Vorstellung der Demonstrationsversuche zum Integrativen Energiepflanzenbau
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- Laura Bachmeier
- vor 5 Jahren
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Transkript
1 Feldführung auf dem Betrieb Voss Modellbetrieb des Landkreises Wolfenbüttel Hedeper, 4. September 2012 Vorstellung der Demonstrationsversuche zum Integrativen Energiepflanzenbau
2 Programm (A) Theorieteil: Uhr Jürgen Voß: Vorstellung des Betriebes Dr. Marianne Karpenstein-Machan: Vorstellung der Versuche und Kulturarten und erste Ergebnisse Prof. Dr. Michael Rode: Naturschutzfachliche Maßnahmen in der Landwirtschaft wo liegen die Chancen für die Landwirtschaft? Ulrich Löhr: Greening der Landwirtschaft Wie kann sich die Landwirtschaft auf 7 % ökologische Vorrangflächen einstellen? (B) Feldführung: Uhr (J. Voß und M. Karpenstein-Machan) Untersaaten im Mais Dauerkultur: Durchwachsene Silphie auf Mineral- und Niedermoorboden (Aussaat 2010 und 2012), Dauerkultur: Sida hermophrodita (Nordamerikanische Malve) auf Niedermoorboden Dauerkulturen: Szarvasigräser (Ungarisches Riesenweizengras und ungarisches Hirschhorngras) Mehrjährige Wildpflanzenmischung für Biogas (Aussaat 2011) Blühstreifen um Mais mit Sonnenblumen (C) Besichtigung der Biogas- und ORC-Anlage: Uhr (Hr. Wendt) Zusätzliche Stromgewinnung durch Abwärmenutzung aus dem BHKW der Biogasanlage mit Hilfe des Organic Rankine Cycle, erste Ergebnisse nach einem Jahr Laufzeit
3 Integrativer Energiepflanzenbau verbindet den Schutz der Landschaft mit der Nutzung der Landschaft verbindet Anbau von Nahrungsmitteln, Futtermitteln und Energie Herbizidfreier Sonnenblumenrand um Energiemais Wintertriticale- Winterroggen-GPS
4 Beispiele für Schutz durch Nutzung: Landschaftspflege; Erhaltung und Nutzung von Grünland;
5 Was soll erreicht werden durch Integrativen Energiepflanzenbau? Mehr Artenvielfalt auf dem Acker Erweiterung der Fruchtfolgen und ausgeglichene Humusbilanzen durch Kombination von Energie- und Nahrungsmittelkulturen (z. B. Untersaaten, Strohdüngung) Extensive Dauerkulturen auf ökologisch sensiblen Standorten (z.b. Silphie, Wildpflanzen in Wasserschutzgebieten, Niedermoor) Blühkulturen als Bienen- und Insektenweide und Biogassubstrat (z. B. Silphie, Wildpflanzenmischungen) Langfristig weniger Pflanzenkrankheiten durch höhere Artenvielfalt und Förderung der faunistischen Biodiversität Mehr Akzeptanz für Bioenergie
6 Demonstrationsversuche auf dem Betrieb Voss: Einjährige Kulturen Wintergetreide-Ganzpflanzen in Reinanbau und Mischungen mit Winterwicke und Untersaat Zweitkulturen nach Wintergetreide-Ganzpflanzen: Amaranth, Buchweizen, Ölrettich, So-Roggen, So-Triticale, Sudangras Sonnenblumen-Blühstreifen zu Mais Untersaaten zu Mais Dauerkulturen Silphie auf Mineralboden (2010) und auf Niedermoor (seit 2012) Wildpflanzenmischung für Biogas (seit 2011) Sida hermaphrodita (Malvengewächs) seit 2012 Agropyron elongatum: Szarvasi Gras und Alkar PowerGras
7 Wintergetreideganzpflanzen für Biogas Mischungen Roggen/Triticale mit Wicke und Untersaat
8 Wintergetreideganzpflanzen für Biogas (Mittelbruch, Vorfrucht Mais) Aussaat: t TM/ha Roggen Palazzo 250 kfk/m2 250 kfk/m2 250 kfk/m2 200 kfk/m2 Roggen Palazzo+Wicke Roggen KWS H 111 Roggen KWS H 111 Triticale Agrano 270 kfk/m2 270 kfk/m2 270 kfk/m2 Triticale Tarzan Triticale Tulus
9 Zweitkulturen nach Wintergetreide-GPS 2010/ t TM/ha % 15 % 22 % 17% 23 % % TS 0 0 Amaranth Buchweizen/Ölrettich Sudangras So-Triticale So- Hafer Ertrag in t TM/ha TS-Gehalt in %
10 Sonnenblumen Blühstreifen um Mais attraktiv und ertragreich! 3 m breiter Blühstreifen am Feldrand Aussaat Mais: Ende April Herbizid zu Mais nach Feldaufgang im Nachauflaufverfahren Aussaat der Sonnenblumen später in herbizidfreien Rand, um Herbizidschäden in den Sonnenblumen zu vermeiden 15 t TM/ha in 2011
11 Untersaaten als Erosionsschutz und zur Humusreproduktion im Maisselbstfolge Varianten: 15/ 20 /30 kg/ha Mischung aus Welschem und Deutschem Weidelgras ab 8 Blattstadium des Maises mit pneumatischen Düngerstreuer Kann es erfolgreich etabliert werden, bis 200 kg C/ha für die Humusbilanz
12 Botanik: Durchwachsene Silphie (Silphium perfoliatum L.) Korbblütler, Rosette im Ansaatjahr, Wuchshöhe 2 bis 3 m, z. Zt. Auspflanzung von Jungpflanzen empfohlen Klimaansprüche: an gemäßigtes Klima angepasst, stammt aus dem Osten Nordamerikas bis 400 m Höhenlage anbaubar mäßiger Wasserbedarf Verwertung: Viehfutter, bevorzugte Bienenweide, Hauptverwendung Biogassubstrat, Gute Siliereigenschaften Nutzungsdauer 10 bis 15 Jahre n. PD Vetter Dr. Marianne et al Karpenstein-Machan
13 Entwicklung der Silphie Aussaat am 17. Juni 2010 Silphie im August 2010 Silphie im September 2010 Silphie im Mai 2011
14 Silphie im September 2011 (1. Erntejahr nach Auspflanzung Ernte 2011: Ernte 2012: 13,5 t/ha Trockenmasse; TS-Gehalt 30%? Trockenmasse; TS-Gehalt? Zeiternte Mitte Juni ca.10 t TM/ha/ 20 % TS
15 Humus- und Nährstoffanalysen in Silphie und Mais
16 Mehrjährige Wildpflanzenmischung für Biogas Saatgutmischung von der Firma Zeller, die in Zusammenarbeit mit dem Netzwerk Lebensraum Brache entwickelt wurden Ziele: Erhöhung der Artenvielfalt Bienen- und Insektenweide durch lange Blütezeit Wildäsung und Refugium für Wildtiere Wildschweinabwehr (Beifuß) Geringe Anbauintensität Interessanter Trockenmasseertrag Gute Vergärungseigenschaften Nutzungsdauer 5 bis 6 Jahre?
17 Wildpflanzenarten in der Mischung (Zeller Saaten) Buchweizen (Fagopyron esculentum) Sonnenblumen (Helianthus annuus) Mauretanische Malve (malva mauritanica) Chinesische Gemüsemalve (Malva verticilata) Weißer Steinklee (Melilotus albus) Echter Steinklee (Melilotus officinalis) Echter Eibisch (Althaea officinalis) Gemeine Wegwarte (Cichorium intybus) Wilde Karde (Kardendistel) (Dipsacus silvestris) Wilde Möhre (Daucus carotta) Natternkopf (Echium vulgare) Gemeiner Fenchel (Foeniculum vulgare) Wilde Malve (Malva silvestris) Königskerze (Verbascum thapsus) Weiße Lichtnelke (Silene alba) Rote Lichtnelke (Silene dioica) Zitronengelbe Färberkamille (Anthemis tinctoria) Gemeiner Beifuß (Artemisia vulgaris) Schwarze Flockenblume (Centaurea nigra) Echter Alant (Inuala helenium) Rosenmalve (Malva alcea) Luzerne (Medicago sativa) Esparsette (Onobrychus viciifolia) Rainfarn (Tanacetum vulgare) 24 Arten, einjährige, zweijährige, mehrjährige Arten
18 Wildpflanzenmischung auf Betrieb Voss (am alten Bahndamm) Aussaat Anfang Mai 2011 auf Oberfläche (feinkörnige Wildarten) mit dem Schleuderstreuer Saatstärke 10 kg/ha Zögerlicher Aufgang aufgrund der Trockenheit Bis September hat sich der Bestand befriedigend entwickelt
19 Zeller Wildpflanzenmischung für Biogas Ansaat im Mai 2011 Ernte Mitte September; Ertrag 5,1 t/ha Trockenmasse 21 % TS- Gehalt
20 Wildpflanzenbestand Juli 2012
21 Drei weitere Dauerkulturen werden ab 2012 auf dem Betrieb Voss auf Niedermoorböden erprobt: Silphium perfoliatum L. Sida hermaphrodita (Nordamerikanische Malve) auf Niedermoorboden Szarvasigräser (Ungarisches Riesenweizengras und ungarisches Hirschhorngras)
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