Erasmus-Erfahrungsbericht

Transkript

1 Erasmus-Erfahrungsbericht Manchester Metropolitan University September 2012 Dezember 2012 Carl-Luis Geitz Bitte geben Sie an, ob wir den Bericht auf unserer Webseite veröffentlichen dürfen. Ja Nein

2 Inhalt 1. Vorbereitung Unterkunft Studium Alltag & Freizeit Fazit... 6

3 1. Vorbereitung Bereits während der ersten beiden Semester meines Studiums dachte ich über ein Auslandssemester nach. Für mich kam eigentlich nur ein englischsprachiges Land in Frage, da ich dort die besten Chancen sah, meine Englischkenntnisse deutlich zu verbessern. Also erkundigte ich mich zuerst auf der Homepage meiner Uni nach Erasmus- Hochschulen, die sich für mich eigneten. Die Manchester Metropolitan University (MMU) bot den gleichen Fachbereich wie auch meine Universität an. So entschied ich mich relativ schnell für die Manchester Metropolitan University und das Land Großbritannien, da das Land nicht weit entfernt und noch dazu wunderschön ist, aber dazu später mehr. Ich unterhielt mich darüber mit einem Kommilitonen, der diese Idee super fand und sich entschied, mit mir nach Großbritannien zu kommen. In unserem Institut vereinbarte ich für uns einen Termin bei der Erasmus-Koordinatorin. Die Beratung verlief sehr schnell und unproblematisch. Zunächst sollten wir uns an der Gasthochschule bewerben. Dazu mussten wir vorab einen Sprachtest absolvieren. Die Antwort von der Universität ließ allerdings auf sich warten. So waren wir die ganze Zeit nervös, ob es überhaupt klappen würde. Nach 1½ Monaten kam dann die glückliche Antwort, dass wir beide angenommen wurden. Eine solche Antwortzeit scheint üblich zu sein. Wir vereinbarten direkt einen zweiten Termin bei der Erasmus-Koordinatorin. Sie gab uns die nötigen Unterlagen, die wir vor der Anreise, nach Antritt des Auslandsaufenthalts und nach Rückkehr ausfüllen mussten. Zu diesem Zeitpunkt erhielten wir auch die ersten Unterlagen von der MMU, die uns über Einführungsveranstaltungen, die angebotenen Kurse, das Wohnen in Manchester etc. sehr gut informierten. Mit Absprache unserer Fachbereichs-Koordinatorin haben wir jeweils zwei Kurse gewählt. Meinem/unserem Auslandssemester stand also nichts mehr im Weg. Durch die Informationen der MMU erfuhren wir, dass ein sogenanntes Find a Home Event stattfinden sollte, um Incoming-Studenten bei der Wohnungssuche zu helfen. Wir meldeten uns also dort an. Zusätzlich suchten wir auf der Seite nach Wohnungen. Durch ein Posting auf der Seite lernte mein Kommilitone einen Amerikaner aus Buffalo kennen, der auch nach Manchester kommen wollte, um zu studieren und nach Wohnungen suchte. Die Wohnungssuche aus Köln bzw. aus Amerika gestaltete sich als schwierig. Dazu mehr im Punkt Unterkunft. Nach mehreren Absprachen entschieden wir uns, die Wohnungssuche in Manchester zu erledigen. Außerdem hatten wir ja noch das Find a Home Event. Wir buchten also ein gemeinsames Hostel in Manchester, um von dort alles zu organisieren. Das Auslandssemester konnte also kommen. Für die Wohnungssuche und zum Akklimatisieren reisten wir ein paar Tage vorher an.

4 2. Unterkunft Wie oben beschrieben gestaltete sich die Wohnungssuche als schwierig. Durch die Seite fanden wir zwar Wohnungen, die auch von den Bildern her gut aussahen, aber da die Hausbesitzer (Landlords) die erste Miete vorab haben wollten, war uns das zu risikoreich. Als wir in Manchester ankamen, suchten wir zunächst einmal unser Hostel auf. Es ist absolut zu empfehlen, vor Beginn der Lehrveranstaltungen in einem Hostel zu leben. Es macht richtig Spaß und man lernt vorab schon sehr viele Leute kennen. Da der Amerikaner erst ein paar Tage später kam, entschlossen wir uns, schon mal nach Wohnungen Ausschau zu halten. Wir hatten nämlich aus anderen Erfahrungsberichten erfahren, dass an vielen Häusern Schilder für Wohnungen, die zu vermieten waren, angebracht sind. Zusätzlich findet man in der Stadt zahlreiche Agenturen, die Wohnungen vermitteln. Wir erkundigten uns auch dort. Doch nachdem wir uns ein paar Zimmer angeschaut und zu unserem Entsetzen die zum Teil unverschämten Preise gesehen hatten, wurden wir in einem Studentenwohnheim (MCR Students) fündig. Nachdem der Amerikaner im Hostel eintraf, berichteten wir ihm unsere neuen Erkenntnisse. Das Studentenwohnheim lag direkt an der MMU, was uns sehr gelegen kam. Wir entschlossen uns, nicht mehr an dem Find a Home Event teilzunehmen, da die Wohnungen, die dort vergeben wurden, sich in Fallowfield, Victoria Park, Rusholme und Withington befanden. Das hieß, wie hätten mit dem Bus ca. 30 Minuten fahren und Bustickets kaufen müssen, um die Universität zu erreichen. Auch dazu später mehr. Also entschieden wir uns, ins Studentenwohnheim zu ziehen. Dies kostete zwar ein bisschen mehr (wir zahlten 92 Pfund mit Strom, Internet, etc. pro Woche) als wenn wir in den o.g. Stadtteilen gelebt hätten, aber durch die nahe Anbindung zur Universität war es uns das wert. Die Zahlungen für die Zimmer dort sind übrigens komplett im Voraus zu entrichten. Wichtig zu erwähnen ist noch, dass man im Studentenwohnheim alles neu kaufen muss. Von Besteck und Geschirr bis hin zu Bettzeug. Am Ende des Aufenthalts darf man dann alles wegschmeißen, da das Studentenwohnheim ein leeres Zimmer vorfinden will.

5 3. Studium Wie oben im Punkt Vorbereitung erwähnt, mussten noch vor der Abreise an der Heimatuniversität zahlreiche Formulare ausgefüllt werden. Das Wichtigste ist ein vorläufiges Learning Agreement, auf welchem diejenigen Kurse aufgeführt werden sollten, die an der MMU absolviert werden wollen. Es handelt sich dabei jedoch nur um ein vorläufiges Formular und kann, sobald man in Manchester die endgültigen Kurse aufgelistet bekommen hat, noch einmal komplett geändert oder ergänzt werden. Die erste Woche an der Manchester Metropolitan University ist die sogenannte Orientierungswoche mit zahlreichen Infoveranstaltungen. Dort werden unteranderem die Societies (Fußball, Schwimmen, etc.) vorgestellt, an denen man teilnehmen kann. Außerdem bekommt man dann auch sein Studentenausweis. Die Lehrveranstaltungen sind viel strukturierter als an der Heimatuniversität. Vor allem ist es total ruhig und alle Studenten hören dem Dozenten aufmerksam zu. Die Dozenten sind super hilfsbereit und wenn man Fragen hat, bemühen sie sich, sie zu beantworten. Es gibt jede Woche Hausaufgaben, die bis zur jeweils nächsten Woche erledigt sein müssen. Durch Moodle bekommt man alle Unterlagen, die jede Woche in der Lehrveranstaltung benötigt werden. Jede Woche wird dazu die Rubrik freigeschaltet, damit man sich die Unterlagen anschauen bzw. downloaden kann. In jeder Lehrveranstaltung ist Anwesenheitspflicht, das heißt, es geht jedes Mal ein Zettel rum, wo man sich eintragen muss. Wenn man fehlt, wird man direkt mit einer kontaktiert, in der man den Grund für die Abwesenheit erklären muss. Aufgefallen ist mir vor allem, dass überall auf dem Universitätsgelände Security- und Frag Mich Personen umherliefen. Die Frag Mich Personen konnte man tatsächlich jederzeit nahezu alles fragen. Erstaunlich fand ich auch, dass die Bibliothek 24 Stunden 7 Tage die Woche geöffnet war. Auch hier gab es überall Wachleute. Eindrucksvoll waren auch die Computerräume in denen ich war. Nur die neuste Technik, zahlreiche imacs und Desktop- PCs nur mit der neusten Software ausgestattet.

6 4. Alltag & Freizeit Um in Manchester gebührenfrei Geld abzuheben, habe ich mir vorab in Deutschland ein neues Konto bei der DKB eingerichtet. Mit der zugehörigen VISA-Karte konnte ich somit überall bezahlen oder Bargeld abheben. In Manchester gibt es drei verschiedene Busunternehmen (Stagecoach, Magic Bus und Finglands). Alle drei sind unterschiedlich teuer. Magic Bus ist der günstigste Anbieter, mit dem man fahren kann. Es gibt aber zusätzlich noch den Free-Bus (drei unterschiedliche Fahrzeuge), der durch die ganze Stadt fährt. Die Fahrt in die Innenstadt dauert damit zwar ein bisschen länger, ist aber dann halt umsonst. In unserer Freizeit sind wir viel gereist. Sehr zu empfehlen ist Edinburgh und York. Zwei wunderschöne alte Städte mit bemerkenswerten alten Gebäuden. Wer gerne auf Konzerte geht, findet dazu in Manchester ausreichend Gelegenheit. Hier ist eine gute Auflistung von Internet-Adressen, die man unbedingt im Auge behalten sollte. Konzerttickets ( günstige Zugtickets ( und Nachtleben ( 5. Fazit Zusammenfassend lässt sich sagen, dass sich dieses halbe Jahr in Manchester als das Beste meines bisherigen Lebens erwiesen hat. Ich habe einen Einblick in eine andere, bisher nur aus dem Schulunterricht bekannte, Kultur bekommen, konnte neue Freundschaften mit Studenten aus aller Welt knüpfen und habe mich vor allem persönlich weiterentwickelt. Negativ fand ich vor allem, dass England einfach viel zu teuer ist. Am Anfang habe ich gedacht, dass ich mit 700 im Monat auskommen könnte. Da lag ich aber völlig falsch. Man muss schon mit rechnen. Wenn mich allerdings jemand fragt, ob ich es wieder machen würde, wäre meine Antwort auf jeden Fall ein klares JA. Ich hoffe, dass ich mit meinen eigenen Erfahrungen andere Studenten anregen kann, ebenfalls eine tolle, unvergessliche und einzigartige Chance wahrzunehmen und ein Semester im Ausland zu verbringen. Es war einfach nur AWESOME.