Auslandssemester Erfahrungsbericht. Riga Lettland
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- Hertha Meyer
- vor 8 Jahren
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1 Auslandssemester Erfahrungsbericht Riga Lettland Vorbereitung Ich habe mich in meinem 4. Semester des Bachelor dazu entschlossen am Erasmusprogramm teilzunehmen und ein Semester im Ausland zu studieren. Ich informierte mich zu allererst an der HS-LU im Bereich Internationales und durchstöberte die Homepage nach hilfreichen Informationen. Schließlich hatte ich meine Wahlen bezüglich des Ortes und der Partnerhochschule getroffen und zusammen mit allen nötigen Bewerbungsunterlagen an der HS-LU eingereicht. Riga war nach Halmstad (Schweden) meine zweite Wahl gewesen und da die Plätze sehr begrenzt sind und mein Auslandssemester ein freiwilliges werden sollte, bekam ich letztendlich Riga bestätigt. Die Vorbereitungen an sich sind ziemlich locker und entspannt. Der größte Informationsfluss findet zwischen Heimathochschule und Partnerhochschule statt. Lediglich für die Einforderung einiger Unterlagen wurde ich benachrichtigt. Ich hatte also genug Zeit mich um alle anderen Vorbereitungen zu kümmern wie beispielsweise die Regelung der Finanzen oder das Abschließen einer Auslandskrankenversicherung. Gut einen Monat vor Abreise, ich war schon ziemlich aufgeregt da ich noch keinerlei Kontakt zur Partnerhochschule,
2 Wohnungen oder Koordinatorin in Riga hatte, wurde ich erstmal von der Universität in Riga kontaktiert. Mir wurde Hilfe für die Wohnungssuche angeboten, ich bekam einen Buddy zugeteilt und bereits die ersten Termine wann das Semester genau beginnen sollte. Somit war nun alles geregelt und ich konnte anfangen meine Sachen zu packen. Unterkunft Mein Plan war eigentlich eine Wohnung in Riga von Zuhause aus zu suchen und gegeben falls direkt einen Mietvertrag zu unterzeichnen. Auf diversen Seiten war das Wohnungsangebot sehr groß und übersichtlich und ich versuchte mit einigen Vermietern einen Kontakt herzustellen. Leider stellte es sich als sehr schwierig heraus von Deutschland aus eine passende Wohnung zu finden. Die meisten Vermieter antworteten nicht und der ganze Ablauf wirkte etwas unseriös. Letztendlich habe ich nichts Passendes gefunden und auch der Gedanke in eine Wohnung zu ziehen ohne den genauen Standort zu kennen oder die Wohnung besichtigt zu haben hielten mich davon ab willkürlich eine Unterkunft zu wählen. Ich informierte mich in den vorherigen Erfahrungsberichten und wurde auf das Green Apple Hotel (heute: OK Hotel) aufmerksam. Da dieses Hotel mit der RISEBA in Riga kooperiert und somit günstige Studentenpreise anbietet, entschied ich mich für diese Unterkunft und buchte mir ein Zimmer für die ersten vier Wochen. In Riga angekommen bemerkte man sogleich das auch andere, neue Erasmusstudenten im OK- Hotel wohnten. Fast alle fanden sich in den ersten Wochen zusammen und schnell schaute man sich zusammen nach Wohnungen um, um eine WG zu eröffnen. Informationen mit verschiedenen Wohnungsagenturen oder anderen Internetseiten wurden uns von der RISEBA mitgeteilt. Ich fand also zusammen mit einem weiteren Student eine Wohnung mitten in der Altstadt von Riga. Klar sind die Wohnungen dort teurer, jedoch ist man einfach mitten im geschehen zwischen Bars, Pubs, Clubs und Restaurants. Preislich gestaltete sich die Miete damit ungefähr in der Region, die wir auch in jeder größeren Stadt in Deutschland bezahlen.
3 RISEBA Die RISEBA ist eine kleine private Universität in Riga. Der erste Eindruck war sehr positiv, da die Räume sowie die Kantine sehr modern gestaltet waren und auch technisch alles auf dem neusten Stand gehalten wurde. Ich hatte fünf Kurse belegt und in jedem Kurs waren die Gruppen sehr klein was einen großen Lerneffekt zur Folge hat. Die Unterrichtssprache ist einheitlich an der ganzen Uni Englisch. Trotzdem war ich sehr überrascht wie gut die einheimischen Studenten die Sprache beherrschten. Das System der RISEBA erinnert sehr an eine gewöhnliche Schule. Studenten werden mit Namen angesprochen, es gibt Hausaufgaben, Zwischentests und auch Mitarbeit wird hier sehr groß geschrieben. Auch wird viel Wert auf Gruppenarbeiten gelegt die mit einer Präsentation abgeschlossen werden. Natürlich bleibt es jedem selbst überlassen welche Art von Vorlesungen jemand vorzieht. Meine Erfahrung hier war, dass der Stoff effektiver an Studenten vermittelt wurde, jedoch der Schwierigkeitsgrad der Aufgaben nicht an die HS-LU heranreicht. Alle Kurse (Ausnahme Sprachkurse: Russisch,Lettisch) werden in gemischten Gruppen gehalten. Somit ist der Kontakt zu einheimischen Studenten möglich, gestaltet sich jedoch meist als eher schwierig da wie an jeder Universität sich nicht alle für einen Austauschstudenten interessieren. Nichts desto trotz habe ich einige sehr nette Leute kennen gelernt mit denen ich eine super Zeit an der RISEBA hatte.
4 In der Kantine im Keller gibt es eine große Auswahl an Mittagessen und verschiedenen Gerichten. Zusätzlich wird jeden Tag ein anderes Menü angeboten was es zum Preis von 2-3 Euro gibt. Besonders fasziniert war ich von dem deutschen Radiosender welcher jeden Tag während meines Aufenthaltes dort lief. Freizeit Riga bietet wie jede andere Großstadt eine große Zahl an Freizeitmöglichkeiten. Ich empfehle jedoch jedem, Kontakt zu der Studierendengemeinschaft ESN aufzunehmen (beheimatet in der University of Latvia). Die ESN bietet nahezu alles an was das Herz begehrt und das zu fairen und günstigen Studentenpreisen. Außerdem erhält man so alle Informationen wann und wo ein besonderer Event stattfindet. Auch Reisen nach Stockholm, St. Petersburg, Tallinn, Vilnius, Helsinki, Lappland usw werden günstig mit Bus und Flugzeug angeboten. Ansonsten bietet Riga eine Vielzahl an Bars, Pubs, Clubs und Restaurants. Besonders Empfehlenswert ist hier die Skylinebar (oberstes Stockwerk des Radisson Blue Hotels, Elizabetes iela 55) mit einem herrlichen Ausblick über ganz Riga, oder die AlaBar (Peldu iela) mit traditionellen lettischen Getränken und Speisen sowie lettischer Volksmusik. Bei einem kleinen Spaziergang durch die Altstadt wird man schnell fündig und es ist für jeden das passende dabei. Es gibt ein Bowlingcenter, Casinos, Billardhalle, Sportbars mit Bundesliga, Fitnessstudios, eine
5 Oper und vieles mehr. Der Markt in Riga ist auf jeden Fall ein Muss für jeden Besucher. Fisch, Fleisch, Obst, Gemüse und unzählige andere Sachen gibt es dort frisch und zu günstigen Preisen. Ansonsten sind alle Teile Lettlands mit Bus und Bahn gut zu erreichen und ein Auslug ans Baltische Meer nach Jurmala (30min) oder in den Kemerie und Sigulda Nationalpark lohnt sich zu jeder Jahreszeit. Auch Fernreisebusse bringen einen nach Vilnius (Littauen), Tallinn (Estland) oder an jedes beliebige andere Ziel. Stockholm und Helsinki sind über eine Fähre zu erreichen. Die Fahrt durch das Baltische Meer lohnt sich auf jeden Fall und auf dem Schiff gibt es abends eine Show, Bars, Casino, Karaoke und eine Diskothek. Fazit Im Nachhinein bereue ich meine zweite Wahl Riga in keinster Weise und kann jedem Empfehlen ein Auslandssemester dort zu absolvieren. Ich habe viele neue Freunde dort gefunden mit denen ich noch regelmäßig Kontakt habe und kann ein ERASMUS-Nachtreffen kaum erwarten. Auch kulturell, sprachlich und persönlich haben mich diese sechs Monate um einiges weitergebracht und ich werde eine Zeit wie diese wohl während meines Lebens so nicht mehr erleben.
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