Starkregen Herausforderung für den Erosionsschutz in der Landwirtschaft
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- Ernst Pohl
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1 Bayerische Landesanstalt für Landwirtschaft Starkregen Herausforderung für den Erosionsschutz in der Landwirtschaft Robert Brandhuber
2 Maximaler Stundenniederschlag im Mai/Juni 2016 Verbreitet hoch intensive Niederschläge! Brandhuber, Starkregen und Erosion - BUND
3 Erosivität der Niederschläge im Mai/Juni 2016 und Klimawandel! Brandhuber, Starkregen und Erosion - BUND
4 Wo stehen wir mit der Anpassung der Bewirtschaftung? Zwischenfruchtanbau vor Mais (oder anderen Reihenkulturen) ist heute Standard. Gegen Winter- und Frühjahrsregen sind die Ackerflächen geschützt. Foto: A. Weig Spätsommer Winter Aber bei heftigen Starkregen nach der Maissaat im Mai / Juni? Brandhuber, Starkregen und Erosion - BUND
5 Starkregen 2016 Massive Abschwemmung aus Maisfeld Unwiederbringlicher Verlust an Bodenfruchtbarkeit Foto: Starkregen: Stunden-Max: 48 mm Tagessumme: 72 mm Brandhuber, Starkregen und Erosion - BUND
6 Starkregen 2016 Massive Abschwemmung aus Maisfeld 37 mm in der Stunde 75 mm am Tag am Brandhuber, Starkregen und Erosion - BUND
7 Starkregen 2016 Massive Bodenabschwemmung durch gebündelten Abfluss in einer Hangmulde Foto: Starkregen: Stunden-Max: 48 mm 3. Juni 2016 Tagessumme: 72 mm Brandhuber, Starkregen und Erosion - BUND
8 Starkregen 2016 Maisfeld, Direktsaat, fast keine Abschwemmung 55 mm in der Stunde am Jeder Stohhalm ein Staudamm! Brandhuber, Starkregen und Erosion - BUND
9 Starkregen 2016 Maisfeld, Direktsaat, fast keine Abschwemmung 55 mm in der Stunde am Raps Luftbildaufnahme W. Bauer, Agroluftbild, Obertraubling Brandhuber, Starkregen und Erosion - BUND
10 Starkregen 2016 Maisfeld, Abschwemmung 50 mm in der Stunde 50 am mm in der Stunde am Die folgenden beiden Bilder: derselbe Hang! Brandhuber, Starkregen und Erosion - BUND
11 Starkregen 2016 Maisfeld, keine Abschwemmung, hervorragende Bodenstruktur, hohe Infiltration! 50 mm in der Stunde am Brandhuber, Starkregen und Erosion - BUND
12 Starkregen 2016 Grünland liefert Oberflächenabfluss, sedimentfrei. 50 mm in der Stunde am mm in der Stunde am Brandhuber, Starkregen und Erosion - BUND
13 Was sehen wir nach heftigen Starkregen? Bei heftigen Starkregen im Mai / Juni reichen die üblichen Erosionsschutzmaßnahmen (Mais: Zwischenfrucht, Gülleeinarbeitung, Kreiselegge zur Saatbettbereitung) in Hanglagen oft nicht aus, um Bodenabschwemmungen zu verhindern. Manche Landwirte schaffen das dennoch. Wie? Brandhuber, Starkregen und Erosion - BUND
14 Erfolgreiche Strategien zum Erosionsschutz Was tun (oder lassen) Landwirte, die trotz Erosionsgefährdung keine gravierenden Erosionsprobleme haben? Sie bauen keinen oder wenig Mais oder andere spät die Reihen schließende Kulturen an (Ökolandbau, Grünlandbetriebe, ). Wenn sie Mais anbauen, dann steht Mais in Fruchtfolge mit Getreide vor Zwischenfrüchten oder Gras und sie kommen mit wenig oder ohne Bodenbearbeitung vor der Saat aus. Sie vermeiden es, große Schläge einheitlich mit Mais zu bestellen. Sie pflegen ackerbauliche Tugenden, um Bodenfruchtbarkeit und Infiltrationsvermögen hoch zu halten: Bodenverdichtungen vermeiden, Humuserhalt, Regenwürmer fördern, Kalkdüngung. Sie schützen besonders gefährdetes Gelände besonders wirksam (steil, Hangmulden, Gewässerumfeld). Wertschätzung Motivation! Brandhuber, Starkregen und Erosion - BUND
15 Was sehen wir nach heftigen Starkregen? Im Feld: Verlust von Boden, aus vielen Maisfeldern Im Gewässer, in der Siedlung: Schlamm / Sturzflut Brandhuber, Starkregen und Erosion - BUND
16 Nach der Sturzflut in betroffenen Ortschaften Landkreis Landshut Brandhuber, Starkregen und Erosion - BUND
17 Nach der Sturzflut in Simbach Simbach, abends Foto: Nüßlein Simbach, Brandhuber, Starkregen und Erosion - BUND
18 Schäden durch Schlamm und wild abfließendes Wasser Betroffene fragen: Wo kommt der Schlamm her? Kann die Landwirtschaft nicht mehr unternehmen, damit Wasser besser einsickert und der Boden auf den Feldern bleibt und dass wild abfließendes, sedimentbeladenes Wasser in der Flur zurückgehalten wird? Schauen wir genauer hin Brandhuber, Starkregen und Erosion - BUND
19 Flächiger und gebündelter Abfluss Luftbildaufnahme 1998 W. Bauer, Agroluftbild, Obertraubling Kein Flächenschutz grüner Puffer wird überströmt. Brandhuber, Starkregen und Erosion - BUND
20 Flächiger und gebündelter Abfluss Abhilfe Guter Flächenschutz! Luftbildaufnahme 1998 W. Bauer, Agroluftbild, Obertraubling Guter Flächenschutz! Brandhuber, Starkregen und Erosion - BUND
21 Flächiger und gebündelter Abfluss Grünland als Puffer! Luftbildaufnahme W. Bauer, Agroluftbild, Obertraubling Luftbildaufnahme 2012 W. Bauer, Agroluftbild, Obertraubling Brandhuber, Starkregen und Erosion - BUND
22 Flächiger und gebündelter Abfluss Abhilfe Teich Grünland als Puffer! Luftbildaufnahme W. Bauer, Agroluftbild, Obertraubling Luftbildaufnahme 2012 W. Bauer, Agroluftbild, Obertraubling Brandhuber, Starkregen und Erosion - BUND
23 Was sehen wir nach Starkregen? Im Gewässer, in der Siedlung: Schlamm / Sturzflut Wasser und Schlamm verlassen die erodierten Felder breitflächig aber auch auf linearen Abflusswegen. Wild abfließendes Wasser läuft auf linearen Abflusswege mit seiner Schlammfracht schnell in Gräben, Gewässer und Siedlungen. Dafür gibt es so gut wie keine geplante Rückhaltung. Oder doch? boden:ständig Brandhuber, Starkregen und Erosion - BUND
24 Rückhaltestrukturen für Sediment Dieser Graben entwässert ein kleines Einzugsgebiet. 3. Juni 2016 boden:ständig Schwimmbach Brandhuber, Starkregen und Erosion - BUND
25 Grünstreifen am Gewässer: Filter für Sediment und mehr! Brandhuber, Starkregen und Erosion - BUND
26 Boden-, Gewässer- und Siedlungsschutz in der Flur Wirksamer Flächenschutz + Wirksame Filter- und Rückhaltestrukturen Eine große Aufgabe! Brandhuber, Starkregen und Erosion - BUND
27 Umsetzung Erosionsschutz Welche Aufgabe hat der Staat? Der Gesetzgeber sorgt für einen angemessenen, zwischen folgenden Grundhaltungen ausbalancierten Rechtsrahmen: 1. Motivation und Innovation in der Landwirtschaft fördern, nicht bremsen. 2. Offensichtliche (unerträgliche) Missstände ausschließen. Der Staat schafft Anreize, damit Landwirte über das rechtlich verbindliche Maß hinaus wirksame, für ihren Betrieb passende Maßnahmen zum Boden- und Gewässerschutz durchführen: o Gutes, fundiertes Beratungsangebot, o ambitionierte Initiativen und Projekten, o attraktive und anspruchsvolle Fördermaßnahmen. Brandhuber, Starkregen und Erosion - BUND
28 Nutzer und Beeinflusser von Gewässern ziehen an einem Strang Verein Fö. Qu.Gersten- Anbau Landesfischereiverband Bayerischer Gärtnereiverband Bayer. Müllerbund Fränkischer Weinbauverband Fachverband Biogas KBM Wasserpakt AG Landmaschinen- schulen/deula STMELF LKP STMUV VLF VBEW BBV Brandhuber, Starkregen und Erosion - BUND
29 Maßnahmenpaket StMELF im Rahmen des Wasserpakts 1. Verdoppelung der Wasserberater (von 18 auf 35) 2. Aufbau eines Netzes von Demonstrationsbetrieben 3. Intensivierung der Forschung 4. Schwerpunkt Gewässerschutz bei der Bildung 5. Schwerpunkt Boden- und Gewässerschutz beim KULAP 6. Initiative boden:ständig wird bayernweit fest etabliert 7. Schwerpunkt Gewässerschutz bei der Öffentlichkeitsarbeit 8. Alternative Energiepflanzen und Demo-Projekt Silphie 9. Reduzierung stickstoffabhängiger Qualitätsstandards (Brotweizen) 10. Begleitung zur Umsetzung der DüVO in der Praxis Brandhuber, Starkregen und Erosion - BUND
30 Erosions- und Oberflächengewässerschutz an der LfL Monitoring Feldversuche Forschung Wissenstransfer Motivation Leitlinien zur guten fachlichen Praxis Koordination der Wasserberatung Brandhuber, Starkregen und Erosion - BUND
31 LfL-Schriften Neu! Brandhuber, Starkregen und Erosion - BUND
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