Vorwort an den Lernenden
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- Theodor Haupt
- vor 5 Jahren
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2 Vorwort an den Lernenden Dieses Buch führt in das kaufmännische Rechnungswesen ein, also in die doppelte Buchhaltung und in das kaufmännische Rechnen. Es ist vor allem als Arbeitsbuch für den Schulunterricht gedacht. Sein Aufbau erleichtert es Ihnen aber auch, den Stoff rasch und gründlich zu repetieren, in der Schule Verpasstes zu Hause aufzuarbeiten oder sich das ganze Stoffgebiet im Selbststudium anzueignen. Der Theorieteil ist knapp gehalten und auf Anschaulichkeit ausgerichtet. Er stellt Ihnen auch zahlreiche Formulare vor, die in der täglichen Arbeit verwendet werden. Am Beginn der einzelnen Abschnitte der Aufgabensammlung stehen Einführungsaufgaben, die sich an den entsprechenden Theorieteil anlehnen und Ihnen damit den Einstieg in das Aufgabenlösen erleichtern. Theorieteil und Aufgabensammlung stellen so ein methodisches Ganzes dar. Wenn Sie zunächst den jeweiligen Theorieabschnitt und die Einführungsaufgaben durcharbeiten, wird Ihnen das Lösen der restlichen Aufgaben nicht schwerfallen. Die Aufgaben zur Vertiefung stellen den Bezug zu betriebswirtschaftlichen Fragestellungen her, wie es ja auch der Praxis entspricht. Sie sind etwas anspruchsvoller und werden am besten mit dem Lehrer besprochen. Und nun wünschen wir Ihnen viel Erfolg bei Ihrem Einstieg in das kaufmännische Rechnungswesen. Jürg Leimgruber Urs Prochinig 5
3 Vorwort an den Lehrer Das Buch ist in einen Theorie- und einen Aufgabenteil gegliedert: Der Theorieteil enthält in übersichtlicher, grafisch veranschaulichender Weise die kurz gefassten Theoriegrundlagen. Er ist nicht ausschliesslich für den Unterricht, sondern ebenso sehr für das Selbststudium durch die Lernenden (z. B. bei Absenzen) und allenfalls für die Unterrichtsvorbereitung durch den weniger erfahrenen Lehrer verfasst worden. Der Aufgabenteil enthält zu jedem Kapitel mehrere Einführungsaufgaben; eine davon entspricht in ihrem Aufbau dem Theorieteil. Damit soll einerseits den unterschiedlichen methodischen und didaktischen Neigungen der Lehrer Rechnung getragen und anderseits sichergestellt werden, dass die Grundlagen mit den Schülern gründlich eingeübt werden. Um den Unterricht von Routinearbeiten zu entlasten, enthält das Buch zu vielen Auf - gaben Lösungsblätter. Für die Bearbeitung der übrigen Aufgaben empfehlen wir die Verwendung eines Arbeitsheftes oder loser Blätter, die in einem Ringordner gesammelt werden. Inhaltlich gehören die Debitoren und Kreditoren zum Geld- und Kreditverkehr (Kapitel 23). Allerdings empfiehlt es sich aus methodischen Gründen, dieses Kapitel erst nach der Behandlung des Warenverkehrs (3. Teil) durchzunehmen. In der vorliegenden neunten Auflage wurden wesentliche Änderungen vorgenommen, die vorne im Lösungsband einzeln aufgeführt sind. Eine gleichzeitige Verwendung der 9. Auflage mit früheren Auflagen ist nicht möglich. Für den Lehrer können beim Verlag Folienvorlagen über gratis heruntergeladen werden. Wir danken den Lehrerkollegen und Praktikern, die uns mit Hinweisen und Anregungen unterstützten. Gerne hoffen wir auch weiterhin auf aufbauende Kritik. Zürich, November 2009 Jürg Leimgruber Urs Prochinig 6
4 Inhaltsverzeichnis Band 1 Theorie Aufgaben 1. Teil Einführung in die doppelte Buchhaltung Von den Tontafeln zur Computer-Buchhaltung Vermögen, Fremd- und Eigenkapital Die Bilanz Die Auswirkungen von Geschäftsfällen auf die Bilanz Die Aktiv- und Passivkonten Die Erfolgsrechnung Die Aufwands- und Ertragskonten Doppelter Erfolgsnachweis Journal-Hauptbuch und Abschlusstabelle Gesamtaufgaben Teil Geld- und Kreditverkehr Zinsrechnen a) Die allgemeine Zinsformel b) Posten- und Saldoverzinsung c) Saldokontokorrente Fremde Währungen Debitoren und Kreditoren a) Einzel- und Sammelkonten b) Offenposten-Buchhaltung Anzahlungen (Vorauszahlungen) Teil Einkauf, Verkauf, Bestandesänderungen Einkaufs-Kalkulation Verkaufs-Kalkulation Die Verbuchung von Wareneinkauf und Warenverkauf Bestandesänderungen a) Bestandesänderungen im Warenhandel b) Bestandesänderungen im Fabrikationsbetrieb Anhang Kontenrahmen (KMU) 237 7
5 Inhaltsverzeichnis zu Band 2 4. Teil Der Jahresabschluss 41 Abschreibungen 42 Debitorenverluste, Delkredere 43 Transitorische Aktiven und Passiven 44 Abschluss bei der Einzelunternehmung 45 Abschluss bei der Kollektivgesellschaft 46 Abschluss bei der Aktiengesellschaft 47 Abschluss bei der Gesellschaft mit beschränkter Haftung 48 Bewertungsvorschriften 49 Stille Reserven 5. Teil Zusätzliche Konten und Kontenplan 51 Lohnabrechnung 52 Wertschriften (Effekten) a) Kauf- und Verkaufsabrechnungen b) Rendite c) Wertschriftenbestand und Wertschriftenerfolg 53 Liegenschaften 54 Mehrwertsteuer 55 Mehrstufige Erfolgsrechnungen 56 Kontenpläne und Kontenrahmen 6. Teil Kalkulation 61 Kalkulation im Handelsbetrieb 62 Kalkulation im Produktionsbetrieb 63 Fixe und variable Kosten 7. Teil Bilanz- und Erfolgsanalyse 8
6 16 Die Aufwands- und Ertragskonten Aufwandsverbuchung Für Aufwand und Ertrag werden eigene Konten geführt. Anlass für die Verbuchung während des Jahres geben meistens der Zahlungsvorgang oder die Rechnungsstellung. Die Buchungsregeln für die Aufwands- und Ertragskonten ergeben sich zwangsläufig aus ihrer Verbindung mit den Aktiv- und Passivkonten. Auch hier gilt der Grundsatz, dass jeder Sollbuchung eine entsprechende Habenbuchung gegenüberstehen muss. Geschäftsfall Bilanzkonto Aufwandskonto Auswirkungen Postüberweisung der Miete für die Betriebsräume Fr Post Mietaufwand Aufwand Aktiven 2. Banküberweisung der Monatslöhne Fr Bankschuld Lohnaufwand Aufwand + Schulden Die Produktion von Gütern und Dienstleistungen verursacht Aufwand. Dieser wird auf der Sollseite der entsprechenden Aufwandskonten verbucht. Die Gegenbuchung erfolgt im Haben eines Bilanzkontos: entweder als Abnahme eines Aktivkontos oder als Zunahme eines Schuldkontos. Aufwände sind Vermögensabnahmen oder Schuldenzunahmen. Sie werden in den Aufwandskonten immer im Soll gebucht. 1 Das Bankkonto kann sowohl aktiv (Bankguthaben) als auch passiv (Bankschuld) sein. Das Kreditverhältnis kann während einer Rechnungsperiode je nach Höhe der Gutschriften und Belastungen auch wechseln: Ist die Sollseite grösser als die Habenseite, handelt es sich um ein Bankguthaben; ist die Habenseite grösser als die Sollseite, spricht man von einer Bankschuld. 28
7 Ertragsverbuchung Geschäftsfall Bilanzkonto Ertragskonto Auswirkungen 1. Verkauf von Produkten gegen bar Fr Kasse Verkaufserlös Ertrag + Aktiven Verkauf von Produkten, die der Kunde mit Bankcheck bezahlt Fr Bankschuld Ertrag Schulden Der Verkauf von Gütern und Dienstleistungen verursacht Ertrag. Dieser wird auf der Haben seite der entsprechenden Ertragskonten verbucht. Die Gegenbuchung erfolgt im Soll eines Bilanzkontos: entweder als Zunahme eines Aktivkontos oder als Abnahme eines Schuldkontos. Erträge sind Vermögenszugänge oder Schuldenabnahmen. Sie werden in den Ertrags konten immer im Haben gebucht. 29
8 Buchungsregeln für die Aufwands- und Ertragskonten1 Soll Aufwandskonto Haben Soll Ertragskonto Haben + Zunahmen Debitoren 10 Aufwandsminderungen2 + Zunahmen Saldo Debitoren 10 Ertragsminderungen3 + Saldo Zunahmen Debitoren Endbestand2 Aufwand Erfolgsrechnung Ertrag In den Erfolgskonten werden die Aufwände und Erträge für einen bestimmten Zeitraum erfasst. Am Ende der Periode werden die Salden dieser Konten in die Erfolgsrechnung übertragen. Am Anfang jeder neuen Periode beginnt die Erfassung von Aufwand und Ertrag wieder bei Null. Erfolgskonten weisen deshalb nie einen Anfangsbestand auf. 1 Aufwands- und Ertragskonten werden als Erfolgskonten bezeichnet. 2 Aufwandsminderungen (Verminderungen des Aufwandes) kommen vor allem bei Waren- und Material - einkäufen vor (z. B. erhaltene Rabatte und Skonti, Gutschriften für Rücksendungen mangelhafter Ware). 3 Ertragsminderungen (Verminderungen des Ertrages) kommen vor allem bei Verkäufen vor (z. B. gewährte Rabatte und Skonti, Gutschriften für Rücknahmen mangelhafter Ware). 30
9 Personalaufwand (= Aufwandskonto) Die folgenden zwei Beispiele zeigen die Verbuchung der Geschäftsfälle in den Aufwands- und Ertragskonten: Datum Text Betrag Soll Haben Lohnzahlungen an die Angestellten über die Bank Beiträge an die Sozialversicherungen Lohnzahlungen an die Angestellten über die Bank Beiträge an die Sozialversicherungen Lohnzahlungen an die Angestellten über die Bank Beiträge an die Sozialversicherungen Saldo Verkaufserlös (= Ertragskonto) Datum Text Betrag Soll Haben Total der Verkäufe im Januar Rücknahmen mangelhafter Ware Total der Verkäufe im Februar Den Kunden nachträglich gewährte Rabatte Total der Verkäufe im März Dem Bund abzuliefernde Mehrwertsteuer (MWST) Saldo Beiträge der Arbeitnehmer und der Arbeitgeber für: Alters- und Hinterlassenenversicherung (AHV) Invalidenversicherung (IV) Erwerbsersatzordnung (EO) für Militär dienst, Zivilschutz sowie bei Mutterschaft Arbeitslosenversicherung (ALV) Pensionskasse (Berufliche Vorsorge, BVG) Berufs- und Nichtberufsunfallversicherung (BU und NBU) (Die Lohnabrechnung wird im Band 2 ausführlich behandelt.) 2 In den Verkaufspreisen eingeschlossen ist hier eine MWST von 8,0%. Diese muss der eidg. Steuerverwaltung quartalsweise abgeliefert werden. (Die MWST wird im Band 2 ausführlich behandelt.) 31
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