgebiet (ca. 500 ha) lässt sich hinsichtlich der Brutpaarzahl und deren Verteilung auf Flächen innerhalb und außerhalb des Windparks kein Unterschied feststellen. Für den Vorher-Nachher-Vergleich ergibt sich folgendes Bild: Untersuchungsjahr Brutpaarzahl Großer Brachvogel Brutpaarzahl Kiebitz Demnach hat in dem betrachteten Zeitraum für beide Arten ein deutlicher Bestandsanstieg stattgefunden. Die Ursache hierfür ist in erster Linie darin zu sehen, dass sich 1998 nahezu die gesamte südliche Hälfte des Untersuchungsgebietes noch in der Abtorfung befand. Auf diesen Flächen bestand für den Kiebitz kein Lebensraumpotenzial. Der Große Brachvogel nutzte allerdings die Abtorfungsflächen zumindest zur Nahrungssuche; ob er dort auch brütete, konnte nicht festgestellt werden. Der verfügbare Lebensraum hat sich somit in dem Betrachtungszeitraum für beide Arten deutlich erweitert, indem es zu einer Umwandlung der Abtorfungsflächen in landwirtschaftlich genutzte Flächen kam. So fehlte der Kiebitz im südlichen Teil des heutigen Windparks 1998 vollständig, 2006 siedelten dort 8 Paare. Es wird dabei aber auch deutlich, dass auch auf den in beiden Jahren bestehenden landwirtschaftlichen Flächen in der Nordhälfte des Untersuchungsgebietes ein Bestandsanstieg und zwar um sechs Paare stattfand. Dieser Bestandsanstieg bis hin zu einer regionalen Bedeutung (nach WILMS et al. (1997)) der ehemaligen Abtorfungsflächen fand trotz des Baus und Betriebs von 22 Windenergieanlagen statt. Negative Auswirkungen auf die Bestände dieser beiden Arten durch den Windpark sind somit nicht zu erkennen. Abb. 12: Raumnutzung des Großen Brachvogels in einem Windpark im Emsland 2006.

30 Faunistische Erfassungen Dreierwalde/Uthuisen Kiebitz Scheuch- und Vertreibungswirkungen Literatur Der Kiebitz ist neben der Feldlerche bereits seit längerem die hinsichtlich ihrer Reaktion auf Windenergieanlagen am besten untersuchte Vogelart (HÖTKER et al. 2004; REICHENBACH et al. 2004). Nachfolgend werden 13 ausgewählte Studien hinsichtlich ihrer Methodik und Ergebnisse im Überblick charakterisiert (Tab. 8). Bezüglich der Methodik zeigt sich, dass zwei Studien längere Untersuchungszeiträume als zwei Jahre aufweisen. Hinsichtlich der Anzahl der untersuchten Windparks ragen fünf Studien mit mind. vier Windparks heraus. Fast alle Untersuchungen verwenden das Impact-Gradient-Design und analysieren den Einfluss der Windkraftanlagen (WKA) in Abhängigkeit von der Entfernung. Ein Vorher-Nachher-Vergleich in Kombination mit paralleler Untersuchung eines Referenzgebietes (BACI) wird hingegen kaum durchgeführt (siehe dazu jedoch unten). Die erzielten Ergebnisse weisen bereits seit 1999 einen hohen Grad an Übereinstimmung dahingehend auf, dass ein negativer Einfluss über 100 m hinaus nicht nachweisbar ist. Oftmals lassen sich signifikante Auswirkungen gar nicht feststellen. Stattdessen überwiegt ein deutlicher Einfluss anderer Faktoren, insbesondere der landwirtschaftlichen Nutzung bzw. der daraus resultierenden Habitatqualität. Mehrere Untersuchungen belegen, dass Kiebitze innerhalb von Windparks Bruterfolg haben. Tab. 8: Charakterisierung ausgewählter Studien zum Einfluss von WKA auf den Kiebitz. (BACI = Before-After-Control-Impact, IG = Impact Gradient) Literatur Pearce-Higgins et al. (2009) Reichenbach (2006b) Handke et al. (2004c) Handke et al. (2004a) Untersuchungsdauer, Anzahl der Windparks und Methode 1 Jahr, 12 Windparks und Ref.- Geb. (IG, statistische Auswertung zu Habitatnutzung in WP) 2 Jahre, 1 Windpark (teilweise Vorher-Nachher, IG) 1 Jahr, 1 Windpark (Vorher-Nachher, IG) 2 Jahre, 1 Windpark (teilw. Vorher-Nachher, IG) Handke et al. (2004b) 2 Jahre, 1 Windpark (IG) Handke et al. (2004d) Sinning (2004) Reichenbach (2003) 1 Jahr, 2 Windparks (Vorher-Nachher, IG) 6 Jahre, 1 Windpark (Vorher-Nachher) 1 bis 2 Jahre, 7 Windparks (Vorher-Nachher, IG, multiple Geographische Region Schottland Emsland Landkreise Rotenburg und Stade Ostfriesland Krummhörn (Landkreis Aurich) Emsland Emsland nordwestliches Niedersachsen Ergebnis in Bezug auf Kiebitz Keine signifikante Reduzierung der Brutdichte in Windparknähe Nutzung der Windparkfläche als Bruthabitat, unmittelbare Anlagennähe wird gemieden; Bestandsanstieg aufgrund Umwandlung von Torfabbauflächen in landw. Nutzfläche Deutlicher Bestandsrückgang; erkennbare, aber nicht signifikante Meidung der Anlagennähe Keine erkennbare Meidung der Anlagennähe; Leicht verringerte Brutdichte bis 100 m Entfernung zu den Anlagen Leichter Bestandsrückgang; leichte und nicht signifikante Meidung der Anlagennähe Nutzung der Windparkfläche als Bruthabitat; keine deutliche Verschiebung von Brutschwerpunkte in Folge des Windparks; Bestand bis 3 Jahre nach Bau konstant, danach Rückgang, Bruterfolg im Windpark Kein Nachweis einer Scheuchwirkung, überwiegender Einfluss der landw.

31 Faunistische Erfassungen Dreierwalde/Uthuisen 28 Literatur Untersuchungsdauer, Anzahl der Windparks und Methode Geographische Region Ergebnis in Bezug auf Kiebitz Regressionsanalyse, landw. Nutzung) Nutzung, im Vorher-Nachher-Vergleich kein Einfluss der Windparks erkennbar; Ketzenberg et al. (2002) Bach et al. (1999) Thomas (1999) in: Langston & Pullan (2003) 2 Jahre, 4 Windparks, 2 Ref.-Geb. (BACI, IG, landw. Nutzung) 1 bis 4 Jahre, 6 Windparks (teilw. Vorher-Nachher, IG) 1 Jahr, 10 Windparks, Referenzgebiete (IG, Habitattypen) Weser-Ems-Region Nordwestliches Niedersachsen Nord-England und Wales Auswirkungen der Windparks nicht feststellbar; überwiegender Einfluss der landw. Nutzung, Bruterfolg im Windpark Revierverlagerung nicht über 100 m hinaus Keine signifikante Reduzierung der Brutdichte in Windparks, leichte Tendenz zur Meidung der unmittelbaren Anlagennähe; Habitattypen beeinflussen Brutdichte, aber unabhängig von Windparks Eigene Studien Im südlichen Ostfriesland (Landkreis Aurich) wurde von Sept bis Dezember 2007 ein Projekt zur Untersuchung der Auswirkungen von Windkraftanlagen (WKA) auf Brut- und Rastvögel durchgeführt. Die vollständige Publikation erfolgte 2011 (STEINBORN & REICHENBACH 2011; STEINBORN et al. 2011). Das Untersuchungsgebiet (UG) hatte eine Größe von ha und bestand aus drei Teilen: dem Windpark Hinrichsfehn (WKA seit Beginn der Studie vorhanden), dem Windpark Fiebing (WKA im Winter 2003/2004 errichtet) sowie einem WKA-freien Referenzgebiet. Für den Windpark Fiebing erfolgte die Analyse nach dem BACI-Design (Before-After-Control-Impact), zusätzlich wurde für beide Windparks das IG-Design verwandt (Impact-Gradient). Neben Untersuchungen zur Bestandsentwicklung und zur Raumnutzung sowie des Bruterfolgs wurden auch andere Habitatparameter mittels univariater und multipler Habitatmodelle als mögliche Einflussfaktoren betrachtet. Bezüglich des Kiebitzes wurden folgende Ergebnisse erzielt: Der Brutbestand des Kiebitzes hat sowohl im Referenzgebiet als auch in den Windparks signifikant abgenommen. Kiebitze brüteten auch innerhalb der Windparks, signifikante Verdrängungseffekte bis 100 m sind jedoch nachweisbar. Die Ergebnisse der Raumnutzungsbeobachtungen weisen auf eine Meidung des Nahbereichs der Anlagen bis mind. 50 m hin. In zufällig verteilten Probeflächen war der Einfluss des Gehölzanteils auf die Verteilung der Brutpaare signifikant, wohingegen kein Zusammenhang mit der Entfernung zu den WKA bestand. Kiebitze zeigten zunehmend eine Präferenz für Maisäcker bei der Brutplatzwahl. Der Bruterfolg war fast durchgängig zu gering für den Bestandserhalt. Ein Einfluss der WKA auf den Bruterfolg war jedoch nicht zu erkennen. Revieraufgaben im Einflussbereich von Bauarbeiten während der Brutzeit machten einen temporären Störungseinfluss deutlich.

32 Faunistische Erfassungen Dreierwalde/Uthuisen 29 Univariate und multiple Habitatmodelle mittels logistischer Regression ergaben, dass der Einfluss bestimmter Habitatparameter wesentlich größer ist, als der der Windenergieanlagen und dass die Kiebitze geeignetes Habitat innerhalb des Windparks in größerer Dichte besiedeln als im Referenzgebiet. Ein negativer Einfluss der Anlagen konnte bei dieser Analyse somit nicht bzw. nur in geringem Maße nachgewiesen werden. Er entsprach den entfernungsbezogenen Auswertungen, wonach ein Vertreibungseffekt nur bis ca. 100 m Entfernung nachweisbar ist. Weitere eigene Untersuchungen in zwei Gebieten Nordwestdeutschlands bestätigten die Ergebnisse: Kleinräumige Verdrängung ohne erkennbaren Einfluss auf die Bestandsgröße, Bruterfolg auch in Anlagennähe, negativer Einfluss von Bau- bzw. Wartungsarbeiten, deutlich überwiegender Einfluss der landwirtschaftlichen Nutzung (STEINBORN & REICHENBACH 2008b, a). Rechtsprechung In einem Urteil vom (AZ 12 LB 243/07) befasste sich das Oberverwaltungsgericht Lüneburg mit dem Fall einer einzelnen geplanten WKA und der Frage, inwieweit diese Brut- und Rastgebiete des Kiebitz beeinträchtigen könne. Das Gericht stellte in seiner Begründung fest, dass die gebotene nachvollziehende Abwägung hier zu der Feststellung führt, dass der Belang des Naturschutzes namentlich des Vogelschutzes dem Vorhaben nicht entgegensteht. Beurteilungsgrundlage hierfür waren mehrere sich widersprechende gutachterliche Prognosen des zu erwartenden Ausmaßes an Beeinträchtigungen und deren Relation in Bezug auf die örtliche Gesamtpopulation von brütenden und rastenden Kiebitzen. Im Einzelnen führt das Urteil u.a. aus: In einem Beschluss des VG Lüneburg vom (AZ 2 A 170/11) befasst sich das Gericht mit dem Ausmaß der Beeinträchtigungen eines Kiebitzbrutbestandes durch einen geplanten Windpark und dem daraus resultierenden Kompensationsbedarf. Hierzu wird ausgeführt:

33 Faunistische Erfassungen Dreierwalde/Uthuisen 30 Zudem schließt sich das VG Lüneburg dem o.g. Beschluss des OVG an: Wachtel Scheuch- und Vertreibungswirkungen Für die Wachtel wurden 8 Studien ausgewertet (Tab. 9). Aufgrund des langen Untersuchungszeitraums ist wiederum die Untersuchung von SINNING (2004) hervorzuheben. Eine Reihe der Studien stellte Bestandsrückgänge der Wachtel nach der Errichtung von WKA fest, weisen jedoch auf den Einfluss anderer Parameter wie der landwirtschaftlichen Nutzung hin (BERGEN 2001; REICHENBACH 2003; SINNING 2004). Auch MÖCKEL & WIESNER (2007) nennen den deutlichen Einfluss weiterer Parameter. Die von GERJETS (1999) und GHARADJEDAGHI & EHRLINGER (2001) nachgewiesenen Brutpaare in Windparks konnten erst ab einer Entfernung von 250 m festgestellt werden. Dabei handelt es sich allerdings jeweils um nur ein Brutpaar. Insgesamt bleiben die Daten der Literatur indifferent. STEINBORN et al. (2011) diskutieren die Schwierigkeit der Ermittlung von Auswirkungen von Windenergieanlagen auf Wachteln infolge des vorwiegenden Rufens der Art in der zweiten Nachthälfte und zeigen beispielhafte Ergebnisse. Sie schließen jedoch eine Meideverhalten ebenfalls nicht aus.

34 Faunistische Erfassungen Dreierwalde/Uthuisen 31 Tab. 9: Charakterisierung von Studien zum Einfluss von Windenergieanlagen auf die Wachtel. (BACI = Before-After-Control-Impact, IG = Impact Gradient). Literatur MÖCKEL & WIESNER (2007) Untersuchungsdauer, Anzahl der Windparks und Methode 3 Jahre, 11 Windparks (teilw. Vorher-Nachher, IG) Geographische Region Niederlausitz (Brandenburg) Auswirkungen in Bezug auf die Wachtel kein Bestandsrückgang, teilw. Bestandszunahme, geringe Meidung ( m) ECODA GBR (2005) 2 Jahre, 1 Windpark, (nur teilweise Vorher-Nachher, landw. Nutzung) Kreis Kleve, NRW Bestandsrückgang SINNING (2004) 6 Jahre, 1 Windpark (Vorher-Nachher) Emsland kleinräumige Meidung REICHENBACH (2003) BERGEN (2001) nordwestliches 1 bis 2 Jahre, 7 Windparks Niedersachsen; (Vorher-Nachher, IG, multiple Regierungsbezirk Regressionsanalyse, landw. Nutzung) Weser-Ems 3 Jahre, 8 Windparks (Vorher-Nachher, IG) NRW, Rheinland- Pfalz, Baden- Württemberg Bestandsabnahmen Bestandsrückgang GHARADJEDAGHI & EHRLINGER (2001) 1 Jahr, 1 Windpark (Vergleich mit Referenzfläche) Nitzschka, LK Altenburger Land Meidung bis 250 m (1 BP) GERJETS (1999) 1 Jahr, 1 Windpark Drochtersen, LK Stade Meidung bis 350 m (1 BP) HANDKE et al. (1999) 1 Jahr, 1 Windpark (Vorher-Nachher, IG) WP Cuxhaven in Nordholz Neuansiedlung nach dem Bau, Abstand < 250 m (1 BP) Feldlerche Scheuch- und Vertreibungswirkungen Für die Feldlerche werden nachfolgend 16 Studien ausgewertet. Zwei dieser Untersuchungen verwenden das BACI-Design (KETZENBERG et al. 2002; DE LUCAS et al. 2005). Keine Studie weist einen längeren Untersuchungszeitraum als drei Jahre auf. Insgesamt ist die Feldlerche neben dem Kiebitz die hinsichtlich ihrer Reaktion auf Windenergieanlagen am besten untersuchte Vogelart. Übereinstimmend kommt der größte Teil der Studien zu dem Ergebnis, dass ein Einfluss von Windenergieanlagen auf die räumliche Verteilung von Revieren sowie das Verhalten von Feldlerchen nicht feststellbar ist (Tab. 10). TRAXLER et al. (2004) und HANDKE et al. (2004c) können Beeinträchtigungen nicht ausschließen, weisen jedoch auf die Relevanz andere Parameter, wie die landwirtschaftliche Nutzung oder Gehölzstrukturen hin. PEARCE-HIGGINS et al. (2009) konnte bei einer Untersuchung auf naturnahen Flächen in Schottland eine Meidung bis 200 m feststellen. Dies zeigt wie beim Großen Brachvogel, dass Studien aus stark unterschiedlichen Naturräumen nicht miteinander vergleichbar sind und dass Auswirkungen in naturnahen Flächen größer sein können als in landwirtschaftlichen Intensivgebieten.

35 Faunistische Erfassungen Dreierwalde/Uthuisen 32 Tab. 10: Charakterisierung von Studien zum Einfluss von Windenergieanlagen auf die Feldlerche. (BACI = Before-After-Control-Impact, IG = Impact Gradient). Literatur Untersuchungsdauer, Anzahl der Windparks und Methode Geographische Region Ergebnisse in Bezug auf die Feldlerche PEARCE-HIGGINS (2009) 1 Jahr, 12 Windparks und Ref.-Geb. (IG, statische Auswertung zu Habitatnutzung in WP) Schottland Auf naturnahen Flächen Meidung bis 200 m REICHENBACH (2006) 2 Jahre, 1 Windpark (nur teilw. Vorher-Nachher, IG) Emsland Keine Meidung der Anlagennähe DE LUCAS et al. (2005) 3 Jahre, 1 Windpark, Ref.-Geb. (BACI, IG) Malpica (Spanien) Höhere Dichten in den Windparks TRAXLER et al. (2004) 1 Jahr, 3 Windparks, Ref.-Geb (IG) Österreich Bruten in unmittelbarer Anlagennähe, mögliche geringfügige Meidung HANDKE et al.(2004c) 1 Jahr, 1 Windpark (Vorher-Nachher, IG) Landkreis Rotenburg/Wümme und Stade bis 400 m jeweils 1 BP in den 100 m Zonen weniger als bei Gleichverteilung erwartet. Nicht signifikant. HANDKE et al. (2004b) 2 Jahre, 1 Windpark (teilw. Vorher-Nachher, IG) Ostfriesland Keine Meidung HANDKE et al. (2004a) 2 Jahre, 1 Windpark (IG) nordwestliches Niedersachsen; Krummhörn (Landkreis Aurich) Signifikante Meidung bis 400 m, aber Überlagerung durch Strukturparameter (Hecken, Gehölze) REICHENBACH (2003) 1 bis 2 Jahre, 7 Windparks (Vorher- Nachher, IG, multiple Regressionsanalyse, landw. Nutzung) Ostfriesland teilw. (nicht signifikante) Meidung bis 300 m möglich, teilweise höhere Dichte in Anlagennähe KETZENBERG et al. (2002) 2 Jahre, 4 Windparks, 2 Ref.-Geb. (BACI, IG, landw. Nutzung) Weser-Ems-Region Niedersachsen teilw. höhere Siedlungsdichte in Anlagennähe, teilw. Meidung bis 100 m möglich, Einfluss der landw. Nutzung BERGEN (2001) 3 Jahre, 8 Windparks (Vorher-Nachher, IG) NRW, Rheinland- Pfalz, Baden- Württemberg Keine Meidung KORN & SCHERNER (2000) 2 Jahre, 1 Windpark (Vorher-Nachher, IG) Vogelsbergkreis, Hessen keine Meidung DH Ecological Consultancy (2000) in: LANGSTON & PULLAN (2003) 7 Jahre, 2 Windparks (Vorher, Während, Nachher) Dumfries & Galloways keine Meidung BACH et al. (1999) 1 bis 4 Jahre, 6 Windparks (teilw. Vorher-Nachher, IG) Nördliches Niedersachsen keine Meidung BREHME (1999) 1 Jahr, 1 Windpark, Ref.-Geb. (IG) Mecklenburg- Vorpommern keine Meidung THOMAS (1999) in: LANGSTON & PULLAN (2003) 1 Jahr, 10 Windparks (Ref.Geb.) Großbritannien keine Meidung BÖTTGER et al (1990) 2 Jahre, 6 Windparks (teilw. Vorher-Nachher, IG) Niedersachsen, Schleswig-Holstein keine Meidung

36 Faunistische Erfassungen Dreierwalde/Uthuisen 33 Eine siebenjährige Studie im südlichen Ostfriesland unter Einbeziehung von weiteren Habitatparametern (STEINBORN et al. 2011) kam für die Feldlerche zu folgendem Ergebnis: Ein Einfluss der Windparks auf die Bestandsentwicklung ist nicht erkennbar. Feldlerchen brüteten auch innerhalb der Windparks, mieden jedoch längerfristig zunehmend den Nahbereich bis 100 m (statistisch aber nicht signifikant). Der Einfluss des Gehölzanteils auf die Verteilung der Brutpaare war signifikant, während kein Zusammenhang mit der Entfernung zu den WKA bestand. Abgetorfte, d.h. niedrig gelegenere und intensiver genutzte Flächen wurden als Brutplatz gemieden. Bauarbeiten hatten keinen negativen Einfluss auf brütende Feldlerchen. Die Dichte der Feldlerche bezogen auf geeignetes Habitat hat in den Windparks zwischen 2003 und 2006 abgenommen. Die Ergebnisse aus zwei anderen Untersuchungsgebieten bestätigen den geringen Einfluss von Bauarbeiten und eine im Laufe der Jahre zunehmende kleinräumige Meidung. Bei dem Vergleich von multiplen Habitatmodellen für die Feldlerche aus den Jahren 2003 und 2006 ergab sich in dieser Studie somit eine Abnahme der Brutdichte auf geeignetem Habitat innerhalb der Windparkflächen, wohingegen im Referenzgebiet ein Anstieg verzeichnet wurde. Dieses Ergebnis korrespondiert mit der Feststellung, dass die kleinräumige Meidung der Windparks durch Feldlerchen erst mit einer gewissen Zeitverzögerung nach Errichtung der Anlagen einsetzte. Hierbei handelt es sich um die einzige Studie, die einen wenn auch nur kleinräumigen Langzeiteffekt von Windkraftanlagen auf eine bestimmte Vogelart zeigen konnte Weitere Arten Für die im näheren Umfeld kartierten Gehölz- und Siedlungsbrüter (u.a. Gartenrotschwanz, Pirol, Rauchschwalbe) sowie für Baumpieper, Rebhuhn und Heidelerche und für die Greifvogel- und Eulenarten wird gemäß HÖTKER et al. (2004) und REICHENBACH et al. (2004) davon ausgegangen, dass die Empfindlichkeit gegenüber den Störreizen von Windenergieanlagen nur gering ist Fazit zu Scheuch- und Vertreibungswirkungen Im Hinblick auf das bei der Kartierung festgestellte Brutvogelspektrum werden folgende Beeinträchtigungsdistanzen auf der Basis des obigen Wissensstandes zu Grunde gelegt: Tab. 11: Scheuch- und Vertreibungswirkungen auf das festgestellte Brutvogelspektrum. Art Großer Brachvogel Kiebitz Wachtel Reichweite von Scheuch- und Vertreibungswirkungen durch Windenergieanlagen kleinräumig bis max. 250 m ca. 100 m ca. 200 m

37 Faunistische Erfassungen Dreierwalde/Uthuisen 34 Art Rebhuhn Feldlerche Gartenrotschwanz, Feldsperling, Pirol, Kuckuck, Rauchschwalbe, Baumpieper, Heidelerche Waldkauz, Waldohreule, Steinkauz, Mäusebussard, Turmfalke, Rohrweihe Reichweite von Scheuch- und Vertreibungswirkungen durch Windenergieanlagen keine ggf. kleinräumig (langfristig) keine keine Kollisionsgefährdung Nach dem gegenwärtigen Kenntnisstand sind folgende Vogelarten besonders häufig von Kollisionen mit Windenergieanlagen betroffen: Mäusebussard, Rotmilan, Lachmöwe und Seeadler. Die in dieser Kartierung festgestellten Brutvogelarten des Offenlandes wurden hingegen nicht (Wachtel) bzw. nur in sehr wenigen Fällen als Kollisionsopfer gefunden (Kiebitz, Rebhuhn, vgl. Tab. 12). Der Kiebitz führt Balz- und Revierflüge durch, die auch in Rotorhöhe verlaufen. Bislang liegen jedoch keine Hinweise vor, dass dies zu einer erhöhten Kollisionsgefährdung führt. Insbesondere für den Kiebitz ist belegt, dass diese Art auch in größeren Zahlen innerhalb von Windparks brüten kann (siehe Kap ). Dennoch sind bislang keine erhöhten Kollisionszahlen bekannt geworden. Der Mäusebussard hingegen weist derzeit in absoluten Zahlen die meisten bekannt gewordenen Kollisionsopfer auf (Tab. 12), ist jedoch in Relation zur Bestandsgröße in deutlich geringerem Maße betroffen als Seeadler und Rotmilan, wie folgende Gegenüberstellung zeigt: Seeadler 1 : ca. 720 Paare (2010), Kollisionsopfer: 95 Rotmilan 2 : ca Paare, Kollisionsopfer: 248 Mäusebussard 3 : ca Paare, Kollisionsopfer: 281 Unter den Singvögeln ist die Feldlerche die Art mit den höchsten bisher registrierten Kollisionsopferzahlen (Tab. 12), was offenbar auf ihren charakteristischen Singflug zurück zu führen ist, den die Tiere auch innerhalb von Windparks in der Nähe der Anlagen durchführen. In Relation zur Häufigkeit der Art (Bestand bundesweit ca. 2-3 Mio.4) ist die bislang festgestellte Anzahl an Kollisionsopfern jedoch sehr gering, wobei allerdings zu berücksichtigen ist, dass die Dunkelziffer sicherlich deutlich höher sein dürfte als bei Greifvögeln, die als Kollisionsopfer unter Windenergieanlagen wesentlich leichter zu finden sind als kleine Singvögel

38 Faunistische Erfassungen Dreierwalde/Uthuisen 35 Tab. 12: Vogelverluste an Windkraftanlagen in Deutschland. Daten aus der zentralen Fundkartei der Staatlichen Vogelschutzwarte im Landesamt für Umwelt, Gesundheit und Verbraucherschutz Brandenburg. zusammengestellt: Tobias Dürr; Stand vom: 26. August Bundesland Art BB BW BY HB HE HH MV NI NW RP SH SN SL ST TH ges. Gavia stellata Sterntaucher 1 1 Phalacrocorax carbo Kormoran Pelecanus onocrotatus Rosapelikan 1 1 Ardea cinerea Graureiher Ciconia ciconia Weißstorch Ciconia nigra Schw arzstorch 1 1 Cygnus cygnus Singschwan Cygnus olor Höckerschwan Cygnus cygnus / olor Schw an spec Anser anser Graugans Anser albifrons Blessgans 4 4 Anser fabalis Saatgans Anser albifrons / fabalis Bless-/Saatgans Branta leucopsis Weißw angengans 6 6 Tadorna tadorna Brandgans 1 1 Anas crecca Krickente Anas platyrhynchos Stockente Anas strepera Schnatterente 1 1 Anas clypeata Löffelente 1 1 Aythya fuligula Reiherente 1 1 Somateria molissima Eiderente 1 1 Pandion haliaetus Fischadler Aquila pomarina Schreiadler Haliaeetus albicilla Seeadler Milvus milvus Rotmilan Milvus migrans Schwarzmilan Accipiter gentilis Habicht Accipiter nisus Sperber Buteo buteo Mäusebussard Buteo lagopus Raufußbussard Pernis apivorus Wespenbussard Circus aeruginosus Rohrweihe Circus pygargus Wiesenweihe Falco peregrinus Wanderfalke Falco subbuteo Baumfalke Falco columbarius Merlin Falco tinnunculus Turmfalke Falconiformes spec. Greifvogel spec Perdix perdix Rebhuhn Phasianus colchicus Fasan Rallus aquaticus Wasserralle Gallinula chloropus Teichralle 1 1 Fulica atra Blessralle Grus grus Kranich Haematopus ostralegus Austernfischer Charadrius dubius Flussregenpfeifer 1 1 Pluvialis apricaria Goldregenpfeifer Vanellus vanellus Kiebitz Scolopax rusticula Waldschnepfe Gallinago gallinago Bekassine 1 1 Numenius arquata Großer Brachvogel 1 1 Larus ridibundus Lachmöwe Larus argentatus Silbermöwe Larus cachinnans Steppenmöwe Larus fuscus Heringsmöwe Larus marinus Mantelmöwe 1 1 Larus canus Sturmmöwe Laridae spec. Möw e spec Sterna hirundo Flussseeschw albe 1 1 Chlidonias niger Trauerseeschwalbe 1 1 Uria aalge Trottellumme 1 1 Columba livia f. domesticahaustaube Columba oenas Hohltaube Columba palumbus Ringeltaube Streptopelia decaoctao Türkentaube Tyto alba Schleiereule Strix aluco Waldkauz Asio otus Waldohreule

39 Faunistische Erfassungen Dreierwalde/Uthuisen 36

40 Faunistische Erfassungen Dreierwalde/Uthuisen Zu erwartende Auswirkungen durch die vorliegende Planung Scheuch- und Vertreibungswirkungen Scheuch- und Vertreibungswirkungen durch den Betrieb des geplanten Windparks sind auf der Basis von Kap aus dem festgestellten Brutvogelspektrum für die Arten Kiebitz und Großer Brachvogel zu erwarten. Auf der Grundlage der in Abb. 2 und Abb. 5 dargestellten geplanten Anlagenstandorte und der festgestellten Revierzentren werden Beeinträchtigungen für ein Kiebitzrevier, das sich innerhalb des 100 m Radius um die südliche Anlage befindet, prognostiziert. Weiterhin wird gemäß den Angaben der Biologischen Station von der grundsätzlichen Betroffenheit eines Brutpaars des Großen Brachvogels ausgegangen, obwohl auch 2014 bei den eigenen Kartierungen nur ein einzelner Vogel überfliegend gesichtet wurde, ohne dass sich daraus ein Hinweis auf ein Brutrevier ergab. Während der Bauphase ist mit akustischen und optischen Störungen dieser Arten im Bereich des Vorhabens zu rechnen. Die Baumaschinen, die Bauarbeiter und die Arbeiten selbst sorgen für einen vorher definierten Zeitraum für akustische Beeinträchtigungen. Die Baustelle selbst stellt eine optische Beeinträchtigung innerhalb der Landschaft dar. Das kann zu einer zeitweisen Verdrängung der beiden Arten führen. Realistischer Weise kann auf der Grundlage des vorhandenen Kenntnisstandes erwartet werden, dass es bau- und betriebsbedingt nur zu relativ kleinräumigen Meidungen und Revierverlagerungen von beiden Arten kommen wird, die nicht zu einer vollständigen Verdrängung des im Bereich der geplanten Windparkfläche vorhandenen Brutbestands führen werden. Dennoch muss für die beiden betroffenen Brutpaare je eines des Kiebitz und des Großen Brachvogels von einer Verschlechterung der Habitatqualitäten ausgegangen werden. Die weiteren festgestellten Brutvogelarten sind aufgrund ausreichender Abstände bzw. nur geringer Empfindlichkeit nicht von dem geplanten Vorhaben betroffen Kollisionsgefährdungen Für die im Bereich des geplanten Windparks festgestellten planungsrelevanten Brutvogelarten ist auf der Grundlage des vorhandenen Kenntnisstandes nicht von einer signifikanten Erhöhung des Tötungsrisikos durch den Betrieb der Windenergieanlagen auszugehen Hinweise für die Eingriffsregelung und zum Artenschutz Für die zu erwartenden Beeinträchtigungen eines Kiebitz- und eines Brachvogelbrutpaars ist als Kompensation die Schaffung von extensiven Grünlandflächen erforderlich. Der erforderliche Flächenumfang und die Lage der Flächen sind mit der ULB abzustimmen, es wird derzeit von einem Bedarf von bis zu 10 ha ausgegangen, sofern trotz der fehlenden eigenen Revierfeststellungen in 2013 und 2014 gemäß den Daten der Biologischen Station von einer Verdrängung eines Brachvogelpaars ausgegangen werden soll. Aus artenschutzrechtlicher Sicht ist es erforderlich, dass diese Kompensationsmaßnahme vor Errichtung des geplanten Windparks umgesetzt wird.

41 Faunistische Erfassungen Dreierwalde/Uthuisen Rastvögel 3.1 Methode Auch die Abgrenzung des Untersuchungsgebietes (UG) für die Rastvögel wurde gemäß den Vorgaben der ULB vorgenommen. Es umfasste einen Umkreis von ca m um die vorgesehene Potenzialfläche. Die Erfassungsdichte liegt deutlich unter gängigen Empfehlungen, wie z.b. denen von NLT (2011) oder der Tierökologischen Abstandsempfehlungen aus Brandenburg. Sie sind aber für den hier betroffenen Landschaftsraum und dort zu erwartenden Betroffenheiten zwischen der ULB und der zuständigen Biologischen Station abgestimmt. Es wurden zehn wöchentliche Begehungen von Februar bis April zum Frühjahrszug, während der Brutvogelkartierung sowie zwei Begehungen zum Herbstzug durchgeführt. Die Termine waren am , , , , , , , , , , , , , , , , und (vgl. auch Tab. 1). 3.2 Ergebnisse Planungsrelevante Arten Bei den planungsrelevanten (Empfindlichkeit) und bewertungsrelevanten Rastvogelarten handelt es sich i.d.r. um Arten aus den Gruppen der Watvögel, Enten, Gänse und Schwäne sowie Möwen. Das entspricht den Arten, die z.b. bei KRÜGER et al. (2010) für das angrenzende Niedersachsen mit Wertstufen versehenen sind. Die Rastplätze dieser Arten sind i.d.r. in Plänen darzustellen. Im vorliegenden Fall wurden während des Frühjahrszuges an einigen Terminen mittelgroße Kiebitztrupps beobachtet. Diese sind im Rastvogelplan (Abb. 14) dargestellt. Des Weiteren konnten einmalig am zusammengefasst 420 Blässgänse und 99 Kraniche überfliegend beobachtet werden. Trupps von Singvögeln (z.b. Stare, Finken, Drosseln) oder Krähenvögeln wird bezüglich des Eingriffstyps Windpark i.d.r. keine besondere Planungsrelevanz zugeschrieben. Daher wird auf deren Darstellung generell verzichtet Limikolen In diesem Frühjahr traten im gesamten nördlichen NRW über längere Zeiträume rastende Kiebitze in ungewöhnlichen Zahlen auf (Biologische Station, mündl. Mitt). So konnten auch im vorliegenden UG an sechs Terminen der Frühjahrserfassung rastende Kiebitze angetroffen werden. Das Tagesmaximum (Summe aller Kiebitze einer Begehung) lag am bei 538 Kiebitzen (Abb. 13). Außerdem wurden am Goldregenpfeifer und 3 Kampfläufer im Gebiet gesichtet (Abb. 14). Die kartierten Rasttrupps der Kiebitze hielten sich vorwiegend auf Flächen östlich und nordöstlich des geplanten Windparks auf. Innerhalb bzw. im Nahbereich des Windparks wurden nur wenige Kiebitze registriert.

42 INDIVIDUENSUMME Faunistische Erfassungen Dreierwalde/Uthuisen 39 Kiebitze (Dreierwalde) Summe Ki Abb. 13: Anwesenheit rastender Kiebitze im Untersuchungsgebiet Daten der biologischen Station zu den Rastvögeln Mit Mail vom teilte die Biologische Station auch vorliegende Kenntnisse zu Rastvögeln mitgeteilt. Hiernach befinden sich östlich des geplanten Windparks Rast- und Ruheflächen von Kiebitzen mit > 500 Individuen (siehe Abb. 5).

43 Abb. 14: Rastvögel Faunistische Erfassungen Dreierwalde/Uthuisen 40

44 Faunistische Erfassungen Dreierwalde/Uthuisen Diskussion Kenntnisstand zur Empfindlichkeit der relevanten Gastvogelarten Scheuch- und Barrierewirkung Für eine Reihe von Gastvogelarten ist im Vergleich zu den Brutvögeln eine deutlich höhere Empfindlichkeit gegenüber Windenergieanlagen vielfach nachgewiesen und durch aktuelle Literatur bestätigt (z.b. HÖTKER et al. 2004, REICHENBACH et al. 2004, MÖCKEL & WIESNER 2007, STEINBORN et al. 2011). Insbesondere Gänse, Enten und Watvögel halten im Allgemeinen Abstände von bis zu mehreren Hundert Metern ein. Für die besonders empfindlichen Gänse lässt sich nach HÖTKER et al. (2004) ein Mindestabstand von m ableiten. Dies wurde durch Untersuchungen auf Fehmarn bestätigt (BIOCONSULT-SH & ARSU 2010). Für den Kiebitz geben HÖTKER et al. (2004) mittlere Meidungsabstände von ca. 250 m an, was sich mit den Ergebnissen einer siebenjährigen Studie von STEINBORN et al. (2011) deckt. Dabei ist zu berücksichtigen, dass große Trupps deutlich größere Abstände einhalten als kleinere Trupps, die sich den Anlagen eher annähern. Dies ist auch aus anderen Untersuchungen bekannt (vgl. REICHENBACH 2003). Möwen sind hingegen generell durch eine geringe Empfindlichkeit gegenüber Windenergieanlagen gekennzeichnet. Insbesondere für Lach- und Sturmmöwen sind Vertreibungswirkungen über 100 m hinaus nicht bekannt (REICHENBACH et al. 2004, STEINBORN et al. 2011) Kollisionsgefährdung Die Kollisionsgefährdung von Gastvogelarten korrespondiert mit deren Empfindlichkeit gegenüber der Scheuchwirkung. Empfindliche Arten, die die Nähe von Windparks meiden, wie z.b. Gänse, treten nur selten als Kollisionsopfer auf (vgl. Tab. 12). Insofern weisen in großen Trupps auftretende Wat- und Wasservögel zwar eine hohe Empfindlichkeit gegenüber der Scheuchwirkung von Windenergieanlagen auf, sind dementsprechend jedoch nur in geringem Maße durch ein Kollisionsrisiko betroffen. Anders hingegen Möwen, die auch häufiger innerhalb von Windparks Nahrung suchen und daher entsprechend öfter als Gänse, Kraniche oder Kiebitze als Kollisionsopfer gefunden werden (BIOCONSULT SH & ARSU 2010, vgl. auch Tab. 12) Zu erwartende Auswirkungen durch die vorliegende Planung Auf der Grundlage des vorliegenden Kenntnisstandes zur Empfindlichkeit rastender Kiebitze gegenüber Windenergieanlagen wird davon ausgegangen, dass es zu kleinräumigen Scheuchund Vertreibungswirkungen bis zum einem Umkreis von ca. 250 m um die geplanten Anlagen kommen kann. Betroffen hiervon sind nur kleinere Trupps, die westlich der K 14 (Uthuiser Straße) auftraten. Die größeren Vorkommen östlich der K 14 und damit auch die von der Biologischen Station bezeichneten Flächen (siehe Abb. 5) befinden sich in ausreichendem Abstand von den geplanten Anlagenstandorten.

45 Faunistische Erfassungen Dreierwalde/Uthuisen 42 In der Folge kann es zu einer Verringerung der für rastende Kiebitze westlich der K 14 zur Verfügung stehenden Flächen kommen, wobei kleine Kiebitztrupps wie in dem vorliegenden Fall auch innerhalb von Windparks rasten können und deutlich geringere Meidungsradien zeigen als große Trupps. Im Falle einer Verdrängung werden die Vögel voraussichtlich auf Flächen östlich und südöstlich des Windparks ausweichen. Ein signifikant erhöhtes Kollisionsrisiko für Rastvögel durch die geplanten Windenergieanlagen ist nicht zu erwarten Hinweise für die Eingriffsregelung und zum Artenschutz Kleinräumige Verdrängungswirkungen auf kleine Kiebitztrupps werden in der Regel nicht als erheblich im Sinne der Eingriffsregelung angesehen, solange es sich nicht um traditionelle Rastplätze handelt. So ist es im angrenzenden Niedersachen Praxis, Beeinträchtigungen von rastenden Kiebitzen erst ab einer lokalen Bedeutung nach BEHM & KRÜGER (2013) als erheblich anzusehen (mind. 680 Individuen im Tiefland). In Schleswig-Holstein wird davon ausgegangen, dass kleinere Rastvogeltrupps bei der Wahl ihrer Rast- und Nahrungsgebiete sehr flexibel sind. Daher ist bei Rastbeständen unterhalb landesweiter Bedeutung regelmäßig keine klare Abgrenzung von Ruhestätten möglich. Durch die hohe Flexibilität kann davon ausgegangen werden, dass ein Ausweichen in andere geeignete Rastgebiete problemlos möglich ist (LBV-SH 2013). Erhebliche Störungen, die sich auf den Erhaltungszustand der lokalen Population auswirken könnten, werden demnach bei kleineren Rastvogeltrupps von vornherein ausgeschlossen. Ob in dem vorliegenden Fall von erheblichen Beeinträchtigungen rastender Kiebitze auszugehen ist, sollte im Zuge der Erstellung des Landschaftspflegerischen Begleitplans mit der ULB bzw. mit der Biologischen Station abgestimmt werden. 4. Fledermäuse 4.1 Einleitung Zur Erfassung des Fledermausbestandes wurden in Abstimmung mit der ULB unterschiedliche Methoden angewendet. Die Ermittlungen erfolgten anhand von: akustischer Dauererfassung mittels AnaBat (um kurze (Zug-)Ereignisse durch diesen Dauereinsatz zu registrieren und ggf. belastbar zu belegen), zusätzliche sog. Horchkisten an den geplanten WEA-Standorten sowie Detektorkartierung inkl. Quartiersuche (Artenspektrum, Flugwege; Fortpflanzungs- und Ruhestätten), welche im Folgenden erläutert werden. Die Bewertung des dadurch erhobenen Fledermausbestandes erfolgt im Anschluss anhand des Artenspektrums, der Seltenheit, der Gefährdung nach Roter Liste, dem gesetzlichen Schutz, der Häufigkeit und der festgestellten saisonalen Raum- und Quartiernutzung.

46 Faunistische Erfassungen Dreierwalde/Uthuisen Methoden Detektorerfassung Die Erfassung der Fledermäuse wurde nach Vorgaben der ULB durchgeführt und fußt auf den methodischen Empfehlungen von RAHMEL et al. (2004) und des Niedersächsischen Landkreistages (NLT 2011). Es wurden hiernach im Zeitraum von Mitte April bis Anfang Oktober 16 Kartierdurchgänge (drei halbe Nächte zum Frühjahrszug, drei ganze Nächte zur Lokalpopulation sowie fünf ganze und fünf halbe Nächte, meist kombiniert mit Nachmittags- und Frühabendbegehungen zum Herbstzug) durchgeführt. Die Erfassung der fledermauskundlichen Daten (Detektorbegehungen und das Stellen der Horchkisten vor Ort) wurden von Dipl.-Ing. Ivo Niermann (Büro für Tierökologie und Landschaftsplanung) durchgeführt. Die entsprechenden Begehungstermine sind in Tab. 13 zusammengestellt. Die anschließende Aus- und Bewertung erfolgte durch die ARSU GmbH. Abb. 15: Anabat mit pda und GPS-Einheit Die Kartierung wurde mit Hilfe von Ultraschall-Detektoren (Petterson D 240x und Anabat SD1 in Verbindung mit einem pda, welcher die Rufe in Echtzeit optisch darstellt, Abb. 15) und Sichtbeobachtungen durchgeführt. Mit den Detektoren ist es möglich, die Ultraschallaute, die Fledermäuse zur Orientierung und zum Beutefang einsetzen, für menschliche Ohren hörbar zu machen. Die Artbestimmung anhand der akustischen Charakteristika dieser Laute erfolgte nach Literaturangaben und Hörbeispielen (AHLÈN 1990b; AHLÈN 1990a; LIMPENS & ROSCHEN 1995; BARATAUD 2000; SKIBA 2003). Während der Kartierung wurde mit dem Anabat jeder Fledermauskontakt aufgezeichnet. Mit dem Petterson D 240x erfolgten ergänzende Bestimmungen direkt im Gelände anhand der relevanten Hauptfrequenzen der Ultraschalllaute. Zur Absicherung der Artbestimmung wurde in schwierigen Fällen am Computer anhand der Aufnahmen des Anabats mit der entsprechenden Analyse-Software eine Überprüfung bzw. Absicherung der Artbestimmung durchgeführt. Die Erfassung begann i.d.r. jeweils ca. eine halbe bis viertel Stunde vor Sonnenuntergang und endete ca. 4 Stunden später (im Falle einer halben Nacht) bzw. etwa bei Sonnenaufgang. Die Daten aus den verschiedenen Quellen wurden dann von Hr. Niermann zusammengeführt und in Form eines shape-files an die ARSU übermittelt. Bei den Herbstnächten wurden im Anschluss an die zwei Runden nochmals potentielle Balzbereiche überprüft, die im Rahmen der normalen Runde vergleichsweise früh kontrolliert wurden. Ab Mitte September sollten gezielt früh fliegende Abendsegler erfasst werden. Der Schwerpunkt der ganzen Nächte lag im Frühsommer während der Wochenstubenzeit und im Spätsommer während der Balzaktivitäten wandernder Arten. Der Kartierer postierte sich zur Ausflugzeit an strukturell günstigen Punkten (potenzielle Quartiere oder Flugstraßen), wo er so lange verblieb, bis der Ausflug als beendet angesehen werden konnte. Danach wurde das Untersuchungsgebiet (bis ca m um die geplanten Anlagenstandorte) sowie benachbarte Bereiche mit potenziellen Quartierstandorten auf unterschiedlichen Routen befahren (mit dem Fahrrad sowie mit dem Auto bei max. ca. 15 km/h), um die Verteilung jagender Fledermäuse zu erfassen. Teilbereiche wurden auch begangen. Es

47 Faunistische Erfassungen Dreierwalde/Uthuisen 44 handelt sich somit nicht um eine flächendeckende Erfassung, sondern um eine Transektmethode. Bei den Kartierungen wurde auf diese Weise das Untersuchungsgebiet in ganzen Nächten zweimal und in halben Nächten einmal bearbeitet. Morgens wurden bei den Sommerbegehungen und einem Teil der Herbstbegehungen erneut potenzielle Flugstraßen und Quartierstandorte kontrolliert, um durch die Feststellung von gerichteten Streckenflügen und des charakteristischen Schwärmverhaltens der Fledermäuse vor dem Einflug weitere Hinweise auf Quartiere zu erhalten. Tab. 13: Termine und Witterung der Fledermaus-Detektorkartierung 2013 Datum Länge Temp. bei Sonnenuntergang / Sonnenaufgang, Witterungsbedingungen Nacht 25./ /2 19 C / 10 C, klar, morgens Schleierbewölkung, windstill, niederschlagsfrei 02./ /2 12,5 C / 10 C, klar, windstill bis leichte Brise, niederschlagsfrei 10./ /2 12,5 C / 7,5 C, dichte Bewölkung, später aufklarend, zunächst windig, dann windstill, niederschlagsfrei 19./ ,5 C / 19 C, meist dicht bewölkt, windstill bis leichter Zug, niederschlagsfrei 29./ C / 5 C, klarer Himmel, windstill, niederschlagsfrei 09./ ,5, Schleierbewölkung, windstill bis leichte Brise, Niederschlagsfrei 10./ C / 12 C, dicht bewölkt, windstille bis mäßige Brise, niederschlagsfrei 22./ C / 15,5 C, wechselnd bewölkt, z.t. klar, windstill, ab 4 Uhr Nieselregen 25./ C / 13,5 C, klarer Himmel, windstille bis leichter Zug, niederschlagsfrei 30./ C / 12 C, wechselnd bewölkt, windstille bis leichter Zug, niederschlagsfrei 03./ C / 15 C, dicht bewölkt, windstill, niederschlagsfrei 12./ /2 15 C / 13 C, wechselnd bewölkt, windstill bis leichter Zug, niederschlagsfrei 23./ /2 16,5 C / 12,5 C, dicht bewölkt, windstill bis leichter Zug, niederschlagsfrei, morgens Nebel 29./ /2 17 C / 4,5 C, klar, mäßige Brise (Ostwind), niederschlagsfrei 13./ /2 10 C / 6 C, dicht bewölkt, leichter Zug bis schwache Brise, ab 6 Uhr Schauer 20./ /2 16 C / 12,5 C, bedeckt, windstill bis leichte Brise, zwischen 20:45 und 21 Uhr Schauer Horchkistenerfassung Zusätzlich zu der Arbeit des Kartierers wurden an den drei geplanten Anlagenstandorten sowie an einem weiteren Standort Horchkisten im Gelände ausgebracht, um zu überprüfen, ob die entlang der Kartierstrecke festgestellten Fledermäuse auch über den Freiflächen an den Standorten der geplanten Windenergieanlagen jagen. Zusätzlich erhöht diese ortsfeste kontinuierliche Überwachung gegenüber der stichprobenartigen Begehung mit dem Detektor die Wahrscheinlichkeit, z. B. Durchflüge von Abendsegler und Breitflügelfledermaus oder die sporadische Nutzung des Gebietes im Verlauf der Nacht zu erfassen. Die Standorte der Horchkisten sind in der Abb. 18 dargestellt. Bei den Horchkisten handelt es sich um automatische Registriergeräte bestehend aus einem Ciel CDP102 R3 Fledermausdetektor und einem digitalen Olympus-Diktiergerät (VN-713PC) zum Aufzeichnen der Rufe (Abb. 16 li.). Neben den Rufen werden das Datum und der Aufnahmezeitpunkt gespeichert. Sie integrieren also die Funktion eines Fledermausdetektors mit einer automatischen zeitlich nachvollziehbaren Lautaufzeichnung von Fledermausrufen. Die Ciel CDP102 R3 Bat Detektoren lassen es zu, mit einer Horchkiste zwei Frequenzbereiche zu erfassen. Die Detektoren wurden hierbei auf 25 khz und 40 khz eingestellt. Eine Bestimmung der Arten ist mit dieser Methode prinzipiell bei den Rufen der Zwergfledermaus, Rauhautfledermaus, der Breitflügelfledermaus und beim Abendsegler (Großer Abendsegler und Kleinabendsegler nicht getrennt) möglich. Eine Unterscheidung der Gattung Myotis ist nicht möglich. Innerhalb der Gattung Pipistrellus lassen sich Rauhautfledermäuse mit der eingesetzten Technik und den fest eingestellten Frequenzen bei manchen Aufnahmen nicht sicher von Zwergfledermäusen unterscheiden. Für die Relation zwischen diesen beiden Arten werden daher ergänzend die Ergebnisse der Detektorkartierung heran gezogen.

48 Faunistische Erfassungen Dreierwalde/Uthuisen 45 An allen Standorten wurde zusätzlich eine weitere Horchkiste auf einer Frequenz von ca. 55 khz ausgebracht. Hiermit sollte überprüft werden, ob sich möglicherweise auch Mückenfledermäuse im UG aufhalten. In diesen Horchkisten kam eine etwas abweichende ältere Technik, bestehend aus einem Detektor (SFF-Bat Detector), einem sprachgesteuerten Olympus-Diktiergerät mit Kassetten und einem Zeitgeber (Abb. 16 re.), zum Einsatz. Diese Technik ermöglicht keine sekundengenaue Zuordnung der aufgezeichneten Kontakte, aber zumindest eine Zuordnung zu Stunden. Die Horchkisten waren an allen 16 Terminen immer die ganze Nacht aufgestellt, auch wenn die Detektor-kartierung nur in der ersten Nachthälfte erfolgte. Technische Probleme können gelegentlich dazu führen, dass eine Horchkiste nur unvollständig aufzeichnet. Da die Geräte während der Aufzeichnung sich selbst überlassen sind, kann dies erst zum Ende der Aufzeichnung oder aber bei der Auswertung am PC festgestellt und somit nicht mehr korrigiert werden. Solche Vorkommnisse sind in der tabellarischen Darstellung der Horchkistenaufzeichnungen (siehe Anhang) entsprechend vermerkt. Abb. 16: Aufbau einer Horchkiste (links Ciel Detektor, rechts SSF Detektor) Abb. 17: Aufbau der Station mit Anabat-System

49 Faunistische Erfassungen Dreierwalde/Uthuisen Anabat-Dauererfassung Vor allem für die Erfassung von Abendseglern und Rauhautfledermäusen während der Zugzeiten im Frühjahr und Herbst waren von der Behörde Daueraufzeichnungen mittels Anabat-Technik (Abb. 17) gefordert, wobei als Untersuchungszeitraum Mitte April bis Ende Mai sowie Anfang August bis Ende Oktober vorgegeben war. In der vorliegenden Untersuchung wurde in der Zeit vom bis sowie vom bis ein Anabat relativ zentral innerhalb der Vorhabenfläche auf ca. 3 m Höhe betrieben (Abb. 18). Dieses AnaBat-System zeichnet Fledermausrufe bzw. Ultraschallfrequenzen über die gesamte Frequenzbandbreite auf (mit einer Reichweite von etwa 30 m) und sichert diese mit einer sekundengenauen Zeitinformation auf einer Speicherkarte. So ist eine dauerhafte (gesamter Nachtverlauf) und ereignisgenaue Erfassung der Fledermausaktivitäten an einem eng begrenzten Standort möglich. Dies lässt Rückschlüsse darauf zu, wie attraktiv der untersuchte Standort möglichweise für Fledermäuse ist. Die Speicherkarten wurden im max. zweiwöchentlichen Abstand gewechselt und die aufgezeichneten Daten ausgelesen. Die Bestimmung der Laute erfolgte mit dem dazugehörigen Lautanalysesystem Software AnaLook. Anhand dieser Spektrogramme lassen sich die meisten vorkommenden Arten bis auf Artniveau sicher bestimmen. Bei den Abendseglern kann davon ausgegangen werden, dass diese aufgrund ihrer tieffrequenten Rufe auch über 30 m hinaus erfasst werden. Die Pipistrellus-Arten hingegen werden in einem Bereich von mehr als 30 m vermutlich nicht mehr erfasst. Die Auswertung der Rufe erfolgte sofern möglich bis auf Art-Ebene. Da sich nicht alle Arten mit dem AnaBat-System unterscheiden lassen, wurden einige Arten in Artengruppen zusammengefasst. Ebenso wurden kurze oder untypische Ruffolgen einem Komplex von den infrage kommenden Arten zugeordnet und die Ergebnisse zur Auswertung anschließend in Exceltabellen übertragen.

50 Faunistische Erfassungen Dreierwalde/Uthuisen 47 Abb. 18: Methodik der Fledermauserfassung Standorte der Horchkisten und des Anabats sowie Kartierstrecke und Quartiersuchen während der Detektorkartierung.

51 Faunistische Erfassungen Dreierwalde/Uthuisen Ergebnisse Überblick Insgesamt wurden im Rahmen der akustischen Dauererfassung mindestens 7 Arten festgestellt, die in Tab. 14 aufgeführt sind. Die nicht näher zu bestimmenden Rufe wurden als Pipistrellus spec., Nyctalus spec., Myotis spec. oder Nyctalus/Eptesicus-Artengruppe determiniert. Bei Pipistrellus spec. handelt es sich um Kontakte der Zwerg- oder Rauhautfledermaus, die keiner dieser beiden Arten eindeutig zugeordnet werden konnten, da die Hauptfrequenzen dieser beiden Arten nah beieinander liegen und sich überlappen können. Unter der Bezeichnung Nyctalus spec. verbergen sich die Arten Großer Abendsegler sowie Kleinabendsegler. Bei kurzen oder untypischen Ruffolgen im tiefen Frequenzbereich ist oftmals die Unterscheidung zwischen Breitflügelfledermaus und Nyctalus-Arten nicht möglich. Diese Rufe werden in der Auswertung unter der Nyctalus/Eptesicus-Artengruppe geführt. Tab. 14: Übersicht der festgestellten Fledermausarten ihren Schutzstatus und die Nachweismethode Übersicht der im UG festgestellten Fledermausarten/-gruppen im Jahr 2013 mit Angabe des Gefährdungsstatus und der Häufigkeit ARTEN: Anzahl Aufnahmen Deutscher Artname Wissenschaftlicher Artname RL D RL NRW FFH-RL IV FH-RL II Dauererfassung Detektorbegehung insg. Horchkiste Zwergfledermaus Pipistrellus pipistrellus * * Rauhautfledermaus Pipistrellus nathusii * R Großer Abendsegler Nyctalus noctula V R Breitflügelfledermaus Eptesicus serotinus G Große Bartfledermaus Myotis brandtii V Wasserfledermaus Myotis daubentonii * G Kleinabendsegler Nyctalus leisleri D V Legende: RL D: RL NRW: FFH-RL: festgestellte Artenanzahl: 7 Gefährdung nach Roter Liste Deutschland (MEINIG et al. 2009) Gefährdung nach Roter Liste NRW (4. Fassung, Stand November 2010) Arten aus Anhang IV oder II der EU-Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie 1 =Vom Aussterben bedroht, 2 = stark gefährdet, 3 = gefährdet Gefährdungsstatus: V = Arten der Vorwarnliste,* = ungefährdet, = nicht bewertet G = Gefährdung unbekannten Ausmaßes, D = Daten unzureichend/defizitär R = extrem selten oder mit geografischer Restriktion, - = kein Nachweis od nicht etabliert Alle heimischen Fledermäuse sind nach 7 Abs. 2 Nr. 14 b BNatSchG i.v.m. Anhang IV der Richtlinie 92/43/EWG streng geschützt. ARTENGRUPPEN: Anzahl Aufnahmen Deutsche Bezeichnung Wissenschaftliche Bezeichnung Anmerkungen Dauererfassung Detektorbegehung insg. Horchkiste Abendsegler/Breitflügelfledermaus- Unterscheidung mit automatischem System insbesondere bei Nyctalus / Eptesicus spec. Komplex kurzen Ruffolgen nur bedingt möglich Pipistrellus unbestimmt Pipistrellus spec. Aufgrund Überlappungen der Ruf-Frequenzen häufig nicht eindeutig zu unterscheiden Myotis unbestimmt Myotis spec. Aufgrund kurzer oder entfernter Kontakte nicht bis zur Art bestimmbar Abendsegler unbestimmt Nyctalus spec. Unterscheidung mit automatischem System insbesondere bei kurzen Ruffolgen nur bedingt möglich Häufigste Art war mit Abstand bei allen drei Erfassungsmethoden (Daueraufzeichnung, Detektorkartierung, Horchkisten) die Zwergfledermaus, gefolgt vom Großen Abendsegler. Deutlich seltener traten Rauhaut- und Breitflügelfledermaus auf. Die übrigen Arten traten nur mit geringen Anzahlen auf, die Große Bartfledermaus wurde nur bei den Detektorkartierungen eindeutig erfasst, verbirgt sich jedoch bei der Daueraufzeichnung und den Horchkisten unter der Gattung Myotis. Bei den unbestimmten Pipistrellus-Kontakten auf den Horchkisten dürfte es sich überwiegend um Zwergfledermäuse gehandelt, die Rauhautfledermaus kann dabei einen Anteil

52 Faunistische Erfassungen Dreierwalde/Uthuisen 49 von ca. 1/3 ausmachen (vgl. Verhältnis Zwerg- und Rauhautfledermaus bei der Daueraufzeichnung). Alle nachgewiesenen Fledermausarten sind in Anhang IV der FFH-Richtlinie aufgeführt. Als in NRW extrem selten oder mit geografischer Restriktion gelten die Rauhautfledermaus und der Große Abendsegler, die Breitflügelfledermaus und die Große Bartfledermaus als stark gefährdet. Gemäß der Roten Liste NRW wird die Wasserfledermaus zudem mit einer Gefährdung unbekannten Ausmaßes eingestuft. Lediglich die nachgewiesene Zwergfledermaus gilt in NRW als ungefährdet. Zu beachten ist, dass die Beobachtungszahlen nicht als absolute Häufigkeiten zu interpretieren sind, da eine Unterscheidung von Individuen nicht möglich ist. Mithilfe des erhobenen Datensatzes lässt sich die Anzahl der Kontakte/Aufnahmen auszählen, die die Beobachtungshäufigkeiten widerspiegelt. Die Daten werden als Beobachtungshäufigkeiten angegeben; da der Begriff Aktivitätsdichte methodisch problematisch ist (unterschiedliche Begehungshäufigkeit der Teilstrecken und unterschiedliche Verweildauer pro Begehung usw.). So kann eine hohe Anzahl von Kontakten durch ein einzelnes aufgezeichnetes Individuum ebenso hervorgerufen werden wie durch eine Vielzahl von Tieren mit nur kurzem Aufenthalt innerhalb der Empfangsweite der Dauererfassungsgeräte Ergebnisse Detektordaten Bei den Detektorkartierungen wurden insgesamt mindestens 6 Arten bzw. Artengruppen festgestellt. Häufigste Art war mit Abstand die Zwergfledermaus, die in Deutschland und auch in NRW einen guten Erhaltungszustand aufweist (vgl. Abb. 19). Häufigkeit im Gebiet (Detektor) Großer Abendsegler 38 7% Rauhautfledermaus 12 2% Zwergfledermaus sozialruf 9 2% Große Bartfledermaus Breitflügelfledermaus % 3% Wasserfledermaus 1 0% Myotis unbestimmt 1 0% Zwergfledermaus % Abb. 19: Fledermauskontakte im Untersuchungsgebiet 2013 vgl. Karte 5.

53 Faunistische Erfassungen Dreierwalde/Uthuisen 50 Artunabhängig konnte eine weitgehend flächendeckende Nutzung der vorhandenen Leitstrukturen wie z.b. Waldwege, Gehölzstrukturen und insbesondere Waldränder, festgestellt werden (vgl. Karte 5). Auf den weitgehend unstrukturierten Offenlandflächen wurden hingegen weniger Fledermäuse im Zuge der Detektorbegehungen erfasst. Im Rahmen der Quartiersuche wurden im 1000 m Radius keine aktuell belegten Quartiere nachgewiesen. Allerdings zeichnen sich die vorhandenen Waldbereiche durch mögliche Quartierpotenziale aus. Die Zwergfledermaus wurde flächendeckend im UG an Strukturen und Leitelementen wie bspw. dem Sandgraben im Zentrum des Gebiets, wo auch vereinzelt Balzrufe aufgezeichnet werden konnten, oder der Verlängerung des Feldburgweges nachgewiesen. Auch im strukturierten Offenland (z.b. entlang von Hecken) wurde die Art erfasst. Darüber hinaus konnte am 09./ nördlich außerhalb des eigentlichen Untersuchungsgebiets - an der Uthuiser Straße 7 - ein Quartier eines Einzelindividuums an der südlichen Giebelseite registriert werden. Ein Aktivitätsmaximum von 159 Zwergfledermausaufnahmen konnte am beobachtet werden (Abb. 20 & Abb. 24). Zu dieser Zeit konnten ebenfalls sog. Sozialrufe der Zwergfledermaus verzeichnet werden. Allerdings muss hier berücksichtigt werden, dass es sich bei den Kontaktzahlen aus der Detektorbegehung um unbereinigte Anabataufnahmen handelt (keine Rückschlüsse auf Individuenzahlen). Wie in Abb. 20 ersichtlich wird, wurden am zwischen 0:20 und 1:00 Uhr 104 dieser 159 Aufnahmedateien alleine entlang der Kreuzung im Zentrum des Gebiets aufgezeichnet. In dieser Nacht herrschte phasenweise relativ kräftiger Wind und die Tiere sammelten sich alle leeseitig hinter dem Gehölzriegel. Der Kartierer ging in diesem Bereich phasenweise zu Fuß, so dass aufgrund seiner langsamen Fortbewegung durch die jagenden Zwergfledermäuse eine entsprechend hohe Anzahl von Kontakten auf dem Anabat produziert werden konnte. Eine direkte Vergleichbarkeit mit anderen Teilen des Untersuchungsgebietes ist auf dieser Basis nicht gegeben.

54 Faunistische Erfassungen Dreierwalde/Uthuisen 51 Abb. 20: Kartenausschnitt Zwergfledermauskontakte vom Aufgrund der niedrigen Aktivitätsdichten und der saisonalen Aktivitätsmuster (Abb. 23 & Abb. 24) ist aus den Detektordaten der Rauhautfledermaus keine besondere Nutzung des UG als Quartierund/oder Jagdbiotop zu erkennen. Die Art wurde zwar hauptsächlich während der Migrationszeit erfasst, das Maximum lag allerdings nur bei 4 Kontakten Mitte Oktober. Es kann jedoch nicht ausgeschlossen werden, dass das Vorkommen (u. entsprechend auch das Migrationsgeschehen) unterschätzt sein, wenn man vergleichend die Dauererfassungsergebnisse betrachtet, denn dort konnten an insgesamt 34 Tagen Rauhautfledermäuse aufgenommen werden. Die Breitflügelfledermaus wurde meist in niedrigen bis sehr niedrigen Aktivitätsdichten im Gebiet erfasst (Abb. 22). Dennoch konnten von dieser Art ebenfalls außerhalb des 1000 m Radius um die Potentialfläche - ein Quartier von mind. 4 Tieren an der Uthuiser Str. 14 (19./ ), sowie das eines Einzeltieres im Rolladenkasten am Efeuweg 4 (09./ ) registriert werden.

55 Abb. 21: Ergebnisse der Fledermausdetektorkartierung 2013 Zwergfledermaus. Faunistische Erfassungen Dreierwalde/Uthuisen 52

56 Abb. 22: Ergebnisse der Fledermausdetektorkartierung 2013 Breitflügelfledermaus. Faunistische Erfassungen Dreierwalde/Uthuisen 53

57 Abb. 23: Ergebnisse der Fledermausdetektorkartierung 2013 Weitere Arten. Faunistische Erfassungen Dreierwalde/Uthuisen 54

58 Faunistische Erfassungen Dreierwalde/Uthuisen 55 Saisonal betrachtet wurden Große Abendsegler nahezu im gesamten Erfassungszeitraum dokumentiert, wobei eine Nacht im August besonders auffällt. Quartiere dieser Art wurden im UG nicht belegt (Abb. 22). Betrachtet man die Fledermausaktivität über die gesamte Saison 2013 (Frühling, Sommer und Herbst), so lässt sich im Frühling die geringste Aktivitätsdichte von allen saisonalen Phasen feststellen (Abb. 24). Im Spätsommer kam es im gesamten Untersuchungszeitraum zu einer Erhöhung der Aktivität, welche im Herbst wieder abnahm. Abb. 24: Beobachtungshäufigkeiten der Fledermausarten pro Erfassungstermin 2013.

59 HK Standort Faunistische Erfassungen Dreierwalde/Uthuisen Ergebnisse Horchkistendaten Einen Überblick über die mit Hilfe der Horchkisten nachgewiesenen Fledermausaktivitäten geben Tab. 15 sowie Tab. 23 im Anhang. Insgesamt zeichneten die vier ausgebrachten Horchkisten 946 Sequenzen auf, wobei die artbezogene Aktivität, auch im Vergleich der einzelnen Termine, recht unterschiedlich war. Ein wesentlicher Anteil von gut 46 % aller aufgezeichneten Rufsequenzen entfiel auf Ereignisse von Zwergfledermäusen und weitere 20 % auf Nachweise des Großen Abendseglers. Die Ergebnisse der Detektorerfassung werden somit die Horchkistenergebnisse gestützt. Tab. 15: Zusammenfassung der Horchkistenergebnisse. Deutscher Artname Wissenschaftlicher Artname RL D RL NRW FFH-RL IV FH-RL II Summe Aufnahmen Zwergfledermaus Pipistrellus pipistrellus * * Rauhautfledermaus Pipistrellus nathusii * R - 8 Großer Abendsegler Nyctalus noctula V R Breitflügelfledermaus Eptesicus serotinus G ARTENGRUPPEN: Deutsche Bezeichnung Wissenschaftliche Anmerkungen Bezeichnung Summe Aufnahmen Pipistrellus unbestimmt Pipistrellus spec. Aufgrund Überlappungen der Ruf-Frequenzen 94 Myotis unbestimmt Myotis spec. Aufgrund kurzer oder entfernter Kontakte nicht Die Aktivitäten an den jeweiligen Horchkistenstandorten schwanken sehr stark. Teilweise lagen die Nachweise der Horchkisten bei unter 20 Kontakten bis 0 pro Untersuchungsnacht. An anderen Standorten konnte immer wieder kurzzeitiges Jagen vermutlich einzelner Individuen registriert werden, so dass Werte von bis zu 107 Kontakten pro Untersuchungsnacht aufgezeichnet wurden (Tab. 16). Die Ergebnisse der Horchkistenbefunde, die sich allerdings ausschließlich auf die Eingriffsfläche selbst beziehen (Abb. 18), bestätigen die Befunde der Freilandbegehungen insoweit, als dass die maximale Aktivität der Arten im Gebiet im August auftritt. Dies wird auch deutlich, wenn anstelle der einzelnen Termine die Aktivität pro Dekade betrachtet wird (Abb. 26) oder auch die Aktivität nur der Zwergfledermaus und der Myotis-Arten (Abb. 27). Tab. 16: Ergebnisse der Horchkistenerfassung. (zur Horchkisten-(HK)-Nummerierung siehe Karte Abb. 18) Datum 25./ / / / / / / / / / / / / / / / Summe Summe Beim Vergleich der Horchkistenstandorte untereinander (vgl. Tab. 16 & Abb. 25) wird deutlich, dass Standort 4 derjenige mit der höchsten Kontaktzahl insgesamt 336 Aufnahmen - ist, die Standorte 2 und 3 weiter östlich wurden dagegen deutlich weniger genutzt werden (117 und 118 Aufnahmen). Besonders deutlich wird dies beim Vergleich der Aktivität zwischen den einzelnen Standorten an einzelnen Nächten (siehe z.b. 25./26.08., Tab. 23, Abb. 25 & Abb. 27).

60 Summe Häufigkeit Faunistische Erfassungen Dreierwalde/Uthuisen HK- Dreierwalde an den 4 Standorten AS BF Pip RH Z My HK 1 HK 2 HK 3 HK 4 Abb. 25: Häufigkeiten an den vier Horchkistenstandorten im Vergleich. Start: Vorgegebener Untersuchungszeitraum: Mitte April bis Ende Mai sowie Anfang August bis Ende Oktober. Dekaden sind immer jeweils vom 1ten - 10ten und 11ten - 20ten. Die Dekade 3 ist dann jeweils vom 21ten - bis Monatsende (also 30ten oder 31ten). Liegen mehrere Ergebnisse aus der gleichen Dekade vor, so wurde der jeweils höhere Wert (summiert über die 4 Standorte) berücksichtigt, so dass Daten aus 11 Nächten aufgetragen sind. Abb. 26: Dekadensummen der Horchkisten Horchkisten-Daten Dreierwalde Dekadensummen Apr 3 Mai 1 Juni 2 Juni 3 Juli 1 Aug 1 Aug 3 Sep 1 Sep 2 Sep 3 Okt 2 Maximum von AS Maximum von RH Maximum von PIP n: (Abendsegler-Arten= AS, Rauhautfledermaus= RH,in Pipistrellus spec.= PIP können ebenfalls RH-Kontakte enthalten sein )

61 summierte Anzahl der Aufnahmen summierte Anzahl der Aufnahmen Faunistische Erfassungen Dreierwalde/Uthuisen 58 Phänologie der Zwergfledermäuse Phänologie der Myotis-Aufnahmen HK 1 HK 2 HK 3 HK 4 Abb. 27: Phänologie der reinen Zwergfledermauskontakte (Pip spec unberücksichtigt) und Myotiskontakte auf den vier Horchkisten.

62 Faunistische Erfassungen Dreierwalde/Uthuisen Ergebnisse Anabatdaten Im Zeitraum vom bis sowie vom bis wurden an dem Anabat-Standort insgesamt 326 Kontakte registriert (vgl. Tab. 17, Abb. 28). In Relation zu den 153 Aufnahmenächten handelt es sich dabei offensichtlich nur um eine geringe Aktivität. Tab. 17: Verteilung der Anabat- Aktivitäten. Anzahl Pipistrellus Zwergfledermaus 114 Rauhautfledermaus 52 Pipistrellus spec. 15 Myotis Myotis spec. 84 Nyctalus Großer Abendsegler 35 Kleinabendsegler 1 Eptesicus Breitflügelfledermaus 14 Nyctaloid Abendsegler/Breitflügelkomplex 11 Gesamtergebnis 326 Ausgehend von den Kontakten, die eindeutig bis zur Art bestimmt werden konnten, war wiederum die Zwergfledermaus die häufigste Art (114 Kontakte, 35%), gefolgt von der Rauhautfledermaus (52 Kontakte), dem Großen Abendsegler (35 Kontakte) sowie der Breitflügelfledermaus (14 Kontakte). Die nicht auf Artniveau bestimmten Rufe (110 Kontakte) entfallen mit 84 Kontakten größtenteils auf die Myotis-Gruppe (Tab. 17, Abb. 28). Die aufgezeichneten Fledermausaktivitäten auf dem AnaBat in der Freifläche in Dreierwalde im Frühjahr 2013 waren insbesondere in der ersten Aufnahmeperiode durchgehend gering bis sehr gering; bis Anfang Juni gab es immer wieder Nächte ohne jegliche Fledermauskontakte (Abb. 29). Diese geringen Aktivitäten sind mit Sicherheit in Teilen auf die sehr langanhaltende kalte Witterung im April und Mai zurückzuführen, entsprechen aber auch den Ergebnissen aus eine Reihe von eigenen Untersuchungen im Kreis Steinfurt in den Jahren 2012 und Nyctalus Kleinabendsegler 1 0% Nyctalus Großer Abendsegler 35 11% Dreierwalde (Häufigkeiten Anabat) Eptesicus Breitflügelfledermaus 14 4% Nyctaloid Abendsegler/Breitflügel komplex 11 3% Pipistrellus Zwergfledermaus % Myotis Myotis spec % Pipistrellus Rauhautfledermaus 52 16% Pipistrellus Pipistrellus spec. 15 5% Abb. 28: Häufigkeiten der Arten bzw. Artengruppen in den Daueraufzeichnungen des Anabat.

63 Kontakte Aktivität [Summe Aufnahmen] Faunistische Erfassungen Dreierwalde/Uthuisen Aktivität im Saisonverlauf (Anabat Dreierwalde) Datum Pipistrellus Nyctalus Eptesicus Nyctaloid Myotis kein Untersuchungszeitraum Abb. 29: Jahreszeitliche Verteilung der Gesamtaktivitäten aus den Anabat-Daten. [2. April-, 2. Juni- sowie 3. Juli-Dekade unvollständig erfasst, da vorgegebener Untersuchungszeitraum Mitte April bis Ende Mai sowie Anfang August bis Ende Oktober] Im Erfassungszeitraum wurden nicht mehr als 10 Kontakte je Art/Artengruppe und Nacht aufgezeichnet, mit drei Ausnahmen blieben die Kontaktzahlen sogar unterhalb von 5 Kontakten (Tab. 18, Abb. 29 ). Das kumulative Tagesmaximum wurde am mit insg. 22 Aufnahmen registriert, davon 14 Pipistrellen, 7 Rauhautaufnahmen (vgl. Abb. 31), und 4 Nachweise des Großen Abendseglers. Am folgte ein zweiter Peak mit 10 Zwergfledermausaufnahmen und die maximale Myotisanzahl wurde am mit 6 Dateien verzeichnet. Der Große Abendsegler wurde vor allem im Zeitraum zwischen Anfang August bis Ende September erfasst, die Rauhautfledermaus vornehmlich ab Anfang August bis zur 3. Oktoberdekade (Abb. 30). Deren Kontaktzahlen waren auch über den Herbst noch vergleichsweise gering, ein ausgeprägtes Zuggeschehen im Plangebiet kann anhand der Daten nicht abgeleitete werden. 2. April-, 2. Juni- sowie 3. Juli-Dekade unvollständig erfasst, da vorgegebener Untersuchungszeitraum Mitte April bis Ende Mai sowie Anfang August bis Ende Oktober. Dekaden sind immer jeweils vom 1ten - 10ten und 11ten - 20ten. Die Dekade 3 ist dann jeweils vom 21ten - bis Monatsende (also 30ten oder 31ten) AnaBat-Daten Dreierwalde (positive) Dekadensummen Mai Juni August September Oktober Summe von Großer Abendsegler Summe von Kleinabendsegler 1 Summe von Abendsegler/Breitflügelfledermaus-Komplex Summe von Rauhautfledermaus Summe von Pipistrellus unbestimmt Abb. 30: Dekadensummen der Anabatdaten (Erfassungslücke ).

64 Faunistische Erfassungen Dreierwalde/Uthuisen 61 Tab. 18: Ergebnisse der Anabatuntersuchungen Dreierwalde 2013 (nur positiv Nachweise dargestellt). Datum (Erfassungslücke ) AS KAS BF E_N Z RH PIP My Gesamtergebnis

65 Faunistische Erfassungen Dreierwalde/Uthuisen 62 Datum AS KAS BF E_N Z RH PIP My Gesamtergebnis

66 Faunistische Erfassungen Dreierwalde/Uthuisen 63 Datum AS KAS BF E_N Z RH PIP My Gesamtergebnis Gesamtergebnis Maximum AS = Großer Abendsegler, AS_KAS = Großer Abendsegler oder Kleinabendsegler (Art anhand der Aufnahme nicht eindeutig bestimmbar), BF = Breitflügelfledermaus, E/N = Breitflügelfledermaus, Großer Abendsegler oder Kleinabendsegler (Art anhand der Aufnahme nicht eindeutig bestimmbar), Z = Zwergfledermaus, RH = Rauhautfledermaus, Pip = Rauhhaut- oder Zwergfledermaus (Art anhand der Aufnahme nicht eindeutig bestimmbar), My = Myotis spec Tage mit Rauhautaufnahmen (n: 52) Abb. 31: Termine mit Aufnahmen der Rauhautfledermaus auf dem AnaBat. (Erfassungslücke )

67 Aktivität [Anzahl Aufnahme pro Stunde] Faunistische Erfassungen Dreierwalde/Uthuisen 64 Aktivität im Nachtverlauf (Anabat) vor SU Dreierwalde Stunde nach Sonnenuntergang Pipistrellus Nyctalus Eptesicus Nyctaloid Myotis Abb. 32: Aktivität im Nachtverlauf bezogen auf den Sonnenuntergang. Hier ist der zivile Sonnenuntergang (Dämmerung/Sonne schon hinter dem Horizont, aber noch "hell") für Steinfurt berücksichtigt. Die Aktivität verteilt sich dabei häufig über den gesamten Nachtverlauf (Abb. 32), wobei Große Abendsegler größtenteils sehr früh auf den Geräten registriert wurden, meistens unmittelbar nach Sonnenuntergang - im Herbst aber auch früher (insgesamt 37 % der Aufnahmen der Großen Abendsegler vor Sonnenuntergang). 4.4 Bewertung Für die Bewertung von Landschaftsausschnitten mit Hilfe fledermauskundlicher Daten gibt es bisher keine standardisierten Bewertungsverfahren. Nachfolgend wird daher zunächst auf eine verbal-argumentative Bewertung anhand von Artenspektrum, Individuenzahlen und Lebensraumfunktionen zurückgegriffen, anhand derer eine Einordnung auf einer dreistufigen Skala (geringe-mittlere-hohe Bedeutung) vorgenommen wird. Grundsätzlich ist bei der durchgeführten Erfassung zu berücksichtigen, dass die tatsächliche Anzahl der Tiere, die ein bestimmtes Jagdgebiet, ein Quartier oder eine Flugstraße im Laufe der Zeit nutzen, nicht genau feststellbar oder abschätzbar ist. Gegenüber den stichprobenartigen Beobachtungen kann die tatsächliche Zahl der Tiere die diese unterschiedlichen Teillebensräume nutzen, deutlich höher liegen. Diese generelle Unterschätzung der Fledermausanzahl wird bei der Zuweisung der Funktionsräume mittlerer und hoher Bedeutung berücksichtigt Verbalargumentative Bewertung Auf der Grundlage vorstehender Ausführungen werden folgende Definitionen der Bewertung der Funktionsräume von geringer, mittlerer und hoher Bedeutung zugrunde gelegt:

68 Funktionsraum hoher Bedeutung Quartiere aller Arten, gleich welcher Funktion. Faunistische Erfassungen Dreierwalde/Uthuisen 65 Gebiete mit vermuteten oder nicht genau zu lokalisierenden Quartieren. Alle bedeutenden Habitate: regelmäßig genutzte Flugstraßen und Jagdgebiete von Arten mit besonders hohem Gefährdungsstatus. Flugstraßen und Jagdgebiete mit hoher bis sehr hoher Aktivitätsdichte. Funktionsraum mittlerer Bedeutung Flugstraßen mit mittlerer Aktivitätsdichte oder wenigen Beobachtungen einer Art mit besonders hohem Gefährdungsstatus. Jagdgebiete mit mittlerer Aktivitätsdichte oder wenigen Beobachtungen einer Art mit besonders hohem Gefährdungsstatus (s.o.). Funktionsraum geringer Bedeutung Flugstraßen und Jagdgebiete mit geringer Aktivitätsdichte. Nach diesen Definitionen ergeben sich für das Untersuchungsgebiet folgende Bewertungen: Hohe Bedeutung: o Höfe bzw. Wohnhäuser nördlich des Untersuchungsgebietes (Quartiernachweise der Zwergfledermaus und Breitflügelfledermaus; Abb. 21 & Abb. 22) o Bäume im zentralen Kreuzungsbereich (hohe Jagd- und Balzaktivität Zwergfledermaus) o Strukturnahe Horchkistenstandorte Ende August und Mitte September (s.u.) Mittlere Bedeutung: o o zumindest zeitweise in der Saison sämtliche strukturnahen Abschnitte des Plangebietes (Hecken, Baumreihen; Gehölze) Horchkistenstandorte während eines Großteils des Untersuchungszeitraums (s.u.) Geringe Bedeutung: o Horchkisten- und Anabatstandorte während eines Großteils des Untersuchungszeitraums

69 Faunistische Erfassungen Dreierwalde/Uthuisen 66 Dem Untersuchungsgebiet als Gesamtkomplex kann aufgrund seiner Artenausstattung mit sieben nachgewiesenen Arten zunächst eine mittlere Wertigkeit als Fledermauslebensraum zugeordnet werden. Insgesamt wurde weitgehend das in der Region zu erwartende Artenspektrum nachgewiesen. Bei der dominierenden Art, der Zwergfledermaus, handelt es sich um eine in Deutschland und Nordrhein-Westfalen häufige und weit verbreitete Art. Es wurden keine selteneren Arten wie z.b. Großes Mausohr, Mops- oder Zweifarbfledermaus nachgewiesen. Eine sonst in vielen Bereichen deutlich erkennbare Erhöhung der Aktivitäten der ziehenden Abendsegler-Arten und Rauhautfledermäuse zu den Zugzeiten hat sich in Dreierwalde 2013 mit allen drei angewendeten Untersuchungsmethoden (Detektor, Horchkisten und Anabat) nicht oder nur in sehr geringem Maße gezeigt. Auch Balzquartiere dieser beiden Arten fehlen Quantitative Bewertung der Horchkistendaten Für die Bewertung der Horchkistendaten ist eine quantitative Bewertung möglich. Hierzu wird die Bewertungsmethodik von DÜRR (2007) und LANU (LANDESAMT FÜR NATUR UND UMWELT DES LANDES SCHLESWIG-HOLSTEIN 2008) genutzt, die folgende Klasseneinteilung vorschlagen: sehr hohe Flugaktivitäten = > 100 Kontakte pro Nacht hohe Flugaktivitäten = > Kontakte pro Nacht mittlere Flugaktivitäten = > Kontakte pro Nacht fehlende oder geringe Flugaktivitäten = 0-10 Kontakte pro Nacht Hierbei ist allerdings einschränkend zu berücksichtigen, dass für die Aufsummierung der Kontakte nach DÜRR (2007) und LANU (2008) alle Fledermausarten in gleicher Weise einbezogen werden, ohne eine Berücksichtigung der z.t. sehr unterschiedlichen Betroffenheiten dieser Arten durch Windenergieanlagen. Diese Bewertungsmethode bedarf daher für die Beurteilung der Auswirkungen von Windenergieanlagen einer Modifizierung bzw. einer verbal-argumentativen Ergänzung. Die Einteilung in die verschiedenen Wertstufen bildet die Grundlage für die Ableitung spezifischer Maßnahmen zur Vermeidung bzw. Verminderung des Kollisionsrisikos, die in Kap näher betrachtet werden (vgl. auch Abb. 33). Tab. 19 zeigt bei allen vier Horchkistenstandorten ganz überwiegend eine geringe oder mittlere Bedeutung. Lediglich im August und Mitte September werden hohe bzw. einmal sehr hohe Wertigkeiten erreicht. Hierbei sind die Kontakte der Gattung Myotis nicht mit aufgenommen worden, da diese Arten nicht schlaggefährdet sind (siehe Kap ). Sie umfasst jedoch an dieser Stelle auch die Kontakte der Zwergfledermaus, die nach derzeitigem Kenntnisstand in gleicher Weise wie die Rauhautfledermaus von Kollisionen betroffen ist, allerdings aufgrund ihrer Häufigkeit und ihres günstigen Erhaltungszustands in NRW nicht als planungsrelevant angesehen wird (MKULNV & LANUV 2013). Unter Herausnahme der Zwergfledermaus ergibt sich, dass an zwei Standorten nur noch jeweils einmal eine hohe Bedeutung erreicht wird (siehe Kap ). Ein ausgeprägter Frühjahrs- oder Herbstzug lässt sich nicht erkennen. Insgesamt entspricht somit die Bewertung der Horchkistendaten weitgehend derjenigen der Kartierungsdaten.

70 summierte Amzahl der Aufnahmen Tab. 19: Bewertung alle Arten (ohne Myotisaufnahmen). Faunistische Erfassungen Dreierwalde/Uthuisen 67 Verschnitt der Wertstufen von Dürr (2007) mit aktuellen Handlungsempfehlungen Datum 25./ / / / / / / / / / / / / / / HK / x x x x x x Keine Kontakte pro Nacht, fehlende Wertigkeit Mit Gesamtzahl (1-2) der Kontakte pro Nacht, sehr geringe Wertigkeit Mit Gesamtzahl (3-10) der Kontakte pro Nacht, geringe Wertigkeit Mit Gesamtzahl (11-30) der Kontakte pro Nacht, mittlere Wertigkeit Mit Gesamtzahl (31-100) der Kontakte pro Nacht, hohe Wertigkeit Mit Gesamtzahl ( ) der Kontakte pro Nacht, sehr hohe Wertigkeit Mit Gesamtzahl (> 250) der Kontakte pro Nacht, äußerst hohe Wertigkeit Keine Maßnahmen erforderlich Maßnahmen erforderlich bei mehrfachem Erreichen Maßnahmen erforderlich 120 Horchkisten Dreierwalde HK- Standorte Maßnahmen erforderlich bei mehrfachem Erreichen Maßnahmen erforderlich Abb. 33: Phänologie der Horchkistendaten inkl. Zwergfledermäuse (ohne Myotiskontakte).

71 Faunistische Erfassungen Dreierwalde/Uthuisen Konfliktanalyse Kurzcharakterisierung ausgewählter Arten Als Grundlage für die weitere Diskussion werden nachfolgend die wichtigsten Arten bezüglich ihrer Lebensweise kurz charakterisiert. Die in weiten Teilen Deutschlands und Europas häufigste Fledermausart die Zwergfledermaus ist auch in Dreierwalde die am häufigsten nachgewiesene Art. In ähnlicher Weise wie die Breitflügelfledermaus besiedelt sie vor allem Dörfer und Städte mit Parks und Gärten und bezieht hier als Sommerquartiere enge Spalten und Ritzen in Dachstühlen, Mauern, Wandverkleidungen und hinter Verschalungen oder Fensterläden. Auf ihren Jagdflügen hält sie sich eng an dichte und strukturreiche Vegetationsformen und bevorzugt dabei Waldränder, Gewässer, Baumwipfel und Hecken, wo sie Kleininsekten erbeutet. Die Quartiere werden häufig gewechselt (im Durchschnitt alle Tage). Zwergfledermäuse jagen auf kleinen Flächen in einem Radius von ca um das Quartier (PETERSEN et al. 2004). Die Breitflügelfledermaus als Angehörige der Lokalpopulation ist in Nordwestdeutschland nicht selten und kommt vor allem in Dörfern und Städten vor. Dort bezieht sie Spaltenquartiere vor allem in den Firstbereichen von Dachstühlen und hinter Fassadenverkleidungen. Die Jagdgebiete sind meist über offenen Flächen, die teilweise randliche Gehölzstrukturen aufweisen. Dazu zählen Waldränder, Grünland (bevorzugt beweidet) mit Hecken, Gewässerufer, Parks, Baumreihen. Ein Individuum besucht 2 bis 8 verschiedene Jagdgebiete pro Nacht, die innerhalb eines Radius von durchschnittlich ca. 4 bis 6 km liegen (PETERSEN et al. 2004). Die Rauhautfledermaus zählt in Europa zu den weit wandernden Fledermausarten. Die nordosteuropäischen Populationen ziehen zu einem großen Teil durch Deutschland und paaren sich oder überwintern hier. Die Art bevorzugt Baumhöhlen, Holzspalten und Stammrisse als Quartierstandort. Während des Herbstzuges besetzen die Männchen Paarungsquartiere, die von den Weibchen zum Übertagen aufgesucht werden (PETERSEN et al. 2004). Auch in Nordrhein- Westfalen gibt es eine ziehende und eine reproduzierende Population (MEINIG et al. 2011). Während die Rauhautfledermaus vor allem im Tiefland während der Durchzugs- und Paarungszeit weit verbreitet ist, ist nur eine Wochenstube mit Tieren bekannt. Seit mehreren Jahren deutet sich in Nordrhein-Westfalen eine Bestandszunahme der Art an 5. Ähnlich verhält es sich mit dem Großen Abendsegler. Die Art bildet in Deutschland Lokalpopulationen und tritt zusätzlich auf dem Zug aus Nordosteuropa auf. Als Quartiere werden Spechthöhlen in Laubbäumen bevorzugt, einzelne Männchen können jedoch auch Balzquartiere in Spalten und Rissen beziehen. Die Art jagt im freien Luftraum über Wäldern und Gewässern, die Jagdflüge können leicht über 10 km vom Quartier weg führen. Auf dem Zug können die Tiere über 100 km pro Nacht fliegen (PETERSEN et al. 2004). In Nordrhein-Westfalen tritt die Art ganzjährig in z.t. großer Zahl auf, wobei die Zahl zur Zeit der Jungenaufzucht im Juni und Juli auffallend gering ist. Wochenstuben sind nur sehr vereinzelt bekannt. Das Vorkommen der Art in diesem Bundesland hängt somit insbesondere von ihren weiträumigen Wanderungen ab (MEINIG et al. 2011). 5

72 Faunistische Erfassungen Dreierwalde/Uthuisen 69 Der Kleinabendsegler ist nach aktuellen Kenntnissen im Rheinland weiter verbreitet als ursprünglich angenommen, für Westfalen ist wahrscheinlich sogar von einer echten Zunahme der Bestände auszugehen (MEINIG et al. 2011). Bezüglich der Lebensweise ist die Art dem Großen Abendsegler weitgehend vergleichbar (s. vorstehend) Gegenwärtiger Kenntnisstand - Überblick über die Auswirkungen von Windkraftplanungen auf Fledermäuse Kollisionsrisiko Etwa seit der Jahrtausendwende hat sich in zunehmendem Maße die Erkenntnis durchgesetzt, dass Fledermäuse an Windenergieanlagen verunglücken können. Solche Kollisionen mit letalen Folgen haben sehr wahrscheinlich größere Auswirkungen auf die betroffenen Arten als non-letale Wirkungen wie Störungen oder Habitatverluste (BRINKMANN et al. 2011). Im Hinblick auf die artenschutzrechtlichen Erfordernisse des 44 Abs. 1 BNatSchG ist daher für den geplanten Windpark in erster Linie das Kollisionsrisiko zu betrachten. Die Ergebnisse von Kollisionsuntersuchungen an einzelnen Windparks sind jedoch nicht verallgemeinerbar und pauschal auf andere Standorte zu übertragen, wie auch die großen Unterschiede in einzelnen Untersuchungen aus den USA zeigen (vgl. z.b. BRINKMANN (2004)). Die Konfliktbeurteilung muss daher immer einzelfallbezogen sein. Dies verdeutlichen z.b. auch Ergebnisse aus Sachsen. Zeitgleich zu der Untersuchung des Windparks Puschwitz, die zu sehr hohen Anflugzahlen führte, wurden zwei Anlagen im benachbarten Landkreis Kamenz untersucht. Dort konnten jedoch keine toten Fledermäuse gefunden werden (TRAPP et al. 2002). Diesen Unterschied machen auch SEICHE et al. (2007) deutlich. In Deutschland wurden bislang die Arten Abendsegler sowie Zwerg- und Rauhautfledermaus am häufigsten unter Windenergieanlagen gefunden (Tab. 20). Die Breitflügelfledermaus wurde hingegen bislang deutlich seltener als Anflugopfer festgestellt. Fundmonate von toten Fledermäusen an WEA in Deutschland Juni 1% Mai 3% April März 1% 0% Juli 10% August 49% November 0% September 31% Oktober 5% n= 1604 Nach gegenwärtigem Kenntnisstand sind vorwiegend ziehende Fledermäuse im Spätsommer und Herbst betroffen (Abb. 34). Warum Totfunde vorwiegend während des Herbst-, nicht aber während des Frühjahrszugs auftreten, ist bislang unklar. Es deutet sich aber an, dass Fledermäuse im Frühling auf anderen Routen ziehen und/oder ein anderes Zugverhalten zeigen (Bach & Rahmel 2004, 2006). Abb. 34: Fundmonate aus DÜRR Liste (Stand Sept 2013); gut 80% der Daten mit vollständiger Datumsangabe.

73 Tab. 20: Fledermausverluste an Windenergieanlagen. Faunistische Erfassungen Dreierwalde/Uthuisen 70 Quelle: T. Dürr, Landesumweltamt Brandenburg - Staatliche Vogelschutzwarte (Stand vom 13. August 2014) BRINKMANN & SCHAUER-WEISSHAHN (2006) führten eine Untersuchung zu Kollisionsverlusten im Schwarzwald durch. Die meisten Kollisionsopfer wurden Ende Juli bis Mitte August und Anfang September registriert. Mit der Zwergfledermaus, die am häufigsten gefunden wurde, ist hier allerdings eine Art betroffen, die nicht zu den ziehenden Arten zählt. Unter Anlagen, die im Wald oder auf Windwurfflächen stehen, wurden die meisten, unter Anlagen im Offenland dagegen keine Totfunde registriert. Hochrechnet ergab sich ein Kollisionsrate von ca. 20 Tieren pro Anlage und Jahr. ARNETT (2005) und BRINKMANN et al. (2011) haben gezeigt, dass die Häufigkeit von Fledermauskollisionen eng mit der Witterung zusammen hängt. Hohe Windgeschwindigkeiten sind mit niedrigen Kollisionsraten korreliert und umgekehrt. Als Grenzwert, ab dem die Kollisionsrate stark zurückgeht, zeichnet sich eine Windgeschwindigkeit vom mind. 6 m/sec ab. Die geringste Kollisionsrate wurde in dieser Studie bei hohen Windgeschwindigkeiten gepaart mit Regen gefunden. Insgesamt wird somit deutlich, dass zumindest in Norddeutschland in erster Linie ziehende Fledermäuse im Spätsommer hohe Kollisionsraten zeigen. Abendsegler und Rauhautfledermäuse ziehen dann im freien Luftraum und sind dabei durch Windenergieanlagen gefährdet. An Waldstandorten können jedoch auch Zwergfledermäuse betroffen sein. Die vorstehend zusammengefassten Erkenntnisse werden in ihren Grundzügen durch ein Forschungsprojekt des BMU ( Entwicklung von Methoden zur Untersuchung und Reduktion des Kollisionsrisikos von Fledermäusen an Onshore-Windenergieanlagen ; BRINKMANN et al. 2011) bestätigt. Auch dort sind Großer Abendsegler, Rauhautfledermaus und Zwergfledermaus die am häufigsten nachgewiesenen Schlagopfer. Alle anderen Arten treten nur mehr oder weniger vereinzelt als Schlagopfer auf. Zudem wurde deutlich, dass das Gefährdungspotenzial am ehesten

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