Eingewöhnungskonzept Krippe
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- Beate Albrecht
- vor 5 Jahren
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1 Eingewöhnungskonzept Krippe Katholische Tageseinrichtung für Kinder St. Elisabeth Bachstraße Lahr-Sulz Tel
2 Inhaltsverzeichnis 1. Einleitung Seite 3 2. Pädagogische Zielsetzung Seite 3 3. Erziehungspartnerschaft Seite 4 4. Organisatorische Gestaltung Seite 5 5. Umsetzung Seite 6+7 Anhänge Informationsbogen Krippengruppe Mitbringliste Stand: Juni 2018 Seite 2 von 7
3 1. Einleitung Definition der Eingewöhnung Der Eingewöhnungsprozess umfasst die Zeit von der Anmeldung eines Kindes in der Kindertagesstätte bis zum Abschluss einer gut strukturierten Integration in die Gruppe und in das Kindertagesstättengeschehen. Sie beinhaltet alle Schritte, die dem Kind und seiner Familie das Vertraut werden mit den Abläufen, Regeln und Ritualen in der Einrichtung erleichtern. Dieses Vertraut werden bezieht sich auf Eltern und Kinder, die neu in die Einrichtung kommen in Bezug auf die Kinder und Erzieherinnen, die sie dort antreffen und umgekehrt. Dieser Prozess wird seitens des Kindes, der Eltern und der pädagogischen Mitarbeiterinnen bewusst abgeschlossen. 2. Pädagogische Zielsetzung Ziel des Konzeptes ist es, den Kindern den Übergang vom Elternhaus in die Krippengruppe der Kindertageseinrichtung zu erleichtern. Das Eingewöhnungskonzept berücksichtigt ebenfalls die Eltern der neuen Kinder, die Kinder die bereits in der jeweiligen Gruppe sind, sowie die Erzieherinnen. Die Kinder machen sich, in Begleitung einer Bindungsperson (Eltern), ganz behutsam mit den Erzieherinnen vertraut, lernen gemeinsam die anderen Kinder sowie die Abläufe und die Räumlichkeiten der Tageseinrichtung für Kinder kennen. Wir beachten bei der Umsetzung des Eingewöhnungskonzeptes die Bindungstheorie von John Bowlby. Dabei spielt die Bindung der Kinder in der frühen Kindheit an einige wenige Personen eine zentrale Rolle. Aufgabe dieser Bindungsperson ist der Schutz und die Versorgung des Kindes. Sie erkennt, versteht und befriedigt die Bedürfnisse des Kindes. Wichtig hierbei sind: Zuverlässigkeit, Einfühlsamkeit und Kontinuität bei liebevoller Pflege. Die Eingewöhnung verlangt von den Kindern erhebliche Anpassungsleistungen, die mit Stress und Anstrengung verbunden ist. Dabei braucht das Kind eine Bindungsperson um sein inneres Gleichgewicht wieder zu finden. Diese gibt Sicherheit und so kann das Kind, mit Interesse und Neugierde, selbständig und eigeninitiativ die neue Situation erkunden. Ganz behutsam und durch den feinfühligen und achtsamen Umgang, nimmt die Erzieherin Kontakt zu dem Kind auf. So kann sich Schritt für Schritt eine Bindung zwischen dem Kind und der Erzieherin entwickeln und die Erzieherin kann irgendwann die Rolle des sicheren Hafens für das Kind übernehmen. Erst dann ist die Anwesenheit der Eltern in der Kindertagesstätte nicht mehr erforderlich. Jede Entscheidung über Ablauf und Dauer der Eingewöhnung wird als vorläufig betrachtet und orientiert sich am Verhalten des Kindes. Stand: Juni 2018 Seite 3 von 7
4 3. Erziehungspartnerschaft Eine enge Kooperation mit den Eltern ist die Grundlage für eine gute Eingewöhnung des Kindes. Vor Beginn der Eingewöhnungszeit finden ein Elternabend und ein Gespräch mit den Eltern statt. Dabei werden folgende Themen erarbeitet: die Bedeutung der frühen Bindung der Kinder Bedeutung der Eingewöhnung Ziele der Eingewöhnung die Rolle der Eltern im Eingewöhnungsprozess die Rolle der Erzieherin im Eingewöhnungsprozess individuelle Rituale, Bedürfnisse und Interessen der Kinder (beim Wickeln, beim Essen, beim Schlafen, beim Spielen ) Um eine Grundlage für ein zukünftiges Vertrauensverhältnis zwischen Eltern und Erzieherin zu schaffen, findet ein Eingewöhnungsgespräch durch die zuständige Gruppenerzieherin statt. Dies dient auch dazu die Eltern rechtzeitig vor dem ersten Eingewöhnungstag kennen zu lernen. Die Erzieherin informiert über den Alltag der Krippengruppe und kann die Vorstellungen und Erwartungen der Eltern kennen lernen und Besonderheiten und Vorlieben des Kindes erfahren. Die Eltern unterstützen ihr Kind in der Eingewöhnungszeit, indem sie das Kind auf keinen Fall drängen, sich von ihnen zu entfernen immer akzeptieren, wenn das Kind ihre Nähe sucht sich auf das einlassen was geschieht und beschäftigen sich nicht mit anderen Dingen ihrem Kind das Gefühl geben, dass sie jederzeit für es da sind der sichere Hafen für ihr Kind sind sich eher passiv verhalten In der Vertrauensphase, in der die Kinder alleine in der Einrichtung bleiben und am gesamten Tagesablauf teilnehmen findet ein Abschlussgespräch statt. Stand: Juni 2018 Seite 4 von 7
5 4. Organisatorische Gestaltung Damit die Eingewöhnung erfolgreich durchgeführt werden kann, beachten wir folgende Aspekte: Die Eingewöhnung eines Kindes wird bei der Planung berücksichtigt, so dass dafür genügend Zeit im Alltag eingeplant werden kann. Es ist wichtig, dass sich die Eltern verlässlich an Absprachen halten. Alle Erzieherinnen der Einrichtung wissen, wann welches Kind zur Eingewöhnung kommt. Die Erzieherin, die voraussichtlich die Bezugserzieherin des Kindes wird, ist während der ganzen Eingewöhnungszeit anwesend um eine tragfeste Beziehung aufbauen zu können. Während der Eingewöhnungsphase steht das Kind im Fokus der Aufmerksamkeit. Die Erzieherin und die Mutter/ der Vater reden vorrangig mit dem Kind und nicht über das Kind. Nach Möglichkeit sollte pro Woche nur ein Kind in einer Gruppe eingewöhnt werden. Sind weitere Eingewöhnungen unvermeidbar, werden die Erzieherinnen die Anwesenheit der Kinder auf unterschiedliche Zeiten legen. Da der Übergang in die Kindertagesstätte oft mit dem Wiedereinstieg der Mutter/ des Vaters ins Berufsleben verbunden ist, sollte möglichst früh mit der Eingewöhnung begonnen werden, da diese auch für die Eltern eine neue, ungewohnte und zeitintensive Situation darstellt. Die Kinder, die bereits in der Gruppe sind, in der das neue Kind aufgenommen wird, werden im Vorfeld von den Erzieherinnen darüber informiert, dass ein neues Kind mit seiner Mutter/ seinem Vater kommt und in die Eingewöhnungsphase mit einbezogen. Stand: Juni 2018 Seite 5 von 7
6 5. Umsetzung Die Grundlage unseres Eingewöhnungskonzeptes ist das Münchner Modell zur Eingewöhnung. 1. Phase: Eingewöhnung vorbereiten Im Anmeldegespräch, am Elternabend für die neuen Krippenkinder und im Erstgespräch werden wichtige Dinge zur Aufnahme und zur Eingewöhnung besprochen. Die Anwesenheit eines Elternteils ist in den ersten 15 Tagen unerlässlich. Feste Zeiten, an denen die Kinder in der Eingewöhnungszeit in der Einrichtung sind werden abgesprochen. 2. Phase: Das Kennenlernen - Schnupperwoche In den ersten 4-5 Tagen lernen die Kinder mit den Eltern das Haus, andere Erzieherinnen und Kinder kennen. Die Bezugserzieherin hilft bei Bedarf, beantwortet Fragen beobachtet aber sonst nur. Die Eltern können/ sollen den ganzen Tagesablauf kennenlernen (sie kommen zum Frühstück, in der Freispielphase, zur Schlafenszeit ) täglich 2-3 Stunden. Eltern lassen sich auf das ein was geschieht. Am Ende der Kennenlerntage findet ein kurzes Reflexionsgespräch statt, indem auch besprochen wird wie es weitergeht 3. Phase: Sicherheit gewinnen In den nächsten 6 Eingewöhnungstagen nehmen sich die Eltern im Laufe der Zeit immer mehr zurück. Aktivität liegt bei der Erzieherin (spielen, wickeln, essen) Täglich kurze Reflexionsgespräche 4. Phase: Vertrauen aufbauen Keine Trennung in den ersten 6 Tagen besser am Eingewöhnungstag Kriterien für den Trennungszeitpunkt: Das Kind erkundet und versichert sich nicht dauernd, dass die Eltern noch da sind Kind zeigt positive Gefühle Das Kind verhält sich responsiv es horcht auf und reagiert, wendet den Kopf zur Erzieherin Das Kind kommuniziert mit der Bezugserzieherin wendet sich in Unterstützungssituationen auch der Erzieherin zu Das Kind zeigt zielgerichtete Aktivitäten es erkundet und interessiert sich länger für Spiele Das Kind kooperiert bei Pflegesituationen wie wickeln, essen, anziehen mit der Bezugserzieherin Der 1. Tag der Trennung Bewusste Verabschiedung Gefühle der Kinder nicht unterdrücken sondern spiegeln Auch die Gefühle der Eltern sehen Trennung ca Minuten In den nächsten Tagen Trennungszeiten verlängern immer gemeinsam und individuell entscheiden Stand: Juni 2018 Seite 6 von 7
7 Schlussphase Die Mutter/ der Vater hält sich nicht mehr in der Kindertagesstätte auf, ist jedoch jederzeit erreichbar, falls die Tragfähigkeit der neuen Beziehung zur Erzieherin noch nicht ausreicht, um das Kind in besonderen Fällen aufzufangen. Die Eingewöhnung ist beendet, wenn das Kind die Erzieherin als sichere Basis akzeptiert hat und sich von ihr trösten lässt. Dies ist z.b. dann der Fall, wenn das Kind gegen den Weggang der Mutter/ des Vaters protestiert (Bindungsverhalten zeigt), sich aber schnell von der Erzieherin trösten lässt und in guter Stimmung spielt. Empfehlungen für die Eltern: Ihre Haltung ist entscheidend Als Elternteil kann ich mich darauf verlassen, dass mein Kind von sich aus aktiv wird und von sich aus auf die neue Umgebung zugeht. Ich vertraue darauf, dass mein Kind den für sich richtigen Zeitpunkt wählt, um sich von mir zu lösen. Jedes Kind reagiert anders auf eine neue Umgebung ich vergleiche mein Kind nicht mit anderen. Ich nehme das Verhalten meines Kindes an. Ab der 3. Phase der Eingewöhnung halte ich mich an dem für mich bestimmten Platz auf und bin trotzdem da. Trotz Fröhlichkeit und Gelassenheit meines Kindes ist meine Anwesenheit notwendig, denn mein Kind ist nur fröhlich und gelassen durch meine Anwesenheit. Als Eltern bleiben wir immer die Hauptbindungsperson für unser Kind. Eltern können ihr Kind unterstützen indem sie zum Beispiel: Zuhause kleine Bücher anschauen, die den KiTa/ die Krippe im Blick haben und mit ihrem Kind darüber reden (ab ca. 2 Jahren) Geben sie ihrem Kind einen Gegenstand oder ein Objekt mit, das es besonders gerne hat z.b. ein Kuscheltier oder Nuckeltücher (Übergangsobjekt). Dieses geben ihrem Kind Sicherheit und helfen ihm diese ersten Schritte weg von ihnen zu bewältigen. Geben sie der Bezugserzieherin Tipps, was ihr Kind gerne spielt so kann diese für ihr Kind schon etwas vorbereiten Entwickeln sie mit ihrem Kind ein kleines Abschiedsritual z.b. am Fenster winken, ein kleines Spiel machen, einen kleinen Schal austauschen Stand: Juni 2018 Seite 7 von 7
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