Sehr geehrte Pateneltern, sehr geehrte Freunde und Unterstützer des Omaruru Children s Haven,
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- Victoria Hermann
- vor 8 Jahren
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1 Sehr geehrte Pateneltern, sehr geehrte Freunde und Unterstützer des Omaruru Children s Haven, in wenigen Stunden neigt sich das Jahr 2015 dem Ende zu. Und wieder war es ein sehr ereignisreiches Jahr für den Omaruru Children s Haven. Einige große Projekte konnten beendet, neue begonnen werden. Wir haben Zu- und Abgänge im Personal gehabt und viele spannende Möglichkeiten für unsere Kinder eröffnen können. Ich lade Sie herzlich ein mit diesem Rundbrief eine kleine Rückschau zu betreiben. Die traurigste Nachricht des Jahres kam gleich zu Beginn als uns unsere Hausmutter Appolonia mitteilte, dass sie das Waisenhaus verlassen würde, um eine neue Position im Krankenhaus von Omaruru anzutreten. Dies war ein schwerer Schlag für uns alle, hatte sich Appolonia doch hingebungsvoll um ihre Kinder gekümmert und auch das Team durch ihre heitere Art immer wieder zu Lachen zu gebracht. Wir sind sehr froh darüber, dass Appolonia der Havenfamilie auch über das Ende ihres Dienstes verbunden geblieben ist. Sie und ihre Tochter Eva kommen noch immer regelmäßig vorbei, um mit den Hausmüttern zu schwatzen und den Kindern zu spielen. Doch gibt es keine Medaille, die nicht zwei Seiten hätte. Durch Appolonias Weggang durften wir Anfang März Priskila (Bild 1) als Neuzugang im Team der Hausmütter begrüßen. Und ihre dreijährige Tochter Ndeita vergrößert unsere Kinderschar und zaubert durch ihre fröhliche und verspielte Art ein Lächeln auf die Gesichter von Kindern, Hausmüttern und Volontären gleichermaßen. Priskila hat sich innerhalb kürzester Zeit sehr gut bei uns eingelebt und ist von Kindern und Hausmüttern gleichermaßen ins Herz geschlossen worden. Ihre Fingerfertigkeit und Geduld beim Frisieren der weiblichen Bewohner des Omaruru Children s Haven haben dazu sicher fast genau so viel beigetragen wie ihr liebevoller Umgang mit den Kindern. Doch besonders stolz macht uns, dass wir mit Priskila nunmehr die zweite Hausmutter mit akademischem Hintergrund (Zertifikatstudiengang frühkindliche Entwicklung) in unseren Reihen haben. Sonja Prasse als Neuzugang in der Leitung des Waisenhauses hat sich ja bereits vor kurzem mit einem Rundbrief bei Ihnen vorgestellt. Sie hat die Entwicklung des Omaruru Children s Haven in den letzten vier Jahren als Volontärin und wiederholt als meine Urlaubsvertretung mitbekommen und -gestaltet und bringt durch ihren Bachelor in sozialer Arbeit noch mehr fachspezifisches Wissen zu uns, welches die weitere Professionalisierung des Waisenhauses im Allgemeinen und Verbesserung der Betreuung der Kinder im Speziellen noch einmal verbessern wird. Nach drei Monaten gemeinsamer Arbeit mit Sonja, freue ich mich sehr darüber Ihnen berichten zu können, dass sie die von uns in sie gesetzten hohen Erwartungen nicht nur erfüllt, sondern oft sogar schon übertrifft. Ich kann nunmehr die Leitung des Omaruru Children s Haven in dem Wissen abgeben, dass die in den letzten vier Jahren angestoßenen Entwicklungen und all die Zeit, Energie und das Herzblut, die mein Team und ich dafür aufgewendet haben, weiter vorangetrieben werden. Ich erlaube mir hierfür das Wahlkampfmotto der regierenden Swapo-Partei aus dem letzten Jahr auszuleihen: The Legacy Continues.
2 Ich möchte diese Gelegenheit nutzen, um mich kurz bei den Volontären des Zyklus 2014/2015 zu bedanken. Marie, Julie, Jessica, Ida und Leon waren die erste Generation, die für gemeinsam ein ganzes Jahr bei uns geblieben sind. Das Engagement und die Hingabe dieser fünf, verbunden mit der längeren Einsatzzeit hat die Effektivität der Arbeit unserer Volontäre noch einmal deutlich erhöht. Gerade zu Beginn des Jahres, wo drei Jahre harter Arbeit bei mir persönlich Tribut gefordert haben und ich krankheitsbedingt längere Zeit pausieren musste, haben diese fünf meinen Co-Manager Lazarus und die Hausmütter in bewundernswerter Weise unterstützt und viel gelernt. So wie auch Lazarus und ich durch die Arbeit mit diesen fünf jungen Menschen wieder viel lernen konnten. Nach anderthalbjähriger Bauzeit und nochmaligem neunmonatigen Gezerre mit dem zuständigen Ministerium (siehe Junirundbrief) konnten wir in diesem Jahr endlich den Neubau beziehen. Wir sind sehr froh darüber, dass wir dadurch die Lebensqualität im OmaruruChildren s Haven deutlich erhöhen konnten. Der Neubau ist die zweite familienbasierte Einheit in der Geschwisterkinder unterschiedlichen Geschlechts unter einem Dach zusammen leben können und die zusätzlichen Räume sorgen dafür, dass die Belegung pro Zimmer insgesamt geringer geworden ist, wodurch mehr Rückzugsmöglichkeiten für die Kinder entstanden sind. Gerade für die Schützlinge, die vor ihrer Zeit bei uns verschiedentlich traumatisiert worden sind, ist dies von großer Bedeutung. Wir sind gegenwärtig damit beschäftigt Kostenvoranschläge für die nächste Bauphase, den Umbau des Jungsblocks in eine familienbasierte Einheit, einzuholen und werden mit dem Ende der Regenzeit mit den Baumaßnahmen beginnen. Wir sind zuversichtlich, dass wir diese Baumphase deutlich schneller als das letzte Projekt umsetzen können, da es nicht dieselbe Dimension besitzt und auch die zuständigen Sachbearbeiterinnen beim Ministryof Gender Equalityand Child Welfare inzwischen wesentlich kooperativer sind. Die Intervention von Ministerin Sioka nach den Verzögerungen bei der letzten Bauphase hat hier Wunder gewirkt. Wir freuen uns sehr, dass die Partnerschaft mit den SOS Children svillages in Namibia weiter Früchte trägt. So konnte unsere Hausmutter Priskila im vergangenen Monat an einem Hausmuttertraining von SOS teilnehmen und eine unserer Schützlinge sich im Gästehaus vom SOS Kinderdorf Windhoek auf eine wichtige Prüfung vorbereiten. Wir möchten hier ausdrücklich der Landeskoordinatorin von SOS Namibia SimoneeMulamata und VillageDirector John Fredericks für die produktive und unbürokratische Zusammenarbeit danken. Bevor ich zu den spannendsten Neuigkeiten im Leben unserer Schützlinge komme, erlauben Sie mir noch kurz die Erwähnung eines Arbeitsbereiches, für den ich in den vergangenen vier Jahren nie genug Zeit erübrigen konnte, weil wir immer wieder andere Projekte umsetzen und Probleme bewältigen mussten, die dringlicher waren. Es geht um die Verschönerung unseres kleinen Waisenhauses. Zu einem unbeschwerten Aufwachsen gehören nicht nur liebevolle Eltern und die Möglichkeit frei von Hunger und Angst lernen und aufwachsen zu können, sondern auch ein schöner Lebensraum. Das Äußere des OmaruruChildren s Haven wirkte auf mich persönlich immer ein wenig wie ein Gefängnis, mit dem großen Eisentor und den Eisenstacheln auf der Hofmauer. Dem ist nun nicht mehr so. Volontäre und Kinder haben die Ferien genutzt, um die Fassade in ein neues, freundlicheres Gewand zu kleiden (siehe Bild 2). Doch nun zu den beiden großen Neuigkeiten, die unser Team unendlich stolz machen und die auch sie sicher auf ein Neues in dem Gefühl bestärken werden, dass der Omaruru Children s Haven auf einem guten Weg ist. In der fünfzehnjährigen Geschichte des Waisenhauses haben wir Ende vergangenen Jahres zum ersten Mal einen unserer Schützlinge erfolgreich einen tertiären Bildungsgang abschließen sehen (Bild 3). Im Januar werden wir unseren allerersten Studenten haben!!! Drücken sie uns ein wenig die Daumen, da die Ergebnisse der nationalen Abschlussprüfung der zwölften Klasse erst im Januar ausgegeben werden. Aber wenn es hier keine Überraschungen gibt, wird der junge Mann nächstes Jahr im Studiengang Pädagogik mit den Schwerpunktfächern Englisch und Geschichte lernen. Die entsprechende Zusage der University of Namibia ist uns vor drei Wochen ins Haus geflattert.
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