Reurbanisierung städtischer Hauptverkehrsstraßen in Berlin
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- Cornelius Müller
- vor 5 Jahren
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1 Reurbanisierung städtischer Hauptverkehrsstraßen in Berlin 1
2 Agenda 1. Handlungsrahmen 2. Aktuelle Entwicklungen in Berlin 3. Lösungsansätze bei der Umverteilung des Straßenraums (Beispiele) Weitere Infos: 2
3 Handlungsrahmen Rechtlicher Rahmen 7 Berliner Straßengesetz (BerlStrG) Absatz II Satz 2 und 3 (2) [...] Die öffentlichen Straßen sind im Rahmen der Leistungsfähigkeit des Trägers der Straßenbaulast so zu bauen, zu unterhalten, zu erweitern, zu verbessern oder zu ändern, dass sie dem regelmäßigen Verkehrsbedürfnis genügen. Dabei sind auch die Funktion der Straße als Aufenthaltsort, das Stadtbild und die Belange des Denkmal- und Umweltschutzes, der im Straßenverkehr besonders gefährdeten Personen sowie von Menschen mit Behinderungen zu berücksichtigen. 3
4 Handlungsrahmen Rechtlicher Rahmen AV Geh- und Radwege vom 16. Mai 2013 Städtebauliche Bemessung nach RASt 06 Oberstreifen, Gehbahn, Unterstreifen kein Poller in der Gehbahn Mindestbreiten: Gehweg Hauptverkehrsstraßen Einkaufsstraßen Wohnstraßen Siedlungsstraßen Baumscheiben 2,5 m 4-5 m 6-8 m 5 m 3-4 m mind. 1,5-2 m 4
5 Aktuelle Entwicklung in Berlin Verkehrsmittelwahl Weitere Modal-split-Verschiebung in Richtung auf die Verkehrsmittel des Umweltverbundes durch Push- and Pullmaßnahmen des Umweltverbundes Verkehrsmittelwahl 1998 Verkehrsmittelwahl 2008 Verkehrsmittelwahl 2013 Zielgröße StEP Verkehr (2025) MIV 38% MIV 33% MIV 30% MIV 25% Umweltverbund 62% Umweltverbund 67% Umweltverbund 70% Umweltverbund 75% Quelle: Wege der Berliner Wohnbevölkerung pro Tag ; 1998 aus BVG-Haushaltsbefragung; 2008 und 2013 aus SrV 5
6 Aktuelle Entwicklung in Berlin Bedürfnisse neuer Mobilitätsprodukte Nextbike: Feste Stationen 6
7 Aktuelle Entwicklung in Berlin Bedürfnisse neuer Mobilitätsprodukte Carsharing Flex Kurzzeitmiete Stationsunabhängig teilweise null Emissionen 7
8 Aktuelle Entwicklung in Berlin Bedürfnisse neuer Mobilitätsprodukte E-Mobilität Elektrifizierung des Kfz-Verkehrs Flächenbedarf für Ladeinfrastruktur und Ladeparken, städtebaulicher Integrationsbedarf 8
9 Reurbanisierung des Straßenraums Platz des 18. März und Pariser Platz Breitscheidplatz Molkenmarkt 9
10 Reurbanisierung des Straßenraums Beispiel: Platz des 18. März und Pariser Platz Status: abgeschlossen Platzgestaltung Fußgängerzone Unterbrechung von Bundesstraße 2 und 5 10
11 Reurbanisierung des Straßenraums Beispiel: Pariser Platz (Planung) Aufenthaltsqualität ohne Durchgangsverkehr II 11
12 Reurbanisierung des Straßenraums Beispiel: Pariser Platz und Platz des 18. März (nach Umbau) Aufenthaltsqualität ohne Durchgangsverkehr II 12
13 Reurbanisierung des Straßenraums Beispiel: Breitscheidplatz Status: abgeschlossen Schaffung von Querungsmöglichkeiten für den Fußverkehr Rückbau eines Straßentunnels mit Rampen 13
14 Reurbanisierung des Straßenraums Beispiel: Breitscheidplatz (vor Umbau) 14
15 Reurbanisierung des Straßenraums Beispiel: Breitscheidplatz (Planung) 15
16 Reurbanisierung des Straßenraums Beispiel: Breitscheidplatz (nach Umbau) 16
17 Reurbanisierung des Straßenraums Beispiel: Molkenmarkt (Bestand) Status: in Planung Konzept für neues Stadtquartier Veränderung der Straßenführung; Herstellung der ursprünglichen Führung Radverkehrsanlagen Problempunkte: fehlende Quartiersidentität historische Bezüge fast nicht erkennbar hypertrophe Verkehrsfläche durch Ost-West-Magistrale keine Aufenthaltsqualitäten keine der Zentralität adäquate Nutzung 17
18 Reurbanisierung des Straßenraums Beispiel: Molkenmarkt (Planung) Zielstellung: Am historischen Grundriss orientierte Nachverdichtung (kritische Rekonstruktion) zu einem lebendigen Stadtquartier Entwicklung von vier Baufeldern Umverlegung und Redimensionierung der Bundesfernstraße zu einer leistungsfähigen Hauptverkehrsstraße 18
19 Reurbanisierung des Straßenraums Beispiel: Molkenmarkt (Planung) Städtebauliche Neuordnung Straßenumverlegung Schaffung von vier neuen Baufeldern 19
20 Reurbanisierung des Straßenraums Beispiel: Molkenmarkt Molkenmarkt (Planung) 20
21 Lärmminderung Beispiel: Dudenstraße Status: abgeschlossen Modellprojekt Lärmaktionsplan Vorher-Nachher-Untersuchung Grenzbereich der Leistungsfähigkeit von 2x1 bzw. 2x2 Fahrstreifen Fahrstreifenreduzierung zu Gunsten Fahrradstreifen Verbesserung für Radverkehr, positive Lärmwirkung, unveränderter Verkehrsablauf bei leichtem Rückgang Aber auch Verschlechterung der Fußverkehrsquerung; Akzeptanzprobleme in Folge von Umsetzungsmängeln vor Umbau 21
22 Lärmminderung Beispiel: Dudenstraße (vor Umbau) 22
23 Lärmminderung Beispiel: Dudenstraße (nach Umbau) 23
24 Sonderprojekte Begegnungszone Maaßenstraße Planung konkrete Gestaltung / Breimann & Bruun 24
25 Sonderprojekte 1. Begegnungszone Maaßenstraße Planung konkrete Gestaltung / Breimann & Bruun 25
26 Sonderprojekte 1. Begegnungszone Maaßenstraße vorher nachher / LK Argus 26
27 Ergebnisse Maaßenstraße Die Kfz-Verkehrsmenge ist um 1/3 gesunken Der Anteil der Kfz, der schneller als 30 km/h fährt, ist von 45 % auf 7% gesunken! Konflikte zwischen dem Rad- und Fußverkehr auf dem Gehweg treten nicht mehr auf Die nächtlichen Profilierungsfahrten finden nicht mehr statt Anzahl der zu Fuß Gehenden ist um 30 % gestiegen. Die max. Wartezeit für das Queren ist deutlich gesunken. 27
28 Bergmannstraße / LK Argus 28
29 Bergmannstraße / TAU corporate creation 29
30 Bergmannstraße / TAU corporate creation 30
31 Fazit Innovationen durch pro-aktive Gestaltung fördern und Lösungen für neue Anforderungen gemeinsam entwickeln Im öffentlichen Raum sollen sich alle Bürgerinnen und Bürger wiederfinden. Eine Umverteilung ist mit Wegnahme verbunden. Besonders stark sind Auto- und Handelsinteressen Für eine Umverteilung muss Akzeptanz geschaffen werden. Dies ist eine komplexe Aufgabe, die in der Regel unterschätzt wird (zudem fehlen entsprechende Ressourcen) Es gibt zahlreiche Instrumente der Verkehrsplanung; teilweise sind Anpassungen und Erweiterungen (Rechtsvorschriften, technische Entwurfsregeln) erforderlich Umbau der öffentlichen Räume erfordert erhebliche Finanzmittel: nur zu bewältigen, wenn systematisch Synergien mit Städtebauförderung, Denkmalschutz, ohnehin erforderlichen Maßnahmen im Leitungsnetz, bei U-Bahn-Tunnelsanierung etc. genutzt werden. 31
32 Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit Kontakt: Horst Wohlfarth von Alm Senatsverwaltung für Umwelt, Verkehr und Klimaschutz
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